Читать книгу Moringa oleifera. Kompakt-Ratgeber - Gunter Harnisch - Страница 8

Оглавление

Eine Pflanze voller Überraschungen

Der Moringa-Baum aus dem Himalaja ist offenbar eine Heilpflanze, die gleich gegen eine ganze Palette von Leiden wirkt. Experten wissen längst um diese Fähigkeiten. Unter Laien spricht sich die ungewöhnliche Kraft von Moringa herum, seit Wissenschaftsexperte Ranga Yogeshwar in der Fernsehsendung Die große Show der Naturwunder (2007) ein aufsehenerregendes Experiment zeigte: Mithilfe von etwas Moringa-Samen verwandelte der bekannte Wissenschaftler Schmutzwasser in klares Trinkwasser, trank einen Schluck davon und brachte so selbst Fachleute zum Staunen.

Bald schon griffen andere TV-Programme das Thema auf. So berichtete Pro Sieben in der Sendung Galileo am 21.05.2013 ausführlich über die vielen unglaublichen Wirkungen des Moringa-Baums; auch Talkshows im NDR (z.B. am 13.03.2013) widmeten sich dem Thema. Die Los Angeles Times brachte einen Beitrag über Moringa, ebenso die bekannte Zeitschrift Natur & Heilen (in Heft 9/2012), und viele andere Medien folgten.

Moringa gilt als das »Wundermittel« mit vielseitigen positiven Wirkungen für die menschliche Gesundheit. Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften scheint dabei zu sein: Moringa tötet Bakterien – eine Fähigkeit, die vollkommen neue Wege für die sanfte Medizin öffnet.

Gebraucht werden wirksame Naturheilmittel gegen Krankheitskeime unterschiedlichster Art heute dringender als je zuvor. Denn die klassische AntibiotikaBehandlung stößt an ihre Grenzen, weil Krankheitskeime immer häufiger resistent gegen Antibiotika sind und die körpereigene Abwehr versagt.

Worauf beruht die Wirkung dieser ungewöhnlichen Pflanze? Moringa Oleifera, so der lateinische Name, ist ein aus Indien stammender Baum mit einem ungewöhnlichen Reichtum an Vitalstoffen. So enthalten seine Blätter 46 Antioxidantien, 26 Entzündungshemmer,

25 Vitamine und Mineralien (z.B. 4-mal mehr Kalzium als Milch und 6-mal mehr Vitamin C als Orangen), ein Höchstmaß an Chlorophyll, alle lebensnotwendigen Aminosäuren und noch weit mehr unentbehrliche Wirkstoffe. All das macht diese Pflanze zu einer Art Wunderwerk der Natur. Sie ist ein Jungbrunnen für Mensch und Tier.


»Moringa ist wirklich ein faszinierender Baum, er schafft es sogar, Bakterien zu töten! Im alten Indien wurde er auch ›Wunderbaum‹ genannt. Man muss sich vorstellen: Um einen Liter Wasser bakterienfrei zu machen, braucht man gerade mal 1/10 Gramm Moringa-Samen …«

Ranga Yogeshwar in der SWR-Sendung »Die große Show der Naturwunder« vom 1. Nov. 2007 (vgl. Bruhns/Zgraggen, 2013, Buchumschlag Rückseite)

Inzwischen haben zahlreiche Heilpraktiker Moringa für sich selbst ebenso wie für ihre Patientinnen und Patienten entdeckt. Die Menschen beginnen, auf die Pflanze aufmerksam zu werden. Die uralte Heilpflanze ist ganz sicher mehr als nur ein Modehit.

Wegen seiner Nahrhaftigkeit und Heilkraft schätzen selbst Wissenschaftler den Moringa-Baum als ungewöhnlich wirksam ein. Ihr Interesse spiegelt sich in der Zahl der Veröffentlichungen zum Thema wider: Weltweit gibt es inzwischen mehr als 700 in Fachzeitschriften veröffentlichte Forschungsarbeiten. Sie untersuchen vor allem die Frage, wie Moringa es schafft, die körpereigene Krankheitsabwehr zu stärken. Zahlreiche Untersuchungen befassen sich aber auch mit den Möglichkeiten, Moringa als Ernährungsgrundlage anzubauen, Trinkwasser zu reinigen oder Biodiesel aus den Pflanzen herzustellen. Moringa bietet ein so umfassendes Nährstoffspektrum wie bisher keine andere Pflanze auf der Welt. Nach den neuesten Forschungsergebnissen kann Moringa ernähren, vorbeugen, helfen, regulieren, schützen und reparieren. Sämtliche Teile des Baumes, von den Wurzeln bis zu den Blüten, bieten ein optimales Nährstoffspektrum mit hoher Bioverfügbarkeit. Konkret bedeutet das: Wichtige Einzelstoffe in Moringa sind von Natur aus in der richtigen Beschaffenheit zusammengefügt. So unterstützen sie sich gegenseitig in ihrer Funktion. Die Moringa-Pflanze stellt eine optimale Nahrung bzw. Nahrungsergänzung dar. Ihre Bestandteile müssen nicht erst zusammengemischt werden. Darin liegt ein entscheidender Vorteil gegenüber allen synthetisch hergestellten Nahrungsergänzungen in Gestalt von Pillen, Kapseln oder Konzentraten.

