Читать книгу Cadwell und die Banditenstadt: Harte Western Edition - Heinz Squarra - Страница 7

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Genau einen Tagesritt westlich von Dayton hatte Mike Cadwell sein einsames Camp in den Capitan Mountains. Es war nicht mehr als eine kleine Hütte, die roh aus Stämmen zusammengefügt war. Durch die Ritzen pfiff im Sommer der Staub und im Winter der Schnee.

Zwei volle Jahre hatte Mike Cadwell hier gelebt. Hin und wieder war er nach Dayton geritten und hatte seine Vorräte aufgefrischt, sonst war er immer auf seinem Claim gewesen und hatte das funkelnde Metall aus der harten Erde geholt.

Russ Okland nahm die Goldbrocken mit Kennermiene in die Hand und wog sie abschätzend.

„Eine mächtige Ader“, sagte er anerkennend.

Sie packten die Brocken in Ledersäcke und luden diese auf die Rücken der Packpferde.

„Ich schätze den Wert auf einhunderttausend Dollar“, fuhr Okland fort.

„Yeah, das kann sein“, sagte Mike. „Okland, sehen Sie doch mal nach, ich glaube, das Teewasser kocht.“

Okland ging in die Hütte und Mike schnallte die letzten Säcke fest. Er war kaum fertig, als er Hufschlag hörte.

Okland stand an der Tür.

„Wir bekommen Besuch“, sagte er.

Um eine Felsnase bogen drei Reiter und hielten an. Es waren die Rowdys aus Daytons Saloon — nur einer fehlte, der Doc.

Die Burschen stiegen von ihren Mustangs und kamen langsam heran. Sie hielten die Hände an den Colts und zeigten grimmig entschlossene Gesichter.

„Haben wir euch gerade noch erwischt?“, fragte einer und schob sich etwas aus der Reihe seiner Kumpanen. „Hoh, dieses Gold trailt mit uns — nicht mit euch.“

Und schon hatte er seinen Colt aus dem Halfter und schoss.

Die Kugel jagte heran, zupfte Mike an der Schulter und knallte dann in die Wand der Hütte. Holz splitterte, und dass Moos fiel aus den Fugen.

Mike und Russ warfen sich geistesgegenwärtig zu Boden und zogen ihre Waffen. Die Pferde wieherten und brachen nach den Seiten aus.

Zirpend flogen die Geschosse hin und her. Sie klatschten in die Hüttenwand und prallten gegen die Felsen. Sirrend zischten Querschläger durch den Felskessel.

Der vorderste Bandit wurde in die Brust getroffen und gegen den Felsen geschleudert. Langsam brach er zusammen und lag dann verrenkt zwischen mannshohen Steinen.

Mike wollte sich nach der Seite schieben, als eine Kugel ihn traf. Er fühlte einen heißen Stich in der Brust, presste die Hand auf das Hemd und merkte, wie es warm und klebrig wurde. Blut!, durchzuckte es ihn. Und schon begannen sich seine Sinne zu verwirren.

Der links liegende Bandit sprang vor Freude hoch und stieß einen jubelnden Laut aus.

Mike biss die Zähne zusammen, dass es knackte. Er sah den Mann durch die Nebel, die seinen Blick bereits verdunkelten. Mit übernatürlicher Anstrengung riss er den Colt hoch und drückte ab. Der Bandit schrie wild und brach über einem Stein zusammen.

Russ Okland lag in der Hütte, nahe der Tür und spähte hinaus.

„Noch einer“, murmelte er dumpf. Er stand auf und holte Mikes Winchester aus einer Ecke. Als er wieder an die Tür kam, zog sich der Bandit gerade in den Sattel und suchte sein Heil in der Flucht.

Russ Okland legte kalt an. In seiner Hand zuckte die Waffe im Rückstoß.

Der Bandit war genau zwei Pferdelängen gekommen, als sich die Kugel in seinen Rücken bohrte. Er wollte schreien, aber der Laut erstarb auf seiner Zunge. Langsam kippte er zur Seite. Als er die harte Erde erreichte, war er bereits tot.

Cadwell und die Banditenstadt: Harte Western Edition

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