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Was ist Hypnose?

Definition von Hypnose: Die Umgehung des kritischen Faktors des Bewusstseins und die Etablierung von selektivem und akzeptablem Denken (siehe auch Mind Modell auf Seite 78)

Hypnose? JA, HYPNOSE!

Ich sehe mich als Brückenbauer für den Großteil der Menschen, für den Hypnose (noch) keine Option war. Um die Menschen motivieren zu können, diese Brücke zu nutzen, um auf die andere Seite zu kommen, muss Hypnose und Hypnosetherapie zuerst einmal genau erklärt und verstanden werden. Fangen wir an.

Die Empfindungen eines jeden Menschen sind individuell und so ist es auch mit der Wahrnehmung des Zustands der Hypnose. Einige nehmen eine große, körperliche Schwere wahr, andere eine Leichtigkeit, fast schon wie ein Schweben und noch andere nehmen ihren Körper gar nicht mehr wahr, sie sind nur noch Gedanken. Wie auch immer Menschen die Hypnose wahrnehmen, es ist immer ein angenehmes Gefühl. Der eigentliche reine Zustand der Hypnose tut einfach gut, wirkt erholend, erfrischend, unterstützt auch ohne therapeutische Suggestionen regenerierend und hat sehr gute Anti-Stress-Eigenschaften.

Die Wahrnehmung variiert stark je nach Tiefe der erreichten Hypnose, sodass die Beschreibung entsprechend unterschiedlich ausfallen kann. Viele, die zum ersten Mal hypnotisiert wurden, berichten, dass sie das Gefühl der Hypnose wiedererkannten. Was absolut richtig ist, da Hypnose ein völlig natürlicher Zustand ist, der automatisch eintreten kann, ob wir es nun bemerken oder nicht.

Die einen setzen die Hypnose sehr rasch um, ja, haben schon fast ein Talent dafür, wieder andere brauchen ein bisschen länger, bis sie erlernt haben, wie man in den Zustand gehen kann. Es ist IMMER ein Zulassen, ein Geschehenlassen – mit Zwang, Druck oder verkrampft funktioniert es nicht. Es kommt stark auf das Geschick, das Fachwissen und die wahrgenommene Kompetenz des Hypnotiseurs an, wie rasch sich eine Person in die Hypnose begleiten lässt. Wenn der zu Hypnotisierende dem Hypnotiseur nicht vertraut, wenn Zweifel bezüglich seiner Kompetenz oder Integrität bestehen, dann wird es ein sehr schwieriges Unterfangen und ist meist nicht von Erfolg gekrönt.

Ist jeder Mensch hypnotisierbar?

Ja, auf jeden Fall. Praktisch jeder, der sich auch wirklich hypnotisieren lassen möchte, kann in die Hypnose gehen. Wir von OMNI gehen von einer Rate von 97 %–99 % aus, das spiegelt ungefähr auch die Werte meiner Erfahrungen wider. Ich würde sagen, dass 70%–90 % der Menschen sogar sehr tief hypnotisierbar sind. Es kommt oft ein wenig auf das Üben an. Je mehr man übt, desto besser wird man darin. Ich habe Klassen, da gehen 100 % der Teilnehmer in die allertiefsten Ebenen der Hypnose. Man braucht eben das Fachwissen, wie man diese Zustände erreicht. Es ist wie mit allem – wenn man weiß, wie etwas funktioniert, wird es einfach. Das gilt für die Ausbilder, die das Material unterrichten, wie auch für die Hypnotisanden, die lernen, den Zustand der Hypnose bei sich innerhalb von Sekunden herbeizuführen.

Ob jemand in Hypnose geht oder nicht, ist immer in Relation zu setzen mit dem Willen, in die Hypnose zu gehen, angstfrei zu sein und sich darauf einlassen zu wollen. Nicht alle Menschen gehen gleich schnell in die Hypnose. Einige müssen es regelrecht üben, aber nach einer gewissen Zeit schaffen es alle.

