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Ganz ohne Fruchtbarkeitsbehandlung
Sara wird im hohen Alter schwanger

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Lange Studienzeiten, die Ausübung eines Berufes und das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit sind bei Frauen heutzutage gang und gäbe. Der Kinderwunsch, sofern er da ist, wird oft nach hinten verschoben, im Schnitt bekommt eine Frau ihr erstes Kind heute erst mit Anfang dreißig. Biologisch gesehen ist das riskant, denn die Fruchtbarkeit einer Frau nimmt ab dreißig beständig ab. Deshalb kommt es auch immer wieder vor, dass Frauen, die spät Mutter werden wollen, nicht schwanger werden können. Wir kennen die Geschichten: Verzweifelt nimmt man die Hilfe der modernen Medizin in Anspruch, versucht es mit künstlicher Befruchtung oder sonstigen Maßnahmen. Bleibt der Erfolg aus, stürzt das die Betroffenen nicht selten in eine tiefe Krise. Ungewollt kinderlos zu sein ist ein hartes Schicksal. Für die Frauen des Alten Testaments war das noch stärker spürbar als bei uns heute. Die Bibel berichtet von mehreren Frauenschicksalen, in denen Kinderlosigkeit eine große Rolle spielt. Abraham und Sara, die Erzeltern Israels, bekommen erst im hohen Alter den ersehnten Sohn – und das ganz ohne Fruchtbarkeitsbehandlung. Biologisch ist das unvorstellbar, doch der Autor der Geschichte will zeigen: Bei Gott ist alles möglich. Er durchbricht unsere Resignation und macht Träume wahr, die wir längst aufgegeben haben. An der Biologie stört er sich dabei kaum. (1Mose/Genesis 18,1-15; 21,1-8)

Abraham wohnte bei den Eichen von Mamre. Dort erschien ihm der HERR. Abraham saß gerade in der Mittagshitze am Eingang seines Zeltes. Als er aufblickte, sah er wenige Schritte vor sich drei Männer stehen. Sofort sprang er auf, warf sich vor ihnen nieder und sagte: »Mein Herr, wenn ich Gnade vor dir gefunden habe, dann geh nicht hier vorüber. Ich stehe dir zu Diensten! Man wird euch sogleich Wasser bringen. Ihr könnt euch die Füße waschen und es euch unter dem Baum bequem machen. Ich will inzwischen eine kleine Erfrischung holen, damit ihr euch stärken und dann euren Weg fortsetzen könnt. Wozu sonst seid ihr bei eurem Diener vorbeigekommen?« »Es ist gut«, sagten die Männer. »Tu, was du vorhast!« Abraham lief sogleich ins Zelt und sagte zu Sara: »Schnell, nimm drei Backschüsseln von deinem feinsten Mehl, mach einen Teig und backe Fladenbrot!« Dann lief er zum Vieh, suchte ein schönes, gesundes Kalb aus und befahl dem Knecht, es zuzubereiten.

Er holte süße und saure Milch, nahm das gekochte Fleisch und trug alles hinaus unter den Baum. Mit eigener Hand bediente er seine Gäste und stand dabei, während sie aßen.

Nach dem Mahl fragten die Männer Abraham: »Wo ist deine Frau Sara?« »Drinnen im Zelt«, antwortete er. Da sagte der HERR: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau einen Sohn haben.«

Sara stand im Rücken Abrahams am Zelteingang und horchte. Die beiden waren damals schon alt, und Sara war schon lange über die Wechseljahre hinaus. Sie lachte in sich hinein und dachte: »Jetzt, wo ich alt und verwelkt bin, soll ich noch ein Kind empfangen? Und mein Mann ist auch viel zu alt!« Da sagte der HERR zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht? Warum zweifelt sie daran, dass sie noch ein Kind gebären wird? Ist für den HERRN irgendetwas unmöglich? Nächstes Jahr um die verabredete Zeit komme ich wieder, dann hat Sara einen Sohn.« »Ich habe doch nicht gelacht«, leugnete Sara. Sie hatte Angst bekommen. Aber der HERR sagte: »Doch, du hast gelacht!«

Der HERR dachte an Sara und tat an ihr, was er angekündigt hatte. Sie wurde schwanger und gebar Abraham noch in seinem Alter einen Sohn. Es war genau zu der Zeit, die Gott angegeben hatte. Abraham nannte den Sohn, den Sara ihm geboren hatte, Isaak. Als Isaak acht Tage alt war, beschnitt er ihn, genau wie Gott es angeordnet hatte. Abraham war bei Isaaks Geburt 100 Jahre alt. Sara aber sagte: »Gott hat dafür gesorgt, dass ich lachen kann. Alle, die davon hören, werden mit mir lachen. Noch nie hat Abraham es erlebt, dass ihm einer die Nachricht brachte: ›Deine Frau Sara stillt ein Kind.‹ Aber jetzt in seinem Alter habe ich ihm noch einen Sohn geboren!« Isaak wuchs und gedieh. Als er von der Mutterbrust entwöhnt wurde, feierte Abraham mit seinen Leuten ein großes Fest.

Frauengeschichten der Bibel

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