Читать книгу Single - und wie?! - Группа авторов - Страница 8
Beschreibung einer Lebensform Einleitung
ОглавлениеGibt man in eine Suchmaschine im Internet das Wort »Single« ein, erscheinen zahllose Möglichkeiten der Partnervermittlung. Singles sind jene, die aktiv einen Partner suchen und denen mit dem richtigen Partner geholfen ist. Das spiegelt in etwa den Umgang der Gesellschaft mit Allein-Stehenden wider. Sie werden oftmals alle in einen Topf geworfen.
Dieses Buch richtet sich an Frauen und Männer, die nicht mehr primär auf der Partnersuche, aber offen für eine Lebenspartnerschaft sind. Es eignet sich für jene, die ahnen, dass ihre Bestimmung im Allein-Stehen liegt oder dass sie auf lange Sicht oder auf Dauer so leben werden. Es spricht jene an, die für ihre Lebensgestaltung Impulse aus der christlichen, insbesondere der ignatianischen Spiritualität suchen. Es richtet sich an solche, die sich in die Thematik einlesen wollen. Ziel des Buches ist auch, dem Lebensstand der Allein-Stehenden Wertschätzung und Beachtung zu schenken und ihn von verschiedenen Seiten zu beleuchten.
Wenn ich mich in einer Runde vorstelle, erzähle ich von der Herkunft, von Ausbildungen und der Berufsarbeit. Regelmäßig vergesse ich zu erwähnen, dass ich allein-stehend und kinderlos bin. Warum wohl? Ein Grund könnte sein, dass in solchen Runden alle etwas Positives von sich berichten. Die Aussage, ohne Familie und ohne Kinder zu leben, drückt aber zunächst eine Art Defizit aus. Wenn ich weiter darüber nachdenke, merke ich auch, dass unterdessen ein wichtiger Prozess zur Ruhe gekommen ist. Die Frage des Zivilstandes und der Lebensform ist in den Hintergrund geraten. Ich stelle mich nicht mehr als »Tochter von« vor. Ich leide nicht mehr darunter, mich nicht als »Frau von« oder »Mutter von« bezeichnen zu können. Es ist gut so, wie es gekommen ist, und – ich nehme mir vor, in Zukunft bei Vorstellungsrunden zu erwähnen, wie ich lebe.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen allein-stehend sind. Sie haben keinen Partner gefunden, eine große Enttäuschung in einer Beziehung erlebt, sie sind geschieden, verwitwet, passen nicht ins Kloster, sind von einer Aufgabe oder einem Thema sehr beansprucht, sie haben eine Krankheit, Behinderung, fühlen sich beziehungsunfähig … Ihnen gemeinsam könnte sein, dass sie unfreiwillig in dieser Lebensform stehen. Die wenigsten haben aktiv dafür eine Entscheidung gefällt. Viel eher sind sie langsam hineingerutscht. Einige fühlen sich gedrängt, ja gezwungen, so zu leben. Mit den Jahren ist vielleicht eine gewisse Akzeptanz für diese Lebensform gewachsen. Ihnen allen gemeinsam ist auch die Aufgabe, diese Lebensform zu gestalten.