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II.

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Auch Un­rat aß, und dann leg­te er sich auf das Sofa. Aber wie es alle Tage ging, warf im rech­ten Mo­ment, als er ein­ni­cken woll­te, ne­ben­an sei­ne Haus­häl­te­rin ein Ge­schirr hin. Un­rat fuhr auf und griff so­fort wie­der nach Loh­manns Auf­satz­heft, wäh­rend er sich rosa färb­te, als läse er das die Scham Ver­let­zen­de, das dar­in stand, zum ers­ten Mal. Da­bei ließ es sich schon gar nicht mehr schlie­ßen, so sehr aus­ein­an­der­ge­bo­gen war es an der Stel­le, wo die »Hul­di­gung an die heh­re Künst­le­rin Fräu­lein Rosa Fröh­lich« sich be­fand. Der Über­schrift folg­ten ei­ni­ge un­le­ser­lich ge­mach­te Zei­len, dann ein frei­er Raum und dann:

Du bist ver­derbt bis in die Kno­chen,

Doch bist du ’ne große Künst­le­rin;

Und kommst du erst mal in die Wo­chen –

Den Reim hat­te der Se­kun­da­ner noch zu fin­den. Aber der Kon­di­tio­na­le im drit­ten Vers sag­te viel. Er ließ ver­mu­ten, Loh­mann sei an ihm per­sön­lich be­tei­ligt. Dies aus­drück­lich zu be­stä­ti­gen, war viel­leicht die Auf­ga­be des vier­ten Ver­ses ge­we­sen. Un­rat mach­te zur Er­ra­tung die­ses feh­len­den vier­ten Ver­ses gra­de sol­che ver­zwei­fel­ten An­stren­gun­gen, wie sei­ne Klas­se ge­macht hat­te zur Auf­fin­dung der drit­ten Bit­te des Dau­phins. Der Schü­ler Loh­mann schi­en sich, durch die­sen vier­ten Vers, über Un­rat lus­tig zu ma­chen, und Un­rat rang mit dem Schü­ler Loh­mann, in wach­sen­der Lei­den­schaft, voll des drin­gen­den Be­dürf­nis­ses, ihm zu zei­gen, er selbst sei zu­letzt doch der Stär­ke­re. Er woll­te ihn schon hin­ein­le­gen!

Die noch un­förm­li­chen Ent­wür­fe künf­ti­ger Hand­lun­gen be­weg­ten sich in Un­rat. Sie lie­ßen ihn nicht mehr still­hal­ten, er muss­te sei­nen al­ten Rad­man­tel um­hän­gen und aus­gehn. Es reg­ne­te dünn und kalt. Er schlich, die Hän­de auf dem Rücken, die Stirn ge­senkt und ein gif­ti­ges Lä­cheln in den Mund­fal­ten, um die La­chen der Vor­stadt­stra­ße her­um. Ein Koh­len­wa­gen und ein paar klei­ne Kin­der, sonst be­geg­ne­te ihm nichts. Beim Krä­mer an der Ecke hing hin­ter der Tür eine An­kün­di­gung des Stadt­thea­ters: »Wil­helm Tell«. Un­rat, von ei­ner Idee ge­trof­fen, schoss mit ein­ge­knick­ten Kni­en dar­auf zu … Nein, eine Rosa Fröh­lich kam auf dem Zet­tel nicht vor. Trotz­dem konn­te jene Frau­ens­per­son in die­sem Kuns­t­in­sti­tut be­schäf­tigt sein. Herr Drö­ge, der Krä­mer, der das Pro­gramm an sein Fens­ter hing, war ver­mut­lich in den ein­schlä­gi­gen Din­gen be­wan­dert. Un­rat hat­te schon die Hand auf dem Tür­griff; aber er hol­te sie er­schro­cken zu­rück und mach­te sich da­von. Nach ei­ner Schau­spie­le­rin fra­gen, in sei­ner ei­ge­nen Stra­ße! Er durf­te die Klatsch­sucht sol­cher tief­ste­hen­den, in den hu­ma­nis­ti­schen Wis­sen­schaf­ten un­er­fah­re­nen Bür­ger nicht au­ßer acht las­sen. Bei der Ent­lar­vung des Schü­lers Loh­mann muss­te Un­rat ge­heim und ge­schickt zu Wer­ke gehn … Er bog in die Al­lee nach der Stadt.

