Читать книгу Andrew - Mädchenspiele - Hannah Rose - Страница 7
ОглавлениеKapitel 4
K
napp fünf Minuten später wurde Andrew von Cataleya durch die Haupttür des ›Theatres‹ auf den Campus geführt. Inzwischen war es dunkel geworden. In den Fenstern der Studentenunterkünfte leuchten fast überall die Lichter und der über ihnen am Himmel hängende Vollmond schenkte zusätzlich sein milchiges, weiches Licht.
»Falls du für diese Woche irgendwelche Pläne hattest, Sally«, setzte Cataleya an, während sie durch den Innenhof schritten, »dann betrachte sie als gecancelt! Denn für die nächsten sieben Tage gehörst du mir!«
»Willst du … nicht meinen richtigen Namen wissen?«, fragte Andrew, der seine Stimme immer noch als erbärmlich schwach empfand, noch immer geschockt von den Ereignissen der letzten Minuten. Er wandte ihr leicht seinen Kopf zu, derweil er verzweifelt zu verarbeiten versuchte, was da gerade passiert war.
»Nicht wirklich«, gab sie direkt zurück. Sie holte ihr Smartphone heraus und begann auf den Bildschirm zu tippen.
Sofort füllte sich die Luft mit dem Klang ihrer perfekt gepflegten Fingernägel, als sie gegen das Glas des Touchscreens klickten.
»Ich heiße Andrew«, murmelte er, bezweifelte aber, dass sie ihn überhaupt gehört hatte, fiel in die düstere Stille zurück und sah zu, wie die anderen Mistresses ihre Protegés ebenfalls durch die Dunkelheit des Campus führten. »Also, ähm, … was passiert jetzt?«, wagte er sie erneut anzusprechen, nachdem sie einige Minuten in einem für ihn unangenehmen Schweigen gegangen waren.
»Wir nehmen uns jetzt ein Taxi und fahren zu meiner Wohnung. Ich wohne nämlich nicht hier auf dem Campus«, erwiderte sie sachlich, als sie den Hauptzugang zur Universität erreichten.
Bei ihren Worten verspürte sie trotz all der Sachlichkeit eine enorme Aufregung und Neugierde – wenngleich das Ganze total erniedrigend und demütigend war. Ihm war bewusst, dass Cataleya Davis ihn ganz offensichtlich für nichts Anderes als ein peinliches, erbärmliches Nichts ansah, das sie nach Herzenslust herumkommandieren konnte. Dennoch faszinierte ihn der Gedanke, mit ihr tatsächlich zu ihrer Wohnung zu fahren – abgesehen von seiner stetig zunehmenden Nervosität. Aber er musste sich eingestehen, dass es um Längen interessanter war, als mit Caleb an diesem Abend ins Kino zu gehen, oder, was noch viel schlimmer war, im Wohnheim abzuhängen und ihm beim Videospielen zuzusehen.
In diesem Moment hielt eines der schwarzen ›London Cabs‹ nur wenige Yards vor ihnen und Cataleya winkte dem Fahrer freundlich zu, ehe sie langsam in ihrem engen schwarzen Kleid und mit klackernden Absätzen hinüberschritt, ihre Hand ausstreckte und die hintere Tür aufhielt.
Andrew brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, dass sie das für ihn tat.
»Ladies first«, bemerkte sie und bedachte ihn mit einem sarkastischen Lächeln.
Andrew war aus einem ihm unerfindlichen Grund davon ausgegangen, dass Cataleya und Bailey zusammenleben würden, aber es stellte sich heraus, dass sie allein wohnte – und als er zum erstem Mal ihre elegante Wohnung betrat, die sich hoch oben in einem schicken Block, nur wenige Kilometer von der Universität, befand, war ihm sofort klar, dass sie begütert war oder zumindest über ein wohl situiertes Elternhaus verfügte, das sie finanziell unterstützte. Denn wie zum Teufel, so fragte er sich, konnte sich eine Studentin im letzten Semester eine derartig tolle Unterkunft leisten?
Voller Ehrfurcht sah er sich um und betrachtete die große schwarze ›Vintage‹-Ledercouch, den riesigen Flachbildschirm an der Wand, die gerahmten Kunstwerke und die Glastüren am gegenüberliegenden Ende, die aussahen, als würden sie auf einen abgelegenen privaten Balkon hinausführen.