Ich habe schon oft Klienten gehabt, denen gesagt wurde, dass sie nicht hypnotisierbar wären. Das stimmt so nicht! Es liegt nur am Fachwissen und der wahrgenommenen Kompetenz des Hypnotiseurs, und gelegentlich mal an der Situation, in der sich ein Klient gerade im Leben befindet (zum Beispiel, wenn er noch nicht bereit dafür ist, dass ihm geholfen wird oder ein sekundärer Krankheitsgewinn vorhanden ist). Ich hatte auch schon Klienten, bei denen es partout nicht geklappt hat. In dem Moment habe ich mir Gedanken gemacht, was ich verpasst habe, aber den Klienten keinesfalls mit so einer Aussage belastet, dass er Schuld hätte oder unfähig wäre. Es könnte ja sein, dass jemand zum Hypnotiseur geschickt wurde auf Empfehlung (zum Beispiel des Ehepartners), aber nicht wirklich möchte, sprich, der eigene Antrieb fehlt. Dann ist es sehr wohl möglich, dass es nicht klappt. Natürlich kann es auch ganz einfach an der Sympathie/Antipathie zwischen zwei Menschen liegen, aber unter dem Strich gilt: jeder Mensch ist hypnotisierbar, wenn er das auch wirklich möchte.

Muss man daran glauben, damit es funktioniert?

Oft werde ich gefragt, ob man an die Hypnose glauben muss, um hypnotisiert zu werden. Die Antwort ist ganz einfach: Nein, muss man nicht und trotzdem funktioniert es – einzig und allein die Bereitschaft, es zuzulassen, muss vorhanden sein. Gegen seinen Willen jemanden zu hypnotisieren, ist brotlose Kunst, Zeitverschwendung und zudem ethisch unangemessen.

Wer möchte schon zu etwas gezwungen werden, was er nicht will – also wehrt er sich. Bei der Hypnose ist es dann so, dass sie nicht zustande kommt. Sie funktioniert aber definitiv auch ohne, daran zu glauben. Viele sind dann überrascht, dass es geklappt hat und freuen sich, dass sich ein Erfolg eingestellt hat. Ich sage immer:

»Glücklich diejenigen, die einfach loslassen können, vertrauen und sich in die Hypnose begeben – denen kann meist auch viel einfacher und rascher geholfen werden. Je mehr der Klient loslässt, desto mehr Kontrolle bekommt er anschließend über sein Leben zurück. Loslassen hat nichts mit Kontrollverlust zu tun.«

Es gibt auch andere Sichtweisen, die besagen, dass nur etwa 70 % der Menschen hypnotisierbar wären und davon nur 10 %–30 % wirklich tief. Hier handelt es sich eindeutig um fehlendes Fachwissen. Sollte ein Hypnotiseur oder Ausbilder diese Zustände nicht herbeiführen können, dann sollte er sich überlegen, noch einmal über die Bücher zu gehen oder eine moderne Ausbildung zu buchen. Für den Klienten gibt es dann nur die Lösung, sich einen wirklich geeigneten Hypnotiseur zu suchen, der sein Handwerk auch versteht.

Wie fühlt sich Hypnose an?

Die einen sagen: »Wow, habe ich mich schwer gefühlt«, andere dagegen, dass sie sich ganz leicht gefühlt hätten, wieder andere, dass sie ihren Körper nicht mehr wahrgenommen hätten, sondern nur noch Gedanken waren. Viele Menschen erzählen von der Hypnose als einem Zustand, den sie bereits kannten, der sich aber extrem wohltuend angefühlt hat, und noch einmal andere sagen, dass sie eigentlich gar nicht das Gefühl hatten, wirklich in Hypnose gewesen zu sein, was nicht bedeuten soll, dass sie es nicht auch wirklich waren.

Wie auch immer Sie sich also während der Hypnose fühlen, es ist richtig für Sie. Es gibt kein richtig oder falsch. Es erklingen nicht plötzlich irgendwelche Fanfaren, die signalisieren: »Achtung, Achtung, der Zustand der Hypnose ist soeben eingetreten!« Nein, meist sind auch die Übergänge in die verschiedenen Ebenen der Hypnose fließend und nicht immer klar abgegrenzt. Obwohl, wenn dann definitiv in einem dieser Zustände angekommen, diese durch einen kompetenten Hypnotiseur anhand klar zu unterscheidender Merkmale oder Anzeichen für den Klienten spür- und erlebbar gemacht werden können.

Wie lange dauert es, bis der hypnotische Zustand eintritt?

