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Der Spieler

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Lothar Emmerich

siehe Saison 1965/1966

Gerd Müller

Gerhard „Gerd“ Müller (* 3. November 1945 in Nördlingen), genannt „Der Bomber der Nation", ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Rekordtorschütze der Fußballnationalmannschaft, der Bundesliga und des FC Bayern München. Seit 1992 ist er als Co-Trainer für die zweite Mannschaft der „Bayern“ tätig.

Wegen seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur Antizipation gilt Müller als einer der bisher besten Stürmer. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torschuss selbst aus ungünstigsten Positionen. Beispielhaft ist sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“, das Siegtor im WM-Finale 1974 von München. Wegen dieser Torgefährlichkeit stellten viele Mannschaften gleich zwei Gegenspieler zu seiner Manndeckung ab.

In seiner aktiven Karriere konnte er alle wichtigen nationalen und internationalen Titel erringen. Er war Weltmeister, Europameister (beide Male wurde er Torschützenkönig), Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger, außerdem hat er den Europapokal der Landesmeister sowie den der Pokalsieger gewonnen.

Müller begann seine Fußballkarriere beim TSV 1861 Nördlingen, in dessen Jugendmannschaft er in der Saison 1962/1963 als 17-Jähriger 180 der insgesamt 204 Treffer erzielte. Der Erstligist TSV 1860 München wurde auf ihn aufmerksam und warb um den jungen Stürmer. Im Frühjahr 1964 erschien Walter Fembeck, Geschäftsführer des FC Bayern München, nur eine Stunde vor dem Kollegen der 60er, um Müller einen Profivertrag anzubieten. Müller, der sich beim mit Stars gespickten TSV 1860 ohnehin kaum Chancen ausgerechnet hatte, unterschrieb beim FC Bayern München. Ab der Saison 1964/65 spielte er für die Bayern in der Regionalliga Süd, der damals zweithöchsten Spielklasse. Trainer Zlatko ?ajkovski zeigte sich zunächst wenig begeistert von dem jungen, gedrungenen Stürmer: „Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich.“ Später nannte er ihn jedoch liebevoll „kleines, dickes Müller“, eine Titulierung, die gerne zitiert wurde.

In seiner ersten Saison in München wurde er 26 Mal eingesetzt und erzielte gleich 33 Tore. Als Meister der Regionalliga Süd qualifizierte sich sein Verein für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der er mit sechs von 18 Toren maßgeblich zum Aufstieg in die Bundesliga beitrug.

Gerd Müller (1967) beim Signieren von Fußbällen. Im Hintergrund: Franz Beckenbauer und Werner Olk

Am 14. August 1965 bestritt Müller sein erstes Bundesligaspiel. In den folgenden Jahren avancierte der FC Bayern München mit Gerd Müller zur dominierenden Mannschaft in Deutschland und in Europa. Sie gewannen vier Deutsche Meisterschaften (1969, 1972–1974), viermal den DFB-Pokal (1966, 1967, 1969, 1971), dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974–1976), einmal den Europapokal der Pokalsieger (1967) sowie den Weltpokal (1976).

Müller bestritt in den 14 Bundesligaspielzeiten 427 Spiele und erzielte 365 Tore. Damit ist er auch heute noch mit Abstand der erfolgreichste Torschütze der Fußball-Bundesliga. Am 3. Februar 1979 wurde Gerd Müller von seinem damaligen Bayern-Trainer Pal Csernai vorzeitig ausgewechselt. Müller bat daraufhin um die sofortige Freigabe. Am 10. Februar 1979 stand er zum letzten Mal für die Bayern in der Bundesliga auf dem Platz.

Angelockt durch einen lukrativen Vertrag wechselte er 1979 in die North American Soccer League (NASL) zu den Fort Lauderdale Strikers. In der NASL-Winterpause im Herbst 1979 kehrte Müller für ein halbes Jahr nach München zurück und trainierte mit der Mannschaft des TSV 1860 München. Ein geplanter Transfer zum TSV scheiterte an den finanziellen Forderungen seitens des US-amerikanischen Vereins. Müller blieb bis 1981 bei den Strikers und beendete seine Karriere 1982 bei dem Verein Smith Brothers Lounge.

Gerd Müller während des Finals der Weltmeisterschaft 1974

Seine Karriere in der A-Nationalmannschaft begann am 12. Oktober 1966 in Ankara gegen die Türkei. In seinem zweiten A-Länderspiel am 8. April 1967 in Dortmund gegen Albanien erzielte er die ersten vier seiner 68 Tore in der Nationalelf.

Der erste Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er sieben Tore. Im Viertelfinale gelang ihm das Siegtor zum 3:2 gegen England. Im anschließenden „Jahrhundertspiel“, dem Halbfinale gegen Italien, erzielte er zwei Tore in der Verlängerung (Endstand 3:4). Als Müller sich bei einem scheinbar schon geklärten Eckball zwischen einen italienischen Verteidiger und den Torwart drängte und den Ball ins Tor spitzelte, kommentierte dies Fernsehreporter Ernst Huberty mit den Worten: „Wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“ Müller wurde bei diesem Turnier mit zehn Treffern Torschützenkönig und wurde im selben Jahr als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

1972 wurde Gerd Müller mit der DFB-Auswahl Europameister. Bei diesem Turnier wurde er mit vier Treffern erneut Torschützenkönig.

Die Länderspielkarriere endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in seinem Heimatstadion in München, wo er im Finale gegen die Niederlande das Siegtor zum 2:1 in der 43. Minute erzielte.

Nach der Weltmeisterschaft 1974 erklärte Gerd Müller im Alter von nur 28 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Einige Quellen bringen seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen Äußerungen über seine Verärgerung über den DFB. Der DFB hätte nach Ansicht Müllers den Spielerfrauen in den Stadien schlechte Plätze zugewiesen und sie nicht zum Festbankett nach dem gewonnenen WM-Titel eingeladen. Außerdem habe der DFB zu niedrige Prämien („lachhaft“) für einen WM-Erfolg ausgelobt. Müller besteht aber darauf, dass er den Entschluss zum Rücktritt bereits drei Tage vor dem WM-Finale Trainer Helmut Schön mitgeteilt habe und private Gründe für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien. Er habe mehr Zeit mit seiner Frau und seiner damals dreijährigen Tochter Nicole verbringen wollen. Schön habe ihn gebeten, mit der Bekanntgabe des Rücktritts bis nach dem Endspiel zu warten.

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