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Vorwort der Herausgeber des aktuellen Heftes

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Von der Initiative Polizei in der Wissenschaft*

Die Initiative Polizei in der Wissenschaft hat sich auf Basis der Beobachtung zusammengefunden, dass eine neutrale, unvoreingenommene Beschäftigung mit der Polizei in den Sozialwissenschaften in Deutschland nach wie vor selten praktiziert wird. s spannende und facettenreiche Forschungsbereich Polizei immer noch randständig behandelt. Die Mitglieder der Initiative, deren fachlicher Hintergrund sozial-, geschichts-, politikwissenschaftlich und kriminologisch geprägt ist, haben vor diesem Hintergrund bereits eine kritische Standortbestimmung verschiedener Disziplinen in Bezug auf die wissenschaftliche Betrachtung der Polizei verfasst.

„Es stellt sich die Frage nach der polizeilichen Offenheit gegenüber akademischer Sozialwissenschaft auch jenseits eines ‚Anwendungsimperativs’.“

Fast unmittelbar stellt sich sodann die Anschlussfrage nach der Grundvoraussetzung einer verstärkten wissenschaftlichen Akzeptanz und auch Beforschung der Polizei: die nach der polizeilichen Offenheit gegenüber akademischer Sozialwissenschaft auch jenseits eines „Anwendungsimperativs“. Diese schlägt sich einerseits sehr unmittelbar in Feldzugängen nieder, andererseits auch in einem Interesse an und Akzeptanz von Forschungsergebnissen, die durch einen Blick „von außen“ auf die eigene Institution entstanden sind.

Eine Facette der künftigen Entwicklung der Akzeptanz von Wissenschaft in der Polizei ist dabei sicherlich die Haltung derjenigen, die neu in die Institution kommen und deren Gesicht in den nächsten Jahrzehnten prägen werden: der polizeiliche Nachwuchs, die Kommissaranwärterinnen und -anwärter an den polizeilichen Hochschulen. Bei der Vermittlung sozialwissenschaftlicher Inhalte an diese Zielgruppe setzen die unterschiedlichen Perspektiven dieses Heftes an.

Polizeigeschichte, Politikwissenschaften, Ethik, Psychologie und Soziologie werden in der polizeilichen Ausbildung durchaus bereits seit langem studiert. Um ihr Ansehen ist es dabei allerdings nicht immer gut bestellt. Studierende und manche Polizeipraktiker bezeichnen sie als „weiche“, „rosa“, oder als „Nebenfächer“ – nicht selten fallen sie auch unter die Kategorie „Laberfächer“, d.h. man unterstellt diesen Disziplinen, dass es ihnen lediglich um die Produktion heißer Luft gehe, nicht aber um griffige Inhalte.

„Man unterstellt diesen Disziplinen, dass es ihnen lediglich um die Produktion heißer Luft gehe, nicht aber um griffige Inhalte.“

Gemessen an dieser Kritik halten sich die Fächer hartnäckig und werden nie vollends aus den Kurrikula der polizeilichen Ausbildung gestrichen. Das ruft mehrere Fragen auf den Plan: Was wird in den Fächern eigentlich gelehrt? Welche Erwartungen knüpfen sich an die Lehre von sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächern in der Polizeiausbildung? Welche Inhalte werden mit in die Praxis genommen und dort in polizeiliches Handeln übersetzt? Wie sieht die Lehre aus, sowohl aus Perspektive der Lehrenden wie der Lernenden? Was würden Fachgelehrte für die polizeiliche Ausbildung als wichtig erachten? Diese und ähnliche Fragen will das aktuelle Heft der Reihe „Polizei.Wissen“ angehen. Nicht zuletzt soll damit ergründet werden, inwiefern sich sozialwissenschaftliche Inhalte und eine Akzeptanz für wissenschaftliche Denkweisen nachhaltig in der künftigen Polizei etablieren können und sollten.

* Die Initiative Polizei in der Wissenschaft ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, die sich um eine Vernetzung der jungen Polizeiforschung bemühen. Zu der Initiative gehören Jonas Grutzpalk, Daniela Hunold, Lena Lehmann, Daniela Pollich, Andreas Pudlat, Patricia Schütte und Michaela Wendekamm.

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