Ge­lang es ihm, dann zog Loh­mann im Sturz auch von Ertz­um und Kie­se­lack nach sich. Vor­her woll­te Un­rat dem Di­rek­tor kei­ne An­zei­ge er­stat­ten dar­über, dass man ihn bei sei­nem Na­men ge­nannt hat­te. Es wür­de sich von selbst zei­gen, dass sol­che, die das ta­ten, auch je­der an­de­ren Un­sitt­lich­keit fä­hig wa­ren. Un­rat wuss­te es; er hat­te es an sei­nem ei­ge­nen Sohn er­fah­ren. Die­sen hat­te Un­rat von ei­ner Wit­we, die ihn einst als Jüng­ling mit den Mit­teln zu fer­ne­rem Stu­di­um ver­se­hen hat­te, die er da­für ver­trags­mä­ßig, so­bald er im Amt war, ge­hei­ra­tet hat­te, die kno­chig und streng ge­we­sen war, und nun tot war. Sein Sohn sah nicht schö­ner aus als er selbst und war über­dies noch ein­äu­gig. Trotz­dem hat­te er sich als Stu­dent bei Be­su­chen in der Stadt, auf of­fe­nem Markt mit zwei­deu­ti­gen Frau­en­zim­mern bli­cken las­sen. Und wenn er ei­ner­seits in schlech­ter Ge­sell­schaft viel Geld ver­tat, so war er an­de­rer­seits nicht we­ni­ger als vier­mal durch das Ex­amen ge­fal­len, so­dass er zwar im­mer noch ein brauch­ba­rer Be­am­ter hat­te wer­den kön­nen: doch nur auf Grund sei­nes Abi­tu­ri­en­ten­zeug­nis­ses. Ein pein­li­cher Ab­stand schied ihn von dem hö­he­ren Men­schen, der das Staats­ex­amen be­stan­den hat­te. Un­rat, der sich ent­schlos­sen von dem Sohn ge­trennt hat­te, be­griff al­les Ge­sche­he­ne; ja, er hat­te es fast vor­aus­ge­se­hen, seit er einst den Sohn be­lauscht hat­te, wie er im Ge­spräch mit Ka­me­ra­den den ei­ge­nen Va­ter bei sei­nem Na­men ge­nannt hat­te!

Ein ähn­li­ches Ge­schick durf­te er also für Kie­se­lack, von Ertz­um und Loh­mann er­hof­fen, be­son­ders aber für Loh­mann, bei dem es ja, dank der Künst­le­rin Rosa Fröh­lich, im An­zu­ge schi­en. Mit der Ra­che an Loh­mann eil­te es Un­rat. Die bei­den an­de­ren ver­schwan­den fast ne­ben die­sem Men­schen und sei­nen un­be­tei­lig­ten Ma­nie­ren und dem neu­gie­ri­gen Be­dau­ern, wo­mit er zu­sah, wenn der Leh­rer zor­nig war. Was war denn über­haupt das für ein Schü­ler? … Un­rat sann mit gra­ben­dem Hass über Loh­mann nach. Un­ter dem spitz­be­dach­ten Stadt­tor blieb er plötz­lich stehn und sag­te laut:

»Das sind die Al­ler­schlimms­ten!«

Ein Schü­ler war ein maus­grau­es, un­ter­wor­fe­nes und heim­tücki­sches We­sen, ohne an­de­res Le­ben als das der Klas­se und im­mer im un­ter­ir­di­schen Krieg ge­gen den Ty­ran­nen: so war Kie­se­lack; oder ein dum­mer, star­ker Kerl, den der Ty­rann durch sei­ne geis­ti­ge Vor­herr­schaft in fort­wäh­ren­der Ver­stört­heit er­hielt – wie von Ertz­um. Loh­mann aber, der schi­en ja den Ty­ran­nen an­zu­zwei­feln! Un­rat koch­te all­mäh­lich von der De­mü­ti­gung der schlecht be­zahl­ten Au­to­ri­tät, vor der ein Un­ter­ge­be­ner sich in gu­ten Klei­dern spreizt und mit Geld klim­pert. Das wa­ren über­haupt, ward ihm auf ein­mal klar, al­les Un­ver­schämt­hei­ten und nichts wei­ter! Dass Loh­mann nie­mals stau­big aus­sah, im­mer sau­be­re Man­schet­ten trug und sol­che Ge­sich­ter mach­te: Un­ver­schämt­hei­ten. Der Auf­satz von heu­te, die Kennt­nis­se, die die­ser Schü­ler sich au­ßer­halb der Schu­le hol­te, und von de­nen die ver­werf­lichs­te die Künst­le­rin Rosa Fröh­lich war: Un­ver­schämt­hei­ten. Und als Un­ver­schämt­heit stell­te sich nun mit Si­cher­heit her­aus, dass Loh­mann Un­rat nicht bei sei­nem Na­men nann­te!

