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7 Das Blut schreit zu Gott

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Wie in allen Kulturen und zu allen Zeiten ist Mord auch im AT das größte Verbrechen. Mord kann nur mit dem Tod des Mörders gesühnt werden, weil schließlich der Mensch Ebenbild Gottes ist (Gen 9,5f.). Im AT wird schon in der Genesis konstatiert, dass die Fähigkeit zum Mord zum Menschsein gehört wie sein Geschaffensein durch Gott. Gleich der erste geborene Mensch tötet seinen Bruder (Gen 4,8). Mörder werden „Blutmänner“ genannt (2 Sam 16,8; Ps 26,9 u. ö.).

Gewaltsam vergossenes Blut schreit zu Gott um Gerechtigkeit (Gen 4,10). Bei Blutschuld wird auch die Erde verunreinigt: „Schändet das Land nicht, darin ihr wohnt; denn wer des Blutes schuldig ist, der schändet das Land, und das Land kann nicht entsühnt werden vom Blut, das darin vergossen wird, außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat“ (Num 35,33; s. auch Dtn 19,10–13). Religionsgeschichtlich handelt es sich wahrscheinlich um Reste chthonischer Vorstellungen. Die Redewendung, dass das (vergossene) „Blut über jemandes Haupt ist“ (z.B. Jos 2,19; 2 Sam 1,16; 1 Kön 2,33; Ez 18,13 und Mt 27,25) fügt denselben Gedanken in soziale Bezüge ein.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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