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Vorwort
Оглавление„An allem Unfug, der passiert, sind nicht nur die schuld, die ihn tun, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern.“ (Erich Kästner in „Das fliegende Klassenzimmer“)
Erich Kästner zielte mit diesem Satz sicherlich nicht auf den menschlichen Umgang mit der Natur ab, aber er trifft damit trotzdem sehr gut die Grundideen des Naturschutzes. Denn Schutz der Natur bedeutet oft das Verhindern eines Schadens, und das ist eine der Triebfedern vieler Personen, die sich im Bereich des Naturschutzes engagieren.
Auch für die Autoren war das Verhindern weiterer Schäden für die Natur ein wichtiger Grund, das vorliegende Lehrbuch zum Naturschutz zu schreiben. Beide Autoren haben in ihrer Jugend die Schönheit der vielfältigen Natur erlebt; andererseits gab es aber damals zahlreiche Ereignisse wie das „Waldsterben“, der „Sandoz-Unfall“ am Rhein oder die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, die in ihnen den Wunsch wachsen ließen, auch beruflich etwas für den Schutz der Umwelt und der Natur zu tun. Die Motivation für ein Studium von naturnahen Fächern (Barbara Stammel Landespflege, Bernd Cyffka Geographie) war die Liebe zur Natur, die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann, und vor allem auch der wissenschaftliche Drang die „Welt zu verstehen“. Viel hat sich seither in der Naturschutzpraxis getan. Auch wenn Naturschutz an sich kein eigenes wissenschaftliches Fach darstellt, so ist die wissenschaftliche Grundlage, auf die er aufbaut, in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Dabei spielen viele Disziplinen ein Rolle, fast alles ist wichtig: physikalische Zusammenhänge, ökologische Funktionen, Ästhetik, menschliche Beziehungen, juristische Regeln und vieles mehr. Das Wissen darüber und die Erfahrung aus der praktischen Arbeit wollen die Autoren nun v.a. an Studierende weitergeben.
Gerade weil der Naturschutz multidisziplinär ist, ist es nicht einfach ein komplettes Lehrbuch zu schreiben; kein Autor kann alle Fachrichtungen vertreten. Vergeblich sucht man deshalb auch ein allumfassendes und aktuelles Lehrbuch. Wir haben hier nun das Wichtigste in kurzer und knapper Form zusammengefasst. Dabei wird einerseits der gesellschaftliche Rahmen für Naturschutz abgesteckt und darauf aufbauend auch der rechtliche Rahmen in Deutschland beschrieben. Andererseits wird in diesem Buch den ökologischen Grundlagen der Naturschutzarbeit, den planerischen Konzepten, aber auch der Umsetzung der Naturschutzarbeit viel Raum gegeben. Hierbei wird ein räumlicher Schwerpunkt auf Deutschland resp. Mitteleuropa gelegt. Aufgrund der föderalen Struktur erlebt man alleine schon in der Bundesrepublik Deutschland viele Facetten des Naturschutzes. Da wir in Bayern ansässig sind, ist unsere Perspektive vielleicht manchmal nur eine bayerische, wir bitten dies zu entschuldigen. Zum Abschluss des Buches werden Perspektiven und Herausforderungen beschrieben, denen sich der Naturschutz im 21. Jahrhundert stellen muss. Um das Wissen anschaulich zu vermitteln, wurde versucht, dieses mit zahlreichen Beispielen zu verdeutlichen und besondere Themen in knapp gehaltenen Kastentexten zu vermitteln. Für eine weitere Vertiefung verweisen wir am Ende des Buches auf weiterführende Literatur und interessante Internetquellen.
Die zahlreichen Abbildungen wurden von Claudia Pietsch und Jan Homma gestaltet. Michaela Walter-Rückel hat die orthographische Korrektur übernommen. Allen sei für diese wertvolle Unterstützung ganz herzlich gedankt.
Was niemand – und auch wir in diesem Buch nicht – vermitteln kann ist, die Liebe zur Natur. Dafür mögen sich die Leserinnen und Leser bitte einfach an einem sonnigen Tag zu einem erholsamen Ausflug in die Natur aufmachen. Denn wichtig ist, dass es beim Naturschutz nicht nur beim theoretischen Wissen bleibt, sondern möglichst das Gelernte, in welcher Art auch immer, erlebt und in das eigene Leben integriert wird. Wir hoffen, dass mit diesem Buch der ein oder andere „Unfug“ verhindert werden kann.
Barbara Stammel und Bernd Cyffka