Читать книгу Meine Reise in die Vergangenheit - Heinrich Voosen - Страница 5
Kapitel 3:
ОглавлениеEs war also vor etwa zwei Jahren, so wie Obadhia es bereits erwähnt hatte. Die Parzelle wo er sein Gemüse anbauen würde hatte er bereits gesäubert und er hatte begonnen die Wurzeln der abgesägten Bäume auszugraben und Steine aller Art, zu einer kleinen Trockenmauer am Rande aufzubauen.
Als er eine, um einpaar Steine herum gewachsene, etwas hartnäckige Wurzel herausriss, beförderte er gleichzeitig einige Klumpen Erde an die Oberfläche. Zunächst transportierte er das lose Gestein aus seinem Arbeitsbereich. Dann zerkleinerte er mit dem Spaten die Erdschollen, die er mit der Wurzel ausgehoben hatte, dabei stieß er auf etwas Hartem, - noch ein Stein -, dachte er zunächst. Doch bei näherem Hinsehen kam ihm die Form des noch undefinierten Gegenstandes etwas eigenartig vor.
In der Tat, es war nämlich kein Stein, und auch kein verrostetes Eisenteil. Nachdem er die noch daran haftende Erde, grob entfernt hatte, konnte er ein Bruchstück eines Tongefäßes erkennen. Es war ohne Zweifel eine Ecke des Bodens mit einem Teil der Umwandung eines Kruges oder einer Vase.
Wie er sich auch anstrengte, er fand keinerlei Anhaltspunkte in seinen tiefsten Erinnerungen, dass man irgendwann oder irgendwo auf der Insel, solche Gefäße benutzt oder fabriziert hätte. Er schlussfolgerte, dass es sich um ein antikes Teil handeln könnte, und beschloss es vorerst aufzubewahren.
Noch am gleichen Abend, nach getaner Arbeit im zukünftigen Garten, wurde der Fund ausgiebig gewaschen und gebürstet. Nachfolgend erkannte er ein weiteres interessantes Detail. Wenn Obadhia auch kaum etwas von Töpferei verstand, so wusste er doch, dass solche Gefäße, normalerweise, auf eine Art rotierendem Teller hergestellt wurden. Die Scherbe, die er in der Hand hatte, war bestimmt nicht auf diese Weise geschaffen worden, denn die Oberfläche war nicht geglättet und die Stärke unregelmäßig.
Er war davon überzeugt, dass er ein Zeuge einer längst verschollenen Zivilisation in Händen hielt.
Seine Gattin hingegen sah darin nur einen belanglosen Splitter eines alten Blumentopfes.
Mehrere Tage lang überlegte er, wie er sich Gewissheit verschaffen könnte. Letztendlich entschied er sich, seinen Fund von den Mitarbeitern im Museum von Mahebourg prüfen zu lassen. Doch für ihn war Mahebourg, nicht gerade die Tür nebenan. Um sich dorthin zu begeben, musste er die Insel in ihrer gesamten Breite bezwingen.
„Du übertreibst! Du wirst doch wohl keine zwanzig oder dreißig Rupien vergeuden, um dieses Ding nach Mahebourg zu bringen?“
„Ah, ihr Frauen, ihr versteht aber auch nichts von nichts! Das ist wichtig! Ich weiß, dass es wichtig ist und ich weiß auch, dass ich recht habe! Dieses Teil wird uns mehr einbringen als zwanzig Rupien!!“
„Du bist verrückt! Das Ding ist wertlos, sag ich dir!“
Die gesamte Familienharmonie bei den Obadhias war irgendwie „in den Keller gerutscht“. Den ganzen darauf folgenden Tag würdigte man sich keines Wortes.
Am Spätnachmittag dann, Obadhia war damit beschäftigt sein altes Farad, einer sozusagen, Generalinspektion zu unterziehen. Seine Gattin beobachtete ihn eine Weile, zunächst jedoch, ohne ein Wort zu sagen. Dann ging sie einige Male an im vorbei, indem sie ihm einen flüchtigen Blick zuwarf. War es aus Neugier, oder vielleicht ein Versuch erneut ein Gespräch einzufädeln? Leider …, er blieb eiskalt, er tat so, als hätte er sie nicht gesehen. Doch dann blieb sie plötzlich stehen, nur einpaar Schritte von ihm entfernt. Vielleicht angespornt von einer gewissen Neugier, oder wollte sie nur versuchen, den blöden Streit endlich aus der Welt zu schaffen. Sie wartete ein Weilchen stillschweigend auf eine Reaktion seinerseits, doch vergebens. Dann sagte sie etwas zögernd:
„Du putzt dein Fahrrad, wie ich sehe.“
„Ja.“
„Ehrlich gesagt ist das ja auch nicht gerade ein Luxus …“.
