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II Die langsame und geduldige Arbeit im Blick auf den Glauben: 3 Fragen

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Der Ausdruck „Örtliche Gemeinden“ ist im Dekret des II. Vatikanums über Dienst und Leben der Priester (Presbyterorum ordinis) zu finden:

„Die Einzelgemeinde (communitas localis) darf darum nicht nur die Sorge für die eigenen Gläubigen fördern, sondern muss, von missionarischem Eifer durchdrungen, allen Menschen den Weg zu Christus ebnen. Ihre besondere Sorge gelte jedoch den Katechumenen und Neugetauften; sie sind schrittweise zur Erkenntnis und Führung eines christlichen Lebens zu erziehen.“ (6)

Der zweifache Horizont einer jeden örtlichen christlichen Gemeinschaft wird hier beschrieben: Zum einen geht es um das missionarische Bewusstsein der Kirche, die gesandt ist, das Evangelium „auf Augenhöhe“ zu verkünden, aber auch darum, Ort zu sein, wo Erziehung im Glauben stattfindet. Derselbe Konzilstext bekräftigt auch den Sinn der cura pastoralis, wenn er sagt:

„Die Hirtenaufgabe beschränkt sich aber nicht auf die Sorge für die einzelnen Gläubigen, sondern umfasst auch wesentlich die Bildung einer echten christlichen Gemeinschaft.“

Das Herz, die Mitte der Örtlichen Gemeinden in der Diözese Poitiers sind Taufwürde und die Sakramente der christlichen Initiation. Hier offenbart sich der Zusammenklang von Spiritualität, Theologie und Pastoral – ein Zusammenklang, der Nahrung ist für unsere Diözese schon seit den Zeiten ihres ersten bekannten Bischofs: der heilige Hilarius, Kirchenvater und Kirchenlehrer. In der Tat ist es so, dass der Ausgangspunkt seiner theologischen Reflexion der Glaube an die Taufe ist. Diese Verwurzelung in der Geschichte des Glaubens im Poitou weist auf eine Priorität hin: nämlich Ausbildung. In diesem Kontext kommt in der zweiten Diözesansynode deutlich zum Ausdruck, woraufhin die Örtlichen Gemeinden ausgerichtet sind:

„Der Geist der örtlichen Gemeinden ist vor allem ‚missionarisch‘. Jede Aufgabe wird anvertraut auf der Grundlage der christlichen Initiationssakramente, um so für das Evangelium Zeugnis zu geben. Aber jede Aufgabe, die einer Person anvertraut wird, entbindet die anderen Mitglieder der örtlichen Gemeinde nicht von ihrer je eigenen Verantwortung. Darüber hinaus ist die gesamte Kirche eingeladen, allen Menschen zum Nächsten zu werden: denn da, wo eine christliche Gemeinschaft lebt, da ist Kirche, da ist Christus (Mt 18,20).“

Dieses Zitat aus den synodalen Dokumenten gibt ein Echo auf die oben erwähnten Konzilstexte. Als nächstes möchte ich auf die drei Fragen eingehen, die Sie mir gestellt haben:

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