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Dämon und Lilith

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In meinem Fremdwörterbuch steht unter Dämon: „griechisch: göttliches Wesen, das Numinose; lateinisch: Wesen zwischen Mensch und Gott; das Böse im Menschen, böser Geist, Teufel.“ Unter dämonisch: urgewaltig, überirdisch, vom Teufel oder bösen Geist besessen.

Hier wird noch einmal die Trennung zwischen Gott und dem Menschen klar – als Dämon bezeichnet. Dämonisch ist demnach alles, was uns an uns selbst fremd ist, was wir nicht sehen, pervertieren oder projizieren und wir in der Polarität nicht als Ganzes anerkennen können. Es ist unsere Trennung von Gott, weil wir aus unserem Ego-Selbst reagieren, unser Verstand zerstreut und unsere Gefühle verwirrt sind oder wir im Kampf (Krampf) befinden. Was da fehlt ist die Liebe zu uns selbst und anderen, und die Einheit, die harmonische Zusammenarbeit aller unserer Wesensanteile, weil wir die Verbindung zu Gott in unserem Inneren noch nicht hergestellt haben.

Das Wort Dämon erzeugt bei vielen Menschen Angst. Es gilt wie das Wort „weiblich“ als negativ und führt oft in unserem Sprachgebrauch zur Verurteilung und zum Widerstand in uns. Wenn du die biblische Geschichte von Lilith kennst, der ersten Frau von Adam, wird dir auch klar, warum dies so ist. Lilith war die erste Frau von Adam und zwar aus der gleichen Erde wie Adam geschaffen. (In der Astrologie ist Lilith der schwarze Mond).

Ja, du liest richtig, Adam hatte vor Eva noch eine Frau, die in der heutigen Bibel nicht vorkommt. Im Alten Testament finden wir eine Analogie bei Abrahams Frau, die ursprünglich Sarai (Herrin) hieß und die zur Sara (die Gezähmte) wurde. Die stolze Herrin wird zum braven Weibchen degradiert und Lilith wird durch Eva und aus der Rippe des Mannes ersetzt.

In der Kabbala finden wir Lilith als dunklen Binah-Aspekt. Binah steht für den weiblichen Aspekt Gottes, der mit dem Patriarchat dämonisiert - d. h. sie wurde als Muttergottheit vom Männlichen getrennt und verdrängt. Dieses Thema - der weibliche Aspekt Gottes - ist sehr wichtig und deshalb gehört Lilith und Eva in einer sehr einfachen und kurzen Erläuterung zu unserem besseren Verständnis hier dazu.

Lilith war eine starke, leidenschaftliche und instinkthafte Frau, und sie wollte gleichberechtigt mit dem Adam sein, weil sie ja so wie er aus derselben Erde geschaffen wurde. Beim Geschlechtsverkehr wollte sie ebenso oben liegen und sie sehnte sich nach einem ihr ebenbürtigen Mann. Adam war ihr auf geistiger Ebene nicht gewachsen, denn er wollte ihr überlegen sein, und sie als gleichwertige Partnerin nicht anerkennen. So erbat Adam vom Herrgott eine andere Frau und Lilith wurde enttäuscht in die Unterwelt abgedrängt (vielleicht zog sie auch freiwillig oder zornig dorthin), dem Reich der Dämonen. All ihre urgewaltigen, intuitiven, weiblichen und tiefgründigen Anteile wurden durch die Vertreibung und Trennung dämonisiert und zeigten sich im Reich der Unterwelt blutrünstig, mörderisch, unkontrolliert und vernichtend - für uns heute als seelische Verletzung und als tiefer Schmerz spürbar.

Danach bekam Adam die Eva, sicherheitshalber aus seiner eigenen Rippe, damit sie nicht solche Ansprüche und Allüren hatte wie Lilith und ihm untertänig war.

Eva ist das getreue Weibchen, die Folgsame, die Vater-Tochter, die ihrer Wildnatur, Intuition und Instinkthaftigkeit beraubt wurde und dem Manne ergeben und ausgeliefert ist. Zweitausend Jahre Geschichte zeigen die Negation des ursprünglichen Weiblichen, die Vergewaltigungen bis hin zur Hexenverbrennung jener Frauen, die ihre Rückverbindung zur Natur in dieser Zeit zu leben versuchten.

Doch auch für den Mann hat diese Pervertierung erhebliche Nachteile, denn auch er verdrängt damit seine ursprünglichen weiblichen Anteile. Er wird zum Muttersöhnchen, lässt sich von den Reizen einer Frau gängeln oder er fürchtet sich vor den tiefen Gefühlen, der Hingabe und dem damit verbundenen Kontrollverlust (und bleibt allein oder bei der Mutter). Die erwünschten und unerwünschten Gefühle werden gleichermaßen und von beiden Geschlechtern durch den Verstand abgeblockt, verdrängt oder sublimiert.

Im Grunde ist es egal, welche Geschichte über die Trennung von Mann und Frau erzählt wird. Sie führt immer aus der ursprünglichen Verbindung und Einheit in uns als Ganzem, heraus. Und sie betrifft beide Geschlechter in gleicher Weise, weil ja jeder Mensch beide Pole in sich trägt.

Jene Geschichte, in der der Mann seinen Erfolgen nachjagt und besser und reicher sein möchte, als andere Männer und sich so von seiner Frau entfernt, sie an den Haushalt und die Kinder bindet und die Gefühle der Liebe dem Ruhm opfert, ist auch nicht erfüllender.

