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Auf dem Weg zu neuen Pfarreien
ОглавлениеDie ersten synodalen Dokumente aus dem Jahr 1993 weisen darauf hin, dass neue Pfarreien errichtet werden können, aber es ist „dafür Sorge zu tragen, dass lebendige Gemeinschaften erhalten bleiben.“ Im gleichen Paragraph der synodalen Dokumente findet sich auch der Ausdruck „örtliche Gemeinde“, ebenso wie das Wort „équipe d‘animation“, d. h. eine örtliche Equipe, die die Lebendigkeit der Gemeinde fördert. Einige Monate nach der Verkündung der synodalen Akte durch Mgr Rozier wurde Mgr Rouet zum Bischof-Koadjutor ernannt. Er nimmt diese Termini wieder auf um die zugrundeliegende pastorale Orientierung zu bekräftigen, und die Dokumente der Diözesansynode von 2003 bekräftigen diese Perspektive noch einmal: „eine Untersuchung (…), mit dem Ziel, welche Möglichkeiten gegeben sind, die Pastoralsektoren, die sich aus örtlichen Gemeinden zusammensetzen, kirchenrechtlich in neue Pfarreien zu entwickeln“
Der neue Erzbischof von Poitiers – Mgr Pascal Wintzer – hat vor kurzem ein Dekret erlassen sowie einen Hirtenbrief geschrieben, in denen er noch einmal den Unterschied zwischen Pfarrei und örtlicher Gemeinde präzisiert. Die Pfarreien sind zu verstehen als „Gemeinschaft von örtlichen Gemeinden“. Die Zielrichtung wird von ihm ganz klar benannt: „Pfarreien für die Evangelisierung“. Die Schritte, die momentan unternommen werden, um Bezugspunkte und Wegmarken zur Vorbereitung dieser neuen Pfarreien herauszukristallisieren, die Art und Weise der Beratungen und die Art, wie Meinungen eingeholt werden – all dies ist klar synodaler Natur. So kann man sagen, dass der Horizont für die neuen Pfarreien schon seit 20 Jahren präsent ist, aber es brauchte vor allem auch noch den geduldigen Weg der örtlichen Gemeinden und ganz besonders das immer tiefere Verständnis der Taufgnade. Heute ist es möglich geworden, dass – im Rahmen der neuen Pfarreien – sowohl das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen und das pastorale Dienstamt der Priester zum Ausdruck gebracht wird vor dem Hintergrund der Sendung, die die Kirche allen anvertraut hat. Ich möchte das gern noch etwas präzisieren: Die Pfarreien sind weder der einzige Ort noch die einzige Weise, wo oder in der das Evangelium verkündet werden kann. Sie ist ein Ort „in der Vielfalt der Mission der Kirche“. Es gibt ja auch noch die apostolischen Verbände, geistliche Gemeinschaften, spirituelle Gruppen, Orte, wo Ausbildung und Erziehung stattfindet, Nächstenliebe geübt wird und noch weitere, verschiedenste Einrichtungen, die an der Sendung der Kirche teilhaben.