Da­rauf er­stieg Un­rat den Rest der stei­len Stra­ße zwi­schen den Gie­bel­häu­sern, ge­lang­te an eine Kir­che, wo Sturm herrsch­te, und, den Man­tel um sich her zu­sam­men­ge­rafft, wie­der ein Stück hin­ab. Nun kam ein Sei­ten­weg, und vor ei­nem der ers­ten Ge­bäu­de zö­ger­te Un­rat. Rechts und links ne­ben der Tür hin­gen zwei höl­zer­ne Käs­ten, hin­ter de­ren Draht­git­tern das Pro­gramm stak mit »Wil­helm Teil«. Un­rat las es erst in dem einen Kas­ten, dann in dem an­de­ren. Schließ­lich be­trat er, ängst­lich um­her­spä­hend, den Tor­weg und den of­fe­nen Flur. Hin­ter ei­nem klei­nen Fens­ter schi­en bei ei­ner Lam­pe ein Mann zu sit­zen; Un­rat konn­te ihn in sei­ner Auf­re­gung schlecht er­ken­nen. An die­sem Ort war er seit ge­wiss zwan­zig Jah­ren nicht mehr ge­we­sen; und er litt un­ter der Be­sorg­nis des Herr­schers, der sein Ge­biet ver­las­sen hat: man möch­te ihn ver­ken­nen, ihm aus Un­wis­sen­heit zu nahe tre­ten, ihn nö­ti­gen, sich als Mensch zu füh­len.

Er stand schon eine Wei­le vor dem Fens­ter­chen und räus­per­te sich lei­se. Als nichts er­folg­te, poch­te er an, mit der Spit­ze sei­nes ge­krümm­ten Zei­ge­fin­gers. Der Kopf da­hin­ter schrak in die Höhe und streck­te sich so­gleich aus dem zu­rück­ge­scho­be­nen Schal­ter.

»Sie wün­schen?« frag­te er hei­ser.

Un­rat be­weg­te zu­erst nur die Lip­pen. Sie sa­hen ein­an­der an, er und der ab­ge­dank­te Schau­spie­ler mit den tie­fen, blauschwar­zen Zü­gen, der fla­chen Na­sen­spit­ze und dem Klem­mer dar­auf. Un­rat brach­te her­vor:

»So? Sie ge­ben denn also den ›Wil­helm Tell‹. Das ist recht von Ih­nen.«

Der Kas­sie­rer sag­te:

»Wenn Sie mei­nen, wir tun’s zu un­serm Pri­vat­ver­gnü­gen.«

»Das habe ich Ih­nen nicht un­ter­stel­len wol­len«, ver­si­cher­te Un­rat, voll Angst vor Ver­wi­cke­lun­gen.

»Man ver­kauft ja nischt. Bloß, dass die klas­si­schen Vor­stel­lun­gen in dem Pacht­ver­trag drin­stehn, den wir mit der Stadt ha­ben.«

Un­rat fand es ge­bo­ten, sich be­kannt­zu­ge­ben.

»Ich bin näm­lich der Pro­fes­sor Un… – der Pro­fes­sor Raat, Or­di­na­ri­us der Un­ter­se­kun­da am hie­si­gen Gym­na­si­um.«

»Sehr an­ge­nehm. Mein Name ist Blu­men­berg.«

»Und ich wür­de recht gern mit mei­ner Klas­se die Auf­füh­rung ei­nes klas­si­schen Dich­ter­wer­kes be­su­chen.«

»Ach, das ist aber ganz rei­zend von Ih­nen, Herr Pro­fes­sor. Mit der Nach­richt werd’ ich bei un­serm Di­rek­tor den größ­ten Er­folg ha­ben, da zweifle ich kei­nen Au­gen­blick.«

»Aber«, und Un­rat er­hob den Fin­ger, »es müss­te – wahr­lich doch – das­je­ni­ge von den Dra­men un­se­res Schil­ler sein, das wir in der Klas­se le­sen, näm­lich – im­mer mal wie­der – die ›Jung­frau von Or­leans‹.«

Der Schau­spie­ler ließ die Lip­pen fal­len, senk­te den Kopf und sah von un­ten, mit Trau­er und Vor­wurf, zu Un­rat auf.

»Das tut mir aber fa­bel­haft leid. Weil wir die erst wie­der ein­stu­die­ren müss­ten, wis­sen Sie. Ist Ih­nen wirk­lich mit ’m ›Tell‹ nicht ge­dient? Der ist doch auch ganz hübsch für die Ju­gend.«

»Nein«, ent­schied Un­rat, »das geht auf kei­nen Fall. Wir brau­chen die ›Jung­frau‹. Und zwar käme es – auf­ge­merkt nun also! –«

Un­rat schöpf­te Atem, sein Herz klopf­te.

»– ganz be­son­ders auf die Dar­stel­le­rin der Jo­han­na an. Denn die­se soll eine heh­re Künst­le­rin sein, die den Schü­lern die er­ha­be­ne Ge­stalt der Jung­frau – im­mer mal wie­der – recht na­he­bringt.«

»Al­ler­dings, al­ler­dings«, sag­te der Schau­spie­ler, mit tie­fem Ein­ver­ständ­nis.