Hypnose ist ein natürlicher Zustand, der spontan eintreten kann, daher braucht man auch bei der gezielt herbeigeführten Hypnose nicht lange, bis der Zustand erreicht ist. Verabschieden Sie sich bitte von Gedanken, dass es eine langwierige und ermüdende Angelegenheit ist, in die Hypnose zu gehen, dass es womöglich ganz still sein muss, Musik dazu gehört oder schummriges Licht. Wie bereits erwähnt, ist die normale Hypnoseeinleitung eine Sache von vier bis sieben Minuten. Danach folgt in den meisten Fällen eine Vertiefungstechnik von knapp ein bis zwei Minuten, und dann ist der Klient bereit für den therapeutischen Teil der Hypnose.

Es gibt aber auch Induktionen, die gerade einmal ein paar Sekunden dauern und innerhalb kürzester Zeit soliden Somnambulismus erzielen können, Blitzhypnose oder Schnell-Induktion genannt. Alles, was weniger als zehn Sekunden dauert, ist hervorragend und lässt viel mehr Zeit für die eigentliche Veränderung, die der Klient wünscht. Vier bis sieben Minuten sind aber völlig akzeptabel und normal. Nicht jeder Hypnotiseur möchte mit den Schnellst-Induktionen arbeiten. Dieser Spielraum ist in Ordnung.

Also, je rascher wir jemanden in die Hypnose verhelfen, desto angenehmer und vorteilhafter ist es für den Klienten. Übrigens habe ich noch nie von einem Klienten gehört, dass die Blitzhypnose unangenehm gewesen wäre – die meisten sind sogar extrem dankbar und angetan davon, dass sie rasch in die Hypnose durften.

Etliche der langwierigen, progressiven und auf Entspannungstechniken basierenden Methoden sind für viele Klienten frustrierend, sie könnten schon längst loslassen, aber der Hypnotiseur muss noch sein Programm der Hypnoseeinleitung abspulen. Es gibt heute noch zur Anwendung gebrachte Techniken zur Einleitung der Hypnose, die sage und schreibe 20–45 Minuten dauern! Diese Techniken sind völlig überholt und rauben wertvolle Therapiezeit! Das ist falsch – und nicht umgekehrt.

Wir haben eine Verantwortung gegenüber dem Klienten, und wenn es bekannte und erlernbare Techniken und Methoden auf dem Markt gibt, die rascher zum Ziel führen, dann liegt es in unserer Verantwortung, diese auch zur Anwendung zu bringen! Falls ich sie noch nicht beherrsche, ist es meine Pflicht als Hypnotiseur, sie zu erlernen, um auf dem aktuellsten Wissensstand zu sein.

Es geht hier auch um Kosten und um Leid. Kosten, die irgendjemand bezahlen muss – ob der Klient oder die Krankenkasse, ist egal – aber jemand bezahlt immer dafür, und um Leid, das rascher aufgelöst werden könnte. Beides obliegt dem Verantwortungs- und Einflussbereich des Therapeuten, er muss diese beiden Punkte berücksichtigen und so rasch wie möglich so viel wie möglich erledigen. Einen Klienten wider besseren Wissens länger als nötig, in Behandlung zu behalten, ist unethisch, verwerflich und unter dem Strich nichts anderes als Betrug am Klienten oder den Krankenkassen (sofern diese die Kosten überhaupt übernehmen).

Die Therapieindustrie täte gut daran, über die Bücher zu gehen und unsinnige, erfolglose oder langwierige Therapien einzuschränken oder gänzlich abzuschaffen, zumal andere, effizientere und effektivere Methoden heute schon längst auf dem Markt sind. Eine davon ist ganz bestimmt die moderne, ursachenorientierte Hypnosetherapie. Dazu ist aber eine breitere Offensive nötig, um die neuesten Hypnosetechniken und Methoden in ihrer vollen Effizienz und Effektivität bekannt und akzeptiert zu machen.

Wie hilft mir Hypnose?

Sie müssen sich nicht krank fühlen oder krank sein, um die Vorteile der Hypnose für sich zu nutzen. Im Gegenteil – warum warten? Es gibt tolle CDs/MP3s, die Ihnen helfen können, Ihren täglichen Stresslevel abzubauen, präventiv Ihr Immunsystem zu stärken, Ihre mentale, geistige Leistung zu optimieren, Ihre Ausgeglichenheit zu trainieren, Ihre Motivation oder Kreativität zu fördern, das Selbstvertrauen zu steigern oder gar die Selbsthypnose zu erlernen. Sie können auch zu einem Hypnotiseur gehen und es live erleben. Das Live-Erlebnis ist in jedem Fall sinnvoller; von einem Hypnotiseur lernen Sie besser und einfacher, wie man sich selbst hypnotisieren kann. Sich Gedanken zu machen, wie man Probleme vermeidet, ist normalerweise viel weniger aufwendig als existierende Probleme zu bewältigen.

