Читать книгу Tante Daffis Haus - Hannah Opitz - Страница 6

Die Wandlung

Оглавление

Am nächsten Morgen war die Aufregung vom Abend davor schon verschwunden.

Fröhlich stieg Luna aus ihrem Bett. Pfeifend zog sie sich an, es war aber noch viel Zeit, bis sie sich anziehen musste. Sie fühlte sich so glücklich. Doch dann fiel ihr wieder das Gezeter vom Vorabend ein.

Was hatten ihre Mutter und ihre Großmutter nur vor ihr zu verbergen? Dass sie anders war als alle anderen? Das wusste sie doch schon. Vielleicht – hatte es ja was mit Elias zu tun, wer weiß? Oder hatte es nur mit Herrn Deroll zu tun gehabt?

Herr Deroll – jetzt fiel es ihr wieder ein. Er war ja gefeuert worden. Schlagartig wandte sich ihre Stimmung dem Schlechten zu. Doch dann erinnerte sie sich daran, was ihre Großmutter gesagt hatte – Herr Deroll war ihr Vater!

Luna wusste nicht, wie ihr geschah. Sie fühlte sich auf einmal – so erleichtert. Sie wusste, wer ihr Vater war, das war doch immerhin ein Fortschritt. Und er war viel netter als dieser eklige Henry.

Bäh! Schon war Lunas Stimmung am Nullpunkt. Sie überlegte, ob ihr Lehrer wohl gewusst hatte, dass sie seine Tochter war? Vielleicht. Schon möglich, sonst wäre er vielleicht nicht immer so freundlich und verständnisvoll gewesen. Und wer weiß – vielleicht hatte er auch diese seltsame Gabe, die sie letztens entdeckt hatte und wusste deshalb, wie sie das wieder abstellen konnte? Vielleicht hatte sie es sogar von ihm geerbt!

Mutig stolzierte Luna vor dem großen Spiegel in ihrer Schranktür auf und ab. Dann hielt sie inne und betrachtete sich.

Sah sie ihm ähnlich?

Ehrlich gesagt – sie konnte es kaum abschätzen. Scheinbar war ihre Mutter wohl dominanter gewesen, sie sah ihr wirklich erschreckend ähnlich. Nur ihre Augen – ihre Augen – aber, die hatte sie doch von weder noch! Erschrocken betrachtete sie ihre Augen etwas genauer. Dazu ging sie näher an den Spiegel heran.

Mamas Augen waren eher golden, und manchmal, wenn Mama wütend war oder das Licht etwas seltsam auf ihr Gesicht schien, dann wirkten sie rot. Bei dem Gedanken überlief Luna ein Schauder. Doch dann besann sie sich.

Welche Augenfarbe hatte noch mal ihr Vater? Ach, ja, türkis. Eine seltene Farbe, wie Luna fand. Aber manchmal schienen sie mehr grün und manchmal mehr blau zu sein, sodass sie sich im Moment gar nicht sicher war, welche seine richtige Augenfarbe war. Es machte sie traurig, dass sie ihn heute wahrscheinlich nicht sehen würde.

Ja, das schon. Aber ihre Augen waren irgendwie eine Mischung aus den Augen ihrer Eltern. Sie waren bernsteinfarben, also eher so wie die von Mama. Aber sie hatten einen türkisfarbenen Ring, da, um das schwarze Loch rum. Und im Moment – hatten sie einen leichten, roten Schimmer.

Verwirrt trat Luna von ihrem Spiegel weg und rieb sich die Augen. Das war zu seltsam für sie. Zu viel. Sie wusste noch nicht, was das zu bedeuten hatte, aber sie war sich sicher – irgendetwas bedeutete es.

Luna hatte so lange darüber nachgedacht, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie die Zeit verflogen war.

„Schatz, bist du schon wach?“, platzte ihre Mutter in ihr Zimmer rein.

Luna erschrak. „Was? Ja, bin ich!“, stellte sie fest und schaute sie erstaunt an.

