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Vorwort

zur 4. Auflage

Acht Jahre sind vergangen, seit Harry Rowohlt und ich eine Woche lang an der irischen Westküste ein Dutzend Tonbandkassetten vollgequatscht und dabei Unmengen Tee getrunken haben.

Vieles hat sich verändert, manches nicht. Die wichtigste Änderung: Harry trinkt (fast) keinen Alkohol mehr. Das liegt an seiner Polyneuropathie. Was das ist, erklärt er in dem neuen Kapitel, das dieser Neuauflage angehängt ist. Einen Vorteil hat die Krankheit: Weil er nicht mehr so viel tingeln kann, schreibt Harry wieder seine Kolumne »Pooh’s Corner« in der Zeit.

In Irland war Harry Rowohlt seit damals nicht mehr, denn er boykottiert die Insel, seit in den Pubs Rauchverbot herrscht. So reiste ich diesmal nach Hamburg, und wir saßen mit unserem Tonbandgerät bei Nieselregen im Garten der Eppendorfer Bar Italia, denn in Hamburg darf in den Wirtshäusern inzwischen auch nicht mehr geraucht werden. Aber seine Heimatstadt kann Harry ja nicht boykottieren.

Anderes ist unverändert geblieben. Ich bin immer noch neun Jahre und neun Tage jünger als Harry und wünsche mir zu meinem 60. Geburtstag eine ähnliche Party, wie Harry sie 2005 hatte. Alle waren gekommen, das Fest dauerte bis in die Morgenstunden, und als Höhepunkt wurde eine Palette mit Büchern angeliefert: »Der Große Bär und seine Gestirne. Freunde und Weggefährten grüßen, dichten und malen zum 60. Geburtstag von Harry Rowohlt.«

Harry spielt noch immer den Penner in der »Lindenstraße«, er übersetzt weiterhin bienenfleißig, und er erzählt nach wie vor gerne Anekdoten, die dank ihrer wunderbaren Pointen auch dann amüsant sind, wenn man die Protagonisten nicht kennt. Einmal hat es ihm aber doch die Sprache verschlagen: Als er mir im Garten der Bar Italia stolz seine neuen, maßgeschneiderten Stiefel zeigte, sagte ich: »Schick! Gibt’s die auch für Herren?«

Ralf Sotscheck

August 2009

In Schlucken-zwei-Spechte

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