»Da habe ich denn nun an eine Ih­rer Da­men ge­dacht, die ich, und hof­fent­lich nicht mit Un­recht, auf das höchs­te habe prei­sen hö­ren.«

»Ach nee.«

»Näm­lich an das Fräu­lein Rosa Fröh­lich.«

»Wie bit­te?«

»Rosa Fröh­lich«, und Un­rat hielt die Luft an.

»Fröh­lich? Ha­ben wir ja gar nicht.«

»Wis­sen Sie das auch ganz ge­nau?« frag­te Un­rat, kopf­los.

»Er­lau­ben Sie, ich bin ja nicht me­schug­ge.«

Un­rat wag­te den Mann nicht mehr an­zu­sehn.

»Dann kann ich mir das aber gar nicht …«

Je­ner kam ihm zu Hil­fe:

»Da muss wohl si­cher ’ne Ver­wechs­lung vor­lie­gen.«

»Ach ja«, sag­te Un­rat, kind­lich dank­bar.

»Ent­schul­di­gen Sie nur.«

Und er die­ner­te, wäh­rend er sich zu­rück­zog.

Der Kas­sie­rer war ver­blüfft. Schließ­lich rief er hin­ter­her:

»Aber Herr Pro­fes­sor, über den Fall lässt sich ja trotz­dem re­den. Wie viel Bil­let­te wür­den Sie denn neh­men? Herr Pro… –«

Un­rat dreh­te sich un­ter der Tür noch ein­mal um, sein Lä­cheln war ver­zerrt vor Angst vor dem Ver­fol­ger.

»Ent­schul­di­gen Sie doch nur.«

Und er war ge­flüch­tet.

*

Ohne es zu mer­ken, kam er die Stra­ße hin­un­ter und an den Ha­fen. Um ihn her wa­ren stamp­fen­de Trit­te von Män­nern, die Sä­cke tru­gen, und brei­te Rufe von an­de­ren, die sie zu Gie­bel­lu­ken hin­auf­wan­den. Es roch nach Fi­schen, Teer, Öl, Spi­ri­tus. Die Mas­ten und Schlo­te da­hin­ten im Fluss ver­wi­ckel­ten sich schon in der Däm­me­rung. In­mit­ten der Be­trieb­sam­keit, die vor Dun­kel­wer­den noch auf­fla­cker­te, ging Un­rat da­hin mit sei­nem boh­ren­den Ge­dan­ken: Loh­mann »fas­sen«, den Auf­ent­halt der Künst­le­rin Fröh­lich nach­wei­sen.

Er ward an­ge­sto­ßen von Her­ren in eng­li­schen An­zü­gen, die mit Fracht­brie­fen um­her­lie­fen, und von Ar­bei­tern, die ihm »Ach­tung!« zu­brüll­ten. Die all­ge­mei­ne Hast er­griff ihn; er drück­te, ehe er’s sich ver­sah, den Griff ei­ner Tür, über der »Heu­er­bas«1 und ir­gend­ei­ne schwe­di­sche oder dä­ni­sche In­schrift stand. Im La­den la­gen ge­roll­te Taue, Schiffs­zwie­back, klei­ne, scharf rie­chen­de Fäs­ser. Ein Pa­pa­gei schrie: »Duhn su­pen!« Meh­re­re Ma­tro­sen tran­ken, an­de­re re­de­ten, die Hän­de in den Ho­sen, auf einen rie­si­gen, rot­bär­ti­gen Mann ein. Der mach­te sich, es dau­er­te eine Wei­le, aus den Ta­baks­wol­ken des Hin­ter­grun­des los, stell­te sich hin­ter den La­den­tisch, so­dass der ble­cher­ne Re­flek­tor der Wand­la­ter­ne sei­nen Kahl­kopf hef­tig be­leuch­te­te, stemm­te die Tat­zen auf die Kan­te und sag­te plump:

»Wol­len Sie was von mich, Herr?«

»Ge­ben Sie mir«, ver­lang­te Un­rat leicht­hin, »eine Ein­tritts­kar­te für das Som­mer­thea­ter.«

»Wat sa­gen Sie?« frag­te der Mann.

»Nun ja, für das Som­mer­thea­ter. Da Sie denn nun ein­mal in Ihrem Schau­fens­ter an­zei­gen, dass Sie Bil­let­te zum Som­mer­thea­ter ver­kau­fen.«

»Wat soll ich door­von den­ken, Herr«, und der Mann be­hielt den Mund of­fen. »Das Som­mer­thea­ter speelt doch nich in ’n Win­ter.«

Un­rat ver­steif­te sich auf sein Recht.