„Sogar schon angezogen!“, fiel Clema auf.

Luna nickte. „Ja, doch. Wenn ich schon mal wach bin“, nuschelte Luna.

Ihr war leicht übel, als sie auf dem Weg in die Schule war. Wer wohl Herrn Deroll vertreten würde? Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass sie der Grund dafür war, dass er gefeuert worden war. Traurig kam sie an der Schule an.

Elias war so gemein wie sonst auch. Er bewarf sie mit Papierkügelchen und zog sie an den Haaren und beschimpfte sie.

Aber heute war ihr das alles egal. Betrübt schaute sie dem neuen Lehrer dabei zu, wie er die Tafel beschrieb. Ihr war alles egal. Alles. Ihr war alles sogar so egal, dass ihr gar nicht auffiel, wie sich Elias über ihre Nicht-Reaktion mehr ärgerte, als wenn sie ihn beim Lehrer anschwärzte.

Nach der Schule wurde sie deswegen von ihm noch einmal angesprochen.

„Hey, Heulsuse!“, rief er und hielt sie davon ab, das Schulgelände zu verlassen.

„Was willst du, Elias?“, fragte sie bitter.

„Na, wohl traurig, dass dein geliebter Herr Deroll nicht mehr da ist, was?“, vermutete er grinsend.

Ihr gefiel das nicht, wenn er so grinste. Dann plante er immer irgendetwas Unangenehmes.

„Was meinst du damit?“, hakte sie deshalb misstrauisch nach.

„Komm schon, dass weiß doch jeder, dass du in ihn verknallt bist!“, forderte er sie heraus.

Darauf lief es also heraus. Er wollte sie damit ärgern. Und schon fing es an.

Er rief: „Luna liebt Deroll, Luna liebt Deroll!“

„Gar nicht wahr!“, schrie sie erbost.

„Ach ja? Beweis es!“, erwiderte er und schaute sie herausfordernd an.

Lunas Herz raste wie wild. Sie konnte kaum noch klar denken.

„Er ist mein Papa, ist er und deshalb mag ich ihn!“, erklärte sie verwirrt, runzelte die Stirn und wandte sich dann weinend ab.

„Jetzt verstehe ich, was mein Papa meinte!“, verkündete Elias.

Luna wusste gar nicht, warum er so laut redete, die anderen Kinder waren längst weg. Dennoch wartete sie geduldig.

„Er meinte, dass du noch nicht mal ein kleines, dreckiges Halbblut bist!“, erklärte er triumphierend.

Luna schaute ihn verwirrt an. Was meinte er damit, Halbblut?

„Na, er ist doch ein Halbblut. Und deine Mutter ist keine Ahnung was, aber nicht das, was wir sind und also bist du noch dreckiger als ein dreckiges Halbblut!“, erklärte er mit leuchtenden Augen.

„Ich bin gar nicht dreckig, ich habe gestern erst geduscht!“, erwiderte Luna und wollte gehen.

„Warte mal!“, rief er, als sie bereits ein paar Meter gelaufen war.

„Was willst du? Meine Mama hat gesagt, ich soll mich von dir fernhalten, also geh weg!“, forderte Luna ihn auf.

„Du – du weißt doch, was wir sind, oder?“, hakte er nach.

Luna blieb wie angewurzelt stehen.

„Nein, woher soll ich denn wissen, was dein Papa und du seid? Zwei gemeine Hyänen?“, erwiderte sie genervt.

„Nein, ich – ich meine doch uns Beide“, erklärte er leise und in einem verschwörerischen Ton.

Luna lief es eiskalt den Rücken runter. Jetzt sollte er also kommen. Der Moment der Wahrheit. Sie zitterte. Sie wollte es nicht wissen, das wurde ihr plötzlich klar. Nichts war mehr da in ihrem Kopf. Nichts. Nichts, außer dem Willen, jetzt schleunigst hier weg zu rennen. Nach Hause. Zu Mama.

