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3 Keine örtliche Gemeinde ohne Priester

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Der Begleiter der örtlichen Gemeinden ist meistens der Priester, der für den Pastoralsektor verantwortlich ist. Er wird zu jedem planmäßigen Treffen der örtlichen Equipen eingeladen und unterstützt Glaubensleben und missionarischen Eifer der engagierten Christen.

Die Gegenwart des Priesters ist Zeichen der Einheit aller örtlichen Gemeinden und Gruppen von Christen, die in dem konkreten Pastoralsektor leben. Er ruft die gemeinsamen Zielsetzungen immer wieder neu in Erinnerung und hält den Sendungsauftrag des gesamten Pastoralsektors im Blick. Keine örtliche Gemeinde kann sich selber genügen oder sich nur auf sich selbst beschränken.

Der Priester ermutigt und hilft den Christen ihren Glauben zu leben: in Gebetskreisen, durch Lesen und Teilen der Schrift. Er hilft ihnen, mit offenen Augen die menschliche Zerbrechlichkeit der Gemeinden wahrzunehmen: isoliert lebende Menschen, alte Menschen, Altenheime, Heime für Behinderte, Familien in Not, durch Gewalttätigkeit oder durch einen Trauerfall. Er unterstützt die Menschen im Glauben, vertraut ihnen, ohne ständig vor Ort zu sein oder alles selber machen zu müssen.

Menschen sind wichtiger als Strukturen. Eine lebendige örtliche Gemeinde zeichnet sich aus durch das Rufen von so vielen Menschen wie möglich: Du bist das, du kannst das, die Gemeinde braucht das, komm! Es gibt keine Christen, die nicht in der Lage wären, Frucht zu bringen. Niemand ist überflüssig. Jede und jeder Getaufte ist gerufen, die geschenkte Taufgnade anzunehmen. Der Dienst, den es in der Kirche für alle zu erfüllen gilt, gibt uns die Möglichkeit dazu. Der Geist, der jeder und jedem geschenkt ist, befähigt alle dazu, auf den Ruf des Herrn Antwort zu geben. Das Vertrauen, dass uns durch Gott geschenkt ist, lädt dazu ein, uns gegenseitig zu vertrauen.

Die örtlichen Gemeinden sind Wege des Glaubens für die, die sich auf diesen Weg einlassen.

In jeder örtlichen Equipe kann man von besonderen Zeiten des Lernens sprechen, das ist manchmal sehr mühsam. Zu lernen gilt es den Austausch, das Zuhören, sich einlassen auf die Meinung der anderen. Es geht darum, dass sich Solidarität entwickelt, indem wir gemeinsame Initiativen ergreifen. Jede örtliche Equipe ist so etwas wie ein Forschungslabor im Blick auf das Leben von Geschwisterlichkeit. Sie ist aber gleichzeitig auch konkretes und sichtbares Zeichen für die ganze Gemeinde, dass Geschwisterlichkeit möglich und Geschenk für alle ist.

Ein alter Mann von etwa 80 Jahren – er war der erste Pastoraldelegierte seiner Gemeinde und dies seit 6 Jahren – sagte:

„Ich war immer in meinem Beruf engagiert, auch in der zivilen Gemeinde … das ist auch in der örtlichen Gemeinde so weitergegangen. Aber jetzt, wo ich alt bin, entdecke ich, dass die Quelle für mein ganzes Engagement die Taufe ist.“ Und er fügt hinzu: „Was für ein Glück habe ich doch, dass ich diese Kirche kennenlernen durfte!“ Er ist also nicht nur ein alter Mann, sondern vor allem ein glücklicher Christ. Könnte es nicht auch so sein, dass das Leben der örtlichen Gemeinden eine immer stärkere Liebe zur Kirche hervorbringt?

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