Читать книгу Feuerzauber in den Rockies: Western - Heinz Squarra - Страница 7

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Im Dunkel vor dem Wagen wieherte ein Pferd. Kerrigan zügelte die Tiere und griff zum Colt. »Hugh?«

»Ja, hier, Boss!«

Legh Kerrigan ließ den Coltkolben los.

Vier Reiter schälten sich aus der Nachtschwärze und hielten seitlich des Wagens.

»Und?«, fragte Hugh, ein klotziger, schwarzbärtiger Kerl, der noch finsterer als diese Nacht aussah.

»Gute Arbeit.« Kerrigan grinste durch die Dunkelheit zu den Reitern hinüber. »Der Rancher hat eine Hüftverletzung, die ihn für runde zwei bis drei Wochen außer Gefecht setzt, der Cowboy wird auch einen Monat herumhumpeln und kaum zu was zu gebrauchen sein.«

Kerrigan blickte die anderen an. Es waren Burschen zwischen zwanzig und achtundzwanzig und recht verschiedene Typen. Lester, der älteste nach Hugh, war ein kleiner, verschlagen aussehender Kerl, dem der tagealte Stoppelbart und das kalte Flimmern in den Augen ein gefährliches Aussehen verliehen. Aber auch Mort, ein mittelgroßer Mann mit einem Mausgesicht und hell schillernden Augen, wirkte nicht gerade freundlich. Nur Ferry, der jüngste, machte einen fast sympathischen Eindruck und passte damit, mindestens äußerlich betrachtet, nicht in diesen wilden Haufen. Er war mittelgroß und drahtig, hatte ein paar jetzt unsichtbare Sommersprossen im Gesicht und rotblondes Haar.

»Werden sie den Marshal holen?«, fragte Hugh, der klotzige Schwarzbart.

»Nein. Ist denen zu viel Aufwand. Hab ich euch doch gleich gesagt. Es darf niemand auf der Strecke bleiben. Der Rancher ist ausgeschaltet. Bleibt natürlich noch der Vormann. Ein kluger Bursche übrigens, der scharf beobachtet.«

»Dem hätten wir auch eine überbraten sollen!«, maulte Lester. »Hab ich doch gleich vorgeschlagen.«

»Dummkopf«, entgegnete Kerrigan barsch. »Bildest du dir wirklich ein, die würden die Cowboys allein mit der Herde losschicken? Einer muss schon dabei sein, der die Führung wirklich übernehmen kann. Und das ist jetzt der Vormann. Den servieren wir unterwegs ab. Und zwar richtig, Ferry!«

Der junge Bursche auf dem goldfarbenen Palomino zog den Kopf zwischen die Schultern.

»Wenn sie hinter den Bergen die Kansas Prärie erreichen …«, fuhr Kerrigan fort.

»… dann sind sie wie eine Schlange ohne Kopf!« Mort lachte krähend. »Und wir haben es leicht, ihnen die Herde abzunehmen.«

»Wenn sie unterwegs sind, ist es schwierig, an einen ganz besonderen Wächter heranzukommen«, schränkte Ferry ein.

»Eben«, stimmte Kerrigan zu. »Da muss schon jemand mitten unter ihnen sein, der das erledigt. Das kannst du doch, Ferry! Mit dem Messer!«

Der junge Bursche duckte sich noch tiefer in den Sattel. »Ich?«

»So ist es, mein Junge. Du triffst morgen früh auf der Bullhead-Ranch ein und lässt dich als Cowboy anheuern. Hinter den Bergen trittst du in Aktion!«

»Und dann?« Ferrys Stimme klang heiser.

»Dann verschwindest du sofort. Mit den anderen haben wir kein schweres Spiel. Und falls uns doch einer oder ein paar entwischen, reicht uns die Zeit, mit den Longhorns nach Norden zu verschwinden. Im flachen Arikaree-See verwischen wir die Spuren gründlich. Der Käufer für die Herde wartet bereits. Wir kassieren achtzehn Dollar pro Rind und setzen uns sofort wieder ab.«

»Und der Käufer verändert das Brandzeichen und verhökert die Tiere in Cheyenne zum doppelten Preis!« Mort fluchte. »Der verdient entschieden zu viel!«

»Du weißt sicher einen Mann, der besser für geklautes Vieh bezahlt?«, herrschte Kerrigan den Kerl scharf an.

»Nein, verdammt.«

»Dann halte die Klappe!« Kerrigan knallte mit der Peitsche. Er lenkte die Pferde vom Weg und durch dichtes Buschwerk, das die Räder prasselnd niederwalzten.

Seine Kumpane ritten hinterdrein. Ferry saß ab und führte das Palomino. Als er die Kumpane erreichte, hatten sich bereits alle hinter dem Gefährt versammelt und bekamen Maisbrot und geräucherten Schinken vom Anführer. Ferry blieb bei seinem Pferd stehen.

»Was ist denn, Kleiner, hast du die Hosen voll?«, hänselte Mort.

»Wäre es nicht besser, die Leute die Herde verkaufen zu lassen und ihnen auf dem Rückweg den Zaster abzunehmen?«, fragte Ferry.

»Ich habe einen Käufer für Rinder, Ferry.« Kerrigan verließ die anderen. »Ob es besser wäre, den Leuten Geld abzunehmen, darüber dachte ich nicht nach, weil ich nach einer Rinderherde suchte. Vielleicht hast du recht? Aber wenn sie nun einen anderen Weg nehmen? Ich meine, auf dem Rückweg nicht über den Ostpass reiten?«

»Sie sind dann viele und bewachen nur noch eine Tasche voller Bucks«, wandte auch Hugh ein. »Das ist für die verdammt viel einfacher, als achthundert Rinder zu treiben. Wenn der Vormann noch weg ist, haben wir es sicher einfach.«

»Und wenn gar keiner zur Bullhead-Ranch zurückkehren kann«, setzte Lester hinzu, »vergehen glatt zwei bis drei Wochen, bevor die überhaupt auf der Ranch erfahren, dass ihnen die Herde abgenommen wurde. Bis dahin haben wir den Erlös vielleicht schon wieder ausgegeben.«

»Genau«, sagte Kerrigan barsch. »Es bleibt bei unserem Plan. War mühsam genug, das alles herauszufinden und einzufädeln.«

»Der Kleine zittert ja, Boss!« Morts hämisches Gelächter schallte durch das Dickicht. »Ob er den Ersatzvorschlag nur machte, um nicht Cowboy mit Sonderauftrag werden zu müssen?«

»Scheint ganz so«, stimmte Hugh zu.

»Stellt es euch nicht zu einfach vor, den Cowboys tagelang was vorspielen zu müssen!«, schimpfte Lester auf die Kumpane.

»Ferry schafft das«, sagte der Bandenführer zuversichtlich. »Gleich hinter den Bergen gibst du ihm eins mit dem Messer, mein Junge. Und dann reitest du sofort zu uns. Bevor die Kuhfladentreter wieder wissen, wo ihnen der Kopf steht, kommen wir wie das jüngste Gericht über sie. – Noch Fragen? Dass sie nach Kit Carson treiben, sagst du, wäre dir in Stagebreak zu Ohren gekommen. Dorther haben wir es ja tatsächlich. Und du bist Cowboy und allein. Aus Texas. Dahin willst du zurück. Deine Lohnforderung wird vernünftig sein. Nicht auffällig gering und nicht zu hoch. Ich denke, dreißig Dollar für den Trail von einer Woche, einschließlich Erfolgsprämie, werden sie akzeptieren, ohne zu stutzen.«

Feuerzauber in den Rockies: Western

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