Читать книгу Partyinsel Ibiza - Helen Donlon - Страница 8

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„Jeden Stromschlag hautnah erleben … das elektrisierende Beben eines Psychedelic Circus … die Beatniks … Freaks … und Acidheads … ihre Ekstasen, ihre Qual und ihre bizarre Sinnlichkeit … Dieser Film zeigt alles über ihre verdorbenen Träume und wilden Phantasien!“

Mit solchen reißerischen Slogans wurde Ende der 1960er-Jahre für den Film Hallucination Generation geworben. Die grelle Drogenstory wurde 1966 auf Ibiza gedreht, und zwar größtenteils in Schwarzweiß, sah man von den Trip-Szenen ab, denen man um der Unterscheidung willen einen berauschten Sepiaton verlieh. Der Film porträtierte die Insel als Treffpunkt für vagabundierende Beatniks und Kiffer, die ihre Tage damit zubrachten, in alten Fincas herumzugammeln oder sich, angetan mit schwarzen Sonnenbrillen und schwarzen Pullovern, in den Bars am Hafen herumzudrücken: eine hedonistische Lebensweise, für die das pittoresk abgewirtschaftete Ibiza eine perfekte Kulisse bildete. Dieser größtenteils in Vergessenheit geratene Streifen war im Grunde nichts weiter als eine streckenweise geradezu alberne LSD-Version des Drogenklassikers Reefer Madness von 1936, doch heute ist Hallucination Generation ein Geschenk für Lokalhistoriker: Er bietet einen frühen, seltenen Blick auf die einzigartige internationale Künstlerszene, die sich damals am Hafen versammelte und gewissermaßen der Hippie-Invasion vorausging, die Ibiza wenig später erleben sollte.

Die Beatniks waren die ersten Freaks, die in größerer Zahl auf der Insel eintrafen, und da es sich um ein relativ kleines Grüppchen handelte, kannte in dieser Szene jeder jeden. In jenen glücklichen Tagen erwarben sich die Bars rund um das alte Hafenviertel von Ibiza-Stadt den Ruf, dass sich hier Wegbereiter und Außenseiter sammelten, schräge Vögel, für die beispielsweise schon die Veröffentlichung eines neuen Jazz-Albums ein gesellschaftliches Großereignis war.

Auf die Beatniks sollte nur wenige Jahre später ein etwas bunteres Völkchen folgen, die Hippies, die besonders von den Naturschönheiten begeistert waren, die Ibiza zu bieten hatte. Die einheimischen Ibicencos nannten sie peluts (ein Ausdruck, der auf Katalanisch „die Haarigen“ bedeutet) und lebten mit ihnen zumeist in einer entspannten, wenn auch trügerischen entente cordiale. Schließlich waren die peluts, genau wie die Beatniks, nur die Letzten in einer sehr, sehr langen Reihe von Aliens, die auf der Insel aufschlugen und dabei unterschiedlich herzlich willkommen geheißen wurden. Der Tourismus, dessen Förderung Generalissimo Francisco Franco zur Chefsache gemacht hatte, steckte auf Ibiza damals noch in den Kinderschuhen, während auf der Nachbarinsel Mallorca bereits kräftig dafür gebaut wurde. Aber als es dann auf Ibiza richtig losging, drückte der Tourismus auch dieser Insel seinen billigen, fröhlichen Stempel auf.

Heute wirbt Ibiza vor allem mit einer großen Attraktion: der außergewöhnlichen und berüchtigten Clubszene. Beobachtern erscheint sie als das gemästete Kalb der Insel, ein primitiver Zirkus aus Musik, Tanz, Stimulanzien, überbezahlten DJs, vor Touristen überquellenden Superclubs und einer schier unglaublichen Vielfalt von Merchandise-Artikeln, mit denen versucht wird, aus dieser Szene Kapital zu schlagen. Dabei zählt Ibiza, das geografisch betrachtet von Barcelona genauso weit entfernt ist wie von Algier, tatsächlich eher zu den Mittelmeerzwergen und misst weniger als 45 Kilometer in der Länge und 25 Kilometer in der Breite, und die Club-Saison umfasst in jedem Jahr nur eine kurze Zeitspanne. Es ist eine reine Sommerveranstaltung, die wenige Monate andauert und zur Zeit der „Hundstage“ von Anfang Juli bis Mitte August ihren Höhepunkt erlebt – und selbst in dieser Zeit ist das lauteste ständige Geräusch, das man in den meisten Teilen der Insel hört, der Chor der Grillen.

Zu den herausragendsten Clubs auf Ibiza zählen schon seit Jahren große Namen wie Pacha, Privilege (das dem Guinness-Buch der Rekorde zufolge der größte Nachtclub der Welt ist), Amnesia, Space, DC-10, Eden (das heutige Gatecrasher) und Es Paradis. Neben diesen festen Größen gibt es viele weitere, die kommen und gehen, und vor den Partys trifft man sich rituell in den Strandbars, in denen sich einheimische und internationale DJs für die abendlichen Festivitäten in Stimmung bringen, zumeist eingerahmt von einem sorgfältig durchstrukturierten Set, der genau auf den Sonnenuntergang abgestimmt ist. Für jene, die gelegentlich oder ausschließlich abseits der ausgetretenen Pfade feiern möchten, gibt es Afterpartys in Privathäusern oder an abgesperrten Stränden, außerdem eine zwar allmählich schrumpfende, aber noch vorhandene Szene rund um die Trance-Partys, die hauptsächlich fernab der Superclubs in den waldigeren Rückzugsgebieten der Insel stattfinden.

Es ist eine enorm fruchtbare Clubszene, die zu ihren besten Zeiten als ebenso skandalträchtig wie faszinierend galt und das bis zum heutigen Tag geblieben ist, mehr als jedes andere Dance-Epizentrum der Welt. Was aber macht sie so einzigartig? Um das wirklich erfassen zu können, muss man einen Blick hinter die Kulissen werfen, sowohl zeitlich als auch räumlich, und begreifen, wie die vielen tausend Jahre Inselgeschichte die Clublandschaft geprägt haben. Denn ekstatische Inselfreuden sind kein Phänomen, das erst mit dem Massentourismus nach Ibiza gelangte. Dieser charismatische Felsen im Mittelmeer hat etwas an sich, das schon seit langem einen ganz bestimmten Menschenschlag anzieht: empfindsam, neugierig, stark auf die eigene Unabhängigkeit bedacht, hedonistisch, tolerant und eher feminin – diese Attribute finden sich in den früheren wie auch aktuellen Beschreibungen der Inselbewohner häufig wieder. Doch ganz genauso vermittelt Ibiza oft den Eindruck einer Zone ohne wahres Zentrum, und den Ausländern, die sich hier angesiedelt haben, werden ebenso oft Eigenschaften wie eitel, ziellos, gewalttätig, gierig, hohl und betrügerisch zugeschrieben. Zugereiste, die eine Zeitlang hier gelebt haben, bringen der Insel teilweise sehr extreme Gefühle entgegen, positive wie negative, die gleichrangig nebeneinander existieren. In einem sind sich jedoch alle einig: Auch abseits des Faktors Mensch ist die Insel einzigartig. Besucher mit den richtigen Antennen spüren das unter der Oberfläche des Tourismus, auch wenn die ausländische Boulevardpresse sich noch nie die Mühe gemacht hat, bis in diese Bereiche vorzudringen.