Leider wissen wir alle, dass der Mensch sich meist erst dann bewegt, wenn es unbequem, sprich ungemütlich oder gar schmerzhaft geworden ist, dann, wenn die Angst vor womöglich noch schlimmeren Konsequenzen ihn antreibt, Hilfe zu suchen. Deshalb ist ein Problem meist auch die größte Triebfeder, um Unterstützung anzufordern.

Drei Wege, um krank zu werden

Es gibt drei maßgebliche Formen, wie man krank werden kann:

1. Unfall – der Mensch fällt vom Pferd, stürzt die Treppe hinunter, erleidet einen Verkehrsunfall oder Ähnliches.

Dafür gibt es nichts Besseres als Ärzte, die Traumatologie beherrschen. Sie vollbringen wahre Wunder, wenn sie Verunfallte wieder zusammenflicken und sind sicher die erste Anlaufstelle. Danach kann die Hypnose helfen, schneller gesund zu werden. Oder sie kommt als Notfallhypnose daher und hilft, Schmerzen oder Blutungen zu stillen, Traumata zu vermeiden. Aber unter dem Strich ist die Traumatologie die erste und beste Adresse.

2. Vergiftung – der Mensch nimmt etwas Giftiges zu sich, zum Beispiel einen Fliegenpilz, wird von einer giftigen Schlange gebissen oder bekommt sonst etwas Ungesundes verabreicht.

Auch da gibt es keine Alternative, als zum Arzt zu gehen. Eventuell kann man durch Hypnose den Genesungsverlauf positiv unterstützen, aber der Arzt ist hier in erster Linie der richtige Ansprechpartner.

3. Sie bekommen mentale, seelische oder körperliche Probleme – jedes Problem, egal ob Phobie, Depression, Asthma, Migräne, Krebs, Burn-out, Reizdarm, was auch immer, hat, mit ganz wenigen Ausnahmen, seinen Ursprung im Unterbewusstsein (solange Sie nicht irgendwelchen Giften ausgesetzt waren, die es verursacht haben).

Das mag jetzt seltsam klingen, aber Stress, in welcher Form auch immer, ist Wegbereiter für alle diese Symptome. Wie der Mensch Stress wahrnimmt, verarbeitet oder abbaut, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie der Körper oder die Psyche auf Stress reagiert – jeder Mensch ist individuell, und so sind es auch die Auslöser für die Symptome. Es gibt höchstens Häufungen, warum verschiedene Menschen die gleichen Symptome haben.

Oft, aber natürlich nicht immer, liegt zum Beispiel bei Anorexie der Ursprung in einem sexuellen Übergriff in der Kindheit. Wie gesagt, nicht immer, aber es lässt sich eine Häufung feststellen. Es wäre jedoch falsch, eine Sitzung unter diesem Aspekt zu starten, dann läuft man Gefahr, den wirklichen Grund zu verpassen und das Problem nicht wirklich aufzulösen. Sätze wie »Ihr Problem kommt sicher von einem Übergriff« sind brandgefährlich, unseriös und werden nur von verantwortungslosen, unfähigen oder überforderten Therapeuten geäußert. Solche Aussagen können ganze Hexenjagden in Familien oder deren Umfeld auslösen, geschweige denn von den negativen Gefühlen und Gedanken, die dabei im Klienten entstehen können. Leider gibt es immer noch Therapeuten, die solche oder ähnliche Aussagen machen, und das ist einfach nur verantwortungslos, reine Spekulation.

»Wichtig: Solange Sie nicht damit geboren wurden, so lange kann Ihnen Hypnose dabei helfen, Ihre Probleme zu lösen oder zu lindern.«

Wie überall gibt es Grenzen, aber je früher ich mit der Hypnose den Genesungsprozess unterstützen kann, desto besser sind die Chancen auf Erfolg. Auf jeden Fall würde ich versuchen, jede noch so schlimme Krankheit mit Hypnose zu unterstützen und zu begleiten. Garantien gibt es keine, aber wenn der Geist in Harmonie gebracht wurde, kann auch der Körper viel besser heilen.