»Möchtest du etwas trinken, ehe wir anfangen?«, erkundigte sich Cataleya und nickte in Richtung ihrer Küche.
»Sehr gern«, antwortete Andrew, wobei sie ihm einen kurzen Blick auf ihren erstaunlichen Hintern gewährte, der in dem dünnen Stoff ihres knappen schwarzen Kleides wackelte. Er fühlte, wie ihm das Blut trotz seiner Nervosität bis in den Schritt raste. Dann vernahm er, wie sich ein Kühlschrank öffnete und etwas eingegossen wurde.
Zwei Sekunden später kehrte Cataleya mit zwei großen Gläsern Weißwein zurück. »Hier«, sagte sie und reichte ihm eines, ehe sie einen langen, langsamen Schluck nahm. Ihre Augen schlossen sich vor Vergnügen, als sie dabei genießerisch ein weiches, kehliges »Mhmm …« ausstieß.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Andrew nie wirklich etwas Anderes als Bier in seinem Leben getrunken. Deshalb war er sich nicht sicher, was ihn erwarten würde, als er das große Glas an die Lippen hob und einen ersten Schluck nahm. Der Wein war viel stärker und säuerlicher, als er es sich vorgestellt hatte, aber er hatte auch etwas Gutes an sich, dachte er bei sich, denn er stellte fest, dass er schnell einen zweiten, dann einen dritten Schluck nahm und die süßsaure Flüssigkeit in seinem Mund rollen ließ, ehe er sie hinunterschluckte und fast augenblicklich ein warmes Summen in seinem Magen spürte.
»Jetzt, wo du ein wenig französischen Mut in deinen Adern hast«, bemerkte Cataleya und lächelte ihn teuflisch an, »lass‘ mich sehen, mit welchem Material ich arbeite werde … Zieh‘ dich aus.«
»Warte mal! Waaas …?!«, keuchte Andrew und verschluckte sich an seinem letzten Schluck Weißwein.
»Du hast mich sehr wohl verstanden«, knurrte sie herrisch. Ihre strahlend blauen Augen verengten sich und ihr hübsches Gesicht formte sich zu einem bösartigen Zähnefletschen.
Andrew spürte, wie es in seinem Kopf zu dröhnen anfing. Er schaute sich um, als wollte er fliehen. Aber gleichzeitig wusste er tief in seinem Inneren, dass dieses Mädchen etwas Unwiderstehliches an sich hatte – sie war unheimlich streng und gebieterisch und zugleich begehrenswert schön, sodass er alles tun würde, was sie von ihm verlangte.
Er brachte sich zur Ruhe, stellte sein Glas auf den eleganten gläsernen Couchtisch, knöpfte sein Hemd mit zitternden Fingern auf, fummelte nacheinander an jedem der Knöpfe herum und enthüllte seine dürre, nackte Brust mit den drei blonden Haaren, die ihn nicht gerade zu einem Bären machten. Dann schob er es sich über die Schultern und warf es achtlos auf die Ledercouch, bevor er aus seinen Turnschuhen schlüpfte und an seinem Gürtel nestelte, derweil er Cataleyas eisigen Blick fühlte, der ihn beobachtete, indessen ein kleines böses Lächeln ihre sanften Lippen umspielte.
»Du bist ja echt schmal«, bemerkte sie kalt, als er seinen Gürtel öffnete und anfing den Reißverschluss seiner Jeans herunterzuziehen. »Aber eines kann ich dir jetzt sagen: Wir werden ordentlich an deiner Haltung arbeiten müssen!«
Kaum hatte sie ausgesprochen straffte er seinen Körper und bemühte sich, seinen Kopf und seine Schultern so zurückzuhalten, wie er es eigentlich tun sollte. Ein erbärmlicher Teil in ihm war so verzweifelt, ihr zu gefallen, dass er alles dafür getan hätte. Schließlich ließ er seine Jeans um seine Knöchel fallen und stieg aus ihr heraus, ohne seine Boxershorts ausgezogen zu haben.
Andrew verspürte einen neuen Anflug von Verlegenheit, als sie seinen schlaksigen Körper musterte und ihn mit einem müden Gesichtsausdruck von oben bis unten studierte, ehe sie eine ihrer sorgfältig gezupften Augenbrauen anhob.