Sooft Ibiza in seiner wechselvollen Geschichte auch von außerhalb „erobert“ wurde, es hat stets seinen einzigartig charmanten, widerstandsfähigen Charakter behalten. Manche Historiker sind der Ansicht, schon Homer hätte die geheimnisumwitterte, markante Felseninsel Es Vedrà erwähnt, die vor der Südküste bei Cala D’Hort gegenüber dem magischen Strand von Atlantis im Meer liegt, als er in der Odyssee seinen Helden Odysseus folgendes berichten ließ:

„Also verkündete ich jetzo den Freunden unser Verhängnis. Und wie geflügelt entschwebte, vom freundlichen Winde getrieben, unser gerüstetes Schiff zu der Insel der beiden Sirenen. Plötzlich ruhte der Wind; von heiterer Bläue des Himmels glänzte die stille See; ein Himmlischer senkte die Wasser. Meine Gefährten gingen und falteten eilig die Segel, legten sie nieder im Schiff, und setzten sich hin an die Ruder; schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. Aber ich schnitt mit dem Schwert aus der großen Scheibe des Wachses kleine Kugeln, knetete sie mit nervigen Händen, und bald weichte das Wachs, vom starken Drucke bezwungen, und dem Strahle des hochhinwandelnden Sonnenbeherrschers. Hierauf ging ich umher, und verklebte die Ohren der Freunde. Jene banden mich jetzo an Händen und Füßen im Schiffe, aufrecht stehend am Maste, mit festumschlungenen Seilen setzten sie sich dann, und schlugen die graue Woge mit Rudern. Als wir jetzo so weit, wie die Stimme des Rufenden schallet, kamen im eilenden Lauf, da erblickten jene das nahe meerdurchgleitende Schiff, und hoben den hellen Gesang an.“

Es ist ein Mythos, diese Verbindung zwischen der Odyssee und Es Vedrà, der von Ibiza-Fans, wenn sie von der mystischen Kraft der Insel sprechen, immer wieder gern beschworen wird. Der Lokalhistoriker Martin Davies, dessen Verlag Barbary Press eine Vielzahl schön gestalteter und gut recherchierter Bücher über die Insel veröffentlicht hat, geht allerdings davon aus, dass es auch nicht mehr ist als das: ein Mythos eben. „Über die Sirenen wissen wir nicht wirklich viel, aber der Felsen, um den es hier geht, lag vermutlich in der Straße von Messina. Das ist eine Passage in der Geschichte des Odysseus, über die sich die meisten Experten einig sind. Demnach befindet er sich zwischen Sizilien und der Stiefelspitze Italiens, und von daher hat Es Vedrà nichts mit der Odyssee zu tun.“

Doch der Mythos, wahr oder nicht, entwickelte seine eigene Kraft. In den Swinging Sixties begegnete der Gitarrist Eric Clapton (der 1977 ein Konzert auf der Plaza de Toros in Ibiza-Stadt geben sollte) eines Abends im Londoner Speakeasy-Club dem Underground-Künstler, Filmemacher und Illustrator Martin Sharp. Der war gerade von Ibiza zurückgekehrt und hatte ein Gedicht geschrieben, das ebenso von Leonard Cohens „Suzanne“ inspiriert war wie von der Es-Vedrà-Legende über Homers Sirenen, und er gab Clapton diese Zeilen, um einen Song daraus zu machen. „Tales Of Brave Ulysses“ erschien später auf dem ­Cream-Album Disraeli Gears, für das Sharp das Cover entwarf.

Menschen lebten nie auf Es Vedrà, abgesehen von dem katalanischen Mönch Francisco Palau. „Ibiza, jene schöne, reiche und fruchtbare Besitzung Spaniens“, schrieb er in den 1860er Jahren, nachdem er von launenhaften spanischen Karmelitern festgenommen und in die Verbannung geschickt worden war. Sechs Jahre verbrachte er einsam und betend auf diesem Felsen, der 1996 auf dem Cover von Mike Oldfields Album Voyager zu sehen war. Aber von ihm abgesehen lebten auf Es Vedrà über die Jahrhunderte lediglich wilde Ziegen und eine Kolonie der vom Aussterben bedrohten Eleanora-Falken.

Auf die Insel Ibiza hingegen, deren goldenes Licht immer wieder hervorgehoben wird, zog es stets viele Musiker und Künstler. Tatsächlich herrscht hier ein anderes Licht als anderswo im Mittelmeer, beispielsweise auf Sizilien. Hier fallen die Schatten anders, bedingt durch die vielen niedrigen Bergrücken, die so charakteristisch für die Insel sind. Die klaren Winde blasen den größten Teil der Luftverschmutzung davon, und die farbenprächtigen Sonnenuntergänge werden durch die günstige Lage im Mittelmeer verstärkt. Den bahnbrechenden Designern Hipgnosis (die zahlreiche herausragende Albumcover für Pink Floyd, Led Zeppelin, AC/DC und andere schufen) gelang es, dieses Licht in ihren Werken einzufangen. Aubrey Powell, einer der Gründer von Hipgnosis, besaß lange Jahre ein Haus auf Ibizas kleiner Nachbarinsel Formentera und erklärt: „Das Licht hier auf Formentera hatte einen sehr großen Einfluss auf unsere Arbeit mit Hipgnosis. Es fiel mir schon sehr früh auf, dass die besonderen Landschaften und Ausblicke, die man auf dieser Insel hat, sehr an Dalí erinnerten. Man begreift, wieso Dalí in Cadaqués malte, weil dort der gleiche Vibe herrscht. Das unglaubliche Licht, das es dort gibt, findet man ganz ähnlich in den Arbeiten von Hipgnosis, ebenso wie diese speziellen Landschaftsformen – beispielsweise auf dem Cover von Elegy von The Nice mit der Wüste und dem herrlichen Himmel, oder bei dem Mann, dessen Beine auf der Rückseite des Pink-Floyd-Albums Wish You Were Here aus dem Wasser schauen. Dieses stille Wasser und dieser unglaublich blaue Himmel – Hipgnosis waren sehr fasziniert von Landschaften, weil sie einen Eindruck von der Atmosphäre eines bestimmten Augenblicks vermitteln konnten. Ich als Hauptfotograf von Hipgnosis war ganz sicher beeinflusst von dem, was ich hier sah.“

In grauer Vorzeit, so behaupten Archäologen und Historiker, war Ibiza lediglich von Fledermäusen bewohnt. 1994 wurden in Es Pouàs bei Santa Agnès Schafs- und Ziegenknochen ausgegraben, und eine Analyse erbrachte, dass in der Jungsteinzeit eine Gruppe von Menschen vom spanischen Festland übers Meer hierher gekommen war. Bei Cap de Barbaria auf Formentera wurden zudem Überreste von Häusern gefunden, deren Grundriss die Form eines Hufeisens hatte.

