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Vorwort zur vorliegenden Ausgabe

Als ich dieses Buch das erste Mal in den Händen hielt, faszinierte mich zunächst die Tatsache, dass es nur wenige Monate nach dem Untergang der Titanic veröffentlicht wurde und somit eine hohe zeitliche Nähe zu der berühmtesten Schiffskatastrophe aller Zeiten hat.

Vieles über den Untergang hat man heute bereits gelesen und in Filmen oder Dokumentationen gesehen, aber selten bietet sich ein so umfassendes und dennoch kompaktes Bild über den Ablauf der Katastrophe und das Leid der Beteiligten, wie in diesem Buch.

Sicher, diese Artikel wurden vom Herausgeber Everett in aller Eile aus Zeitungen und Zeitschriften zusammen geklaubt, oftmals sogar ohne die Quellen zu nennen und in chronologisch ungeordneter Reihenfolge. Die Berichte stammen somit nicht aus erster Hand. Doch immerhin wurden die meisten wiedergegebenen Interviews mit den Überlebenden noch an Bord der Carpathia oder kurz nach deren Landung in Chicago geführt und anschließend veröffentlicht. Anschließend wurden sie ohne weitere Überarbeitung für dieses Buch verwendet. Es besteht also die Hoffnung, dass vieles relativ unverfälscht bleiben konnte. Ganz besonders fällt auf, wie unterschiedlich zeitliche Abläufe empfunden oder bestimmte Geschehnisse von den Augenzeugen vollkommen anders empfunden und wiedergegeben werden.

In den vergangenen Jahren rankten sich viele Legenden um den Untergang der Titanic und dessen Ursachen. Und heute, einhundert Jahre später, liefert uns die Presse stolz die allerneuesten Forschungsergebnisse, die diese Legenden widerlegen und den genauen Ablauf der Katastrophe detailliert darstellen. Umso mehr begeistert an diesem frühesten Titanic–Buch aller Zeiten, dass unsere heutigen Ansätze des Analysierens und Verstehens bereits kurz nach dem Untergang der Titanic ganz offensichtlich bekannt waren.

Hauptintention dieses in großen Mengen von fliegenden Händlern an der Haustür verkauften Buchs war aber ganz sicher nicht die Ursachenforschung, sondern reine Sensationslust und in eine religiöse Botschaft, die Glorifizierung der Helden der Titanic. Die oft kolportierte Ruhe und Besonnenheit, die unter den todgeweihten Männern an Bord geherrscht haben soll, wird als Beweis für christliche Tugenden gedeutet und als Hoffnung interpretiert, dass der Mensch noch immer Gutes vollbringen könne.

Man fragt sich heute, welcher Sekte Marshall Everett wohl angehört haben mag!

Doch ganz sicher ist auch die religiöse Analyse der Katastrophe nichts weiter als ein wackeliger Versuch, mit einem solchen Unglück umzugehen.

Aus heutiger Sicht ist dies leider äußerst anstrengend zu lesen, so dass ich mir die große Freiheit erlaubt habe, rein religiöse Artikel auszulassen und den Schwerpunkt mehr auf die Augenzeugen, die Reaktionen der Presse und die Untersuchungen seitens des Komitees der amerikanischen Senatoren zu legen. Man lese das folgende, originale Vorwort und möge mir diesen kürzenden Eingriff verzeihen.

Tom van Endert, 15. April 2012

Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic

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