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ОглавлениеWas wäre denn „geistliche“
Führung und Leitung?
Von Michael Herbst
Nach allem: Lieber Moderation als Führung?
Man könnte nach aller Kritik an den starken Leitungspersonen jetzt auch zu einem recht radikalen Schluss kommen: Wenn es so schlimm kommen kann, dann lasst uns doch das Problem mit Stumpf und Stiel ausrotten – und ganz auf Führung und Leitung verzichten! Nun ja, nach dem ersten Schock könnte man einlenken und sagen: Klar, es muss natürlich das eine oder andere organisiert werden und manchmal muss jemand vorne stehen und ansagen, wie es weitergeht! Gutes Management soll es geben: Wir wollen auch, dass das, was gemacht wird, kompetent gemanagt wird. Aber vorne stehen könnten auch immer mal andere, und wer vorne steht, sollte eher die Prozesse moderieren, damit alle zu Worte kommen. Wer vorne steht, sollte der Gemeinde helfen, dass aus der Vielfalt der Stimmen so etwas wie ein gemeinsamer Wille erwächst. Nur eines, eines wollen wir nicht: dass jemand vorne steht und Ansagen der anderen Art macht. Wir wollen nicht mehr die, die uns Visionen vorgeben, und alle, alle anderen dürfen folgen und begeistert die Arbeit tun. Das wollen wir nicht mehr: jene fast schon monarchischen, einsam regierenden, von allen verehrten, unantastbaren Stars in der Gemeindemanege. Nie wieder! Dann lieber nur noch ordentliche Manager, moderierende Gesprächsleiterinnen und das Mitspracherecht aller!
Klingt das nicht gut?
Verständlich ist es nach allen Tiefschlägen, die wir von verehrten Führungskräften in der christlichen Szene hinnehmen mussten!
Alternativlos ist es aber nicht. Ein Pendelschlag von „mächtiger Führung“ zu „schwacher Leitung“ überzeugt mich jedenfalls nicht:
1. Auch wenn uns die Bibel keine festen Vorgaben über gute Gemeindeleitung macht, lässt sie keinen Zweifel zu, dass es Leitung in der Gemeinde gibt, die mehr tun soll als die korrekte Abrechnung der Heizkosten im Gemeindehaus zu gewährleisten und für starken Kaffee nach dem Gottesdienst zu sorgen (auch wenn beides nicht zu verachten ist). Nehmen wir nur Petrus (Joh 21,15-19): Er (ausgerechnet er, der Versager) soll die Lämmer weiden (jedenfalls nachdem er in den Abgrund seiner Seele geschaut und Erbarmen bei Jesus gefunden hat). Und in dem Brief, der seinen Namen trägt, werden die Hirten in der Gemeinde ermutigt, Leitung wahrzunehmen (1Petr 5,1-5). Freilich hat er einiges über die Gefährdungen von Leitung zu sagen. Denen will er begegnen; sie sind aber für ihn kein Grund, den Dienst von Führung und Leitung zu eliminieren.
2. Der Verzicht auf geordnete Führung eliminiert nicht Führung. Die Alternative zu geordneter Führung ist nicht etwa keine Führung, sondern unserer Erfahrung nach Führung „unter der Hand“, unsichtbare Führung aus den Hinterzimmern oder auch das Regiment der Stärksten mit den ausgeprägtesten Ellenbogen. Man wird eben auch das Machtproblem nicht los, indem man die Notwendigkeit geordneten Umgangs mit Macht einfach negiert.
3. Gute Führung und Leitung muss nicht so entgleisen, wie es uns die schlimmen Geschichten der letzten Jahre vielleicht denken lassen. Wir täten all denen Unrecht, die integre, demütige, treue und fleißige Arbeit in der Verantwortung für ihre Gemeinden geleistet haben. Es geht auch anders. Nur wie?
4. Und wir kennen Schutzmechanismen gegen entgleitende Führung und Leitung. Gemeinden können nicht alles, aber vieles vermeiden. Führungskräfte können auch, wie einige unserer Autorinnen und Autoren zeigen, selbst einiges dafür tun, dass ihre Mission nicht zur Schattenmission verkehrt wird.
Darum soll es nun auf den nächsten Seiten gehen: was gute Führung in christlichen Gemeinden leisten soll und kann – und welche Rahmenbedingungen dazu vonnöten sind.