Im 9. Jahrhundert v. Chr. segelten die Griechen an Ibiza und Formentera vorüber, errichteten dort aber keine Siedlungen. Vielmehr gelten allgemein die Phönizier der Levante, die Beherrscher und Bezwinger des Mittelmeeres, als die ersten, die Ibiza besiedelten. Dieses Seefahrervolk, das ursprünglich an der Küste des heutigen Libanon und in Syrien ansässig war und nach der Gründung Karthagos den Namen Karthager erhielt, fand die Balearen und vielleicht sogar besonders das winzige Ibiza deswegen interessant, weil sich hier, zwischen Sardinien und dem spanischen Festland, ideale Verstecke boten. Mit ihnen kamen um 650 v. Chr. zudem die ersten Schriftzeichen auf die Insel.

Eine frühe phönizische Siedlung, deren Überreste heute noch zu finden sind, befand sich bei Sa Caleta an der Südküste. Man hielt sie lange für die erste, aber dem Historiker Martin Davies zufolge gibt es daran inzwischen Zweifel: Manche Archäologen halten es für unrealistisch, dass die Phönizier eine so schöne und strategisch ideal gelegene Anlegestelle wie die Hauptbucht von Ibiza-Stadt ignorierten und La Caleta den Vorzug gaben. „Solche Überlegungen hängen stets von den jeweiligen Funden ab, von einer Tonscherbe zum Beispiel, die plötzlich wieder alles ändern kann. Die Archäologie der Insel bringt ständig neue Erkenntnisse hervor.“ Unbestritten ist jedoch, dass sich mehrere hundert Phönizier bei Sa Caleta ansiedelten und dort vermutlich vor allem dank ihrer fortschrittlichen Methoden bei der Jagd und der Fischerei überlebten. Sie brachten Jagdhunde mit, und ihre mutmaßlichen Nachkommen, die auf Ibiza heimischen Ca-Eivissenc-Hunde oder Podencos, gleichen verblüffend denen, deren Abbild man am Fuße von Sphinx-Statuen in Äqypten findet. Noch heute gelten die Podencos als die edelsten und unabhängigsten Hunde der Insel. Sie können durchaus 30 Kilometer ohne Rast zurücklegen und werden oft nachts in freier Wildbahn gesehen, wo sie stundenlang Wild nachsetzen.

Die Phönizier gaben der kleinen Insel den Namen Ybšm, und allgemein wird angenommen, dass dieser Name sich von Bes herleitet, dem ägyptischen Schutzgott des Hauses und dem Gott der Musik, des Tanzes und des sexuellen Vergnügens. Auf phönizischen Münzen wurde er als bärtiger, koboldartiger Gott mit enorm großem Phallus dargestellt. Einige Linguisten vermuten allerdings, dass die wahre Wurzel von Ybšm im phönizischen Wort für Balsam liegt und sich möglicherweise auf den Geruch der Pinien bezieht; die Griechen hatten Ibiza und Formentera Pityoussai genannt, die Pinieninseln. Ybšm war bereits damals ein großartiges Versteck und ein guter Lagerplatz für die verschiedensten Waren. Seeleute brachten hier die unterwegs erhandelten Güter unter, da auf der Insel mit weniger Diebstählen zu rechnen war als auf dem spanischen Festland.

Und so wurde Ibiza schon früh zu einem Rückzugsort, und nachdem die Phönizier dauerhaft dort Siedlungen errichteten, entwickelte es sich schnell zu einem der größten Häfen im westlichen Mittelmeer. In dieser Zeit begann man auf der Insel auch mit dem Weinbau, eine Pionierleistung, die sowohl die Griechen als auch die Römer inspirierte. Transportiert und gelagert wurde der Wein in den irdenen Amphoren, die bis heute ein beliebtes Artefakt der Insel darstellen. In der Phönizierzeit erlangten zudem Ibizas Salinen, wie auch die Blei- und Silberminen, große Bedeutung für die Inselwirtschaft. Zudem wurde mehr und mehr Ackerland auf der Insel urbar gemacht.

Zu den schönsten, unberührten Gebieten an der Westküste Ibizas zählt das heute kaum noch zugängliche, immer weiter abbröckelnde Felsplateau von Punta Galera, wo bei Sonnenuntergang das Licht der Cadaquès-ähnlichen Sphären den Anschein erweckt, als kröchen Tiere auf den Horizont zu, und man kann sich leicht vorstellen, dass dieser Anblick auch schon zur Zeit der Phönizier höchst beeindruckend war. Der Schweizer Regisseur Barbet Schroeder drehte verschiedene Szenen für More, seinen dunklen, 1969 veröffentlichten Film über Apathie und Drogensucht, nahe des Hauses seiner Mutter Ursula in Punta Galera. Sein Kameramann Nestor Almendros fing das einzigartige goldene Abendlicht für die Szenen ein, in denen die Protagonisten – ein junges Paar, das mit der Liebe spielt, aber schon in der beginnenden Heroinabhängigkeit gefangen ist – eine kurze, zeitlose, ruhige Glückseligkeit auf den uralten Felsen erlebt, während dazu der eigens für den Film von Pink Floyd geschaffene Soundtrack erklingt.

Die heidnischen Phönizier waren Sonnenanbeter. Ihre Mondgöttin hieß Tanit und war die Partnerin des Baal, der von manchen Historikern für den Sonnengott gehalten wird. Tanit wurde zur Hauptgöttin von Ibiza, und ihre Energie, so heißt es, beschützt und fordert auch heute noch die vielen ausgesprochen unabhängigen Frauen, die sich stets von Ibiza angezogen fühlten. Tanit steht für Tanz, Fruchtbarkeit und Tod. Archäologische Funde deuten an, dass Bes und Tanit beide seit 700 v. Chr. auf der Insel verehrt wurden. Ihr Vermächtnis ist heute noch spürbar, nicht nur auf den Dancefloors der Clubs, sondern auch bei den Strand- und Vollmondpartys, sowie an Orten wie dem Moon Beach im Norden oder dem Sunset Ashram am Platjes de Compte und überall dort, wo Menschen verharren, um zu beobachten, wie die Sonne hinter dem Horizont des Mittelmeeres versinkt – jener Augenblick, der auf Ibiza den Beginn der aufregenden Nächte einläutet.

Der griechische Geschichtsschreiber Diodor bezeichnete Ibiza um 60 v. Chr. als „Barbareninsel“ – und manche würden ihm darin sicher heute noch zustimmen. Über die Männer auf den Balearen schrieb Diodor: „Mehr als andere begehren sie die Frauen und schätzen sie derart, dass sie, wenn eine ihrer Frauen bei einem Piratenüberfall entführt wird, drei oder sogar vier Männer als Lösegeld für eine Frau einzutauschen bereit sind.“ Piraten und Barbaren verschiedenster Couleur stellen eine Konstante in Ibizas Geschichte dar.

Aber so brutal es bei Raub und Plünderung an Land oder auf See auch zugegangen sein mag, das Unheil wurde stets von Menschenhand auf die Insel gebracht, denn es gehört zu den faszinierenden Eigenschaften Ibizas, dass hier dank der speziellen Zusammensetzung der Erde und einer großen Portion Glück niemals giftige Reptilien lebten. Zumindest bis vor kurzem nicht, denn seit Anfang 2003 wurden Berichten zufolge an verschiedenen Orten Schlangen gesichtet, deren höchst un-ibizenkisches Vorhandensein mit dem Import von ausländischen Olivenbäumen in Zusammenhang gebracht wird.