»Aber Sie ha­ben es im Fens­ter, Mann.«

»Door kann ’t jä ook blie­wen!«

Das war her­aus­ge­platzt; aber der Heu­er­bas nahm sei­ne Ach­tung vor dem be­brill­ten Herrn gleich wie­der zu­sam­men. Er such­te nach Grün­den, die den Frem­den über­zeu­gen konn­ten, das Som­mer­thea­ter sei jetzt ge­schlos­sen. Um sei­ner be­hut­sa­men Ge­dan­ken­ar­beit kör­per­lich nach­zu­hel­fen, gab er mit sei­ner fürch­ter­li­chen, rot­be­haar­ten Hand der Tisch­plat­te von der Sei­te ganz vor­sich­ti­ge Strei­che. Schließ­lich hat­te er ge­fun­den:

»Das weiß jä woll de dümms­te School­jong«, sag­te er gut­mü­tig, »dass in ’n Win­ter kein Som­mer­thea­ter is.«

»Er­lau­ben Sie, Ver­ehr­ter«, mach­te Un­rat, über­le­gen ab­weh­rend.

Der Mann rief zu Hil­fe:

»Hin­ne­rich! Lau­renz!«

Die Ma­tro­sen ka­men nä­her.

»Ick weit nich, wat mit em los is, hei will mit alle Macht in ’n Wil­lems­gor­ten.«

Die Ma­tro­sen roll­ten Kauta­bak in den Mün­dern. Sie und der Heu­er­bas starr­ten an­ge­strengt auf Un­rat, als sei er ein sehr weit Her­ge­kom­me­ner, et­was wie ein Chi­ne­se, den man nun ver­ste­hen soll­te. Un­rat emp­fand dies; es be­fiel ihn Hast, hier fer­tig zu wer­den.

»Dann könn­ten Sie mir we­nigs­tens sa­gen, Mann, ob vo­ri­gen Som­mer in dem be­wuss­ten Thea­ter ein ge­wis­ses Fräu­lein Fröh­lich mit­ge­spielt hat – Rosa Fröh­lich.«

»Wo soll ich das woll her­wis­sen, Herr?« Der Mann war voll­kom­men ver­blüfft. »Mei­nen Sie, Herr, ick gew mich mit die Zir­kus­min­scher aff?«

»Oder doch«, sag­te Un­rat Hals über Kopf, »ob die er­wähn­te Dame im kom­men­den Jahr uns – im­mer mal wie­der – durch ihre Leis­tun­gen er­freu­en wird.«

Der Heu­er­bas sah er­schreckt aus; er ver­stand kein Wort mehr. Ei­ner der Ma­tro­sen hat­te et­was ge­fun­den:

»Hei makt sick ’n Jux, Pie­ter, hei will di uzen!«

Da­rauf leg­te er den Kopf in den Na­cken und lach­te, gluck­send und dröh­nend, aus schwarz ge­öff­ne­tem Ra­chen. Die an­de­ren stie­ßen sich an und mach­ten es dann eben­so. Dem Heu­er­bas schi­en es zwar kei­nes­wegs, als ob die­ser Frem­de sich lus­tig mach­te; aber er sah den Re­spekt in Ge­fahr, den sei­ne Kun­den vor ihm ha­ben muss­ten: die­se Leu­te, die er ver­dang, die er den Ka­pi­tä­nen aufs Schiff lud, zu­sam­men mit Zwie­back und Ge­ne­ver. Er ver­fiel un­ver­mit­telt in eine künst­li­che Wut, färb­te sich wild, schlug auf den Tisch und streck­te einen ge­bie­te­ri­schen Fin­ger aus.

»Herr! Ich hab’ mehr zu tun, ich bün Ihr Aap nich! Sehn Sie sich mal die Tür an, da ach­ter Ih­nen is sie!«

Und als Un­rat noch einen Au­gen­blick be­täubt auf sei­nem Platz blieb, traf der Mann An­stalt, hin­ter sei­nem Tisch her­vor­zu­kom­men. Un­rat klink­te rasch die Tür auf. Der Pa­pa­gei schrie ihm nach:

»Duhn su­pen!« Die Ma­tro­sen brüll­ten vor La­chen. Un­rat schloss die Tür.

Er bog scharf um die nächs­te Ecke und ent­kam aus der Ha­fen­ge­gend in stil­le Stra­ßen. Er zen­sier­te das Vor­ge­fal­le­ne.