Merkmale geistlicher Führung und Leitung
Wir verstehen unter Führung alle Formen menschlicher Interaktion, in denen jemand mit Absicht Einfluss auf andere nimmt – und zwar im Zusammenhang einer bestimmten Arbeitssituation. Führung (eher von Personen) und Leitung (eher von Arbeitsabläufen) geschieht in diesem Sinne mit Absicht („intentional“). Führung ist Einfluss. Einfluss soll genommen werden, damit eine Aufgabe erfolgreich erfüllt werden kann.1
Dabei hat es Führung eher mit dem „Großen und Ganzen“ zu tun. Das Richtige soll getan werden. Management oder Leitung beziehen sich auf kleinere oder größere Prozesse innerhalb dieses Großen und Ganzen. Das Richtige soll auch hier getan werden – und zwar auf die richtige, zielführende Weise! Von Übel ist Mikromanagement: Davon sprechen wir, wenn jemand aus der Führungscrew sich um jedes Detail selbst kümmert (nett formuliert) bzw. alles kontrolliert (weniger nett gesagt), anstatt sich um das Große und Ganze zu kümmern. Als junger Erwachsener war ich einmal ehrenamtlicher Mitarbeiter einer Sommerfreizeit, deren Leiter auch den morgendlichen Einkauf der Brötchen niemand anderem als sich selbst zutraute. Nicht gut!
Hüter des „WHY“
Besser ist es, wenn die Führungskraft sich um das „Why“ der Gemeinde kümmert. Um das „Warum“! In seinem großartigen Buch „Start with WHY“ hat Simon Sinek deutlich gemacht, dass Menschen sich nicht für ein „WHAT“ begeistern lassen („Wir als Gemeinde bieten Veranstaltungen an!“) und auch nicht für ein „HOW“ („Unsere Entscheidungsprozesse sind partizipatorisch.“). Sie lassen sich aber begeistern, inspirieren und gewinnen für ein „WHY“. Das „WHY“ einer Gemeinde ist die innerste Überzeugung, warum es sie gibt, welchen konkreten Auftrag sie in ihrer Lebenswelt hat und was sie für diese Lebenswelt (und sich selbst) erhofft, weil es von Gott verheißen ist. Zum Beispiel: „Unsere Gemeinde übt mit Familien aller Art christlichen Glauben als Kraft zum Leben ein und hilft Kindern und Eltern, sich im Glauben und in der Gemeinschaft und im Dienst zu beheimaten.“ Darum, weil es ein solches „WHY“ gibt, haben wir auch ein „WHAT“ und denken über ein gutes „HOW“ nach. Das „WHY“ verflüchtigt sich aber, wenn es nicht erinnert wird. Die Mühen um das „WHAT“ können sich nach vorne drängeln – und dann ackern wir für ein „WHAT“ ohne „WHY“. Konkurrierende Vorstellungen von „WHY“ verdrängen im konkreten Tun das einmal gemeinsam erkannte „WHY“. Es braucht Hüter des „WHY“ – das ist durch Lehre, Seelsorge, konkrete Führung und Leitung die Aufgabe geistlicher Führungspersonen. Es braucht Menschen, die sich verantwortlich wissen für den Kurs der Gemeinde, für die Ausrichtung am „WHY“. Sie sind so etwas wie der Kompass der Gemeinde: Sie weisen den Weg nach „true north“, eben in Richtung auf das „WHY“.
Die offene Frage: Was ist das Geistliche
an geistlicher Führung und Leitung?
Wenn wir nach Merkmalen geistlicher Führung und Leitung fragen, dann setzen wir stets voraus, dass geistliche Führung und Leitung noch etwas anderes oder mindestens mehr ist als gute Führung und Leitung. Es muss etwas Besonderes geben, das das Geistliche dieser Führung und Leitung ausmacht – und genau das ist nicht so einfach zu bestimmen. Denn Hand aufs Herz: Wo geistlich geführt und geleitet wird, ist es äußerlich kaum von anderem guten Führen und Leiten zu unterscheiden. Es wird auch in Gemeinden (hoffentlich gut) geführt und geleitet. Punkt! Was ist der Mehrwert des Geistlichen? Manche sagen: Den gibt es nicht. Es ist einfach fromme Etikettierung ohne erkennbare Substanz.
Das glaube ich allerdings nicht. Darum geht es hier in Kürze um die angekündigten Merkmale. In Kürze, denn zwei Abgrenzungen sind zuvor nötig:
Geistliche Führung und Leitung ist mehr als Führung und Leitung durch leitende Geistliche. Nicht nur der Bischof und die Superintendentin leiten geistlich.
Geistliche Führung und Leitung ist nicht Führung und Leitung mit ausschließlich „geistlichen“ Instrumenten. Nicht nur im Gebet und in der Verkündigung muss sich Leitung als geistlich erweisen, sondern auch im Personalgespräch und bei der Budgetplanung.