Tatsächlich heißt es im Journal Of The Royal Geographical Society Of London: 1830-31, dass „die Einheimischen besonders stolz darauf verweisen, dass giftige Reptilien auf Formentera nicht überleben können, sei es, weil dort Buchsbaum wächst, der schon in der Antike als Schlangenwurz galt, oder weil die Erde dort Eigenschaften besitzt, die Schlangen töten, so wie Plinius dies von Ebusus berichtet.“ Ebusus war der Name, den die Römer Ibiza verliehen. Plinius der Ältere hatte tatsächlich behauptet: „Es gibt verschiedene Arten von Erde mit besonderen Eigenschaften … Die Erde der Balearen und auf Ebusus tötet Schlangen.“ All dies hat die Historiker zu der übereinstimmenden Meinung gebracht, dass Schlangen erst seit kurzer Zeit auf der Insel vorkommen.

Die Anhänger des Bes hielten daran fest, es sei ihr zügelloser Zwerggott, der das Land gegen die Schlangen verteidigte. Mitten im heutigen Ibiza-Stadt befindet sich die uralte phönizische Nekropolis von Puig des Molins, die einst angeblich über 3.000 Gräber umfasste. Einige Historiker sind der Meinung, dass die Phönizier ihre Toten niemals an einem Ort begraben hätten, an dem es giftige Schlangen gab, und dass es eben darauf zurückzuführen ist, dass diese bekannte Begräbnisstätte ausgerechnet hier entstand. Andere gehen zudem davon aus, dass man damals glaubte, ein Begräbnis auf Ibiza würde die Reise ins Leben nach dem Tod beschleunigen, und dass Reiche schon im Voraus gut dafür zahlten, um sich oder ihren Verwandten einen Platz in der Nekropolis zu sichern.

Der britische Autor Joe Mellen lebte in den 1960er-Jahren auf Ibiza und berichtete in seiner Autobiografie Bore Hole: „Die Gräber konnte man nur über ein Loch im Berghang erreichen, vor dessen Tor ein Verwalter saß. Ich ging einmal dort hinein und erinnere mich an völlige Finsternis, an tiefste Dunkelheit, als der Mann am Tor das elektrische Licht ausschaltete. Bei Licht konnte ich einige Skelette in offenen Gräbern ausmachen, die wie Kisten in den Felsen gehauen worden waren, und ein Labyrinth von Gängen, das sich weit über den Bereich erstreckte, den das Licht erhellte. Es war eine unheimliche Erfahrung.“

Wer sich für Ausgrabungen oder andere historische Stätten interessiert, wird überall auf Ibiza fündig; die meisten sind gut erhalten und am Straßenrand mit rosa Hinweistafeln ausgeschildert. Abgesehen von dem umfangreichen Museum hinter den mittelalterlichen Stadtmauern der Dalt Vila (der alten Oberstadt von Ibiza-Stadt, die 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde) und den Gräbern von Puig des Molins gibt es die Überreste der phönizischen Siedlung in Sa Caleta, den Tanit-Tempel in der Cova d’es Culleram im Norden, Ses Païsses bei Cala d’Hort, Es Pouàs bei Santa Agnès und die Ruinen römischer Aquädukte von S’Argamassa an der Ostküste. Cova d’es Culleram, eine hoch am Berg gelegene Höhle, die vom nächstgelegenen Ort über einen steilen und gewundenen Weg zu erreichen ist, wird noch immer als Heiligtum geachtet und ist mit kleinen Geschenken und hoffnungsvollen Botschaften an die Göttin übersät.

217 v. Chr. hielt der römische General Scipio Kurs auf Ibiza. Er konnte die Insel zwar nicht dauerhaft unter seine Kontrolle bringen, plünderte sie aber gründlich. Nach der Zerstörung Karthagos 146 v. Chr. geriet die Insel unter die Herrschaft beider Mächte, und die nächsten zweihundert Jahre entwickelte Ibiza eine römisch-karthagische Identität. Die Münzen zeigten nun auf einer Seite römische Figuren, auf der anderen aber nach wie vor die karthagischen Götter Bes und Eschmun. Die Römer, die auf Ibiza Sklavenarbeit einführten und auch erste Olivenpressen, Fischzuchtanlagen und Mühlen betrieben, akzeptierten Bes nach einer Weile, und es entstanden verschiedene Talismane mit seinem Bild.

Dennoch verschwanden allmählich alle Spuren der Karthager: aus dem phönizischen Ybšm wurde das römische Ebusus, und der Eschmun-Tempel in Dalt Vila war dem Merkur geweiht, dem großen Gott des Handels. Es war der erste Tempel des Mammons auf Ibiza. Und wie aufs Stichwort entwickelten sich die Dinge zum Schlechteren, denn prompt verlegten die Römer ihre Industrien nach Nordafrika und nahmen ihre Sklaven mit, während sich auf Ibiza in den nächsten fünfhundert Jahren wenig neue Entwicklungen abspielten, bis 455 n. Chr. die Vandalen auf der Insel einfielen und achtzig Jahre lang dort blieben. Sie waren Christen, und so kam es zu vielen religiös motivierten Auseinandersetzungen, bis die katholischen Byzantiner 533 Karthago eroberten und schließlich, zwei Jahre später, auch die Balearen unter ihre Kontrolle brachten.

Andere Völker, die kamen, sahen, eroberten, liebten, hassten und tanzten waren die Mauren, die Katalanen und große Trupps nordafrikanischer Piraten. Ohnehin fielen häufig Piraten über die Insel her; gewissermaßen tun sie es immer noch, nur in modernem Gewand. Unter der ruhigen Herrschaft der Mauren, die Ibiza im 10. Jahrhundert übernahmen, belebte sich das Inselleben wieder. Die Mauren brachten der Insel die arabische Sprache und den Islam und nannten sie Yebisah.

Höchstwahrscheinlich entstammt der größte Einfluss auf die ibizenkische Musik der nordafrikanischen, arabischen Tradition. Sie ist geprägt durch eindringlichen Gesang und alles andere als fröhlich, und auch nach vielen hundert Jahren Christentum und einer Vielzahl anderer äußerer Einflüsse kann man bei Dorffesten auf dem Land immer noch traditionelle Auftritte erleben, bei denen diese Musik gespielt wird. Oft ist es eine Sängerin, die dem Publikum den Rücken zudreht, während sie eine tragische Geschichte intoniert. Männer begleiten sie auf Holzbläsern und Rhythmusinstrumenten, auf Flöten, Trommeln oder Kastagnetten. Die traditionellen Kostüme sind kompliziert geschneiderte, herrliche Stücke, deren Schnittmuster, wie ein Geheimnis gehütet, immer noch von einer Generation an die nächste weitergegeben werden.

