Читать книгу Glücklich sein verleiht Flügel - Heike Holz - Страница 7
ОглавлениеNEUGIERIGES ENTDECKEN
Raus aus dem
Schubladendenken
Haben Sie auch schon einmal bemerkt, dass wir in vielen Routinen und Wahrnehmungsmustern feststecken? Wir frühstücken jeden morgen mit dem scheinbar selben Menschen und meinen ihn ganz genau zu kennen. Wir arbeiten schon sooo lange mit ein und denselben Kollegen und meinen genau zu wissen, wie sie arbeiten – oder vielleicht auch nicht.
Je mehr wir in solchen Denkmustern, in solchen festen Erwartungen und Annahmen feststecken, desto weniger nehmen wir wahr, dass sich dieser Mensch auch entwickelt und verändert.
Wenn wir Veränderungen kaum wahrnehmen, wir diese Personen immer in dieselben Schubladen stecken, ihnen immer wieder denselben Stempel auf die Stirn drücken, dann leidet die Qualität der Beziehung darunter, man fühlt sich weniger wahrgenommen. Das brachte George Bernard Shaw so schön auf den Punkt, indem er sagte: „Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie paßten auch heute noch.“
Im schlimmsten Fall hat man sich irgendwann gar nichts mehr zu sagen, denn man weiß doch alles voneinander. Spätestens dann ist die Beziehung nur noch so etwas wie eine leere Hülle.
Mein Tipp: Betrachten Sie die Menschen, die Sie schon gut zu kennen meinen, diese Woche mal mit den Augen einer anderen Person. Tun Sie einmal so, als ob Sie diese Person heute das allererste Mal sehen, als ob Sie diesen Menschen gerade erst kennen lernen.
Studieren Sie einmal ganz genau die Gesichtszüge, die Bewegungen, die Mimik, die Haltung, die Kommunikation. Entdecken Sie in dieser Woche möglichst viele Details, die Ihnen in den letzten Monaten, Jahren, Jahrzehnten vielleicht gar nicht mehr so aufgefallen sind, oder die ihnen vielleicht noch nie aufgefallen sind.
Öffnen Sie Ihre Augen und Ohren, schauen und hören Sie ganz genau hin. Nehmen Sie dabei eine wohlwollende Grundhaltung der Person gegenüber ein und seien Sie neugierig.
Ich bin mir sicher, Sie werden einige interessante Entdeckungen machen, denn kein Mensch ist heute exakt derselbe wie gestern.
Unsere Erfahrungen, unsere Erlebnisse, unsere Gedanken, unsere Taten, unsere Umgebung, unsere Mitmenschen – all das prägt und verändert uns Tag für Tag ein klein wenig.
„
“
Wir nehmen wahr, was wir erwarten wahrzunehmen.
(Quelle unbekannt)