Geistliche Führung und Leitung ist demnach kein Sektor von Leitung, sondern eher eine Dimension in jeder Führung und Leitung.2 Wir könnten auch von einer tiefen Signatur unserer Führung und Leitung sprechen. Geistlich wird jegliches Führen und Leiten, das sich dem Geist Gottes öffnet. Das bedeutet konkret:
Geistliche Führung und Leitung folgt einer bestimmten Ethik der Leitung: Wer geistlich leitet, wird nicht so tun, als dürfte sein/ihr Leiten völlig unabhängig von der Beurteilung durch Gottes Wort „rein weltlich“ oder „eigengesetzlich“ orientiert sein.
Geistliche Führung und Leitung ist erfüllt von einer spirituellen Haltung: Wer geistlich leitet, öffnet sich für Gottes Geist und übt sich in geistlichen Lebensvollzügen.
Geistliche Führung und Leitung übt eine dienende Haltung ein: Wer geistlich leitet, herrscht nicht über die Gemeinde, sondern dient ihr.
Geistliche Führung und Leitung dient dem Auftrag der Gemeinde: Geistliche Leitung ist durch ihre „mission“ bestimmt.
Schauen wir diese vier Merkmale der Reihe nach an:
Die Ethik geistlicher Führung und Leitung
Dies ist vielleicht ein naheliegendes Merkmal: Wir können auch in geistlicher Führung und Leitung nicht so tun, als sei diese Aufgabe von der Pflicht „befreit“, sich an Gottes Geboten zu orientieren. Allerdings sieht die Wirklichkeit manchmal anders aus: Haben wir auch in schwierigen Personalgesprächen noch im Blick, dass uns Gottes Gebot leitet und die Liebe auch zum schwierigen Nächsten gebietet? Entscheiden wir beim Bau des Gemeindehauses noch mit der Frage im Sinn, wie wir beim Bauen Gottes Schöpfung bebauen und bewahren, nicht aber gefährden und beschädigen? Oder regieren dann ungehemmt die „Sachzwänge“?
In den dunklen Zeiten des Dritten Reichs haben evangelische Christen in der Barmer Theologischen Erklärung (1934) Position bezogen. In der zweiten der sechs Thesen heißt es: „Durch Gott seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung (1Kor 1,30). Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch der Vergebung aller unserer Sünden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch auf unser ganzes Leben; durch ihn widerfährt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschöpfen. Wir verwerfen die falsche Lehre, als gebe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht Jesus Christus, sondern anderen Herren zu eigen wären, Bereiche, in denen wir nicht der Rechtfertigung und Heiligung durch ihn bedürften.“3 Wir sollen nicht so tun, als gäbe es Bereiche unseres Führens und Leitens, in denen wir nicht Jesus Christus folgen sollen. Das nennen die Väter von Barmen: „falsche Lehre“.
Geistlich wird Führung und Leitung, wenn sich die, die führen und leiten, am Kompass der Gebote Gottes orientieren und das Doppelgebot der Liebe auf ihre Leitungsaufgaben hin „übersetzen“ und anwenden:
Das muss bedeuten: Jede Form von Führung und Leitung achtet die unantastbare, weil von Gott gegebene Würde der Menschen, die geführt und geleitet werden. Sie sind nicht der Führung „ausgeliefert“, sondern anvertraut. Dass das als Minimalanforderung jede Form übergriffigen Verhaltens, des geistlichen Machtmissbrauchs oder des sexuellen Missbrauchs, ausschließt, sollte gar nicht erwähnt werden müssen, muss aber leider doch in aller Deutlichkeit gesagt werden. Positiv gewendet geht es um Respekt, um Achtung der Selbstbestimmtheit des anderen, um eine gesunde Balance von Nähe und Distanz im Verhältnis zu den mir anvertrauten Menschen.
Beziehungen in Gemeinden sind oft ebenso „fragil“ wie in anderen Organisationen, gerade unter Leitenden und in Mitarbeiterteams. Führungskräfte sollten auch auf die Qualität der Beziehungen achten. Das bedeutet nicht, dass alle miteinander befreundet sein sollen. Aber es bedeutet, dass neben der guten Arbeit eben auch intakte Beziehungen zu pflegen sind. Darum braucht es neben regelmäßigem Feedback auch gemeindliche Frühwarnsysteme für erodierende Beziehungen wie z. B. die regelmäßigen Status-Gespräche, auf die René Winkler in diesem Band verweist. Führungskräfte, die ihren Auftrag ernst nehmen, werden auch rasch reagieren, wenn sie merken, dass es im Team „knirscht“; sie werden nicht zusehen, dass die Beziehungen allmählich immer komplizierter werden.