Und hier kommt der alte phönizische Gott Bes wieder ins Spiel. Er gleicht in vieler Hinsicht verblüffend dem griechischen Ziegengott Pan oder seinem nordafrikanischen Äquivalent, dem marokkanischen Boujeloud, und wurde von Historikern sogar mit dem Satan aus der christlichen Religion in Verbindung gebracht. Auch heute noch finden in dem kleinen Ort Joujouka im südlichen Rif-Gebirge Marokkos einmal im Jahr Sufi-Trance-Rituale statt, die den römischen Lupercalien oder Pan-Ritualen gleichen. Jahrhundertelang wurden diese Traditionen nicht weiter beachtet, bis der britische Künstler und Schriftsteller Brion Gysin, der zeitweise in Marokko lebte, sie der westlichen Welt wieder in Erinnerung rief. Bei diesen Feierlichkeiten kommen die Dorfbewohner zusammen, um in komplizierten Trance-Ritualen den an Pan oder Bes gemahnenden Boujeloud heraufzubeschwören. Begleitet werden sie dabei von den Master Musicians Of Joujouka, einer den Berbern zuzurechnenden Gruppe von Trance-Musikern, die einer Sufi-Bruderschaft angehören. Obgleich sie uralte Rhythmen spielen, haben sie inzwischen vielfach mit neuzeitlichen, westlichen Musikern wie Brian Jones von den Rolling Stones, dem Free-Jazz-Komponisten Ornette Coleman und dem Sänger Robert Plant zusammengearbeitet.

Der Legende zufolge hatte Boujeloud einem jungen Schafhirten namens Attar einen faustischen Pakt angeboten. Er wollte ihm die Geheimnisse der Musik verraten, wenn Attar ihm versprach, sie geheim zu halten. Attar hielt sich jedoch nicht an sein Gelübde, und so holte sich Boujeloud seine Rache und kam in Attars Dorf, um sich unter den dortigen Frauen eine Braut zu suchen. Die Dorfbewohner boten ihm daraufhin Aisha Qandisha an – eine Göttin, die Astarte und in gewisser Hinsicht auch Tanit ähnelt. Sie ließ ihn bis zur Erschöpfung tanzen, trieb ihn in den Wahnsinn und damit auch hinaus aus dem Dorf. Die Bewohner fuhren anschließend eine reiche Ernte ein. Diese alte Geschichte wird jedes Jahr nachgespielt mit einem ekstatischen Tanz, der Fruchtbarkeit symbolisiert und Segen für die kommende Ernte bringen soll. Als Soundtrack dient dafür noch immer die Klangalchemie der Musiker von Joujouka.

Der heute in den USA lebende britische Künstler Genesis P. Orridge bezeichnete die Joujouka-Musik als „so grundlegend und spiralförmig wie DNA“; sie sei das genetische Rohmaterial für jede Form von heiliger Musik. Timothy Leary sagte: „Dies ist eine religiöse Berauschtheit, die den vedischen soma-psychedelischen Gelehrten vorausgeht, zehntausend Generationen älter als Buddha und Christus. Das älteste Blutsamen-Ritual. Wilder, unaufhaltsamer Vereinigungstanz des Lebens, uralte, den Menschen vorausgehende Mutationszusammenkunft, Fruchtbarkeitsanbetung, Totemsquelle, beschämender Samen der Evolution.“ In den 1950er-Jahren spielten die Master Musicians vor internationalem Publikum in Brion Gysins Café 1001 Nights in der Internationalen Zone von Tanger, jenem Gebiet, das in William Burroughs’ Werken Interzone genannt wird.

„Wir brauchen allerorten mehr diabolische Musik“, erklärte Burroughs, nachdem er sie zum ersten Mal gehört hatte. Timothy Leary erklärte, die Master Musicians seien eine „viertausend Jahre alte Rockband“. Die wesentliche Eigenschaft solcher Zeremonien besteht in einer psychisch heilenden Trance. Diese Praxis, die auf Ibiza bis heute gepflegt wird, geht in letzter Konsequenz auf die Mauren zurück, wurde aber auch von den Freaks beeinflusst, die sich in den Sechzigern in Goa niedergelassen hatten, einer portugiesischen Fischerkolonie an der indischen Küste. Dort entstand im Laufe der nächsten drei Jahrzehnte eine moderne, psychedelische Trance-Party-Kultur. Beispiele dafür sind das sonntägliche tribal drumming bei Sonnenuntergang in Benirràs (übrigens ein arabischer Name, den die Mauren diesem Strand an der Westküste verliehen) und auch die Trance-Partys, die in entlegeneren Orten der Insel stattfinden. Für jene Nomaden, die zwischen Goa und Ibiza aufgewachsen sind und sich im Sommer immer wieder auf Ibiza einfinden, spielen die Flöten bei diesen Ritualen keine so große Rolle mehr wie bei den Mauren; die Trommeln haben sie als Grundlage abgelöst. In Benirràs kommen die Trommler aus allen Orten Ibizas zusammen und vereinigen ihre Rhythmen zu einer kumulativen Ekstase, wenn die Sonne untergeht. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass kleinere Gruppen von Trommlern in den Bars und den großen Clubs der Insel auftauchen. Allerdings sind die Trommler-Gemeinschaften in jüngster Zeit, etwa seit 2008, nicht mehr so allgegenwärtig: Die Zeiten haben sich geändert, und die Einflüsse der Hippies, die derartige alte Traditionen pflegten, spielen keine so große Rolle mehr und wurden stärker in den Untergrund gedrängt.

Die Mauren brachten die Landwirtschaft auf Ibiza durch ihre hoch entwickelten Bewässerungssysteme entscheidend voran. Aber auch sie konnten der Versuchung nicht widerstehen, die Insel als Rückzugsbasis zu verwenden, um von dort aus die Christen in Katalonien, Pisa und der Toskana anzugreifen, was im Gegenzug dazu führte, dass Ibiza 1114 von einer päpstlich sanktionierten Armee aus Katalanen und Pisanern geplündert wurde. Dennoch herrschten viele Jahre weiterhin die Mauren-Dynastien auf Ibiza, und in dieser Zeit wurden die Fundamente für faszinierende musikalische Stilrichtungen und Traditionen gelegt (zumal dann, wenn natürliche, bewusstseinsverändernde Substanzen wie Marihuana ins Spiel kamen). Die heutige Clubkultur kann man in vieler Hinsicht als eine moderne Version der rituellen Aspekte dieser Traditionen betrachten.

Das heutige Ibiza ist Teil der spanischen autonomen Region Balearen und trägt wieder offiziell seinen katalanischen Namen Eivissa. Die Katalanen (genauer gesagt, die Aragon-Katalanen) kamen erstmals 1235 auf die Insel und beendeten die Maurenherrschaft auf Yebisah. Mit ihnen begann eine glückliche Ära: Eine neue „Freiheits-Charta“ befreite die ibizenkischen Bürger vom Militärdienst, garantierte ihnen freien juristischen Beistand und sorgte dafür, dass alle Profite aus dem Salzhandel den Inselbewohnern selbst zugute kamen. Um das Land zu bestellen, wurden Arbeiter vom spanischen Festland nach Ibiza gelockt, wo man ihnen ein Haus und ein Stück Land versprach. Die offizielle Sprache war nun Katalanisch, die Religion katholisch. Das Land wurde in cuartons aufgeteilt, und jedes cuarton hatte seine eigene Kapelle.

