Читать книгу Elias wehrt sich - Helena Beuchert - Страница 15

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Sie holt ihm einen Becher Pfefferminztee.

Elias schüttelt den Kopf und schleppt sich in sein Zimmer. »Warum macht Max so was? Beklaut mich einfach. Will er jetzt jeden Tag etwas von mir haben?«, flüstert er vor sich hin. Weil der Pfefferminztee im Bauch würgt, erreicht Elias gerade noch das Waschbecken.

»Ich will nichts essen!«, ruft er matt zur Küche hinüber.

Besorgt kommt Mama gelaufen und fühlt seine Stirn. »Fieber hast du nicht«, kommentiert sie erleichtert. »Was ist denn, Kind? Hat dich jemand geärgert?«

Aber Elias will nichts verraten und schüttelt wieder den Kopf.

»Dann ruh dich aus, mein Großer!«

Doch Elias fühlt sich klein – winzig klein. Am liebsten würde er sich irgendwo verkriechen und nie mehr nach draußen gehen. Vor allem nie mehr in die Schule.

Zum Glück ist erst einmal Wochenende. Da kann er sich mit Hausaufgaben herausreden und im Zimmer bleiben.

Aber am Montag …?

»Soll ich Mama und Papa einweihen? Soll ich ihnen von Max erzählen?« Elias spricht leise vor sich hin. »Vielleicht gehen die gleich zu seiner Familie und beschweren sich. Aber die kennen Max nicht – wenn der mich wieder erwischt, wird alles nur noch schlimmer.« Wie schade, dass ich keinen älteren Bruder habe, denkt er. Mit dem könnte ich Max drohen. Vor starken Leuten kuscht er.

Das hat Elias beobachtet, als am Mittwoch Viertklässler in den Pausenhof kamen. Da zog Max sich hinter das Klettergerüst zurück, als wolle er nicht gesehen werden.

Oder soll ich es so machen wie Katarina und Fatima? Die fassen sich an den Händen und laufen laut schreiend davon, wenn Max sie ärgert. Der grinst dann ganz unverschämt oder pfeift, als wäre nichts.

Jetzt ist ihm schon wieder übel, dabei hat er gar nichts gegessen.

Die Mutter balanciert ein Tablett ins Zimmer und stellt Kekse und Kakao auf den Schreibtisch. »Willst du eine Pause machen?«, fragt sie liebevoll und legt ihm den Arm um die Schultern.

Da kann Elias seinen Kummer nicht mehr zurückhalten. Er weint und weint … »Der, der … Max hat mich festgehalten und … und … mir die Gummibärchen und und … das Geld gestohlen.« Endlich dringt es aus ihm heraus.

Mama streicht ihm über die Haare und lässt ihn weinen, bis keine Tränen mehr kommen.

Doch dann fängt sie an zu schimpfen: »Oh, ist der Max gemein! Ist der fies! Ist der ein jämmerlicher Feigling! Wir werden uns was einfallen lassen, das verspreche ich dir!«

Elias schluchzt noch ein wenig in sich hinein, dann fallen ihm die Augen zu.

Als Elias gegen Abend aufwacht, sitzt sein Vater am Bett.

Elisas versucht, ihn anzulächeln. »Weißt du schon das von Max?«

Papa nickt. »Wir haben das ganze Wochenende Zeit, Elias, da können wir uns eine gute Strategie überlegen, ja?«

Dieser seufzt laut auf: »Aber geht bitte nicht zu seinen Eltern, sonst wird alles nur noch schlimmer.«

Der Vater nickt. »Versprochen!«

Dann schlagen sie mit den Händen ein.

Elias muss wieder laut seufzen.

Beim Abendessen weiß hinterher keiner mehr, was sie gegessen haben. Alle ihre Gedanken kreisen um die Frage: Wie kann sich Elias nur gegen Max wehren? Ihnen muss doch eine Idee einfallen.

Mama holt das neue UNO-Spiel aus dem Schrank, während die Kinder den Tisch abräumen. »Wir brauchen dringend was Entspannendes!«, ruft sie fröhlich in die Runde.

Und wirklich, beim Spielen vergessen alle den hässlichen Vorfall.

Elias wehrt sich

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