»Dies war ein Feh­ler. Dies war – frei­lich nun wohl – ein Feh­ler.«

Die Künst­le­rin Fröh­lich muss­te auf ei­nem an­de­ren Wege aus­fin­dig ge­macht wer­den. Un­rat sah sich die Be­geg­nen­den dar­auf­hin an, ob sie et­was von ihr wüss­ten. Es wa­ren Last­trä­ger, Dienst­mäd­chen, der La­ter­nen­an­zün­der, eine Zei­tungs­frau. Mit dem Volk war kei­ne Ver­stän­di­gung mög­lich: er hat­te die Er­fah­rung ge­macht. Auch lud ihn sein jüngs­tes Er­leb­nis dazu ein, bei der An­knüp­fung mit Un­be­kann­ten vor­sich­tig zu sein. Wei­ser war es, nach ei­nem schon ver­trau­ten Ge­sicht sich um­zu­se­hen. Aus der nächs­ten »Gru­be« tauch­te eben ei­nes auf, dem Un­rat noch vo­ri­ges Jahr mit wü­ten­der Be­to­nung la­tei­ni­sche Ver­se zu­ge­schri­en hat­te. Der Schü­ler, der »seins« nie »prä­pa­riert« hat­te, schi­en jetzt Hand­lungs­lehr­ling zu sein. Er nä­her­te sich mit ei­nem Pa­cken Brie­fe in der Hand und sah ge­cken­haft aus. Un­rat ging auf ihn zu, mach­te schon den Mund auf, war­te­te nur noch auf den Gruß des jun­gen Men­schen. Der aber er­folg­te nicht. Der ehe­ma­li­ge Schü­ler sah dem Pro­fes­sor höh­nisch in die Au­gen und ging dicht an Un­rats zu ho­her Schul­ter vor­bei, wo­bei auf sei­nem blon­den Ge­sicht das Grin­sen er­schreck­lich breit ward.

Un­rat ver­schwand rasch in die »Gru­be«, wo­her der an­de­re ge­kom­men war. Es war eine der nach dem Ha­fen sich sen­ken­den Stra­ßen; und da sie ab­schüs­si­ger ging als die an­de­ren, hat­ten sich hier zahl­lo­se Kin­der zu­sam­men­ge­fun­den, um in klei­nen Wa­gen mit vol­len Rä­dern, lär­men­den »Bul­ler­wa­gen«, den Berg hin­ab­zu­fah­ren. Die Müt­ter und Mäg­de stan­den auf dem Bür­ger­steig, er­ho­ben die Arme und rie­fen zum Abendes­sen; aber die jun­ge Welt stürz­te un­abläs­sig, kni­end in ih­ren Wa­gen oder die Bei­ne in der Luft, mit we­hen­den Hals­tü­chern, über die Ohren ge­klapp­ten Müt­zen und zum Ju­beln off­nen Mün­dern, hol­pernd das Klin­ker­pflas­ter hin­un­ter. Un­rat muss­te, wie er die Stra­ße über­schritt, Sprün­ge ma­chen, sonst ge­riet er in die Deich­sel. Um ihn her spritz­ten Pfüt­zen auf. Aus ei­nem vor­über­ra­sen­den Wa­gen rief plötz­lich eine durch­drin­gen­de Stim­me:

»Un­rat!«

Un­rat zuck­te zu­sam­men. So­fort wie­der­hol­ten ei­ni­ge an­de­re das Wort. Die­se Bür­ger- und Volks­schü­ler hat­ten sei­nen Na­men wohl von den Gym­na­sias­ten er­fah­ren; und an­de­re, die gar nicht wuss­ten, was ge­meint war, schri­en mit. Durch den Sturm hin­durch, der sich ge­gen ihn er­ho­ben hat­te, muss­te Un­rat die stei­le Stra­ße er­klim­men. Keu­chend er­reich­te er einen Kirch­platz.

Das war ihm wohl al­les ge­läu­fig; die ehe­ma­li­gen Schü­ler, die ihn nicht grüß­ten, son­dern an­grins­ten, die Stra­ßen­ju­gend, die ihm sei­nen Na­men nachrief. Nur hat­te er heu­te in sei­nem Ei­fer nicht da­mit ge­rech­net: denn jetzt schul­de­ten die Leu­te ihm eine Ant­wort. Wenn sie frü­her ihre Ver­gil­ver­se nie ge­konnt hat­ten, muss­ten sie nun we­nigs­tens über die Künst­le­rin Fröh­lich Be­scheid wis­sen!

Un­rat kam auf den Markt und an ei­nem Ta­baks­händ­ler vor­bei, ei­nem Schü­ler von vor zwan­zig Jah­ren, von dem er zu­wei­len ein Kist­chen be­zo­gen hat­te – nur zu­wei­len: er rauch­te nicht stark, er trank sel­ten; er hat­te kei­nes der bür­ger­li­chen Las­ter … Die Rech­nun­gen die­ses Man­nes wa­ren re­gel­mä­ßig über­schrie­ben: Herrn Pro­fes­sor U –, und dann erst war aus dem U ein R ge­macht. Ob das böse Ab­sicht oder Ge­dan­ken­lo­sig­keit war, hat­te Un­rat nie fest­stel­len kön­nen; aber er ver­lor auf ein­mal den Mut, den La­den zu be­tre­ten, des­sen Schwel­le er schon be­rührt hat­te. Der Mann da drin­nen war ein wi­der­setz­li­cher Schü­ler, der nicht zu »fas­sen« war.