Moringa – ein Allheilmittel?

Allheilmittel, Panacea genannt, gibt es in der Naturmedizin der verschiedensten Kulturkreise, angefangen bei der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bis hin zum indischen Ayurveda.

Das griechische Wort Panakeia, im Lateinischen Panacea, bedeutet so viel wie alles heilend.

In der griechischen Mythologie ist Panakeia die Tochter von Asklepios (Aeskulap) und die Schwester von Hygieia. Sie war die Personifizierung des Heilens durch Heilpflanzen. Wie man sieht, stammt sie aus einer insgesamt für das Heilwesen zuständigen Götterfamilie.

Seit der Antike versuchten die Menschen bis heute immer wieder, ein Mittel zu finden, das alle Krankheiten besiegen kann. Ein solches wird es wohl nie geben. Doch es gibt bestimmte Allheilmittel, die in vielerlei Bereichen gegen Krankheiten und Beschwerden einsetzbar sind.

Im Englischen nennt man sie cure all, Heilmittel für alles. Ihre Wirkung beruht offenbar darauf, dass sie die Selbstheilungskräfte anregen. Genau diese Aufgabe erfüllt Moringa als modernes Allheilmittel auf hervorragende Weise.

Ein wertvolles Innenleben

Moringa enthält:

doppelt so viel Eiweiß wie Soja,
6-mal so viel Vitamin C wie Orangen,
4-mal so viel Vitamin A wie Karotten,
doppelt so viel Magnesium wie Braunhirse,
4-mal so viel Kalzium wie Milch,
25-mal so viel Eisen wie Spinat,
7-mal so viel Kalium wie Bananen,
7-mal so viel Vitamin B1 und B2 wie Hefe,
6-mal so viele Polyphenole wie Rotwein,
4-mal so viel Folsäure wie Rinderleber,
4-mal so viel Vitamin E wie Weizenkeime,
doppelt so viele Faserstoffe wie Weizenvollkornprodukte,
1,5-mal so viele essenzielle Aminosäuren wie Eier aus optimaler Tierhaltung.

Bis heute haben Wissenschaftler in Moringa folgende heilwirksamen Bestandteile gefunden:

26 antientzündlich wirkende Substanzen,
46 Antioxidantien,
hohe Anteile hochwertiger Fettsäuren Omega-3, -6 und -9 sowie herzschützende mittelkettige Fettsäuren,
den Höchstwert an Chlorophyll, der je in Pflanzen gemessen wurde,
die für die Abwehr wichtigen Stoffe Zeatin und Salvestrol.

Anbau und Verwendung der Pflanze

Moringa Oleifera wächst in Indien vor allem am Fuße des Himalajagebirges. In den Veden, den alten Schriften der Hindus, wurde schon vor 5.000 Jahren über Moringa berichtet. Die Ayurveda-Lehre spricht davon, dass man mit Moringa mehr als 300 Krankheiten heilen kann.

Im Laufe vieler Jahrhunderte hat Moringa sich über die tropischen und subtropischen Regionen der Erde verteilt. Inzwischen wird der Baum in vielen Ländern kultiviert und als Gemüsepflanze angebaut. Die »Wunderpflanze« hat sich gut an ihre Umgebung angepasst. Inzwischen sind 13 unterschiedliche Arten von Moringa bekannt.

Die bekannteste ist Moringa Oleifera. Um sie geht es in diesem Buch in erster Linie. Oleifera als Namenszusatz bedeutet übrigens so viel wie ölhaltig. Moringa-Samenkörner enthalten in der Tat reichlich hoch wertvolles Öl. Die Pflanze wächst bis zu 30 Zentimeter im Monat und kann in einem Jahr eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Ihre Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. In den Herkunftsländern dient sie seit mehreren Tausend Jahren als Nahrung, Medizin und Energiequelle. Die einheimischen Kulturen aller Länder, in denen Moringa wächst, haben unabhängig voneinander die positiven Eigenschaften von Moringa für ihr Wohlbefinden entdeckt und angewandt.

Die Moringa-Blätter werden per Hand von den Zweigen gezupft.