Dennoch schüttelte sie angespannt den Kopf. Er starrte sie fassungslos an.

Dann erklärte er: „Naja, du weißt doch, unsere Prügelei auf dem Schulhof, wo wir uns ineinander verbissen haben.“

Sie nickte. „Ja, was ist damit?“, wollte sie wissen.

„Na, wir hatten doch beide ziemlich böse Fleischwunden, das hat zumindest die Krankenschwester dazu gesagt, die mein Papa zu Rat geholt hatte. Und – ist das bei dir eigentlich auch so schnell verschwunden?“, hakte er nach.

Sie stutzte. Ja, das war es. Die Wunde war extrem schnell geheilt. Sie hatte nur noch eine hässliche Narbe.

„Das liegt daran“, fuhr er seine Erklärung leise fort und kam ihr etwas näher, was sie mit gemischten Gefühlen wahrnahm, er flüsterte ihr nun nur noch ins Ohr, „dass wir beide Werwölfe sind.“

Luna lief es eiskalt den Rücken runter. „Du lügst!“, schrie sie, „Du lügst! Du bist ein gemeiner Lügner! Geh weg, ich hasse dich! Hau ab! Hau ab!“

Er wich erschrocken zurück. Dann hielt sie es nicht mehr aus und rannte blind los. Sie wollte nach Hause, nur noch nach Hause. Aber der Weg durch das Talviertel war zu gefährlich, da könnte er sie abpassen. Außerdem war er so lang. Instinktiv wählte sie den kürzesten Weg. Und dieser führte eben durch das Veilchenviertel.

In dem Moment, als Luna in dieses Viertel einbog, hätte Clema schwören können, zu spüren, dass etwas gerade ganz und gar nicht in Ordnung war. Besorgt stellte sie ihre Tasse Tee beiseite und schaute aus dem Fenster, um zu sehen, wann Luna nach Hause kommen würde.

Sie war nur eine halbe Straße in das Viertel hineingelaufen und stellte erschrocken fest, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie war. Ja, das Veilchenviertel war eigentlich eine Abkürzung, nur bei der Rechnung hatte sie vergessen, zu erwägen, dass sie noch nie hier gewesen war und somit nicht wusste, wo sie hin musste.

Verwirrt blieb sie mitten auf dem Gehweg stehen. Sie schaute sich um. Da war ein Straßenschild. Sie war in der Veilchenallee. Sie grübelte. Irgendwoher kannte sie diesen Straßennamen. Sie konnte hinter den ganzen Häusern, die nach der Kreuzung kamen, einen Wald erkennen. Nun, zumindest waren es Bäume. Verwirrt durch die neue Umgebung schaute sie sich erst einmal um und lief wie irre auf die Straße.

Dann spürte sie etwas. Sie wusste plötzlich, wo sie hin musste. Musste. Ihr kompletter Körper führte sie die Straße etwa drei bis vier Häuser weiter lang, bis sie vor einem relativ alten Gebäude stand. Luna bemerkte, wie sie plötzlich etwas fröstelte. Rechts neben dem alten Haus stand ein neueres Haus, ein Bungalow, aber dieses Haus beachtete Luna gar nicht.

Aufgeregt ging sie wie in Trance die paar Treppenstufen nach oben, bis sie vor der Haustür stand und – klingelte. Ein seltsames Geräusch ertönte. Es war mehr ein Scheppern als ein Klingeln. Es dauerte auch nicht lange, bis jemand die Tür öffnete.

„Ja, wen haben wir denn da? Ein kleines Mädchen!“, stellte eine etwas rundlichere Frau fest.

Hinter ihr stand eine sichtlich jüngere, dünnere Frau. Die ältere Frau schaute sich um.

„Und ganz allein hier?“, fragte sie übertrieben.

Luna nickte abwesend.

„Na, komm nur rein!“, meinte die Frau und ließ Luna eintreten.

Begeistert schaute sie sich im Zimmer um. Sie war erst durch ein kleines Foyer getreten und befand sich nun in einer großen Empfangshalle.