Er schlich ei­lig wei­ter. Es reg­ne­te nicht mehr; der Wind trieb die Wol­ken fort. Die Gas­la­ter­nen fla­cker­ten rot. Schief über ei­nem Gie­bel lug­te manch­mal der gel­be, hal­be Mond: ein höh­ni­sches Auge, das gleich wie­der das Lid ein­kniff, so­dass ihm sein Hohn nicht zu »be­wei­sen« war.

Wie er in den »Kohl­bu­den« trat, flamm­ten die großen Fens­ter des Café Cen­tral lich­ter­loh auf. Un­rat spür­te Lust, hin­ein­zu­ge­hen, ein un­ge­wohn­tes Ge­tränk zu sich zu neh­men. Er war heu­te auf merk­wür­di­ge Wei­se aus den Schie­nen sei­nes Ta­ges her­aus­ge­wor­fen. Da drin­nen ließ sich ge­wiss et­was über die Künst­le­rin Fröh­lich er­fah­ren; dort ward von al­lem mög­li­chen ge­spro­chen. Un­rat wuss­te dies von frü­her, denn zu Leb­zei­ten sei­ner Frau hat­te er sich manch­mal – sehr sel­ten – eine Fe­ri­en­stun­de im Café Cen­tral ge­gönnt. Seit sie tot war, hat­te er zu Hau­se so viel Ruhe, wie er woll­te, und brauch­te das Café nicht mehr. Über­dies war ihm der Auf­ent­halt dort zum Schluss er­schwert wor­den durch den neu­en Be­sit­zer, auch einen frü­hern, nach Jah­ren in die Stadt zu­rück­ge­kehr­ten Schü­ler. Die­ser hat­te sei­nen eins­ti­gen Leh­rer ei­gen­hän­dig be­dient und ihn mit äu­ßers­ter Höf­lich­keit, so­dass Un­rat es ihm un­mög­lich »be­wei­sen« konn­te, fort­wäh­rend als Pro­fes­sor Un­rat an­ge­re­det. Die Gäs­te wa­ren sehr an­ge­regt ge­we­sen; Un­rat hat­te die Emp­fin­dung ge­habt, wenn er häu­fi­ger her­käme, wür­de er dem Lo­kal zur Re­kla­me die­nen.

Also wand­te er sich fort und such­te im Geist nach an­de­ren Stät­ten, wo er sei­ne Fra­ge vor­brin­gen konn­te. Aber es fie­len ihm kei­ne ein. Die be­kann­ten Köp­fe, die sein Ge­dächt­nis auf­rief, tru­gen alle sol­che Mie­nen wie vor­hin der Hand­lungs­lehr­ling, sein Schü­ler. Die er­leuch­te­ten Ge­schäf­te bar­gen, wie das des Zi­gar­ren­händ­lers und das des Cafétiers, lau­ter auf­rüh­re­ri­sche Schü­ler. Un­rat ge­riet in Zorn, er fing an, müde zu wer­den, und er hat­te Durst. Er warf nach den Lä­den, nach den Hau­stü­ren mit Na­men ehe­ma­li­ger Se­kun­da­ner aus den Rän­dern sei­ner Bril­lenglä­ser die grü­nen Bli­cke, die sei­ne Klas­se gif­tig nann­te. Alle die­se Bur­schen for­der­ten ihn her­aus. Auch die Künst­le­rin Fröh­lich, die sich in ei­nem die­ser Häu­ser ver­steckt hielt, einen sei­ner Schü­ler mit Ne­ben­din­gen be­schäf­tig­te und sich Un­rats Macht­be­fug­nis ent­zog, sie for­der­te ihn her­aus! Zu­wei­len zeig­te das Schild an ei­nem Ein­gang den Ober­leh­rer Sound­so an; dann lenk­te Un­rat ge­reizt die Au­gen weg. Der da hat­te vor sei­ner ei­ge­nen Klas­se sei­nen Na­men ge­nannt; und dass er sich dar­auf ver­bes­sert hat­te, mach­te nichts gut. Die­ser hier hat­te Un­rats Sohn auf dem Markt mit ei­nem Frau­en­zim­mer ge­se­hen und das Ge­se­he­ne her­um­ge­re­det. Auf al­len Sei­ten be­droht von Fein­den, durch­maß Un­rat die Stra­ßen. Er schlich an den Häu­sern hin, mit ei­nem ge­spann­ten Ge­fühl oben auf dem Schei­tel; denn je­den Au­gen­blick konn­te wie ein Kü­bel schmut­zi­ges Was­ser, den je­mand ihm über den Kopf ge­gos­sen hät­te, aus ei­nem Fens­ter sein Name fal­len! Und da er ihn nicht sah, ver­moch­te er den Schrei­er nicht zu »fas­sen«! Eine em­pör­te Klas­se von fünf­zig­tau­send Schü­lern tob­te um Un­rat her.