Ich schätze, dass circa 80% aller körperlichen Krankheiten ihren Auslöser durch ISEs (siehe Seite 96 ff.) im Unterbewusstsein haben. So lange ich jedoch diese ISEs nicht aufgelöst habe, so lange kämpfe ich nur auf der Symptomebene und verpasse, das Übel an der Wurzel zu packen. Es mag sehr sinnvoll sein, ein Krebsgeschwür zu entfernen, das ist das, was wir auf der rein körperlichen Ebene tun können und es rettet auch ganz viele Leben, aber die mentale Komponente zu vernachlässigen, wäre falsch. Sie ist zumeist genauso wichtig. Nur weil der Krebs entfernt wurde, ist die mentale Komponente – eine Voraussetzung für die Entstehung von Krebs – noch lange nicht wieder in Balance.

Der Einsatz von Medikamenten kann ebenfalls sehr sinnvoll sein, ist aber in ganz vielen Fällen reine Symptombehandlung. Nach einer erfolgreichen Hypnosesitzung können sehr oft die Medikamente abgesetzt oder neu dosiert werden, da je nachdem signifikante Veränderungen stattgefunden haben. Wenn jemand Antidepressiva nimmt und sich nach der Hypnose nicht mehr depressiv verstimmt fühlt, ja, dann sollte man mit dem Arzt über Neudosierung, Ausschleichen oder Absetzen sprechen.

Eine genetische Veranlagung wird meist massiv überschätzt. Man weiß heute, dass wir zwar gewisse genetische Veranlagungen haben können, aber ob sie zum Tragen kommen oder nicht, ist durch Studien mit eineiigen Zwillingen längst infrage gestellt. Es ist hinreichend dokumentiert, dass verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, ob eine Krankheit sich manifestiert oder nicht. Wenn der Mensch lange genug einem oder mehreren Stressfaktoren ausgesetzt war, dann ist es gut möglich, dass das System so geschwächt ist, dass der Körper mit diesen Symptomen reagiert. Ist der Mensch aber mental stark und solide, gibt es auch keinen Grund für solche Symptome, überhaupt aufzutreten. Erst die lang anhaltende Schwächung auf mentaler Ebene begünstigt den Ausbruch solcher Krankheiten überhaupt und Hypnose sowie andere Stresstechniken sind ein hervorragender Schutz dafür, dass es nie so weit kommt.

Mit der Hypnose nehmen wir Einfluss auf die Zellprogrammierung, ja sogar auf die Aktivierung oder Deaktivierung von DNA. So unglaublich das auch klingen mag, aber dem ist definitiv so. Wir sind nicht mehr länger im vererbten Familienfluch (Epigenetik) verfangen, sondern können sehr wohl unser Schicksal mit beeinflussen!

»Ja, diese Krankheit liegt in der Familie.« Das ist für viele schon fast Prophezeiung genug, um zu resignieren, und zu denken, dass sie die Krankheit, die in der Familie häufiger aufgetreten ist, auch befallen wird. Falsch!

Ob jemand krank wird oder nicht, hat wie erwähnt, viel weniger mit der erblichen Veranlagung zu tun, als mit dem, wie jemand aufwächst und lernt, mit Stressfaktoren umzugehen, also mit dem Umfeld, in dem er aufwächst. In Familien werden von einer Generation zur nächsten ganze Empfinds- und Wahrnehmungsmuster weitergegeben. Wie nimmt jemand Stress wahr und wie verarbeitet er ihn? Wir schauen unheimlich viel von unseren Eltern ab, und die haben auch schon viel von ihren Eltern übernommen. Dass dies generationenübergreifend Einfluss hat, liegt auf der Hand. Wir müssen deshalb aber keine Sklaven des Schicksals werden. Wir haben viel mehr Einfluss auf unser genetisches Schicksal, als landläufig bekannt oder angenommen.

Warnhinweis: Ein Hypnotiseur, und das ist mir sehr wichtig zu erwähnen, kann einen Arzt nicht ersetzen, er kann ihn höchstens ergänzen, gerade wenn es um schwere Krankheiten wie Krebs, MS und Ähnliches geht. Medikamente, Impfungen oder ärztlichen Rat aus Prinzip abzulehnen, ist töricht und kann tödlich sein! Die Not von Menschen auszunutzen, ist verwerflich und das trifft auch auf Heilungsversprechen zu. Niemand kann etwas garantieren, wenn es um die wirklich heiklen und sensiblen Themen geht. Ein Hypnotiseur stellt keine Diagnosen – dazu sind wir weder befugt noch befähigt, außer wir haben die entsprechende Ausbildung und sind staatlich anerkannt (Heilerlaubnis). Ein Hypnotiseur hat nicht das Recht, einem Klienten Medikamente zu verschreiben oder die Dosierung zu verändern. Das ist Angelegenheit von Berufsgattungen, die dazu ausgebildet und berechtigt wurden.