„Hast du Daphne gesehen?“, fragte die dickliche Frau die dünne Frau.

Diese schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke, die Luft ist rein“, flüsterte sie und leckte sich die Lippen.

Plötzlich schoss Luna eine Frage durch den Kopf. Was, wenn Elias recht hatte? Was, wenn ihre Mutter davon wusste? Was, wenn es hier, hier im Veilchenviertel, magische Wesen gab? Was, wenn ihre Mutter das gewusst hatte, und sie deshalb nicht wollte, dass Luna diesen Weg nach Hause nahm? Was, wenn diese zwei scheinbar netten Frauen in Wirklichkeit –

„Vampire!“, stellte sie leise fest und starrte die Beiden entsetzt an.

„Ach, das wird ein Festessen! Los, sperr sie in die Speisekammer, bevor Daphne etwas mitbekommt!“, kommandierte die ältere Frau.

Die Jüngere nickte, schnappte Luna am Kragen und warf sie samt Ranzen durch eine Tür in einen kleinen, dunklen Raum.

Luna hatte Angst. Ihr Herz raste wie wild.

„Kaljena!“, hörte sie eine Frauenstimme rufen.

Es war scheinbar eine dritte Frau zu den anderen beiden hinzugetreten.

„Was denn, Fräulein Daphne?“, fragte die dicke Frau.

„Hat da nicht eben jemand geklingelt?“, hörte sie die Frau, die zweifelsohne die Frau mit dem Namen Daphne war, sagen.

„Ja, das schon“, pflichtete die junge Frau ihr bei.

„Sei still!“, zischte die Ältere ihr zu.

„Wer war denn das?“, wollte diese Daphne wissen.

„Niemand“, erwiderte die dickliche Frau, Kaljena.

„Niemand, soso“, hörte Luna die Frau flüstern.

Sie wollte schreien, nach Hilfe rufen. Doch sie war wie gelähmt vor Schreck.

Und – woher konnte oder sollte sie auch wissen, ob diese Daphne ihr helfen würde? Wer weiß – am Ende war sie auch ein Vampir und wollte sie auch essen?

Vor Angst zitternd schlich sie sich immer weiter in die hinterste Ecke des kleinen Raumes zurück, bis sie an eine Wand stieß.

Die Frauen redeten noch eine Weile draußen. Dann wurde es still. Sehr still. Zu still.

Angestrengt lauschte Luna auf jedes kleine Geräusch, aber sie hörte kaum etwas. Sie fühlte sich verlassen.

Clema machte sich Sorgen. Große Sorgen. Es fing draußen bereits langsam an zu dämmern und Luna war noch immer nicht zu Hause erschienen. Dabei war doch morgen ihr Geburtstag! Ihr sechster auch noch. Was, wenn es passieren würde und niemand war da, der ihrer Kleinen helfen konnte? Was, wenn sie entführt wurde? Besorgt griff sie nach dem Telefon und rief in der Schule an.

„Direktorin Freiwald“, meldete sich eine Stimme am anderen Ende.

„Ja, hallo, Frau Freiwald, hier ist Clema Malis. Ich wollte fragen, ob meine Tochter vielleicht noch in der Schule ist?“, erklärte Clema ihr Anliegen.

„Frau Malis, hallo! Nein, ihre Tochter hat sich – mal wieder – mit Elias Zahnmeister gestritten, nach der Schule. Danach ist sie aber furchtbar schnell abgehauen. Bei ihrem Tempo hätte sie bereits vor ein paar Stunden bei Ihnen angekommen sein müssen“, erklärte die Direktorin verwundert.

„Ja, gut. Trotzdem danke“, murmelte Clema und legte auf.

Das war doch verhext! Wo konnte Luna bloß stecken? Verzweifelt schaute sie um sich und dann beschloss sie, Zahnmeister anzurufen. Sie griff nach dem Telefonbuch und suchte seine Nummer. Dann wählte sie sie.