So ret­te­te er sich, ehe er’s sel­ber wuss­te, in die ab­ge­le­gens­te, tiefs­te Ge­gend, wo am Ende ei­ner lan­gen, stil­len Gas­se das Stift der al­ten Fräu­lein stand. Es war hier ganz dun­kel. Ein paar hu­schen­de We­sen in halb­lan­gen »Man­til­len«2 und mit Tü­chern um den Kopf kehr­ten ver­spä­tet heim aus ei­nem Kränz­chen, von ei­nem Abend­got­tes­dienst, klin­gel­ten ver­stoh­len, zer­gin­gen in ei­ner Tür­spal­te. Eine Fle­der­maus be­schrieb Za­cken über Un­rats Hut. Un­rat dach­te und schiel­te nach der Stadt hin­auf:

»Dann ist da kein, kein Mensch.«

Er sag­te wohl:

»Ich leg’ euch Ban­de noch mal hin­ein!«

Aber da er sei­ne Ohn­macht fühl­te, kam der Hass in ihm ins Zit­tern und riss or­dent­lich an ihm; der Hass auf die­se Tau­sen­de fau­ler, bos­haf­ter Schü­ler, die ihm im­mer die schul­di­ge Ar­beit vor­ent­hal­ten, ihn im­mer bei sei­nem Na­men ge­nannt, im­mer nur auf Un­fug ge­son­nen hat­ten; die ihn jetzt mit der Künst­le­rin Fröh­lich är­ger­ten, sie und den Schü­ler Loh­mann nicht an­ga­ben, son­dern sich be­nah­men wie eine »ge­mei­ne« Klas­se, die zu­sam­men­hält ge­gen den Leh­rer; die jetzt alle beim Abendes­sen sa­ßen, ihn aber nö­tig­ten, hier un­ten her­um­zu­schlei­chen; und die über­haupt, es ahn­te ihm in die­ser Stun­de, et­was Übles aus ihm ge­macht, ihn in den lan­gen Jah­ren, die er bei ih­nen war, frag­wür­dig zu­ge­rich­tet hat­ten.

Er, der seit sechs­und­zwan­zig Jah­ren die Klas­se vor sich hat­te, die Klas­se mit im­mer den­sel­ben tücki­schen Ge­sich­tern, hat­te nie be­merkt, dass die Ge­sich­ter hier drau­ßen, und wenn die Zeit hin­ging, bald ganz gleich­gül­ti­ge Mie­nen be­hiel­ten beim Ge­dan­ken an Pro­fes­sor Un­rat, und dass sie spä­ter so­gar wohl­wol­len­de an­nah­men. Im­mer in der An­span­nung des Kamp­fes war er nicht dazu an­ge­tan, es zu wür­di­gen, dass die Äl­te­ren in der Stadt sei­nen Na­men, so­gar wenn sie ihm das Wort laut an den Kopf sag­ten, nicht aus­spra­chen, um ihn zu ver­let­zen, son­dern Ju­gen­derin­ne­run­gen zu­lie­be, die ih­nen mitt­ler­wei­le harm­los hei­ter aus­sa­hen; und dass er in der Stadt eine Fi­gur war, die für je­den Ko­mik um­her­trug, aber für man­chen eine zärt­li­che Ko­mik. Er hör­te nicht den Mei­nungs­aus­tausch zwei­er Schü­ler aus der al­ler­ers­ten Ge­ne­ra­ti­on, die an ei­ner Stra­ßen­e­cke ste­hen­blie­ben und ihm, er mein­te voll Hohn, nach­blick­ten:

»Was ist denn mit dem Un­rat? Er wird alt.«

»Und im­mer schmut­zi­ger.«

»An­ders als schmut­zig hab’ ich ihn nie ge­kannt.«

»O, das wis­sen Sie wohl nicht mehr. Als Hilfs­leh­rer war er noch ’n ganz adret­ter Mensch.«

»So? Was der Name tut. Ich kann ihn mir über­haupt nicht sau­ber vor­stel­len.«

»Wis­sen Sie, was ich glau­be? Er sich sel­ber auch nicht. Ge­gen so ’n Na­men kann auf die Dau­er kei­ner an.«

1 Ein Heu­er­bas war ein Ar­beits­ver­mitt­ler, der, vom Ka­pi­tän be­auf­tragt, die Mann­schaft für ein Schiff ge­gen Ge­bühr an­mus­ter­te. <<<

2 Schlei­er­tuch (meist) spa­ni­scher Frau­en <<<

Professor Unrat

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