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2. Planungsphase, der Wahnsinn geht weiter!

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Nachdem das Bauvorhaben unvermeidbar ist, unzählige Pläne am PC entworfen wurden, geht es in die aktive Phase und regelmäßige Besuche in den Baumärkten der Umgebung gehören zum Ritual des Heimwerkers. Bereits dort beginnen die Probleme, da der persönliche Geschmack meines Mannes sich sehr stark von meinem unterscheidet. Bei ihm soll alles robust, von bester Qualität, riesengroß und vor allem farbenfroh sein. Meine Vorliebe sind eher gedeckte Farben, nicht zu viel Ballast im Raum, damit man noch atmen kann. Lieber ein Schrank weniger, dafür eine schöne hohe Palme an einem Stück freier Wand. Auch geht mein Wunsch eher in Richtung zierlicher Möbel und für Nippes jeglicher Art habe ich absolut nichts übrig.

Jüngstes Beispiel ist die Auswahl des Fußbodens, welcher sowohl mit den Küchen- als auch mit den Esszimmermöbeln harmonieren soll. Da die Küche nach Norden liegt, möchte ich natürlich lieber etwas helles, er hat sich in ein schwarzbraunes Parkett verstiegen. Um mir das schmackhaft zu machen, kommt sein Einwand:“ Da sieht man keinen Schmutz vom Hund!“ Schon dies aus dem Munde einen Mannes zu hören, welcher noch nie geputzt hat und selten im Haus die Schuhe auszieht, ist überaus kurios. Der Hund wird nach den Spaziergängen mit dem Mikrofasertuch abgewischt, danach liegt er eine halbe Stunde im Flur auf dem Teppich und putzt sich, ist daher nicht die Quelle von Fußabdrücken jeglicher Art. Nachdem ich dieses braune Unikum von Bodenbelag eine Weile schockiert betrachtet habe, wage ich einzuwenden: “Er ist schon sehr dunkel und die grau-schwarze Maserung sieht irgendwie nach Schimmel aus.“ Spätestens jetzt ist es geschehen, ein schmollender Heimwerker, der seinen Willen nicht gleich durchsetzen konnte, das wird für sehr schlechte Stimmung in den nächsten Tagen sorgen. Um die Farben unter den heimischen Lichtverhältnissen zu betrachten, werden Abschnitte aus dem Baumarkt mitgenommen und in den betreffenden Räumen hin und her geschoben, aus allen Winkeln betrachtet.

Unterdessen kommt Töchterchen zu Besuch. Auf der Suche nach Verstärkung wird auch sie gleich befragt, für mich ist ihre Meinung absolut irrelevant, da sie ja nicht darin leben muss. Doch sie wählt ebenfalls die helle Variante, der Bauherr schweigt verdrossen, nun muss man ihn eine Weile in Ruhe lassen, zum Verdauen dieser unerwünschten Auswahl. Das Ende vom Lied ist ein fauler Kompromiss, ein schokoladenbraun, sehr dunkel aber ohne jenen Schimmelstich, jedoch weit entfernt vom creme-beige, welches meine Wahl gewesen wäre.

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