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Fokaler Beginn – bewusst erlebt
ОглавлениеDer Anfall mit der Bezeichnung »fokaler Beginn – bewusst erlebt« wurde zuvor häufig unter dem Begriff »Vorgefühl« oder »Aura« subsummiert, diese epileptischen Ereignisse laufen häufig immer wieder in derselben Art und Weise ab. Dabei empfinden die Betroffenen ein Gefühl, das nicht im Zusammenhang mit einer realen Reaktion steht. Fokale Anfälle, die bewusst erlebt werden, geben Hinweise auf den Ursprungsort der Epilepsie, dies ist insbesondere im Rahmen einer prächirurgischen Diagnostik relevant. Diese Form der Anfälle ist für viele Menschen mit Epilepsie ein Warnsignal. Sie können von manchen Patient*innen dazu genutzt werden, sich mit der Methode des Bio-Feedbacks so zu entspannen, dass das Auftreten eines Anfalls vermieden wird. Von der Länge der Aura ist abhängig, ob die Patient*innen Methoden der Anfallsunterbrechung erlernen können. Die Gefühle können von Außenstehenden schlecht nachvollzogen werden, werden oft verkannt und sind für manche Patient*innen extrem belastend, z. B. das Erleben von Angstgefühlen ohne erkennbaren Grund. Typisch für eine Temporallappen-Epilepsie ist eine epigastrische Aura: aufsteigendes (häufig Wärme-, Druck-, Kribbel-, Übelkeits-)Gefühl aus dem Bauch heraus, vgl. hierzu auch das Kapitel zur Begleitung von Menschen in der prächirurgischen Diagnostik von C. Schulte-Döinghaus ( Kap. 8). Fokale Anfälle gibt es in vielen unterschiedlichen Ausprägungen:
1. Visuell-optische Halluzinationen, z. B. das Sehen von Punkten oder Luftballons
2. Auditiv – die Wahrnehmung von Tönen
3. Olfaktorisch – die Wahrnehmung von Gerüchen, z. B. Brandgeruch
4. Gustatorisch – die Wahrnehmung eines veränderten Geschmackes
5. Vertiginös – die Wahrnehmung eines Schwindelgefühles