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3. Die Namen des Herrschers

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Gaius Octavius

Es war nun bislang von „Octavian“ und von „Augustus“ die Rede, und mit dem Zitat aus Velleius Paterculus, in dem der Sieger von Actium „Caesar“ genannt wird, ist noch ein weiterer Name dazugekommen. Doch bei Caesar, Octavian und Augustus handelt es sich um ein und dieselbe Person. Erst für die Zeit nach 27 v. Chr. kann der Mann, dessen politisches Werk die antike Welt verändert hat, Augustus genannt werden, ohne dass diese Bezeichnung anachronistisch wäre. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er mehrere Namenswechsel erlebt: Geboren wurde der spätere Augustus als Gaius Octavius, und zwar am 23. September 63 v. Chr. in Rom, in jenem Jahr, in dem Cicero die Catilinarische Verschwörung bekämpfte. Von seiner Herkunft her erschien Gaius Octavius kaum dazu berufen, in die Machtkämpfe der römischen Aristokratie einzugreifen, die seit der Zeit der Gracchen Rom erschüttert und im Inneren geschwächt hatten, und doch hat er sie schließlich mit Gewalt beendet. Die Familie des Octavius stammte aus Velitrae, einer kleinen, südlich vor Rom gelegenen Stadt. Der Vater des späteren Alleinherrschers war der erste seiner Familie, der sich in Rom um Ämter bewarb. Er gelangte bis zur Praetur und erhielt anschließend die Statthalterschaft über die Provinz Makedonien. Für einen homo novus war dies eine erfolgreiche politische Laufbahn, doch verdankte Octavius seinen eigenen Aufstieg nicht seinem Vater, sondern seinem späteren Adoptivvater. Gaius Julius Caesar hatte eine Schwester mit Namen Julia, und diese Julia war mit Marcus Atius Balbus verheiratet. Aus der Ehe von Julia und Balbus stammte die Tochter Atia, die Gaius Octavius, den Vater des späteren Herrschers, geheiratet hat. Caesar, der selbst keinen Sohn besaß, nahm seinen Großneffen als Haupterben testamentarisch „in Familie und Namen“ auf.

„Gaius Julius Caesar“

Nach der Ermordung Caesars an den Iden des März (15.3.44 v. Chr.) hat Octavian nur kurz gezögert, bevor er das Erbe seines Adoptivvaters annahm. Er wusste, dass er sich damit auf einen gefährlichen Machtkampf einließ, in welchem er entweder seine Position durchsetzen oder aber damit rechnen musste, ein Opfer seiner politischen Gegner zu werden. Octavian erhielt die Nachricht von der Ermordung Caesars in Apollonia an der griechischen Adriaküste; sechs Wochen später, Anfang Mai 44 v. Chr., konnte er das Testament in Rom offiziell annehmen. Doch bereits kurz nachdem ihn die Nachricht erreicht hatte, dass er testamentarisch zum Erben Caesars eingesetzt worden war, nannte er sich selbst Gaius Julius Caesar, womit er Anspruch auch auf das politische Erbe seines Adoptivvaters erhob. Erst im Jahr 27 v. Chr., siebzehn Jahre nach dieser ersten Namensänderung, wurde Octavian dann vom römischen Senat mit dem Ehrennamen Augustus (der „Erhabene“) ausgezeichnet. Auch mit diesem sakralen Namen war ein politisches Programm verbunden, wie unter anderem aus der Lebensbeschreibung des Augustus hervorgeht, die der römische Historiker Sueton Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. verfasst hat.

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