Im Zweifelsfall sollte man immer einen Vertrauensarzt konsultieren und den gesunden Menschenverstand walten lassen, jedoch offen bleiben, auch die als alternativ geltenden Methoden in Betracht zu ziehen.

Übrigens erachte ich die Hypnose schon lange nicht mehr als alternative Heilmethode, sondern als Ergänzung mit riesigem Potenzial oder gar als konkreten, vollwertigen Ersatz für viele konventionelle Ansätze.

Vorsichtsmaßnahmen

Symptome und Krankheiten sind Warnsignale, auf die es zu hören gilt und die ernst genommen werden müssen. Der Besuch bei einem Arzt oder dessen Rat zu beherzigen ist daher auf jeden Fall angebracht, speziell wenn Schmerzen im Spiel sind. Da die Hypnose als außergewöhnlich wirkungsvolles Werkzeug gegen Schmerzen eingesetzt werden kann, besteht bei Schmerzlinderung oder gänzlicher Schmerzeliminierung durch Hypnose ohne vorherige medizinische Abklärung die Gefahr, dass eine organische Erkrankung zu spät oder eben gar nicht erkannt wird, was gravierende Konsequenzen haben kann.

Da jedoch bei jeder Erkrankung auch emotionale Hintergründe mitspielen, ist der Einsatz von Hypnose universell angezeigt, sobald abgeklärt ist, was das Problem ist oder was ausgeschlossen werden kann. Die Hypnose kann immer begleitend zu jeder konventionellen oder alternativen Methode eingesetzt werden.

Ist Hypnose schwierig zu erlernen?

Ich finde es erstaunlich, wenn ich heute immer wieder höre, dass Dinge, die bereits um 1850 herum bekannt und spätestens seit 1960 mit ganz klaren Prozessen dokumentiert waren, heute immer noch nicht zum Standard jeder Hypnoseausbildung gehören, ja, man in einigen Fällen sogar Angst hat, diese Zustände und Techniken zu unterrichten. Bis zu einem gewissen Grad kann ich es nachvollziehen, vieles, was man nicht kennt, kann einem Angst machen. Trotzdem finde ich es einfach nur erschreckend, welch umständliche, überflüssige oder konfuse Techniken an manchen Hypnoseschulen unterrichtet werden, wie die Hypnose verstanden und vermittelt wird – egal ob sie dann von medizinischen Fachpersonen oder Nichtmedizinern angewandt wird. So lange Leute an dieser Art von Hypnoseausbildungen teilnehmen, die sie mehr durcheinanderbringen anstatt Klärung, Fachwissen, Können und Selbstsicherheit herbeizuführen, so lange gibt es leider auch Klienten, die Hypnose versucht haben, bei denen es aber nicht geklappt hat.

Dadurch werden leider viele Leute in einer Art Hypnose unterrichtet, die sie enttäuscht, die ihnen eben nicht alle Möglichkeiten der Therapie aufzeigt. Danach kommen einige in eine OMNI Hypnose-Ausbildung, in der die Methoden von Dave Elman und Jerry Kein unterrichtet werden. Plötzlich wird Hypnose greifbar, verständlich und vor allem einfach erlern- und reproduzierbar, was Demonstrationen in der Klasse belegen. Das größte Paradigma, dass Hypnose schwierig zu erlernen sei und die Therapieform kompliziert wäre, wird bereits am ersten Tag der Ausbildung widerlegt.

Vielleicht finden Sie meine Worte jetzt überheblich oder gar arrogant – ja, dieser Eindruck kann durchaus entstehen, beruht aber auf einem riesigen Erfahrungsschatz, auf Tausenden von Hypnosesitzungen und Hunderten ausgebildeter Schüler, die mir erlauben, eine sehr große Selbstsicherheit in Bezug auf meine Aussagen und Äußerungen rund um die Hypnose an den Tag zu legen. Ich weiß einfach, dass es funktioniert.

