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Wilhelmshaven

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Das allein stehende Haus am Stadtrand war am First und ringsherum unter den Dachrinnen von Leuchtstofflampen eingerahmt. Neben der soliden Haustür, in der sich in Augenhöhe eine Klappe mit einem Guckloch befand, leuchtete in rotem Neon die überdimensionierte Hausnummer sechs.

Der großgewachsene Mann drückte die Klingel, die sich unter der Hausnummer befand. Nach kurzer Zeit wurde die Klappe von innen geöffnet und der Mann einer kurzen Überprüfung unterzogen. Die Prüfung schien positiv ausgefallen zu sein, denn während die Klappe wieder geschlossen wurde, öffnete sich gleichzeitig die Haustür.

Der Mann trat ein und kam gleich zur Sache. „Ist Annika heute da?“

Die Frau, eine aufgedonnerte Matrone, schüttelte bedauernd den Kopf. „Du warst wohl schon lange nicht mehr hier. Annika arbeitet seit zwei Monaten nicht mehr bei uns. Wenn du auf diesen Typ Frau stehst, kann ich dir unsere Ludmilla empfehlen, ganz frisch aus dem Osten.“

Der Mann war skeptisch. „Eine osteuropäische Katalogbraut?“

„Ach was. Schau sie dir doch erst einmal an.“

Die Empfehlung der Matrone schien auf den ersten Blick gut zu sein. Die Russin oder Deutschrussin oder Russendeutsche trug ein enges Kleid, welches zeigte, dass sie die Figur einer jungen Frau hatte. Nur das leicht faltige Dekolleté über den üppigen Brüsten ließ vermuten, dass sie mindestens vierzig war. Sie hatte ein etwas breites, slawisch wirkendes Gesicht mit hohen Wangenknochen, die ihr ein exotisches Aussehen verliehen. Ihre wohlgeformten Lippen waren tiefrot geschminkt. Die Deutschkenntnisse der Frau reichten aus, um mit ihrer tiefen, guttural klingenden Stimme ihre Preisvorstellungen zu äußern. Der Mann feilschte nicht. Er akzeptierte die geforderte Summe.

Nachdem das geklärt war, gingen sie die Treppe zu einem der im oberen Stockwerk liegenden Zimmer hoch. Der Mann legte das Geld auf den kleinen Tisch neben der breiten Liege, und die Frau zog sich aus. Der kleine, noch feste Hintern gefiel im besonders gut. Als auch er seine Kleidung abgelegt hatte, holte er aus seiner Jacke eine Weidengerte heraus.

Ludmilla schaute mit großen Augen. „Was soll das denn werden?“

Der Mann fackelte nicht lange. „Los, leg dich mit dem Bauch aufs Bett. Bevor ich es dir besorge, werde ich deinen kleinen Knackarsch versohlen.“

Ludmilla war nicht blöd. „Gut, das kostet einen Hunderter extra, und auch das mit Vorkasse.“

Der Mann brummte etwas Unverständliches, ging aber darauf ein und nestelte aus seiner Jacke einen Hunderteuroschein, den er auf den kleinen Tisch legte.

Er nahm die Weidengerte wieder hoch, schlug damit probehalber einmal leicht in seine Hand und ging zu Ludmilla, die auf dem Bett in Position lag, wobei ihr langes, kastanienbraunes Haar sich wie ein Fächer um ihren Kopf gelegt hatte. Er holte zum ersten Schlag aus und ließ die Weidengerte niedersausen. Die Gerte hinterließ auf dem Gesäß der Frau, die bei dem Schlag leise gestöhnt hatte, einen schwachen Striemen. Der Mann holte zum nächsten Schlag aus.

Ein Mordsdreh am Jadebusen

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