Lernbereit und neugierig zu bleiben, gehört weiterhin zu den Tugenden guter Führungskräfte. Das bedeutet zum einen, dass wir uns selbst auch immer wieder in Fragen guter Führung weiterbilden (lassen), und zum anderen, dass wir auch selbst das Feedback der Mitglieder unseres Teams einholen. Eine unangenehme, aber hilfreiche Frage aus Jahresgesprächen lautet: „Was möchten Sie mir als Führungskraft gerne noch sagen (von dem Sie wissen, dass ich es nicht gerne hören möchte)?“
Das muss bedeuten: Weil es im Kern unseres christlichen Glaubens darum geht, dass Gott uns aus Gnade „ohne Zutun der Werke des Gesetzes“ annimmt, dürfen wir in Führung und Leitung Menschen nicht mit ihrem Tun identifizieren. Auch da, wo etwa in Arbeitsverhältnissen Kritik an mangelnder Leistung oder an konkreten, kritisch bewerteten Handlungsweisen nötig ist, gilt die Kritik dem Werk und nicht der Person. Das wird sich auf den Tonfall ebenso auswirken wie auf die Hilfestellung für den Kritisierten, wenn es darum geht, ob und wie es trotz aller Kritik weitergeht.
Die spirituelle Haltung, die Führung und Leitung
als geistlich qualifiziert
Wer geistlich leitet, öffnet sich für Gottes Geist und übt sich in geistlichen Lebensvollzügen. Damit wird deutlich, dass Führung und Leitung zuerst mir selbst gelten: Wer sich nicht selbst führt und leitet, der sollte gar nicht erst beginnen, andere zu führen und zu leiten. Selbstleitung kommt vor allem anderen. Wie aber leiten wir uns selbst geistlich?
Selbstleitung macht damit ernst, dass wir niemals mit uns allein sind. Wir sind stets in der Gegenwart Gottes. Wir führen und leiten in der Nähe Gottes (Mt 28,20). Es ist diese Nähe Gottes, die Führen und Leiten geistlich qualifiziert. Und Selbstleitung (die noch vieles andere wie etwa die Einübung von guten Gewohnheiten oder die zielstrebige Selbstorganisation umfasst) ist in dieser Hinsicht die Einübung in die Offenheit für diese Nähe Gottes. Es geht hier um eine betende Haltung in allem, was wir tun. Es geht um das Hören auf die leise Stimme Gottes. Es geht um ein Bibellesen, das in der Schrift forscht, wie unser Leiten im Konkreten aussehen soll. Es geht um die tägliche Buße als Leitende und Führende, die das eigene Zurückbleiben bekennt und um die Hilfe des Geistes bei der Erneuerung des eigenen Lebens bittet. Es geht um die Stärkung durch das Mahl, um die Beratung mit den Schwestern und Brüdern, um die Seelsorge für die eigene Seele und die Arbeit am eigenen Charakter. Es geht um die Vergewisserung, dass ich in der Taufe mit Christus verbunden wurde und so auch zum Dienst berufen bin. Es geht um das geistliche Leben vor Gott, das Einfluss nimmt auf meine Entscheidungen, mein Tun und Lassen, mein Führen und Leiten – und das so das Leiten durchdringt, prägt und eben als geistlich qualifiziert.
Ein Beispiel soll diese Selbstleitung noch etwas konkretisieren: Grenzen setzen! Henry Cloud hat gezeigt, wie entscheidend Grenzen sind.4 Grenzen ermöglichen einen nötigen „Grenzverkehr“: Was lasse ich zu mir hinein? Was lasse ich nicht hinein? Was schicke ich zurück über die Grenze und damit weg aus meinem Lebensbereich? Das Erste betrifft all die Kräfte und Mittel, die ich brauche, wenn ich über längere Zeit mit Kraft und Freude leiten möchte: Stille, Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung, intakte Beziehungen, Gebet, Weiterbildung. Das Zweite betrifft die störenden und zerstörerischen Kräfte, die meine Leitung schwächen: Schuld, Bitterkeit, ungeklärte Beziehungen, Aufgaben, die nicht wirklich meine Aufgaben sind. Grenzen setzt, wer lernt, Nein und Ja zu sagen: Ja zu dem, was meine Mission und Passion ist, Nein zu dem, von dem meine inneren Antreiber bzw. mehr oder weniger wohlmeinende Menschen meinen, es sei doch meine Mission und Pflicht.
