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Was die Sprache vermittelt

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Ich selber bezeichne mich nie als Single. Das Wort hat für mich eine negative Konnotation. Vielleicht spielen gängige Klischees eine Rolle. Ich verbinde damit meist junge Leute zwischen 20 und 30, die sogenannt Unabhängigen, die Trendsetter, jene, die sich bewusst noch nicht binden wollen, sich zuerst selber verwirklichen. Das englische Wort »single« heißt übersetzt einzeln, einzig. Ich verwende auch das Wort »ledig« nicht. Im Wörterbuch wird es beschrieben als unverheiratet. Hier kommt die Negation eines Lebensstands ins Spiel und nicht etwas für sich Stehendes, Positives. Sie beschreibt die Abweichung vom gesellschaftlich geforderten Standard. Werde ich nach meinem Zivilstand gefragt, gebe ich »allein-stehend« an. Das hört sich für mich kraftvoll und bodenständig an: Ich habe meinen eigenen Stand. Wenn in der Statistik von »allein lebenden Partnerlosen« gesprochen wird, sind beide Geschlechter einbezogen und es wird präzisiert, dass nicht jene gemeint sind, die zwar allein in einer Wohnung leben, aber trotzdem einen Partner haben. In der französischen Sprache fällt auf, dass durch das Wort »célibataire« gleichermaßen von zölibatär Lebenden wie von Allein-Stehenden die Rede sein kann.

Übung:

Wie rede ich von mir selber – von meinem Lebensstand?

Mit welchen Worten stelle ich mich andern vor, wenn es um den Lebensstand geht?

Die Lyrikerin Hilde Domin schrieb in einem Gedicht:

»Dies ist unsere Freiheit

die richtigen Namen nennend

furchtlos

mit der kleinen Stimme.«

Single - und wie?!

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