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Vorwort

Die Idee zu diesem Buch entstand kurz nachdem ich – der Einladung guter Freunde folgend – im Februar 2018 im Rahmen eines „Stammtisches“ der Kirchengemeinde Mahlow/Brandenburg einen Vortrag über das Leben im Diplomatischen Dienst gehalten hatte. Das Thema „Von A(usbildung) bis Z(agreb) – 38 Jahre als Diplomat im Dienst der Bundesrepublik Deutschland“ bot mir Gelegenheit, einem äußerst interessierten Publikum Einblick zu gewähren in das Leben eines Wanderers zwischen Welten und Kulturen - mehr noch: in eine atypische Lebensform und deren Besonderheiten. Im Mittelpunkt meines Berichts und der anschließenden Diskussion standen weniger außenpolitische Fragen als meine persönlichen Erfahrungen, anhand derer ich glaubte, die Vor- und Nachteile, Herausforderungen, Sonnen- und Schattenseiten des Nomadenlebens im Auswärtigen Dienst anschaulich darstellen zu können. Dies soll hier Fortsetzung finden. Mir geht es dabei weniger um eine Beschreibung meiner Bürotätigkeit als um den Lebensentwurf eines „Diplomaten“.

Im Oktober 2020 feiere ich mein 40jähriges Dienstjubiläum. Ich werde zurückblicken können auf vier Jahrzehnte voller Höhen und Tiefen, Erfolge und Momente, auf die ich gern verzichtet hätte. Ich werde 40 aufregende, spannende und lehrreiche Jahre hinter mir haben. Mein Fazit fällt positiv aus: Ich bin Eigentümer eines großen Schatzes, nämlich unzähliger schöner Erinnerungen und Erfahrungen, die mir niemand nehmen kann und die fester Bestandteil meines erfüllten (Berufs)Lebens geworden sind.

Das Leben im Auswärtigen Dienst ist kein Zuckerschlecken. Im Gegenteil, auch „bei uns“ ist nicht alles Gold, was glänzt, auch wir kochen oft nur mit Wasser! Der Dienst verlangt seinen Beschäftigten und deren Familien oft genug Zugeständnisse ab, die man in einem auf das Inland beschränkten Beruf nicht machen müsste. Wie heißt es im heutigen Sprachgebrauch so schön? Im Auswärtigen Dienst muss man seine „Komfortzone“ gelegentlich verlassen! Wer die Welt zu seinem Zuhause machen will, benötigt Neugier, Offenheit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Geduld und Kompromissbereitschaft. Wer all dies mitbringt, wird im Auswärtigen Dienst glücklich werden können.

Mit dem vorliegenden Buch lasse ich 40 Jahre meines Lebens Revue passieren. Es enthält persönliche Gedanken und Erlebnisse und trägt stellenweise starke autobiographische Züge. Eine Autobiographie zu schreiben war jedoch nicht meine Absicht. Vielmehr will ich Menschen erreichen, die Einblick gewinnen wollen in ein Leben jenseits bekannter Normen. Ich möchte junge Menschen, die sich für den Auswärtigen Dienst interessieren, motivieren, sich für ein Leben zu entscheiden, das fordernd und unendlich lohnend zugleich ist. Meine Ausführungen sollen gleichzeitig dazu beitragen, die Realität der komplexen Welt, in der wir leben, nicht aus dem Auge zu verlieren.

Viel Spaß bei der Lektüre,

Ihr/Euer

Harald Seibel

Von A(usbildung) bis Z(agreb)

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