„Und ich öle es auch …“.
„Aber …, du benutzt es ja überhaupt nicht im Moment.“
„Das ist, was du meinst. Morgen fahre ich bis Mahebourg, wenn du alles wissen willst.“
Obwohl sie sich vorgenommen hatte nicht mehr länger über das Thema zu meckern, konnte sie es nicht lassen.
„Hatte ich mir doch gedacht! Du bist doch krank! Mit deinem alten Fahrrad kommst du nicht einmal bis la Coupee!“
„Ach, erzähl doch kein Blödsinn! Außerdem zwingst du mich ja dazu, mir selbst zu helfen. Du willst ja nicht, dass ich einpaar, Rupien ausgebe für den Autobus! Also mache ich den Weg mit dem Fahrrad. Jedenfalls fahre ich morgen nach Mahebourg, ob du es willst oder nicht!“
Darauf ging sie ins Haus zurück, indem sie noch vor sich hinbrabbelte: „Du bist doch nicht ganz klar im Kopf, dieses miserable Stück von …, ich weiß nicht was, hat dich total verrückt gemacht!“
So wie geplant, am nächsten Tag in der Frühe, packte er etwas Proviant und sein Fundstück sorgfältig ein, schwang sich auf seinen alten Drahtesel und machte sich auf den Weg.
Im Gegensatz zu den pessimistischen Vorhersagen seiner Gattin erreichte er kurz vor Mittag, ohne Erschwernisse, sein Ziel. Zudem hatte er noch das Glück, dass gerade keine Besuchergruppe am Eingang zum Museum wartete und, dass der Kustos seine Mittagspause noch nicht angetreten hatte.
Im Raum, wo die beiden Männer sich trafen, konnte man eine Zeit lang nur das Rascheln der imposanten Menge Zeitungspapier vernehmen, in welchem Obadhia seinen „Schatz“ eingewickelt hatte.
Als man dann endlich das wertvolle Stück gefunden hatte, erklärte Obadhia noch genauestens, wie und wo er den Fund gemacht hatte.
„Und dies ist das einzige Teil, das Sie gefunden haben?“
„Im Moment, ja. Aber ich muss ja noch die ganze Parzelle mit dem Spaten umgraben, bevor ich pflanzen und säen kann, vielleicht finde ich dann noch weitere.“
„Kommen Sie doch mal mit, ich werde mir das Teil mal näher ansehen.“
Obadhia folgte dem Kustos in einen kleinen Raum im Obergeschoss. Er setzte sich an einen Tisch und untersuchte das Bruchstück unter einer großen Lupe.
„Ich bin zwar kein Experte, ich habe dennoch etwas Erfahrung und bin es gewohnt, mit solchen Sachen umzugehen. Ich bin nicht qualifiziert, um Ihnen jetzt gleich Genaueres zu sagen, doch dieses Objekt scheint mir, in der Tat, sehr alt zu sein. Wenn Sie mir es anvertrauen möchten, werde ich es von einem Spezialisten überprüfen lassen.“
„Selbstverständlich! Aber glauben Sie, dass es wertvoll sein könnte?“
„Schwer zu sagen. Dieses Stück allein hat wahrscheinlich keinen großen Wert. Das genauere Alter und der Fundort spielen ja auch noch eine Rolle. Ich kann Ihnen im Augenblick wirklich nichts versprechen.“
„Ach so, ja ich verstehe.“
„Ich kann Ihnen heute nur den Rat geben, sehen Sie genau hin beim Graben. Wenn Sie was Ähnliches, oder auch andere, Ihnen unbekannte Gegenstände finden, bewahren Sie diese jedenfalls sorgfältig auf. Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir die Resultate in Händen haben. Unter Umständen könnte dies etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Wenn Sie mir noch Ihren Namen und Ihre Adresse aufschreiben möchten, dann melden wir uns bei Ihnen.“
Da musste der Kustos schon selbst Hand anlegen, denn Obadhia war nicht in der Lage seinen Namen, geschweige denn, seine Adresse zu Papier zu bringen.
