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Vorwort

von Patrick Meyenberger

Das Jahr 2010 war ein wegweisendes Jahr für mich. Ich befand mich im fünften Jahr nach meinem Studienabschluss an der Universität Bern und hatte ausreichend Berufserfahrung gesammelt, sodass ich das zahnmedizinische Schaffen mit fundierter Routine bewerkstelligen konnte – solange alles im normalen Rahmen lief. Immer wieder aber stieß ich an meine Grenzen, wenn seitens der Patienten Ängste oder unkontrollierbarer Würgereiz ins Spiel kamen oder Kinder sich einfach nicht fokussieren konnten und ein kontrolliertes Arbeiten fast verunmöglichten. Ich gebe zu, dass ich immer schon eine Art Flair für solche Patienten gehabt habe. Irgendwie zog ich sie fast magisch an, und es gelang mir auch oft, mit viel Reden und einer einfühlsamen Arbeitsweise, diese Menschen zahnmedizinisch behandeln zu können. Das Arbeiten mit solchen Patienten kostete aber immer enorm viel Zeit und Energie. Nach solchen Sitzungen war ich als Behandler oftmals verausgabt und hätte mir gern anschließend eine Stunde Pause gegönnt. Wir konnten zwar zu jener Zeit sehr schwierige Patienten im Spital in Vollnarkose behandeln und danach waren die Zähne dann in Ordnung, aber die ursprünglichen Probleme, wie die Angst vor dem Zahnarzt blieben bestehen. Ich wünschte mir, es gäbe noch eine andere Möglichkeit, Hilfe anbieten zu können.

Fasziniert von der Möglichkeit, Menschen mit mentaler Arbeit helfen zu können, war ich schon vor Studienbeginn. Ab und zu stolperte ich über den Begriff »Hypnose« und kaufte Bücher oder besuchte Kurse, aber es blieb immer eine ungreifbare Materie. Entweder konnte ich anschließend nicht wiedergeben, was Hypnose denn nun wirklich ist oder was nun genau geschieht, oder die erlernten Induktionsmethoden dauerten derart lange, dass sie für den hektischen Praxisalltag schlichtweg ungeeignet waren. Zumal ich mir am Ende dann doch nicht sicher war, ob diese Menschen nun wirklich in Hypnose waren oder nicht.

Meine Faszination für dieses Thema bestand Ende 2009 nur noch aus einem kleinen Funken, als ich auf einem Zahnärztetreffen auf Hansruedi Wipf stieß. Er hatte dieses Feuer in sich und versprühte in seinem Vortrag über eine moderne Form der Hypnose derart selbstsicher glühende Funken, dass ich dem Thema noch einmal eine Chance gab und mich für seine Ausbildung im April 2010 anmeldete.

Vielleicht war es Zufall, dass ich genau zum Zeitpunkt der Ausbildung gleich mehrere dieser nervenaufreibenden und zeitintensiven Patienten betreuen durfte. Wie dem auch sei. Was ich bei Hansruedi Wipf lernte, versetzte mich in teils schier ungläubiges Staunen. Die Klarheit, wie Dave Elman und Jerry Kein die Hypnose definierten und logisch in einen Konsens brachten, war atemberaubend. In der Woche nach dem Kurs war ich in der Lage, innerhalb kürzester Zeit meinen Patienten zu erklären, dass ich ihnen etwas Neues anbieten konnte. Es war mir möglich, sie in einen Zustand zu begleiten, der diese Menschen in eine wunderschöne Entspannung führte, völlig losgelöst von eben durchlebten Angsttränen und Krämpfen. Die Berichte, wie wunderschön diese Erfahrungen gerade für sie waren, motivierten mich zum Weitermachen. Auch wenn ich die Hypnose bei Weitem nicht bei jedem Patienten anwende, so hilft sie mir gerade bei Angstpatienten, Patienten, die unter Würgereiz leiden oder bei Kindern am meisten. Sie hat meinen Praxisalltag völlig verändert.

Dieses Buch bringt die Hypnose auf den Punkt. Kein anderes Buch vermittelt Ihnen die Grundlagen und die Theorie dieser modernen, sehr effizienten und zukunftsweisenden Hypnosetherapie besser als dieses. Ich danke Hansruedi Wipf dafür, dass er die theoretischen Erklärungsansätze einfach und die Zusammenhänge logisch und verständlich hält. Es ist an der Zeit, der Welt zu erklären, dass Hypnose nichts Mystisches, Ungreifbares oder gar Gefährliches ist. Hypnose steckt in jedem von uns. Das zu erklären würde den Rahmen dieses Vorwortes allerdings sprengen. Lesen Sie in diesem Buch, wie wir lernen können, den Weg zurück zu uns selbst zu finden und die Kraft des Heilens in uns zu aktivieren.

Dieses Buch ist in der Lage, den Grundstein für ein neues Verständnis zu schaffen. Ich wünsche Ihnen mit dem Inhalt viele lehrreiche Momente, und dass Sie diese für sich zu nutzen wissen, sei es als Therapeut oder als Patient. Die Hypnose hat mein Leben positiv verändert und ich wünsche Ihnen, dass Sie dasselbe vollbringen können.

August 2014

Dr. med. dent.

Patrick Meyenberger

Hypnose

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