Zweimal wütete die Beulenpest auf der Insel, zum ersten Mal vermutlich 1348 und das zweite Mal 1652, als 500.000 Menschen starben. Bei diesem letzten Ausbruch wurde der Hafen zu einer Sperrzone erklärt und als höchst unsicher bezeichnet, wodurch jeglicher Schiffsverkehr praktisch zum Erliegen kam. Diese finsteren, grausamen Zeiten breiteten ein Leichentuch über das Land, und es folgte eine entsetzliche Hungersnot, die vermutlich jeden sechsten Inselbewohner das Leben kostete.

Im Laufe der Jahrhunderte blieb jedoch ein besonderer Typus der Insel unbeirrbar treu: der Korsar oder Pirat. Die Katalanen gestatteten das Piratenhandwerk auf den Inseln sogar offiziell, da sie erkannten, dass es eine großartige Einnahmequelle bot. Außerdem schien es wohl auch vernünftig, wenn man der unausrottbaren Räuberei im westlichen Mittelmeer ohnehin nicht beikommen konnte, diese Praxis innerhalb gewisser Grenzen für sich selbst auszunutzen. Allerdings sprach man in dieser Zeit proaktiver Inselverteidigung lieber von „Freibeutern“. 1365 beispielsweise war Pere Bernat, ein berüchtigter ibizenkischer Korsar, mit einem Kaperbrief ausgestattet worden, um die Insel vor marodierenden Maurenschiffen zu schützen. Den derart legitimierten Freibeutern standen demnach beachtliche achtzig Prozent sämtlicher Prisen zu, während die Krone lediglich zwanzig für sich beanspruchte. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts galten die ibizenkischen Korsaren im westlichen Mittelmeer als berüchtigt und gefürchtet und stellten nicht nur große Mengen gestohlener Güter sicher, sondern wurden als wahre Helden gefeiert, weil sie Menschen befreiten, die den Mauren in die Hände gefallen und von ihnen versklavt worden waren. 1806 kaperte der ibizenkische Freibeuter Antoni Riquer Arabí die Felicity, einen englischen Segler, der von dem gefürchteten Piraten Michele Novelli gesteuert wurde, den man auch den „Papst“ nannte. Von Arabís Schiff El Vives und seiner furchtlosen Besatzung erzählen immer noch viele einheimische Legenden.

Nachdem die Hauptstadt der Insel, Ibiza-Stadt, im 16. Jahrhundert von türkischen Plünderern völlig geschleift worden war, baute man anschließend Wachtürme an der Küste und im Inland, die größtenteils bis heute erhalten sind. 1715 beanspruchten die Kastilier die Insel für sich, tauften sie schnell von Eivissa in Ibiza um und führten Kastilisch als offizielle Sprache ein; auch die cuartons bekamen kastilische Versionen ihrer früheren Namen aufgezwungen. Zudem bauten die Kastilier Rathäuser, verhökerten die Salinen, bauten noch mehr Kirchen und setzten den ersten katholischen Bischof der Insel ein. Damit begann nach Ansicht vieler Historiker für die Insel eine lange Phase kultureller Unterdrückung.

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es wieder ein wenig bunter auf Ibiza. Mit den neuen Fährlinien kamen Besucher vom Festland und ließen sich teilweise dauerhaft nieder. Zu den ersten Künstlern, die Ibiza in den 1930er-Jahren bereisten, zählte der dem Dadaismus zuzurechenende Fotograf Raoul Hausmann, und es folgten viele Maler und Schriftsteller, die den dunklen Wolken des Faschismus zu entkommen suchten, die sich allmählich über Europa zusammenzogen. Diese Flüchtlinge stellten die ersten Vorläufer der Hippies auf Ibiza dar.

Doch bevor der Tourismus auf der Insel erblühen konnte, brach 1936 der spanische Bürgerkrieg aus und das albtraumhafte Blutvergießen traumatisierte die Familien so stark, dass die meisten Einheimischen bis heute nicht darüber sprechen wollen. Die Bevölkerung unterstützte teils die Nationalisten, teils die Republikaner, sodass Cafés zu Treffpunkten und Nachrichtenzentren für die jeweiligen Gruppierungen wurden. Beide Seiten begingen entsetzliche Gräueltaten. Für den grausamsten Vorfall waren die katalanischen Anarchisten verantwortlich, die kurzzeitig die Kon­trolle über die Insel wiedererlangten, nachdem sie die Franco-hörigen Nationalisten vertrieben hatten. Die Anarchisten ermordeten über hundert nationalistische Gefangene, die in einem Sperrbezirk innerhalb der Dalt Vila festgehalten wurden. Als die Nationalisten zurückschlugen, suchten sie das Umland nach Republikanern ab und folterten oder töteten alle, die sie fanden, oder aber sie brachten sie in ein eigens dafür eingerichtetes Konzentrationslager bei La Savina auf Formentera, wo viele Menschen verhungerten. Der Rauch der Feuer aus dem Bürgerkrieg hat eine bis heute erkennbare Spur auf der Insel hinterlassen, und viele Familien haben die Zerwürfnisse der damaligen Zeit noch nicht verziehen.

Nach und nach ersetzten die christlichen Feiertage die traditionellen, heidnischen Feste. Die im Norden der Insel gefeierte Nit de Sant Joan, die jedes Jahr am Abend der Sommersonnenwende stattfindet, ist ein großartiges Beispiel für ein vormals heidnisches Fest, das nun offiziell im Namen eines christlichen Heiligen begangen wird, während die alten Bräuche erhalten blieben. Hier sind Menschen jeden Alters willkommen, auch Kinder, und bis vor kurzem war eine Trance-Party, die in den frühen Morgenstunden direkt vor dem Rathaus des Örtchens Sant Joan veranstaltet wurde, ein fester Bestandteil der Feierlichkeiten. Der Höhepunkt der Nit de Sant Joan besteht darin, über die großen Feuer zu springen, die um Mitternacht auf einem nahe gelegenen Feld entzündet werden. In schneller Folge setzen die Einheimischen über die Flammen hinweg, die bei diesen Sprüngen alle schlechten Energien verbrennen sollen. Eine andere Tradition zur Sommersonnenwende sieht vor, alle Hoffnungen und Träume auf kleine Papierstückchen zu schreiben und sie dann zu verbrennen.