Danach machte sich Obadhia auf den Rückweg. Er war einwenig enttäuscht, denn er konnte seiner Gattin nicht eine müde Rupie mit nach Hause bringen, nicht einmal einen kleinen Beweis von dem, was er dennoch erreicht hatte. Sie würde ihn allenfalls wieder mit allerhand Vorwürfen empfangen.
Die Tage vergingen und eine Antwort aus Mahebourg ließ auf sich warten. Bald begann Obadhia am guten Willen der Herren in Mahebourg zu zweifeln, er glaubte schon, die Sache sei endgültig vom Tisch, und dass er wahrscheinlich nie wieder etwas davon hören würde.
Dann eines Tages, ungefähr ein Monat später, er war dabei einige Gemüsepflänzchen zu verpflanzen, als er plötzlich Stimmen vernahm. Es war seine kleine Tochter, gefolgt von zwei Herren, die sich dem Pfad entlang dem Haus näherten.
Er erkannte gleich einen der Männer, es war der Kustos aus Mahebourg. Den Zweiten hatte er noch nie gesehen. Dieser sprach nur französisch, er musste wohl von „auswärts“ gekommen sein.
Nachdem die Herren sich vorgestellt hatten, erklärte man Obadhia ausführlich den Grund ihres Besuches. Obadhia verstand nur, dass man verschiedene Analysen und Nachforschungen durchgeführt hatte, und dass sein Fund sich weit interessanter, als zunächst angenommen, erwiesen hatte. Dies gab man auch als Grund an, für die lange Wartezeit.
Dieser unbekannte Herr, so erklärte man ihm, sei eigens aus Paris angereist, um sich ein genaues Bild der Fundstelle zu verschaffen.
„Wir hofften, dass Sie es uns gestatten würden, hier an Ort und Stelle, einige Grabungen vorzunehmen. Selbstverständlich würde man Sie angemessen entschädigen und Ihre Parzelle nach Abschluss der Arbeiten, in den aktuellen Zustand bringen.
Welchen Preis würden Sie verlangen, Monsieur Obadhia?“
Es kam Obadhia recht, dass man von Entschädigung sprach, denn in Gegenwart dieses Herrn aus Paris, hätte er es nicht gewagt, das heikele Problem der Rupien zu erwähnen. Außerdem hatte er keine Ahnung, was er wohl verlangen könnte. Er zögerte einen Augenblick, bevor er sagte:
„ Oh …, mo pas connä Missie. “
„Er meint, er weis es nicht“, übersetzte der Kustos.
„Würden wir Ihnen denn vielleicht mit tausend Rupien pro Woche entgegenkommen, Monsieur Obadhia?“
Die Begriffe in Obadhias Hirn überschlugen sich regelrecht. Hatte der „Missie“ tausend gesagt? Und pro Woche?
Tausend Rupien! Sapristi! - Eine solche Summe, um in meinem Garten zu graben! Diese Leute müssen ja noch verrückter sein als ich selbst – dachte er.
Wenn er einen Augenblick zögerte, dann war es nicht, dass er das Angebot zu niedrig fand, denn selbst mit hundert Rupien für das gesamte Unternehmen, hätte er zugeschlagen. Man hätte ihm ja zusätzlich auch noch den Garten umgegraben. Nein, er versuchte sich nur auszumalen, wie wohl ein Tausendrupienschein aussehen könnte. Wenn so was denn überhaupt existierte. Das könnten ja auch, so ungefähr …, vielleicht zehn Hunderter sein, berechnete er.
Als eine Antwort etwas auf sich warten ließ, unterbrach der Kustos jäh Obadhias Überlegungen:
„Was meinen Sie, Missie Obadhia?“
„Ja, ja …, tausend …, tausend ist gut …, ich pflanze dann mein Gemüse etwas später“, stammelte er etwas erschrocken.
Darauf ging man ins Haus, wo die Sache noch rechtsgültig abgeschlossen wurde.
