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1 Einführung

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Die deutsche Bezeichnung des Faches, das sich mit dem Hebräischen befasst, macht deutlich, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Sprache in Deutschland ihren Anfang nahm. Der Begriff Hebraistik wurde mit dem gräzisierenden Suffix –ik gebildet, wodurch er eine äh+knliche Bildung wie die Namen einiger anderer Disziplinen wie z.B. Anglistik, Linguistik, Romanistik und Informatik aufweist. Diese Bildungen unterscheiden sich von älteren Fachbezeichnungen, die wie Philologie und Biologie auf der einen und Geographie auf der anderen Seite griechische Komposita sind. Fächer mit Namen, die auf –ik auslauten, sind relativ jung im Verbund der wissenschaftlichen Disziplinen. Die deutsche Fachbezeichnung Hebraistik wurde in die slawischen Sprachen übernommen, was eines der Beispiele für den Einfluss der deutschen akademischen Kultur in osteuropäischen Ländern darstellt, während westeuropäische Sprachen eigene Bezeichnungen prägten.1

Der Anfang der wissenschaftlichen Hebraistik in Europa wird mit dem Erscheinen der ersten nichtjüdischen Beschreibung des Hebräischen, der Grammatik von Johannes Reuchlin, angesetzt, die 1506 in Pforzheim gedruckt wurde.2 Die Wiederaufnahme der jüdischen Erforschung des Hebräischen ist ebenfalls mit Deutschland sowie mit dem deutschsprachigen Basel verbunden, und zwar durch das Wirken von Elia Levita (1469–1549).3 Geboren in Mittelfranken, war er in Venedig und Rom tätig, ließ in Venedig und Basel seine Bücher drucken, lebte aber zwischen 1540 und 1542 in der freien Reichsstadt Isny im Allgäu, wo fünf seiner Bücher nachgedruckt wurden. Zwischen 1542 und 1544 lebte er in Konstanz.

In diesem Aufsatz werden der Stand und einige Entwicklungen innerhalb der Hebraistik in Deutschland und in deutschsprachigen Ländern beschrieben.

Biblische Sprachen im Theologiestudium

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