Brautwerbungsrituale, traditionell wie auch modern, spielen auf Ibiza eine große Rolle. Die Insel wird oft als ein Ort beschrieben, der gut für Sex, aber schlecht für tragfähige Beziehungen ist, und die Rituale, mit denen man sich in der Clubszene einander nähert, entstammen einer langen Tradition, die den ausgefeilten Flirt höher schätzt als die dauerhafte Liebe. Der britische Linguist und Übersetzer John Ernest Crawford Flitch erkannte dies bereits 1911, als er in seinem Buch Mediterranean Moods beschrieb, wie in der Kirche von Santa Eulària geflirtet wurde: „Bei dem Feuer handelte es sich keinesfalls nur um ein feu de joie, sondern um eine tödliche Begegnung; kein Lächeln war lediglich leichtfertig, trivial oder kokett, sondern als ernste Aufmerksamkeit zu werten, so wie jeder Überschwang letztlich eine ernste Grundlage hat. In diesem Augenblick erkannte ich, dass es bei der Messe vielleicht nicht nur um religiösen Eifer ging. In der Luft lag etwas weit Betörenderes als der Weihrauch. Sie war schwer vom Rauch der Leidenschaft … Leben, das fieberheiß glüht. Das wichtigste Geschäft in Santa Eulària ist ganz offenbar die Liebe.“ Nachdem er anschließend die Jugend bei Tanz und Flötenspiel am Meer beobachtet hatte, fügte er hinzu: „Die Brautwerbung wird auf Ibiza heikel und gefährlich verhandelt. Die Mädchen haben es nicht eilig, sich einem einzigen Geliebten zu verschreiben. Wieso sollten sie das auch tun, solange sie die Herzen von einem halben Dutzend Verehrer oder mehr haben, mit denen sie spielen können? Aber das Spiel ist sehr gefährlich, und um es zu spielen, ohne dass es zu Katastrophen kommt, braucht es eine ruhige und geschickte Hand.“

Der deutsche Philosoph Walter Benjamin verbrachte Anfang der 1930er-Jahre viele glückliche Zeiten auf Ibiza. Ältere Einwohner erinnern sich an diese Ära oft als an eine besonders glückliche in der Geschichte der Insel, geprägt von einem einfachen und ruhigen, idyllischen Leben. Die wenigen Gäste, die sich hierher verirrten, verbrachten ihre Tage mit Schwimmen, Bergwandern, Meditieren oder Lesen, und sie genossen die herrliche Einsamkeit, die sich in der schönen Landschaft überall fand. Benjamin und sein Freund Jean Selz, der sich brüstete, „der einzige Franzose auf der ganzen Insel“ zu sein, waren zwei der wenigen Besucher, die es nach Ibiza verschlug, und beide berichten in ihren Schriften davon, wie es damals dort zuging. Benjamin lebte in einem alten Haus in Sant Antoni, ließ sich aber oft in der Bar Migjorn blicken, die 1933 ebenso wie das Hotel Montesol (das ursprüngliche Grand Hotel) an der Hauptstraße Vara de Rey eröffnete und schon bald zum Treffpunkt für die wenigen Ausländer wurde, die in es der Gegend gab. Und die Freiheit des Geistes, die durch die Schönheit der Natur auf der Insel verstärkt wurde, ging schon damals damit Hand in Hand, dass man sich auf den Terrassen der mediterranen Bar auch in anderer Hinsicht jede Freiheit nahm. Benjamin hatte zwar 1927 in Berlin auch einmal Haschisch geraucht, galt aber ansonsten als Musterbeispiel tugendhafter Zurückhaltung; dennoch betrank er sich eines Abends fürchterlich in der Bar Migjorn mit 148-prozentigem Gin, brach daraufhin auf dem Bürgersteig zusammen, bestand aber wenig später darauf, die fünfzehn Kilometer bis zu seinem Haus in Sant Antoni zu Fuß zurück zu gehen. Benjamin und Jean Selz rauchten auch einmal gemeinsam Opium an einem Platz oberhalb des Hafens. 1940 nahm sich der brillante Kritiker und Philosoph in Port Bou das Leben, um nicht in Gefangenschaft der Nazis zu geraten.

Nach Ibiza geflohen war auch Raoul Villain, jener Mann, der kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges den französischen Sozialistenführer Jean Jaurès ermordet hatte, eine Tat, die mittelbar dazu führte, dass Frankreich drei Tage später die Generalmobilmachung befahl. Villain wusste, dass die Insel als ideales Versteck für alle galt, die untertauchen wollten, und der Enkel des Malers Paul Gauguin half ihm, sich an der damals noch sehr abgelegenen Cala de Sant Vincent im äußersten Norden der Insel ein Haus zu bauen. Vielleicht wäre es ihm gelungen, sein Leben dort in Frieden zu beschließen, aber sein Schicksal wendete sich abrupt, als er während des Bürgerkrieges von republikanischen Truppen aufgespürt wurde. Die Männer fanden sein Verhalten seltsam und verdächtigten ihn, ein Faschist zu sein; er hingegen war überzeugt, dass die Soldaten lediglich seine kostbaren weltlichen Güter plündern wollten und versuchte, sein Heim lautstark zu verteidigen, anstatt dem Rat seiner Nachbarn zu folgen und sich zu verstecken. Das erwies sich als schwerer Fehler: Er wurde am Strand erschossen. Sein Todeskampf dauerte zwei lange Tage, auch deshalb, weil die Truppen Villains Nachbarn unter Strafe verboten hatten, ihm zu helfen. Als schließlich feststand, dass er tot war, begruben ihn die Ibicencos mit der für sie so typischen Toleranz eingehüllt in eine französische Flagge.

Doch nachdem die dunklen Zeiten des Bürgerkriegs vorüber waren, dauerte es nur wenige Jahre, und Ibiza verwandelte sich von einem entlegenen, melancholischen Eiland in ein faszinierendes, verführerisches Urlaubsziel. Die reisefreudige europäische Bohème, zumeist Künstler oder Außenseiter (und in vielen Fällen beides), begann sich in den Bars der Insel zu versammeln und ließ sich in und um Ibiza-Stadt, Dalt Vila und Figueretes nieder, aber auch in Fincas auf dem Lande. Diese weißgetünchten Bauernhäuser waren, verglichen mit dem mitteleuropäischen Preisniveau, billig zu mieten, zumal, wenn man den Mehrwert der warmen, sonnigen, ursprünglichen Umgebung mit einberechnete. Nach dem Migjorn und Montesol eröffneten schon bald weitere Bars rund um den Hafen, zum Beispiel das Clive’s, das der geheimnis­umwitterte Charmeur Clive Crocker führte, und das Domino, das sich schnell zum Sammelpunkt für Beatniks, Jazz-Freunde und Schwarzmarkthändler mauserte. Neben dem Montesol gab es auf der Vara de Rey von Ibiza-Stadt zudem die Bar Alhambra, und hinter den mittelalterlichen Mauern der Altstadt lag das Hotel El Corsario.

Das El Corsario wurde von Emil Schillinger ins Leben gerufen, der bereits am Hafen eine Billigunterkunft namens El Delfin Verde führte. Schillinger war zwar ein ehemaliger Nazi, hatte aber die Anerkennung des Untergrunds gewonnen, als er dabei geholfen hatte, den flüchtigen jüdischen Kunsthändler Ernesto Ehrenfeld zu verstecken – ein Beispiel für die stillschweigende Bereitschaft auf der Insel, Immunität zu gewähren, wie sie sich auch in vielen anderen Geschichten findet. Nach dem Algerienkrieg fanden beispielsweise viele Exilanten der französischen Untergrundbewegung Organisation de l’Armée Secrète (OAS), die für den Erhalt Algeriens als Kolonie gekämpft hatten, auf der Insel Unterschlupf.

