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Gute Nacht!
Vorwort

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Das Licht ist ausgeknipst. Nach einem langen Tag kommt nun der Augenblick, nach dem wir uns den ganzen Tag schon heimlich gesehnt haben: Endlich in die Federn kuscheln! Endlich ausruhen – und schlafen! Wir drehen uns noch ein paar Mal von einer Seite auf die andere und schon kommt auf leisen Sohlen der wohltuende Schlaf. Der erschöpfte Geist kommt zur Ruhe, der Körper schaltet auf »Standby«: Die Arbeit der inneren Organe wird heruntergefahren, die Muskeln entspannen sich, der Blutdruck sinkt. Doch halt! Da gibt es etwas in uns, das unbeirrt weiterarbeitet, sozusagen unser innerer Workaholic. Die Rede ist von unserem Gehirn. Hier, im Kopf, brennt immer Licht. Und da in der Ruhe der Nacht nicht mehr mit der Informationsflut der sinnlichen Eindrücke gekämpft werden muss, hat unser Gehirn nun Zeit und Muße, eine erstaunliche Eigentätigkeit zu entfalten. Während wir hilf- und wehrlos schlummern, wird es zum Autor unzähliger Geschichten und zum Regisseur atemberaubender Filme, von denen wir manche unser Leben lang nicht vergessen.

Ob süß oder gänsehauterregend, ob wirr oder glasklar, ob angstschweißtreibend oder paradiesisch – Träume sind ein faszinierendes Phänomen. Obwohl der Schlaf des Menschen recht gut erforscht ist, kann kein Wissenschaftler heute mit Sicherheit sagen, was es mit unseren Träumen auf sich hat. Viele Menschen spüren, dass ihre Träume mit einer Art innerer Wahrheit in Verbindung stehen. Und wer sich länger und intensiver mit Träumen befasst, ist erstaunt über das kreative Potential, das in ihren Bildern zum Vorschein tritt. Es schlummert wohl in jedem Menschen – denn jeder Mensch träumt, auch wenn sich nicht alle Menschen an ihre Träume erinnern können. Manchmal haben wir das Bedürfnis, anderen unsere Träume zu erzählen, besonders dann, wenn uns ein Traum sehr beschäftigt. Wir möchten, dass ein vertrauter Mensch an unseren nächtlichen Erlebnissen in der fremden Traumwelt teilhat. Manchmal ist ein Traum so außergewöhnlich, dass man ihn einfach erzählen muss. Die Erzählung wächst aus dem Staunen.

Eins steht jedenfalls fest. Woher sie auch kommen mögen und was auch immer es mit ihnen auf sich hat: Träume haben Konjunktur. Wer sich in die Ratgeberabteilungen einschlägiger Buchhandlungen begibt, entdeckt dort große Mengen an Büchern, die mit Versprechungen wie diesen locken: »Schöpferisch träumen«, »Wie Sie im Schlaf das Leben meistern«, »Wie man mit Träumen sein Leben gestalten kann«, »Wie man die Macht der Träume für sich, für seine Ziele einsetzen kann« – so ist dort zu lesen. Ein per Zeitmaschine in eine deutsche Buchhandlung im 21.Jahrhundert versetzter antiker Mensch würde sich hier sofort zurechtfinden, denn Traumdeutungen hatten in der Antike einen hohen Stellenwert. Nicht nur die alttestamentliche Josefsgeschichte, sondern auch die Traumerzählungen bei Homer oder in der griechischen Geschichtsschreibung waren in der Antike selbstverständliche Teile der Literatur und der Kultur. So ist es kein Zufall, dass auch die Bibel etwas zum Thema »Traum« zu sagen hat. Wer dieses Lebensbuch aufschlägt, entdeckt in ihm einen bunten Reigen an verschiedenen Traumgeschichten. Auf der »Traumreise« durch die Geschichten der Bibel erfahren wir von Traumspezialisten, von Warnungen in letzter Minute, von Wunschträumen und traumhaften Einsichten in den zukünftigen Gang des Schicksals. Da die Bibel die menschliche Realität nicht beschönigt, weiß sie auch von quälenden Alpträumen und verlogenen Traumdeutern zu berichten. Wir hören von Menschen, die in Träumen und Visionen Zugang zur göttlichen Welt erhalten und diese eindrucksvoll schildern. Die Träumer und Träumerinnen der Bibel behielten ihre Träume nicht für sich selbst. Es drängte sie, sie weiterzuerzählen. Zu groß war das Staunen über das, was sie in ihren Träumen erlebten und erfuhren. Die meisten von ihnen bringen ihre Träume mit Gott in Verbindung. Er ist es, der dort zu ihnen spricht und ihnen Wegweisung und Rat erteilt, aber auch seine Missbilligung und seinen Zorn zeigt. Durch Träume greift Gott ein in die Pläne der Menschen und ruft sie, einen anderen Weg einzuschlagen. Der Traum wird zum Ort der Begegnung zwischen Gott und Mensch. Doch am besten entdecken Sie sie selbst – die bunte Traumwelt der biblischen Geschichten!

Traumgeschichten der Bibel

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