Die einzelnen Teile der Moringa-Pflanze verwendet man zu folgenden Zwecken:

die Blätter (frisch oder getrocknet) als Nahrungsmittel
die Blüten als Gewürz, in der Bienenzucht und als Medizin
die Früchte als Nahrungsmittel
die Samen als Nahrungsmittel, zur Herstellung von Öl, zur Wasserreinigung und für neue Anpflanzungen
die Rinde für Medizin, zur Herstellung von Seilen und von Papier
die Wurzeln als Nahrungsmittel und als Medizin
die ganze Pflanze als Tierfutter und als Biomasse für die alternative Energieerzeugung
die »Abfallprodukte« als Bodenverbesserer, Biodünger und als Tierfutter

Seit mehr als 20 Jahren untersuchen Forscher weltweit in wissenschaftlichen Forschungsprojekten die Vorteile von Moringa Oleifera für Mensch, Tier und Pflanze. Sie finden die aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten überlieferte Wirkung voll bestätigt, auch wenn das Geheimnis der Pflanze bis heute noch längst nicht vollständig entschlüsselt ist. Die moderne Wissenschaft ist zwar weit fortgeschritten in ihrer Fähigkeit, Bestandteile von Pflanzen zu analysieren und ihre spezielle Heilwirkung zu beschreiben. Doch im Erforschen ganzheitlicher Zusammenhänge auf dem Gebiet der Naturheilkunst steht sie noch immer am Anfang.

Die Blätter

Die Blätter des Moringa-Baumes können roh und frisch als Salat gegessen werden. Oder man kocht sie als Gemüse. Auch Soßen und Suppen lassen sich daraus herstellen. Blätter des Moringa-Baums schmecken beispielsweise sauer eingelegt sehr gut. Sie bilden dabei eine ausgezeichnete Vitaminquelle. Die Sprossen schmecken scharf, ähnlich wie Rettich. Man kann sie zum Würzen verwenden oder auch so essen. Aus den getrockneten Blättern lässt sich ein nahrhaftes Pulver herstellen, das Speisen oder Getränken als wertvolle Nahrungsergänzung zugefügt werden kann. Auch kann man mit dem Pulver das Mehl beim Backen von Brot oder Gebäck anreichern. Die Backwaren erhalten auf diese Weise einen höheren Wert an Vitalstoffen.

Hier bei uns in den europäischen Ländern kommt fast ausschließlich das Pulver aus getrockneten Moringa-Blättern auf den Markt. Seine Anwendung steht daher in diesem Buch im Vordergrund.


Die Samen

Die Moringa-Samen haben einen hohen Öl-Anteil. Er beträgt bis zu 45 Prozent ihres Gewichts. Aus ihnen lässt sich ein qualitativ sehr hochwertiges Öl gewinnen. Das Moringa-Öl wird gern mit Olivenöl verglichen. Doch in seinen Anwendungsmöglichkeiten reicht es deutlich über Olivenöl hinaus. Moringa-Öl wird in der Kosmetikindustrie hoch geschätzt und war schon in der Antike bei den Ägyptern und Griechen sehr begehrt, wohl auch durch seine Fähigkeit, störende Körpergerüche zu beseitigen. Was die Medien jetzt erst ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit gerückt haben und für solch großes Erstaunen unter Laien gesorgt hat, ist in der Wissenschaft längst bekannt:

Schweizer Forscher haben bereits vor Jahren herausgefunden, dass Moringa-Samen Stoffe enthalten, die verunreinigtes Wasser reinigen können. Schon 0,1 Gramm Moringa-Samenpulver reichen aus, um 1 Liter Trinkwasser aufzubereiten. In den Moringa-Samen sind Stoffe enthalten, die sich mit den Schwebeteilchen im Wasser binden (koagulieren). Dadurch werden die Schwebeteilchen schwerer und sinken zu Boden. Weil Bakterien, Viren und Schimmel sich an die Schwebeteilchen binden, werden auch sie durch diesen Prozess abgetötet. Dabei entsteht aus verschmutztem Wasser sauberes Trinkwasser. In vielen Ballungsgebieten Afrikas reinigen Frauen in den Dörfern auf diese Weise mit Moringa-Samen das so dringend benötigte Wasser.

Die Wurzel

Die Wurzeln werden im Senegal und in Indien zerstampft zur Behandlung von Rheuma und Gelenkschmerzen genutzt. Auch bei Herz- und Kreislaufproblemen wenden die Einheimischen Wurzeln und Rinde an. Außerdem wirken Wurzeln und Rinde offenbar nervenstärkend und entzündungshemmend sowie anregend auf Appetit und Verdauung.

Die Rinde

Die Baumstammrinde verwenden die Einheimischen zur Herstellung von Seilen, Kordeln und Papier. Die Rinde und den Saft nutzen sie hauptsächlich für medizinische Zwecke. Der aus den Wurzeln gepresste Saft gilt zum Beispiel als hilfreich bei Halsentzündungen.

Moringa oleifera. Kompakt-Ratgeber

Подняться наверх