„Zahnmeister“, meldete Freddy sich am anderen Ende.

Er schien etwas erkältet zu sein, aber das kümmerte Clema nicht.

„Hallo Frederik, hier ist Clema Malis. Haben Sie meine Tochter gesehen? Oder – vielleicht weiß Ihr Sohn ja, wo sie ist?“, hakte Clema nach.

„Ihre Tochter? Nein, habe ich nicht gesehen. Elias!“, schrie er nach hinten.

Dann gab er die Frage an seinen Sohn weiter.

Nach einer Weile meinte er: „Nein, er meint, er hätte sich nur mit ihr unterhalten und dann wäre sie einfach abgehauen. Sagen Sie – verzeihen Sie mir bitte diese etwas indiskrete Frage – aber – wissen Sie eigentlich, dass ihre Tochter – na, Sie wissen schon.“

Clema erblasste, aber das konnte er ja nicht sehen.

„Ja, schon. Aber – woher wissen Sie das?“, fragte sie heiser.

„Ich bin auch einer, falls Sie das vergessen haben sollten. Wir können uns in der Regel ziemlich gut erkennen. Zumal sie auch mehr nach Werwolf riecht, als ihr Vater. Aber – wen wundert's – in dem Alter!“, erklärte er.

Clema seufzte. „Ja, das ist das Problem. Sie wird morgen sechs und ich habe es ihr noch nicht gesagt, das heißt, wenn sie sich morgen, na Sie wissen schon, und niemand ist da, der ihr helfen kann – das wird in einer Katastrophe enden!“, erläuterte sie verzweifelt und setzte sich.

Er schien zu überlegen. „Ja, das kann gut passieren. Das erste Mal ist immer am schlimmsten. Ich weiß noch gut, wie es bei meinem Jungen war. Aber dennoch – machen Sie sich nicht zu viele Sorgen, sie wird schon wieder auftauchen!“, versuchte er ihr – Mut zu zureden!

Clema konnte es kaum fassen. Hatte Frederik Zahnmeister etwa doch auch eine weiche Seite?

„Nun, danke“, sagte sie und legte auf.

Sie überlegte. Wo konnte ihre Kleine noch sein?

Als nächstes rief sie ihre beste Freundin Malina an.

„Wie, deine Kleine ist weg?“, fragte diese besorgt.

„Ja, sie ist nicht nach Hause gekommen!“, erklärte Clema.

„Aber – Clema, du musst die Polizei rufen!“, beteuerte Malina sofort.

„Nein, das geht nicht! Außerdem – was, wenn sie gar nicht mehr so aussieht, wie sie jetzt aussieht? Ich meine – herrje! Und so etwas ausgerechnet vor ihrem Geburtstag!“, meinte Clema kläglich und kauerte sich auf ihrem Sofa zusammen.

„Und du hast wirklich keine Ahnung, wo sie sein könnte?“, fragte Malina.

Clema schüttelte den Kopf.

„Nein. Überhaupt nicht. Ich mache mir so schreckliche Sorgen!“, erklärte sie bitter.

„Hey, lass den Kopf nicht hängen! Sie taucht bestimmt bald wieder auf! Warte nur ab! Wenn sie morgen nicht da ist, dann helfe ich dir auch suchen, versprochen“, schlug Malina vor.

Luna wusste nicht, wie lange sie schon hier in der Ecke kauerte und vor Angst nichts mehr sah. Sie winselte. Ihr tat alles weh. Sie war hungrig. Und sie hatte Durst. Ihr Ranzen lag irgendwo im Raum. Es war so dunkel, dass sie nichts erkennen konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Sie wollte schreien. Einfach nur schreien und wegrennen. Langsam merkte sie, wie ein Laut langsam ihren Rachen hinaufkletterte. Und, sobald die Tür aufging, brach ein erbärmliches Jaulen aus ihrer Kehle und sie sprang dem Licht entgegen.

Tante Daffis Haus

Подняться наверх