Andere zu leiten (so wiederum Gerhard Wegner) bedeutet dann vor allem, ihnen zu helfen, sich selbst geistlich zu leiten, wie wir selbst uns geistlich leiten. Das bedeutet, dass geistliche Leitung etwas merkwürdig Indirektes in sich trägt: Nicht wir leiten andere geistlich, indem wir ihnen z. B. sagen, wo es langgeht und was sie im konkreten Fall zu entscheiden und zu tun haben. Hier sei an den Respekt vor der Selbstbestimmtheit des anderen erinnert, der eben sein Leben „führt“. Vielmehr leiten wir andere an, sich selbst geistlich zu leiten, sodass sie nicht nur ihr Leben führen, sondern es in der Offenheit für Gott, im Hören und Gehorchen, selbst führen. Wir leiten andere an, ihr Leben als lebendige und mündige Jüngerinnen und Nachfolger Jesu zu leben. Wir helfen ihnen, gute eigene Entscheidungen zu treffen, und begleiten sie auf ihrem Weg, aber wir bevormunden sie nicht. Gerade angesichts der Ereignisse, die uns dazu brachten, dieses Buch zu schreiben, ist das wohl eine mehr als notwendige Klärung.
Die dienende Haltung geistlicher Führung und Leitung5
Wer geistlich leitet, herrscht nicht über die Gemeinde, sondern dient ihr. Das klingt fast banal, weil christliche Führungskräfte kaum an dem berühmten Dialog vorbeikommen, den Jesus mit Johannes und Jakobus führt, die so gerne an der Seite des Herrn thronen würden. Jesus konfrontiert sie hart und zieht eine scharfe Grenze zwischen den Zuständen, die in weltlichen Herrschaftsverhältnissen die Regel sind, und der Gemeinde der Jesus-Nachfolger: „Ihr wisst“, sagt Jesus, „die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele“ (Markus 10,42-45; Luther 2017). Jesus schafft nicht etwa Führung ab; er verbietet auch nicht, groß sein zu wollen, aber er definiert völlig neu, was es bedeutet, groß zu sein, und er setzt neue Maßstäbe für gute Führung. Als geistlich wird Führung qualifiziert, wenn sie dient. Und Jesus selbst erinnert daran, dass er sein ganzes Leben und Leiden als Dienst versteht. Damit setzt er nicht nur einen hohen Maßstab. Mehr noch nennt er die Bedingung der Möglichkeit für dienende Führung. Er dient uns, trägt unsere Sünde ans Kreuz und schafft unter dem Kreuz einen Raum, in dem wir alles ablegen können (und zwar immer wieder), was in uns keineswegs zum Dienen bereit ist.
Es bleibt aber unter dem Strich dabei: Wer groß sein möchte, z. B. indem er ein Leitungsamt übernimmt, und Jesus folgt, der beschließt, ein Diener zu sein. Das wird sich sicher in einem bestimmten Führungsstil niederschlagen, in einer grundlegenden Bescheidenheit hinsichtlich eigener Ansprüche oder in einer freundlichen Zugänglichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den mir Anvertrauten.
Hier soll aber ein Gedanke in den Vordergrund treten, der aus meiner Sicht schlechthin entscheidend für eine als geistlich zu qualifizierende Führung ist. Diesen Gedanken finden wir nicht zuerst in christlichen Texten oder Konzepten der Gemeindeleitung. Vielmehr hat der amerikanische Manager Robert Greenleaf das Konzept der „Servant Leadership“, der dienenden Leitung für die Wirtschaft, entwickelt.6 Der Grundgedanke Greenleafs hat mein inneres Bild von Leitung komplett auf den Kopf gestellt. Greenleaf verlangt, dass die, die leiten, zuerst dienende Menschen sein sollen. Das kennen wir als Christen ja auch aus dem Neuen Testament. In seinen Ausführungen tritt dann aber eine Frage in den Vordergrund: Können die mir anvertrauten Menschen unter meiner Führung wachsen? Werden sie in meiner Nähe weiser, mutiger, einfach mehr „sie selbst“, sodass sie mit Freude und Leidenschaft ihre Gaben einsetzen und nun auch ihrerseits dienende Menschen werden?
Diese Frage habe ich mir seither in jeder Leitungsaufgabe und gegenüber jedem in meinen Teams gestellt: Was kann ich tun, damit dieser Kollege, diese Mitarbeiterin wächst? Welche Ermutigung braucht sie? Wo muss ich mehr in das Gespräch investieren? Was hilft ihm, den nächsten Schritt zu tun, sprich: Welche Herausforderung und Unterstützung ist nötig? Wo kann ich einen Schritt zurücktreten und einer jüngeren Kollegin die Bühne überlassen? Greenleaf eröffnete mir eine neue Perspektive und legte dabei (wohl ungewollt!) Jesu Gebot neu für mich aus: Wenn du leitest, dann konzentriere dich in der Führung von Menschen darauf, dass sie wachsen können. Sei nicht Boss, sondern Coach. Natürlich ist Arbeit zu leisten und müssen Aufgaben erledigt werden. Mein Team an der Universität ist kein Ponyhof! Aber in diesen Arbeitsprozessen können Menschen ermutigt, gestärkt, herausgefordert, unterstützt und geachtet werden – oder eben nicht. Unsere Teams sollen Menschen nicht be- oder gar ausnutzen. Sie sind keine „human resources“, sie sind von Gott geliebte und beschenkte Wesen.
