Читать книгу Seelentaucher - Heiko Buhr - Страница 8

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Wohnung April Miller. Die Nacht von Freitag auf Samstag, 14. Mai 2005, nachts 1.50 Uhr. Aus dem Radio erklingt Musik. April packt gerade noch etwas aus einem Karton aus. Sie ist allein in der Wohnung.

April So, jetzt ist aber Schluss. Ich bin total platt. Wie schön alles aussieht. Was meinst du, John, es wird Debbie hier doch gefallen?

S ie sieht sich etwas unsicher um.

April Bestimmt gefällt es ihr hier.

S ie verrückt noch zwei, drei Sachen.

April Ich habe mir richtig Mühe gegeben, nicht wahr, mein Liebster?

S ie hält kurz inne.

April Ohne Dich hätte ich das nie geschafft.

S ie lächelt, allerdings ein wenig gequält.

April Bist du nicht auch ein bisschen stolz auf mich?

Sie wischt sich eine Träne weg, es kommen weitere, aber sie schluchzt nicht.

April Du gibst mir die Kraft, John, das alles hier unten durchzustehen. Du und Debbie. Es ist alles gut. Du wirst immer bei uns sein. Und uns beschützen, das weiß ich jetzt ganz genau.

S ie kramt ein paar Sachen aus einem Koffer hervor und hält sie präsentierend vor sich hin.

April Sieh nur, alle deine Sachen habe ich aufbewahrt. Sie sind noch genauso, wie du sie getragen hast. Nichts von dir habe ich weggeworfen. Für mich ist es, als würdest du jeden Augenblick vor der Tür stehen und sagen: ‚Hallo, da bin ich wieder‘.

Sie muss sich sehr zusammenreißen, um nicht in einen Heulkrampf auszubrechen.

April Eines Tages werde ich mit Debbie die Sachen hervorholen und ihr die Bilder und Briefe von dir zeigen. Deine Tochter soll sehen, was für ein fantastischer Mensch ihr Vater ist.

Sie verliert die Beherrschung und weint sowie schluchzt nun hemmungslos. Nach einem Augenblick kann sie sich wieder fangen und legt alles wieder in den Koffer.

April Entschuldige, das wollte ich nicht. Wirklich nicht. Ich muss stark sein. Ich weiß, John. Für unsere Debbie. Kommt nicht wieder vor. Bestimmt nicht.

Sie hält inne, als würde sie jemandem zuhören.

April Natürlich verspreche ich dir, gut auf sie aufzupassen. Es ist nur … Ach, schon gut. Ich muss vertrauen, klar. Ich werde jetzt noch eine rauchen und dann geht’s ab ins Bett. Und wir reden dann morgen weiter. In Ordnung?

Sie wühlt in Taschen und Sachen.

April Keine mehr da. Verdammt, auch in meiner Jacke nicht. So ein Mist.

Sie schnappt sich ihr Handy und die Schlüssel.

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