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Die 4. Panzerdivision war bei Gulpen auf Widerstand gestoßen und hatte durch diese Verzögerung Stunden verloren. Eine südlichere Kolonne, die Befehl hatte, von Süden in Richtung Maastricht vorzustoßen, kam schneller voran. Sie erschien bald vor den äußeren Verteidigungsanlagen von Heugem. Dort waren die Barrikaden wie angeordnet abgedichtet und verschlossen worden. Der verteidigenden Einheit wurde befohlen, sich hinter die Maas zurückzuziehen, da man bemerkt hatte, dass die äußeren Verteidigungsanlagen durchbrochen worden waren.

Es lag nun an der Nachhut der äußeren Verteidigungsanlagen, den deutschen Vormarsch zu verlangsamen. Die Nachhut schaffte es, zwei gepanzerte Fahrzeuge zu zerstören und die Straße für die restlichen Fahrzeuge zu blockieren. Als die deutsche Infanterie fast ihre Position erreicht hatte, befahl der befehlshabende niederländische Unteroffizier einen geordneten Rückzug. Wenig später erreichte die Truppe sicher das Westufer der Maas.

Zu diesem Zeitpunkt war nur noch die Eisenbahnbrücke intakt. Die Deutschen hielten diese für einen sehr nützlichen Übertrittspunkt für die Panzer; außerdem wurde sie von nur 35 niederländischen Soldaten verteidigt. Als die Deutschen auf die Brücke vorrückten, wurden sie von den Verteidigern kurzzeitig aufgehalten. Dabei wurden ein paar deutsche Soldaten getötet. Aufgrund der deutschen Übermacht mussten sich die Niederländer jedoch bald zurückziehen. Als die Deutschen begannen, die Brücke zu überqueren, wurden die Sprengladungen gezündet und die Brücke fiel in den Fluss. Nachdem alle Brücken über die Maas zerstört waren, blieb nur noch die Aufgabe, die Deutschen so lange wie möglich aufzuhalten.

An den zerstörten Brücken in Maastricht setzten einige umherirrenden niederländischen Einheiten ihre unsystematischen Angriffe auf die Deutschen fort; die Niederländer hatten sich über viele strategische Punkte verteilt, darunter auch ein Scharfschützenteam in den Türmen der Brücke. Als die Deutschen verwegen ein Panzerabwehrgeschütz vor der Brücke platzierten, das auf die benachbarte St. Servaasbrug zielte, töteten die Niederländer die Besatzung sofort. Eine neue Mannschaft ereilte das gleiche Schicksal. Eine kleine Anzahl von Gummibooten versuchte, die Maas zu überqueren, wurde aber in Stücke geschossen. Danach zogen sich die Deutschen zurück.

An der zerstörten Eisenbahnbrücke fanden die schwersten Kämpfe statt. Die Überreste der deutschen Truppe, die versucht hatte, die Brücke zu erobern, wurde bald durch die deutsche Hauptstreitmacht verstärkt. Zwei gepanzerte Wagen versuchten, sich dem Ostufer zu nähern, wurden aber von zwei Panzerabwehrgewehren zerstört. Auch ein leichter Panzer wurde so außer Gefecht gesetzt. Die deutschen Verluste waren hoch. Doch schon bald kamen drei weitere deutsche Panzerwagen näher. Die Situation für die niederländische leichte Infanterie war kritisch geworden. Viele Verteidiger wurden durch das deutsche Feuer getötet oder verwundet, und kurz darauf wurde eines der beiden Panzerabwehrgewehre durch einen Treffer zerstört. Als die Niederländer daraufhin ihr Hauptquartier kontaktierten, um die Lage darzustellen, wurde schnell deutlich, dass sie ihren Widerstand bei Maastricht einstellen mussten.

Oberstleutnant Govers, der Kommandeur des Gebietes um Limburg, berief später an diesem Tag eine Besprechung ein. Die deutschen Schlachtpläne waren morgens bei einem Kriegsgefangenen gefunden worden. Alle deutschen Einheiten waren in den Plänen verzeichnet und auch Karten mit Wegbeschreibungen waren erbeutet worden. Es war klar, dass alle Brücken zerstört waren. Es war auch klar, dass sich eine komplette deutsche Panzerdivision in Süd-Limburg befand. Der Kommandeur hatte nur noch zwei Kompanien unter seinem Kommando, ohne Panzerabwehrkanonen oder Artillerie. Die alte Stadt Maastricht – mit all ihrem kulturellen Erbe – sollte nicht mehr als nötig leiden. Das Ergebnis der Besprechung war, dass alle weiteren Widerstände gegen die Deutschen in und um Maastricht – die letzte Bastion der Verteidigung in Limburg – eingestellt werden sollten. Govers selbst ging mit einer weißen Flagge zur Wilhelminabrug. Bald darauf war der Kontakt hergestellt und wenige Stunden später kapitulierten alle niederländischen Truppen in Maastricht und Umgebung.

Nachbetrachtung

Die Schlacht um Süd-Limburg (Sektor Roosteren – Maastricht) kostete 47 niederländischen Soldaten das Leben (zwei Offiziere, sieben Unteroffiziere, 38 Korporäle und Soldaten). Die deutschen Verluste sind nicht im Detail bekannt, obwohl an einigen Stellen sehr genaue Zahlen verbreitet werden. Man schätzt, dass zwischen 130 und 190 deutsche Soldaten an den Folgen der Kämpfe im Süden der Niederlande starben. Nach der Schlacht wurde berichtet, dass 186 deutsche Leichen gefunden wurden. Deutsche Aufzeichnungen bestätigen, dass in Limburg neun gepanzerte Fahrzeuge und Panzer zerstört wurden und zehn Flugzeuge – hauptsächlich Junkers Ju 52 und Ju 87 – abgestürzt sind oder abgeschossen worden.

Die Schlachten der Invasion in Holland 1940

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