Für mich versinnbildlichte sich diese Haltung in einer Traumszene: Am Ende meines Weges können zwei Bühnenbilder stehen:
Bei dem einen steht der Chef auf der Bühne, bekommt den verdienten Applaus, und alle bedauern, dass er nun nicht mehr da ist! Wie soll es bloß weitergehen? Sein Team serviert die Häppchen und bekommt als Truppe von Hilfskräften vielleicht auch ein Dankeschön.
Bei dem anderen stehen die Mitglieder des Teams auf der Bühne und erzählen von ihrem Weg, wie sie zu ihrer Berufung fanden und hier, in diesem Team, einige Schritte nach vorne tun konnten. Sie sprühen vor Begeisterung und Vorfreude, jetzt mehr Verantwortung zu übernehmen. Und sie haben einen festen Vorsatz: Ab jetzt werden sie Jüngere fördern, unterstützen, herausfordern, ausstatten, manchmal trösten, manchmal zurechtweisen, aber immer ermutigen, ihre Gaben für die große gemeinsame Vision einzusetzen. Der Chef sitzt in der letzten Reihe, die Menschen applaudieren dem Team – und er ist so glücklich, wie es nur geht. Die Frucht seines Dienstes steht jetzt vor ihm. Besser kann es nicht mehr werden.
Diese Haltung finden wir auch in dem aus meiner Sicht zentralen Text zum Aufbau lebendiger Gemeinden. In Eph 4 zeigt der Apostel, wozu es Leitungsdienste in der Gemeinde gibt: Es gibt sie, damit Jesus-Nachfolger zum Dienst zugerüstet werden. Der Leitungsdienst selbst bekommt etwas sehr Indirektes: Nicht die Führungskräfte bauen die Gemeinde auf, sondern die zum Dienst zugerüsteten Jesus-Nachfolger (die der Apostel „Heilige“ nennt). Das exakt ist dienende Führung, und solche Führung nennen wir geistlich! So steht es in Eph 4,11-14 (Luther 2017): Der Herr „selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.“
Der Auftrag dienender Führung und Leitung
Alles bisher Gesagte wäre unvollständig, wenn wir verschwiegen, dass Führungskräfte auch Entscheidungen treffen. Sie sind nicht nur ausführende Organe und sie sorgen nicht nur für ein gutes Klima im Team. Ihnen ist eben auch Führung anvertraut. Sie führen wie gute Hirten die Herde, beschützen, versorgen und leiten (vgl. 1Petr 5,1-5). Sie werden auf ihre Teams hören und sich zugänglich zeigen für Beratung. Sie sind keine Freunde einsamer Entscheidungen. Sie werden Argumente abwägen, und sie müssen nicht immer recht behalten. Aber wenn es darauf ankommt, können sich die Teams auch in dieser Hinsicht auf sie verlassen: Sie treffen Entscheidungen und erlauben nicht, dass sich ein Team zu lange im „Ungefähren“ aufhält. Führung ist Beeinflussung im Kontext einer gemeinsamen Arbeitsaufgabe. Das schließt ein: Führungskräfte treffen Entscheidungen. Sie kommunizieren Entscheidungen. Sie sind konsequent in ihren Entscheidungen und sagen nicht heute dieses und morgen jenes. Sie übernehmen auch die Verantwortung für ihre Entscheidungen.
Im Blick auf geistliche Führung und Leitung möchte ich einen Aspekt hervorheben: Mit ihren Entscheidungen kümmert sich die Führungskraft darum, dass die Gemeinde ihrem „Why“ treu bleibt. Sie sind die Hüter des „Why“. So zugänglich, beweglich, lernbereit sie auch sonst sind: Wenn es um das gemeinsam erkannte „Why“ geht, führen geistliche Führungskräfte robust. Sie lehren das „Why“. Sie erklären das „Why“. Sie erinnern an das „Why“. Wenn nötig, verteidigen sie das „Why“. Und mit ihren Entscheidungen setzen sie das „Why“ in konkretes Handeln um. Das ist ihre Aufgabe. Das ist Führung und Leitung. Es ist mehr als Moderation. Und es ist heute nicht weniger notwendig als früher.
