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Vorwort

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Danke Karlotta!


Ich lernte Karlotta kennen, als sie wieder gesund und schon recht alt war. Wir haben viel über ihr Leben und ihre Krankheit gesprochen. Über ihre Kindheit, die keine Kindheit war und über die Folgen daraus im Alter. Über ihre vielen ungelebten Jahre. Es erschütterte sie immer wieder zutiefst, und mich auch, wenn sie darüber sprach, was ihre Eltern ihr antaten.


Wir sahen aber auch, was der Krieg aus diesen Menschen, die so viel Leid erfahren hatten, gemacht hatte, wie er alle Menschen verändert hatte. Die Eltern waren traumatisiert.


Die Kinder dieser Zeit hinterließ der Krieg als Kriegskinder. Sie hatten Einsamkeit und Todesangst erlebt, Hunger und Traurigkeit. Ihre Seelen waren dafür einfach zu klein. Wahrlich keine guten Voraussetzungen für ein Leben danach.


Ich schlug Karlotta vor, Ihr Leben unter dem Gesichtspunkt „ungewollt und ungeliebt“ zu erzählen. Ich bot ihr an, es für sie schreiben. Nach einigem Zögern war sie einverstanden.


Sie bat mich aber, alles in meinem Namen abzuwickeln. Für sie musste das alles ein Ende haben


Nachdem sie das Manuskript gelesen hatte

sagte sie zu mir, dass die Spuren, die die Lieblosigkeit der Mutter hinterließen, nie ungeschehen gemacht werden können.


Sie sagte aber auch, dass sie vielleicht dadurch die Achtsamkeit entwickelt hätte, die Liebe ihres Mannes, ihrer Kinder und ihrer Enkelkinder zu erkennen und so intensiv in sich aufzunehmen und zurückzugeben. Sie sei so unendlich dankbar für diese Familie.


„Ein ungewolltes, ungeliebtes Kind muss nicht ein Leben lang ungeliebt bleiben.“


Mit diesen Worten schenkte sie mir ihre Geschichte.

ungewollt und ungeliebt Karlotta, geboren 1942

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