Wissen Sie, es gibt so viele Ausbildungen auf dem Markt, aber ich fand damals in meiner Ausbildung, die ich heute selbst unterrichte, wirklich hilfreich, dass es ganz deutliche Aussagen und Ansagen gab, die einem ganz klaren Prozess unterlagen, der trotzdem alle Freiheiten ermöglichte. Eine klare Richtung, klar definierte Techniken und Methoden, und vor allem eins: keine Grenzen des Möglichen. Das Prinzip von K.I.S.S. – Keep It Simple and Stupid (halte es so einfach, wie nur immer möglich) zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Ausbildung, die prozessorientiert ist wie kaum eine andere. Nur wenn etwas nach einfachen Regeln gestaltet und strukturiert wird, wenn es reproduzierbar ist, wenn es mit Prozessen unterlegt ist, dann bekommt es einen Wert. Kennzeichnen Zufall, Glück und Hoffnung eine Therapiemethode, dann ist es genau das, Zufall oder Glück, aber wer möchte das schon, wenn er Unterstützung in der Lösung seiner Probleme bei einem Therapeuten sucht?

Natürlich gibt es auch wunderbar talentierte Hypnotiseure, die ganz intuitiv und einfühlsam auf Menschen eingehen können, aber das sind spezielle Talente, die dünn gesät sind, und deren Vorgehensweisen nicht einfach reproduzierbare oder erlernbare Eigenschaften aufweisen. Milton Erickson war zum Beispiel so eine Person. Ihm nachzuahmen ist sehr frustrierend, denn ein Genie ist schwer erfassbar, seine Methoden und Techniken waren für ihn gut, aber für Dritte sind sie kaum kopieroder anwendbar, ohne über das Talent zu verfügen, Menschen lesen zu können. Also müssen wir Prozesse schaffen, die das Genie »reproduzierbar« machen – das ist Dave Elman und Gerald F. Kein gelungen.

Die Unsicherheiten eines Ausbilders oder Hypnotiseurs spüren Menschen, daher ist es gerade von extrem großer Wichtigkeit, dass man von dem, was man unterrichtet oder in der Therapie anwendet, innerlich vollkommen überzeugt ist. Ein gesundes Selbstvertrauen und eine ausgeprägte Selbstsicherheit sind wichtige Merkmale, um erfolgreich am Markt bestehen und den Menschen helfen zu können – egal ob als Ausbilder oder Therapeut. Der Ausbilder kann diese Selbstsicherheit und Überzeugung auf seine Schüler übertragen. Die Persönlichkeit, die Ausstrahlung eines Hypnotiseurs kann in der Therapie sehr viel bewirken – ob positiv oder negativ – ein mangelndes Selbstvertrauen hilft definitiv nicht. Arbeitet jemand prozessorientiert, so entwickelt er automatisch eine Sicherheit, da die Chancen auf Erfolg einfach höher sind als bei zufallsbedingtem Vorgehen. Dann kann er nach einer Sitzung reflektieren, was er besser oder anders hätte machen können und wird bereits dadurch kompetenter.

Schon Dave Elman hat gesagt, dass »wir viel mehr aus denjenigen Sitzungen lernen, die nicht geklappt haben, als aus denjenigen, die wir erfolgreich hinter uns gebracht haben.« Da, wo es nicht geklappt hat, machen wir uns viel mehr Gedanken und überlegen, was wir besser oder anders hätten machen können.

Natürlich gibt es auch einige andere Schulen und Therapieformen der Hypnose, die sehr gute Arbeit leisten – die sind aber eher dünn gesät. Leider ist es für jemanden, der eine Ausbildung oder eine Hypnosetherapie sucht, schwierig, aus dem Wirrwarr der Angebote einfach herauszufiltern, welche nun wirklich gut ist.

Daher ist die persönliche Weiterempfehlung eines Hypnotiseurs die beste, glaubwürdigste, vertrauenswürdigste und wirksamste Werbung.

Erfreulicherweise verbreitet sich das Wissen und immer mehr Ausbildungen übernehmen die direkten, ziel- und resultatorientierten Methoden.

Missbrauch?