Freilich können wir nach allen Skandalen und Enttäuschungen nicht mehr naiv über diese Seite geistlicher Führung und Leitung sprechen. Darum muss es zum Schluss um Schutzfaktoren gegen Missbrauch von Führung und Leitung gehen.
Vier Schutzfaktoren:
Plural – vielfältig – geteilt – auf Zeit gewählt
Gefragt, was ich selbst in den letzten Jahren hinsichtlich guter Führung in der Gemeinde gelernt habe, wäre dies meine Antwort: Es gibt „Schutzfaktoren“ gegen Missbrauch, die wir in den christlichen Gemeinden höher achten sollten. Manche dieser Schutzfaktoren gehören zu den Prinzipien moderner Demokratien. Und da kann man schon sagen, dass die „Kinder der Welt“ zuweilen klüger sind als die Kinder Gottes. Manche entsprechen Einsichten, die in den letzten Jahrzehnten auch in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nach vorne getreten sind. Meiner Einsicht nach haben wir Grund, hier einiges zu lernen und nicht hochmütig über den „Zeitgeist“ zu spotten.
In aller Kürze sind es vier Schutzfaktoren, die wir brauchen:
1. Pluralität: Peter Böhlemann zeigt in seinem Beitrag zu diesem Buch, wie schon in der Bibel Leitung von mehreren wahrgenommen wird. Am Beispiel des Mose wird deutlich, wie unklug und überlastend es ist, die gesamte Last allein tragen zu wollen. In der ersten Gemeinde in Jerusalem muss die Vollzahl der zwölf apostolischen Leiter wiederhergestellt werden. In Eph 4,11 f. begegnen uns gleich fünf Leitungsdienste.
2. Vielfalt: Pluralität bedeutet eine Mehrzahl von Führungspersonen, Vielfalt bedeutet eine Mehrzahl von Führungspersönlichkeiten. Divers aufgestellte Leitungsteams sind sicher „anspruchsvoller“ als uniforme Ältestenkreise. Unterschiedlichkeit soll ja gelegentlich anstrengend sein. Wenn aber die Mannschaft auf der Brücke die Vielfalt in der Gemeinde widerspiegelt, wenn also Frauen und Männer leiten, jüngere und ältere Führungskräfte sich einbringen, Menschen, die immer schon hier waren, mit solchen, die zugewandert sind, führen, Introvertierte neben Extrovertierten dienen, missionarisch Leidenschaftliche neben seelsorglichen Kümmerern mitsprechen, von Tradition Begeisterte und Aufbruchswillige um den rechten Kurs ringen, und wenn sie einigermaßen beziehungsfähige Wesen sind, dann mag es anstrengend werden, aber die Prozesse, die zu Entscheidungen führen, beachten mehr Aspekte als bei uniformen Leitungsgruppen. Es gerät mehr und anderes in den Blick. Es werden Probleme erkannt, aber auch Möglichkeiten gesichtet, die sonst verborgen geblieben wären. Es gibt Konflikte, aber gute Führungsteams begrüßen Konflikte als das nötige Ringen um den besten Weg.
Mit Peter Böhlemann zusammen habe ich vor Jahren einen kleinen Selbsttest entwickelt, mit dem Leitende ihrem eigenen Leitungsstil auf die Spur kommen können.7 Ähnlich wie in säkularen Organisationen bewegt sich unser Leitungscharisma zwischen drei Polen, die wir mit Farben versehen haben: dem roten Pol (Leitung, die vorangeht und mit Visionen begeistert), dem grünen Pol (beziehungsstarke Leitung, die gute Teams aufbaut und niemanden unterwegs verloren gibt) und dem blauen Pol (fachlich kundige und theologisch kluge Leitung, die auf die Lehre achtet und die gemeindlichen Abläufe gut beherrscht). Nur ist niemand vollständig „rot“ oder „blau“ oder „grün“; vielmehr sind wir alle eine je eigene Mischung von „rot“, „blau“ und „grün“. Eine Farbe kann dabei dominant sein, aber niemandem fehlt eine Farbe vollständig. Im Ergebnis hat jeder in der Leitung damit seine spezifische Stärke, aber auch seine Schwäche und seinen „Schatten“. Und die Gemeinde – das war und ist unsere Pointe – braucht Menschen mit unterschiedlichen Mischungen und Schwerpunkten. Darum kann (!) im Grunde die Führung in der Gemeinde nicht von einem allein geleistet werden. Es täte der Gemeinde nicht gut; und es überforderte auch den, der mit seiner Teilbegabung nun doch das Ganze bewältigen soll. Besser geht es im Team!
