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Vorwort
ОглавлениеLiebe Leser,
als Kind hat mich die magische Welt aus Tausendundeiner Nacht fasziniert. Ich liebte diese schwebenden Teppiche, die Pluderhosen, die Dschinns, die angeblich böse waren, aber doch Wünsche erfüllten, die blauen Rosen, die ich niemals in einem Laden finden konnte, die kleinen Diebe, die auf den Basaren ihr Essen zusammen stibitzen. Auch die wunderhübschen Frauen, die mit hauchdünnen Schleiern ihr Gesicht verhüllten und ihre Hüften schwingen ließen.
Gut, ich gebe zu, dass es dort Eunuchen und Harems gab, gefiel mir weniger, aber zum Märchen gehörte immer auch etwas dazu, dass einem nicht so gefiel, nicht wahr? Der böse Wolf, die Hexe und andere Gestalten. Die Magie des Orients erschien mir weit befremdlicher und interessanter, als die unserer eigenen Märchen.
In Zeiten der Zuwanderung, in denen oft ganze Völkergruppen vorverurteilt und verunglimpft werden, wollten wir die alte Magie des alten Orients wiederaufleben lassen, wenn auch in leicht abgewandelter Form. Sie werden sehen, dass es bei uns Mädchen und Frauen gibt, die Mittel und Wege finden, sich nicht in das ihnen zugedachte Frauenbild zu fügen. Bei vielen orientspezifischen Fragen habe ich Professor Dr. Moustafa Nawito zurate gezogen, der mir als gebürtiger Ägypter dabei helfen konnte, grobe Fehler zu vermeiden. Er hat zwar gemeint, unser Frauenbild stimme nicht mit dem damals geläufigen überein, aber wir bewegen uns mit den Geschichten in diesem Band nah am Märchen, und dort darf auch mal etwas geschehen, das es in der Realität vielleicht nie gegeben hat. Es könnte allerdings auch sein, dass so manche Orientalin doch geschickter war, als es überliefert worden ist.
Wir entführen Sie in den zauberhaften, fernen, alten Orient.
Ich wünsche gute Unterhaltung.
Marianne Labisch