El Corsario entwickelte sich schnell zu einem lebendigen Treffpunkt für die Grupo Ibiza ’59, eine Künstlergruppe, zu der herausragende Maler wie Erwin Bechtold und Egon Neubauer zählten, aber auch Architekten wie Josep Lluis Sert, der eng mit Le Corbusier und Erwin Broner zusammengearbeitet hatte. Errol Flynn stieg öfters im El Corsario ab, und über die Jahre genossen auch andere schlagzeilenträchtige große Namen das turbulente Leben und die Gemütlichkeit der dortigen Zimmer, unter anderem Aristoteles Onassis, Grace Kelly, Romy Schneider, Dean Acheson, Maximilian Schell, Walter Gropius, Fürst Rainier von Monaco oder die Musiker von Pink Floyd.

Mitte der Sechziger eröffnete dann Alejandro Vallejo-Nágara, ein Einheimischer, der als erster echter Ibiza-Hippie galt, den Nachtclub-Vorläufer La Cueva de Alex Babá. Cannabis und Opium wurden auf der Insel ebenso konsumiert wie LSD. Tatsächlich stammten viele frühe Berichte über positiv (und auch nicht so positiv) erlebte LSD-Trips von Ibiza.

Der irische Autor, Radio- und Fernsehjournalist Damien Enright lebte Anfang der 1960er-Jahre auf Ibiza und Formentera, bis sein Traum vom Paradies scheiterte, als seine Frau ihn mit einem anderen Mann betrog. Sein einst so idyllisches Leben geriet endgültig aus den Fugen, weil er immer wieder auf die falschen Freunde hereinfiel. Schließlich ließ er sich voller Begeisterung und Naivität in ein hochriskantes, internationales Drogengeschäft verwickeln, das für ihn fürchterlich schief ging, und so erzählen seine Memoiren von den Extremen, die man auf Ibiza erleben kann – von den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefen. Sein Buch Dope In The Age Of Innocence beschreibt unter anderem die Szene rund um die Hafenbars von Ibiza-Stadt, den Überschwang und die beinahe religiöse Hingabe der Jazz-Fans an ihre Musik. Bill Hesse, ein amerikanischer Saxophonist, stand beispielsweise splitterfasernackt am Strand von Formentera und spielte dem Nachtwind leidenschaftlich auf seinem Instrument vor. Wie Enright berichtete, hatte er „Acid genommen. Er selbst drückte es so aus: Er hatte die höchste Macht gesehen, er hatte das Licht gesehen. Bill lebte für die Musik. Als ich aus London zurückkehrte und ihm erzählte, dass ich mir Coltranes A Love Supreme gekauft hatte, stand er am nächsten Morgen im Morgengrauen auf und fuhr mit dem Boot nach Ibiza hinüber, um die Platte in der Domino Bar zu hören. Abends kam er zu uns zurück, um mir davon zu erzählen. Er hatte geradezu Tränen in den Augen.“

Die Domino Bar, deren Besitzer eine riesige Plattensammlung mit den Werken von Billie Holiday, Miles Davis, Chet Baker und allen anderen Jazz-Größen besaß, schloss um zwei Uhr früh, und danach wankten die Betrunkenen ziellos durchs Hafenviertel, schliefen ihren Rausch auf dem Bürgersteig vor der Bar aus oder saßen, hellwach durch Amphetamine, auf der Straße und redeten, bis im Morgengrauen die Fischkutter einliefen. Diese Stunden zwischen etwa zwei und neun Uhr morgens werden heute noch in der ibizenkischen Clubszene „la madrugada“ genannt – jene ersten Stunden des Morgens, die gleichzeitig noch die letzten Party­stunden des Vortages sind. 1963 jedoch lebten auf Ibiza insgesamt nur ungefähr 37.000 Menschen, und vermutlich waren selbst zwei Jahre später höchstens ein paar hundert bekannte ausländische Gesichter in der Stadt zu sehen.

Auf der anderen Inselseite jedoch entwickelte sich die kleine Stadt Sant Antoni von einem ruhigen Fischerdorf zu einer lebendigen Touristenhochburg, in der nun auch eigens für den Geschmack der Kontinentaleuropäer neue Hotels gebaut wurden. Sant Antoni konnte mit seinen spektakulären Sonnenuntergängen und der ausgesprochen schönen Umgebung punkten und wurde daher unter Franco als Zentrum der touristischen Entwicklung gefördert. Dazu gehörte sogar der Bau einer Stierkampfarena – ein Konzept, das der katalanischen Kultur völlig fremd ist –, die später zu einer der ersten großen Rockarenen auf der Insel werden sollte, in der beispielsweise Bob Marley, Thin Lizzy oder Eric Clapton auftraten.

Der Schriftsteller Albert Camus berichtete über die Hafencafés Mitte der Dreißiger, in denen er schrieb oder einfach dem Treiben draußen zusah: „Gegen fünf am Nachmittag schlendern die jungen Leute die Mole auf ganzer Länge entlang und wieder zurück; hier werden Ehen geschlossen und Arrangements für das ganze Leben getroffen. Es drängt sich der Gedanke auf, dass eine gewisse Erhabenheit darin liegt, sein Leben so zu beginnen, unter den Augen der ganzen Welt.“

Der britische Reiseschriftsteller Norman Lewis verbrachte in den Fünfzigern einige Zeit auf Ibiza und schrieb später darüber: „Örtlichen Gerüchten zufolge entsorgten die Bauersfrauen unliebsame Ehemänner mittels Gift oder anderer Methoden – von den Fischerfrauen erzählte man sich das nicht, die waren in dieser Hinsicht ehrbarer. Eine Dorfschönheit, die in einem ein paar Kilometer entfernten Ort eine Bar führte, hatte ihren Gatten angeblich aus dem Weg geräumt, indem sie eine Stange Dynamit in den Brunnen warf, in dem ihr Mann arbeitete.“

Aufgrund der Geschichte der Insel, die durch die ständigen Einwanderungen und Eroberungen von den verschiedensten Einflüssen geprägt war, entwickelten die Einheimischen im Laufe der Zeit große Toleranz gegenüber Ausländern und Gästen. Neue Gruppen ansiedlungswilliger internationaler Individuen wurden schnell akzeptiert, und die peluts waren schließlich ebenso inte­griert wie die Beatniks, Künstler, Durchreisenden, Aussteiger oder experimentelle Kosmonauten.

Der britische Schauspieler Terry Thomas, in Film und Fernsehen vor allem auf aristokratische Schurkenrollen abonniert, wurde 1967 von seinem Kollegen Denholm Elliott zum Umzug nach Ibiza überredet. Thomas baute sich in den Bergen über Sant Carles an der Ostküste ein eigenes Haus, das heute noch im Besitz seines Sohnes und seiner Schwiegertochter ist und für Hochzeiten und andere Festlichkeiten gemietet werden kann. Bei einer Veranstaltung saß ich dort oben auf dem Berg eine Weile mit dem Regisseur Terry Gilliam zusammen, der sich allen Hürden und Fußangeln der ibizenkischen Bürokratie zum Trotz bereit erklärt hatte, als Schirmherr des Filmfestivals der Insel zu fungieren. „Mir kommt es so vor, als könnte man Ibiza nicht entfliehen“, seufzte er beinahe resigniert. „Sobald man auch nur das kleinste Interesse zeigt, wird man zum Gefangenen dieser Insel. Es ist, als habe man dem Gesang der Sirenen gelauscht.“

Partyinsel Ibiza

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