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Kredite zu verkaufen: Anleihen

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Anleihen sind verbriefte Kredite. Also: Sie leihen jemandem 100 Euro mit der Vereinbarung, dass er Ihnen dieses Geld in einem Jahr zurückzahlt, plus 10 Euro als Leihgebühr. Das Ganze halten Sie auf einem Zettel fest, einem Schuldschein. Wenn Sie diesen Schuldschein jetzt an eine dritte Person verkaufen, dann haben Sie eine Anleihe verkauft (bisweilen spricht man auch von »Renten«). Anleihen werden von Unternehmen ausgegeben (Unternehmensanleihen) und von Staaten (das sind dann Staatsanleihen).

Die 100 Euro sind der sogenannte Nennwert der Anleihe, die Dauer, bis der Kredit zurückgezahlt wird, ist die Laufzeit, die 10 Euro der Zins (teilt man die 10 Euro durch die 100 Euro, so erhält man den sogenannten Nominalzins von 10 Prozent). Verkaufen Sie diese Anleihe zu sagen wir 90 Euro (weil Sie glauben, dass derjenige, dem Sie das Geld geliehen haben, es nicht zurückzahlen wird), haben Sie einen Preis für diese Anleihe, das ist der Kurs.

Jetzt eine wichtige Sache bei Anleihen: Derjenige, der Ihnen den Kredit für 90 Euro abgekauft hat, hat 90 Euro bezahlt, bekommt aber am Ende der Laufzeit (wenn der Schuldner das Geld doch zurückzahlt) 100 Euro. Damit beläuft sich sein Ertrag auf 10 Euro Zinsen dividiert durch den Kaufkurs von 90 macht 11,11 Prozent Effektivzins. Er hat nur 90 Euro investiert, bekommt aber gemäß Vereinbarung 10 Euro Zinsen, und bezogen auf den tatsächlichen Kapitaleinsatz von 90 Euro sind das dann effektiv 11,11 Prozent.

Wenn der Kurs einer Anleihe sinkt (steigt), dann steigt (sinkt) ihre effektive Verzinsung.

Verglichen mit Aktien haben Anleihen den Vorteil, dass – solange der Schuldner der Anleihe nicht pleitegeht – man immer das versprochene Geld zurückbekommt, egal wie gut oder schlecht es dem Schuldner geht. Der Gewinn einer Aktie schwankt mit den Gewinnen des Unternehmens, der Ertrag einer Anleihe nicht.

Anleihen bieten zumeist eine niedrigere Rendite als Aktien, haben aber dafür ein geringeres Risiko. Hält man sie bis zum Ende der Laufzeit, bekommt man auch den vollen Wert ausgezahlt. Muss man sie aber vorher verkaufen, weil man Geld benötigt, kann es sein, dass man sie mit einem Kursverlust verkaufen muss. Anleihen sind etwas komplizierter als Aktien, weil bei der Berechnung des effektiven Zinses auch noch die Laufzeit zu berücksichtigen ist – das macht die Sache schwieriger.

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