Doch als schließlich unterzeichnet wurde und der zuständige Herr, Obadhia einen Stift in die Hand drückte, schaute dieser den Kustos irgendwie bedrückt an. Dieser wusste ja, wie es mit Obadhias Schreibkünsten aussah, sagte:
„Machen Sie doch einfach ein Kreuzchen dort unten. Ich bin ja Zeuge, dass Sie unterzeichnet haben.“
Dann verabschiedeten sich die beiden Herren.
Zu Begin der darauffolgenden Woche bogen, eines Morgens, zunächst zwei schwere Allradfahrzeuge, gefolgt von einem Lastwagen, in den schmalen Weg ein, der unweit von Obadhias Anwesen vorbeiführte. Eine Gruppe von etwa zehn Mann begannen, eine imposante Ladung Material und Geräte zu entladen. Gezwungenerweise musste das ganze Zeug noch von Hand, querfeldein, bis zu Obadhias Garten transportieren werden. Er selbst beobachtete das aktive Treiben interessiert. Dennoch kam in ihm ein mulmiges Gefühl auf, denn mit einem derartigen Aufmarsch hatte er nicht gerechnet.
Man begann Pläne und Landkarten auszubreiten, zu messen, farbige Bänder abzurollen, eine Menge kleine Fähnchen und Pfähle einzuschlagen.
Er stand da mit offenem Mund, er konnte nicht verstehen, was da, vor seinen Augen mit seinem Garten geschah.
Einpaar Stunden später, diskutierten nur noch zwei der Männer, an der Stelle, wo er das Bruchstück ausgegraben hatte, alle andern hantierten verstreut über das ganze Gelände. Sogar außerhalb der Parzelle, bis in den angrenzenden Wald hatte man Markierungen aufgestellt.
Als er am nächsten Tag, im Laufe des Vormittags, die Arbeiten besichtigte, traute er seinen Augen kaum. Inmitten der Parzelle hatten drei Mann bereits ein tiefes, rechteckiges, mit Kordeln gezeichnetes Loch ausgehoben. Zwei arbeiteten in der Grube und der Dritte, warf an der Oberfläche, die ausgeworfene Erde durch ein großes Sieb. – Sind die wirklich noch bei Trost? - dachte er.
Wie es auch sein mochte, dies war jedenfalls die beste Affaire, die er in seinem Leben abgeschlossen hatte. Man säuberte ihm nicht nur seinen Garten im Tiefgang, er wurde sogar noch bezahlt dafür, und das gar nicht Mal schlecht.
Bis zu dem Zeitpunkt, außer seinem Fund, war noch nichts besonders, oder Unglaubliches, an Obadhias Erzählung.
Doch genau während dieser Periode der Ausgrabungen passierte das Ereignis, das niemand, nicht einmal seine Gattin ihm glaubte.
An jenem Tag hatte er, so wie er es sich in letzter Zeit angewöhnt hatte, den einzelnen Gruppen einen Morgenbesuch abgestattet, um nach dem Rechten zu sehen.
Die meisten der Männer waren angeheuerte Einheimische mit denen, er sich, unterhallten konnte.
Eigentlich war es aus Neugier, denn trotz aller Argumente, die man ihm bereits vorgetragen hatte, verstand er nur wenig von dem, was dort vor sich ging.
Die zwei oder drei, die hochnäsig nur mit Papierkram herumliefen und nur französisch quasselten, ignorierte er, genauso wie diese, ihn außer Acht ließen. Wie dem es auch war, dank dieser Männer, die ihm jeden Samstagabend einen schönen Schein hinterließen, wusste er ja nun auch, wie ein Tausendrupienschein anmutete und sich sogar anfühlte. So konnten sie, von ihm aus, ruhig weiter schaufeln. Er würde sie jedenfalls nicht entmutigen.
Nur einige Meter von einer der Grabungen entfernt, am Waldrand, schlängelte sich ein Pfad durch den Wald hinauf zum Aussichtspunkt, les Gorges de la riviere noire.
Nachdem er sich kurz mit den Männern die dort arbeiteten, unterhallten hatte, kam ihm der Gedanke, dass er sich vielleicht, von dort oben, ein Gesamtbild der Arbeiten verschaffen könnte. Außerdem hatte er diesen Pfad, seit mindestens zwei Jahren nicht mehr benutzt.