Missbrauch von Klienten oder Schutzbefohlenen ist überall möglich. Das hat mit der Hypnose selbst nichts zu tun, sondern mit dem Machtgefüge zwischen Aggressor und Opfer. Missbrauch geschieht leider an vielen Orten (Familie, Schule, Nachbarschaft, Kirche, Sport, Klinik, etc.) und es kann auch mal sein, dass unter den vielen Menschen mit krankhaften Absichten ein Hypnotiseur ist. Mit der Hypnose selbst kann er einen Menschen aber nicht gefügig, willig oder was auch immer machen. Das liest sich zwar gut in der Boulevardpresse, aber wer die Hypnose wirklich kennt und deren Wirkweise versteht, der weiß, dass das nicht möglich ist, sondern anderen Faktoren geschuldet wird. Das wurde inzwischen sogar schon in dem einen oder anderen Gerichtsfall, in dem es um vermeintlichen Missbrauch unter Hypnose ging, bestätigt.

Oft frage ich meine Schüler oder auch mal einen Klienten, nachdem sie in den tiefsten Ebenen der Hypnose waren, wo sie von außen vielleicht hilflos oder verletzlich erscheinen können, ob sie während der Hypnose je das Gefühl gehabt hätten, dass man sie in diesem Zustand zu irgendetwas hätte bringen oder zwingen können, was sie wirklich nicht wollten. Ich habe in all den Jahren noch nie ein Ja erhalten. Alle bestätigten, dass sie sofort aus der Hypnose herausgekommen wären, wenn irgendetwas Unsittliches oder Amoralisches geschehen oder verlangt worden wäre.

Angebliche Kriminalfälle

Es gibt immer wieder mal spektakuläre Berichte im Fernsehen oder in Zeitungen, in denen über Kriminalfälle mit Hypnose berichtet wird. Auch hier gilt: Niemand kann zu etwas gezwungen werden, was er selbst nicht machen möchte. Falls Hypnose angewandt wurde, dann bestand definitiv auch ein Abhängigkeitsverhältnis oder ungünstiges Machtgefüge, um die Person zu etwas zu zwingen. Das hat aber nichts mit Willenlosigkeit im hypnotischen Zustand zu tun, sondern mit Macht. Hypnose selbst ist keine Macht. Es gibt Menschen, die sind labil und leicht beeinflussbar, und lassen sich daher mitreißen oder instrumentalisieren.

Also, wenn Sie von solchen Dingen hören, dann sind sie oft sehr dubioser und ungeprüfter Herkunft oder auch mal einfach eine Schutzbehauptung. Schreiben kann man viel – man muss aber auch nicht alles glauben.

Falls Sie immer noch Zweifel haben, fragen Sie bitte jemanden, der schon mal in Hypnose war, ob er sich schutzlos ausgeliefert und willenlos gefühlt hätte, bereit, sich auf ein Fingerschnippen die Kleider vom Leibe zu reißen oder eine Bank zu überfallen. Die Person, die so etwas sagt, muss noch gefunden werden.

Was ist mit Bühnenhypnose?

Eine berechtigte Frage. Man sieht immer wieder Darbietungen höchst zweifelhafter Natur, aber auch ganz faszinierende Vorstellungen und Phänomene. Jedem sollte klar sein, wenn er auf die Bühne nach vorn geht, dass er dies zur allgemeinen Unterhaltung macht, und dass Spaß erwartet wird. Die Erwartungshaltung ist dadurch hoch und der erfahrene Bühnenhypnotiseur sucht sich die kooperationswilligen Teilnehmer bereits ganz gezielt aus. Es ist übrigens erstaunlich, was Menschen nicht alles gewillt sind zu machen, nur um im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.

Ich will damit nicht sagen, dass diese Teilnehmer nicht etwa in Hypnose wären, aber das gesamte Ambiente lässt sie oft ein viel ungehemmteres Verhalten an den Tag legen, als im normalen Leben. Am Schluss kommt dann noch die Schutzbehauptung, dass man ja »gezwungen« wurde, »unter« Hypnose diese Dinge zu tun, das ist dann der Freipass.

Alle haben jedoch folgende Einstellung an den Tag gelegt: »Okay, ich mag die Suggestion und ich weiß, dass ich sie umsetzen kann.« Sollte das nicht der Fall sein oder gewisse Grenzen des guten Anstands gesprengt werden, so würde die Suggestion auch verweigert – und Anstand und Ethik können übrigens ganz schön unterschiedlich aufgefasst werden.

PS: Die schwebende Jungfrau, die vorher theatralisch hypnotisiert wurde? Sorry, das ist ein Zaubertrick. Es gelten nach wie vor die normalen physikalischen Gesetze des Universums, auch wenn Hypnose im Spiel ist.

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