3. Geteilte Leitung: Das klingt zunächst wie eine schlichte Wiederholung der ersten beiden Punkte; hier aber geht es um Begrenzung von Macht: Niemand sollte allein die gesamte Verantwortung tragen. Und niemand sollte über alle Macht in der Führung einer Gemeinde verfügen. Das ist nun wirklich eine der Lehren aus den Ereignissen in der Willow-Creek-Gemeinde: Das Risiko sinkt, wenn mehrere Verantwortung tragen und wenn jeder noch jemanden hat, vor dem er Rechenschaft leistet. Checks and balances mögen wiederum anstrengend sein und auch Zeit kosten. Aber diese „Kosten“ geteilter Leitung werden mehr als aufgewogen durch die Vorteile. Jeder, der leitet, sollte die Teilung der Zuständigkeiten und des Einflusses geradezu begrüßen, wenn nicht einfordern: Diese Teilung schützt ihn bzw. sie (auch vor sich selbst) und die Gemeinde vor „ungebremster“ Machtausübung.
4. Befristete und gewählte Leitung: Auch das klingt fast wie eine Wiederholung. Aber es zieht die Folgerungen aus dem bisher Gesagten, nun aber „auf dem Zeitstrahl“: Niemand sollte ohne Begrenzung Verantwortung tragen müssen und Macht in Händen halten. Die Gemeinschaft beruft Einzelne auf Zeit und vertraut ihnen für eine bestimmte Wegstrecke Macht und Mittel an, um leitend und führend zu gestalten. Auf Zeit! Die Abwechslung tut der Gemeinde gut, und jeder, der führt, weiß auch, dass der Tag kommt, an dem er wieder „ins Glied“ zurückmuss – und darf! Amerikanische Präsidenten dürfen nur zweimal gewählt werden und nach acht Jahren ist ihre Amtszeit definitiv vorüber. Befristung der Amtszeit und Begrenzung der Wiederwahlen sind u. E. auch für Gemeinden eine kluge Regel. Wir sagen auch: Die Gemeinschaft vertraut Einzelnen Macht und Mittel auf Zeit an. Manchmal gibt es unter Christinnen und Christen auch Vorbehalte dagegen, die Spielregeln der Demokratie (auch wenn sie diese für den Staat bejahen) auf die Gemeinde zu übertragen. Die Gemeinde sei doch keine politische Größe, hier gelten doch andere Regeln – und der Heilige Geist soll doch Menschen zum Dienst aussondern (Apg 13,2). Wenn man aber genauer hinschaut, finden wir gerade in der Apostelgeschichte mehrere Episoden, in denen die Vollversammlung der Gemeinde zu Entschlüssen kommt (Apg 15,22), Kandidaten nominiert und Diakone wählt (Apg 6,5) usw. Es ist sowieso ein Fehlschluss, das Handeln Gottes nur dort zu suchen, wo Menschen möglichst wenig beteiligt sind. Wer sagt denn, dass durch menschliche Wahlprozesse hindurch nicht der Geist sein Wählen und Rufen durchsetzt? Jedenfalls erscheint es uns nicht gerade geistlicher, diese Entscheidungen auf wenige zu beschränken, sodass die, die jetzt schon leiten, ihren Kreis immer nur selbst ergänzen und/oder ihre eigenen Nachfolger bestimmen.
Jedenfalls erscheinen Pluralität und Vielfalt wie auch geteilte Leitung und befristete Wahlperioden als gute Schutzmechanismen für christliche Gemeinden, die aus den hier verhandelten Ereignissen Schlussfolgerungen ziehen möchten.
Fragen zum Nach-Weiter-Selber-Denken
Wie definieren Sie „geistliche“ Führung? Wo unterscheidet sich die Führung einer Gemeinde von der Führung einer Firma?
Was ist das gemeinsame „Why“ Ihrer Organisation? Und wer beschützt es?
Plural – vielfältig – geteilt – auf Zeit gewählt: Was sind die Schutzfaktoren gegen den Missbrauch von Macht in Ihrer Organisation?
Literatur zur Vertiefung
Böhlemann, Peter und Herbst, Michael, Geistlich leiten. Ein Handbuch, Göttingen 2011.
Cloud, Henry und Townsend, John, Nein sagen ohne Schuldgefühle, Holzgerlingen 2014.
Detje, Malte, Servant Leadership: Führen und Leiten in der Kirchengemeinde im 21. Jahrhundert, Göttingen 2017.
Michael Herbst, Jahrgang 1955, Professor für Praktische Theologie, war Pfarrer in Münster und Bethel (Kinderklinik), Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie in Greifswald (1996-2021). Er ist Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald. Er lebt mit seiner Frau in Viereth-Trunstadt bei Bamberg.