»Und der Rest?«, fragte sie und nickte zur Boxershorts.
»Ist das wirklich nötig?«, krächzte Andrew.
»Ach, komm‘ schon, Sally, Süße«, erwiderte sie und verwendete wieder den Mädchennamen, den sie sich für ihn ausgesucht hatte. »Du darfst mir ruhig vertrauen, wenn ich dir gestehe, dass ich bisher schon eine Reihe Schwänze gesehen habe … Ich kann mir kaum vorstellen, dass du etwas in deiner Shorts versteckst, was mich noch schockieren könnte, oder?«
Er fühlte, wie sich sein Gesicht vor beschämender Hitze rötete, als er einen letzten tiefen Atemzug nahm, seine Boxershorts bis zu den Schenkeln herunterschob, sie bis zu seinen Knöcheln fallen ließ und den Drang unterdrückte, seine Männlichkeit mit den Händen zu bedecken – unfähig zu glauben, dass tatsächlich er es war, der sich vor dem heißesten Mädchen der Universität nackt auszog. Er sah, wie sie zwischen seinen Beinen interessiert hin und herschaute, und wagte einen Blick an sich hinunter – wobei er feststellte, dass sein Glied aufgrund seiner enormen Nervosität positiv winzig daherkam, kaum mehr als ein faltiger kleiner Stummel, der vorwitzig seinen Kopf aus dem drahtigen Flaum reckte.
»Ach, wie niedlich. Der ist ja süß!«, kicherte sie. »Der ist ja fast so winzig wie ein Kitzler!«
Andrew schwieg. Sein Gesicht brannte wie Feuer. Wieder fragte er sich, warum sie ihn überhaupt nackt hatte sehen wollen.
»Ich sehe dir an, dass es dich gerade irritiert, warum ich dich habe strippen lassen, nicht wahr?«
Er nickte stumm.
»Weil wir …«, sie klatschte in die Hände, »noch einiges zu tun haben, Sally … Dir ist doch klar, dass das so nicht geht, oder?« Sie deutete auf seine Achseln, den Schritt und die Beine.
Andrew schaute sich wie ein Kaninchen an, dass keine Ahnung davon hatte, gleich das Fell über die Ohren gezogen zu bekommen, um über Nacht in Sauermilch eingelegt zu werden, damit es am kommenden Tag in die Röhre geschoben werden konnte. Er hatte keinen Schimmer davon, wie nah er damit der Sache bereits kam.
»Diese ganze brutale Körperbehaarung muss verschwinden«, erklärte sie und bedeutete ihm sich ordentlich aufrecht hinzustellen. »Wenn du richtig gerade dastehst, hast du eine ziemlich gute Figur, meine Süße.«
Trotz seiner beschämenden Lage verspürte Andrew einen seltsamen, aufregenden Schub der bei ihren Worten durch seinen Körper lief. Ist das echt wahr, oder machst du mir nur etwas vor? Ist meine Statur wirklich okay? Oder verarschst du mich nur?, schoss es ihm durch den Kopf.
»Jetzt dreh dich um, Sally, und lass mich deinen Arsch sehen«, fügte sie hinzu.
Ungeschickt schlurfte er auf der Stelle, bis er ihr seinen Rücken zugekehrt hatte. Dann hörte er zu seiner Überraschung einen hellen Freudenschrei.
»Das ist genau der Arsch, den es braucht, mein Mädchen!«, rief sie, …
… derweil er förmlich aus seiner Haut springen wollte, als er verspürte, wie ihre schlanken, weichen Hände ihn tatsächlich am Hintern packten und ihn spielerisch drückten.
»Kann ich mich jetzt wieder anziehen?«, murmelte er und wandte sich wieder langsam zu ihr herum, wobei er schüchtern seine Männlichkeit mit den Händen umfasste, wissend, dass sie auch den Bereich bereits einer eingehenden Musterung unterzogen hatte.
»Weit gefehlt, mein kleiner Protegé!«, lachte sie ihn an und täuschte einen französischen Akzent vor, als sie aufgeregt die schlanken Finger ihrer Hände ineinander verknotete. »Jetzt ist es an der Zeit zu baden, Sally!«