Zunächst stellte er fest, dass sich doch seit dem, wenig geändert hatte. Doch bald, etwas höher hinauf staunte er über die üppige Vegetation und desto höher er anstieg, desto gewaltiger erschienen ihm die Blätter und Sträucher. Er glaubte seinen Augen kaum, denn etwas weiter voran, verschwand der Pfad sogar gänzlich im Gebüsch.
Er machte noch einige Schritte voran, in der Hoffnung den festen Pfad wiederzufinden, doch vergebens. Er entschied sich daraufhin den Rückweg anzutreten, doch auch in dieser Richtung konnte er den Pfad nicht mehr finden. Es kam ihm vor, als wäre die gesamte Vegetation, hinter seinem Rücken hochgewachsen, und das in wenigen Minuten. Er stand verwirrt mitten in einem Urwald, den er nicht kannte; den er noch nie so gesehen hatte!
Trotz dieses kuriosen Phänomens glaubte er dennoch, die Stimmen der Männer zu vernehmen, die unterhalb in seinem Garten arbeiteten. Er horchte um die Richtung, genauer abzugrenzen, aus welcher die Stimmen kamen. Dies war nicht sehr schwierig, denn er hatte den Eindruck, dass diese Laute sich ihm näherten. In der Tat, denn die Gespräche wurden immer lauter und deutlicher.
Erstaunlich, dass die Männer, bereits um diese Uhrzeit ihren Arbeitsplatz verlassen hatten. Man hatte ihn auch nicht darüber unterrichtet, dass noch weitere Grabungen dort im Wald vorgesehen waren.
Er versuchte sich in Richtung der Stimmen voran zu arbeiten und stand plötzlich in einer schmalen Lichtung. Er erschrak und hielt inne, als er eine Gruppe furchterregender Gestallten auf sich zukommen sah. Es waren nämlich nicht die Männer, die er erwartet hatte.
Es war ein halbes Dutzend grober, stämmiger Kerle, einige mit freiem, muskulösem Oberkörper und alle waren bewaffnet bis zu den Zähnen, mit Säbeln und Macheten. Die beiden Ersten trugen einen soliden Stamm auf den Schultern, unter welchem ein sichtbar gewichtiges Holzfass hing. Andere trugen geschlagenes Wild.
Obadhia war schlagartig in eine andere Zeit katapultiert worden, in eine längst vergangene Zeit!
Eigentlich mussten diese Männer ihn gesehen haben, wie er da, nur wenige Meter vor ihnen stand. Jedoch nicht einer ging auf ihn los, nicht einer fordert in auf stehen zubleiben oder zu verschwinden. So versteckte er sich eiligst im Gebüsch. Doch auch, als die wilde Truppe noch näher an ihm vorbeizog, versuchte keiner ihn dort aufzuscheuchen. Er musste wohl, für diese schrecklichen Gestallten, unsichtbar sein.
Trotzdem verweilte er noch eine Weile in seinem Versteck. Als er plötzlich ein bekanntes Grollen und Pfeifen am Himmel vernahm, und wie aus einem Traum aufwachte.
Es war die reguläre 747, die um diese Urzeit im Anflug auf Plaisance über ihn hinweg heulte. Er richtete sich auf, und als er sich umsah, stellte er fest. Dass alles um ihn herum wieder so war, wie er es kannte, so wie es vor diesem unglaublichen Erlebnis gewesen war.
Obadhia tauchte aus einer undefinierten Epoche auf, gleichermaßen wie er in diese eingetaucht war.
Vielleicht sucht man mich -, dachte er. In Eile trat er den Heimweg an, um die Seinen zu vergewissern, dass er noch lebte und ihnen zu erzählen, was ihm widerfahren war. Jedenfalls hoffte er sie noch lebend aufzufinden, denn er hatte keine Ahnung, wie lange er abwesend war und was in der Zwischenzeit vielleicht auch dort Unten geschehen sein könnte..
Bald stellte er jedoch fest, dass er nicht sehr lange unterwegs gewesen sein konnte, denn als er unten ankam, sah er die wühlenden Archäologen noch bei der Arbeit. Diese schienen nicht einmal erstaunt über seine Rückkehr.
Was war geschehen? Auch noch in dem Moment hatte er einige Schwierigkeiten seine Gedanken einigermaßen zu ordnen.