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Plastik in den Zähnen – Kunststoff-Füllungen

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Füllungen, Brücken, Kronen und Zahnspangen sind gesundheitlich nicht unbedenklich. Zahnfüllungen aus Amalgam sind mittlerweile in Verruf geraten – und das zu Recht: Das darin enthaltene giftige Quecksilber wird in kleinsten Mengen freigesetzt und sammelt sich im Körper an. Dieses Risiko und das auffallende Aussehen sind die Gründe dafür, dass Amalgam unter den Zahnfüllungen heute rückläufig ist.

Als Alternativen stehen für die Standardbehandlung bei Karies Kunststoff-Füllungen zur Verfügung, denn sie sind relativ preisgünstig. Hier spielen die sogenannten Komposite die wichtigste Rolle. Das sind Gemische aus einem flüssigem Kunststoff – der durch ein spezielles Licht gehärtet wird – und kleinen Keramikpartikeln zur Verstärkung sowie diversen Zusatzstoffen. Diese Kunststoffmixtur wird auch verwendet als Kleber für Zahnkronen, Zahnprothesen und Zahnspangen oder als Zahnwurzeldichtung. Doch solche Kunststoff-Füllungen sind keineswegs harmlos. Immer mehr Zahnärzte weisen auf Zusammenhänge zwischen diesen Füllungen und chronischen Beschwerden oder Allergien hin. Sie können im Mund allergene Einzelbestandteile – sogenannte Monomere – freisetzen. Außerdem enthalten die Komposite häufig nicht deklarierte Verunreinigungen wie Aldehyd, Phenol oder aromatische Kohlenwasserstoffe. Die Komposite werden unter anderem aus Bisphenol-A-Glycidylmethacrylat (Bis-GMA) und Bisphenol-A-Dimethacrylat (Bis-DMA) hergestellt, die auf Bisphenol A basieren. Bisphenol A kommt zwar nicht direkt zur Anwendung, kann aber bei oder nach einer zahnmedizinischen Behandlung freigesetzt werden. (American Chemistry Council 2009)


Der hochwertigste und verträglichste Zahnwerkstoff ist Keramik, aber leider werden Keramikfüllungen in der Regel auch mit belastendem Kunststoffkleber eingesetzt.

Sicherlich spielen für viele auch die Kosten eine große Rolle. Komposit-Füllungen sind relativ preisgünstig, während ein Keramik-Inlay pro Zahn mehrere Hundert Euro kosten kann.

Lichthärtende Komposite sind jedoch nicht immer schädlich; das liegt nicht an ihrer Zusammensetzung, sondern am Grad der Aushärtung (Polymerisation). Offenbar setzt der Kunststoff weniger chemische Stoffe frei, wenn er ausreichend lange mit dem blauen Licht der Polymerisationslampe ausgehärtet wird. (Neiss 2012) Die übliche Härtungszeit von 20 Sekunden ist viel zu kurz. Auch nachträglich können Komposit-Füllungen durch häufiges Nachhärten von allen Seiten – eventuell in mehreren Sitzungen – verträglich gemacht werden. Hierzu sind je nach Polymerisationsgerät und Füllung Härtungszeiten von 60 bis 240 Sekunden (in mehreren Intervallen zu je 20 bis 40 Sekunden aus einer Richtung) erforderlich.

Da wir alle bereits mit Chemikalien aus der Umwelt belastet sind, ist unser Immunsystem überreaktiv und toleriert oft keine weiteren Reize mehr. Deshalb sollte die Auswahl der optimalen Zahnwerkstoffe ausgetestet werden, bevor eventuell Allergien auslösende Materialien dauerhaft in den Körper eingebracht werden.

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