Es geht auch hier um aufgebaute Hierarchien, Kämpfe, Konkurrenzdenken, Machtausübung, Kontrollverlust – wobei Hingabe und Liebe auf der Strecke bleiben. Angst, Geiz, Neid und Gier heißen in diesem Stück die Dämonen, die uns von uns selbst entfremden.

Wir wurden von Gott in uns getrennt und dies zeigt sich, indem unsere männlichen und weiblichen Anteile, unser Verstand und unser Gefühl nicht adäquat zusammenarbeiten, weil der Intellekt die Oberhand und Kontrolle behalten möchte, weil wir uns den Gefühlen nicht anvertrauen und hingeben können und uns im ständigen eigenen Widerstreit befinden. Dies führt außen zum Streit der Geschlechter, zum Konkurrenzdenken – ich möchte immer etwas besser sein als du oder ich bin besser als du – und zu vielen Problemen. Das Gegeneinander statt Miteinander zeigt sich nicht nur in der Geschäftswelt sondern auch in vielen persönlichen Beziehungen.

Dämonisch ist demnach alles, was uns von unserer Liebe und unserer Urkraft trennt, was an uns fremd ist und uns so als Schatten in allen Facetten als Schmerz, Leid, Angst, Not, Hass, ... bis hin zur Krankheit zwingend wieder begegnen muss.

Was wir aussenden, kehrt zu uns zurück. Schauen wir uns selbst an, um uns herum und in die Medien. Wir alle sitzen in einem Boot und gemeinsam können wir wieder zurück zu unserem Ursprung gelangen.

So, wie jedes Problem eine Lösung hat, gibt es auch hier einen Weg, der die Lilith nach dem Abstieg in das Reich der Unterwelt, und in der Begegnung mit dem Schmerz und dem Tod, geläutert durch die Einweihungen (Initiationen) wieder an die Oberwelt führt. Der Schatz, den sie nach ihrem Abstieg und der Loslösung ihrer dunklen Anteile (des Egos) mitbringt, ist die höchste Form der reinen, bedingungslosen und freien Liebe.

In den alten Kulturen gab es für diesen Weg Riten, auf die die heranwachsenden Jugendlichen vorbereitet wurden, indem sie mit ihrer Angst, Triebhaftigkeit und ungestümen Instinktnatur konfrontiert wurden und damit umgehen lernten.

Diese Völker lebten noch im Einklang mit der Natur und sie kannten und achteten ihre unberechenbaren Kräfte und den Kreislauf von Sterben und Neuwerden. Sie wussten über die Naturgewalten und auch darüber, wie sie damit umgehen konnten und sollten.

In unseren Breiten bekommen wir die Lerninhalte der Riten portionsweise als Trennung, Schmerz und Leid in unserem Leben serviert, weil wir in jungen Jahren nicht angehalten werden, mit der Natur der Dinge und den geistigen Gesetzen vertraut zu werden. Die Kirchen haben bei der Aufgabe der Einweihung kläglich versagt und es gibt auch heute noch keinen Ethikunterricht oder ähnliches. So sind wir auf uns selbst gestellt, und dies bringt anfangs oft Verwirrung und fordert den eigenen Einsatz auf der Suche nach der Wahrheit, nach Gott in uns.

Gott ist weder männlich noch weiblich, sondern hält beides (Mutter- und Vater-Gottheit) als Einheit, als Liebe, als Energie, Geist und Schwingung in uns bereit.

Wozu sollten wir also über etwas streiten, was in uns bereits verbunden und vollkommen in Harmonie ist? Warum wollen wir überlegen, besser und stärker und schneller als der andere, sein, wo wir doch die göttliche Fülle in uns spüren könnten?

Warum messen wir uns an Maßstäben, die andere gemacht haben, um mächtig zu sein oder Einfluss auf andere zu haben, wenn doch alle Macht und Größe in uns ist? Warum folgen wir fremden Autoritäten, wenn doch die höchste Autorität und göttliche Weisheit in uns liegt?

Warum suchen wir im Außen, was wir nur in unserem Inneren finden können? Was trennt uns von der Liebe? Was streitet in uns? Worum geht es eigentlich derzeitig in deinem Leben?

Wenn du bereit bist, gehe getrost und mutig in deine Unterwelt, sieh in den Spiegel, der dich mit allem was du bist, widerspiegelt.

Wenn du dies aushalten kannst – all deine grausamen Vergehen – und wenn du dir selbst und anderen ehrlich und reinem Herzens vergibst, dem Tod begegnest, indem du loslässt und die Kontrolle aufgibst, und dich stattdessen dem Gott in dir näherst, dann beginnt irgendwann der Aufstieg für dich.

Weiche Dämonen trennen dich von der Liebe und der Einheit in dir?

Es ist jede Art der Verurteilung als Einseitigkeit und Überbetonung, der Schuldzuweisung statt der Übernahme von Verantwortung, der Projektion des eigenen nicht angenommenen Schattens, der Einteilung in Hierarchien als Überordnung und Unterordnung, der unkontrollierten Übernahme von fremden Glaubenssätzen und Maßstäben, der Nichtakzeptanz von dem, was ist, der Konkurrenz und des Besser-sein-wollens, statt des Gefühls des Verbunden-seins, der manipulativen Machtübernahme, anstelle von Gemeinsamkeit, der Angst, zu wenig zu haben, ... Diese Liste, komplett ausgeführt, wäre sehr lange.

Wenn du willst, kannst du deine eigenen Dämonen einmal (auf Papier) festhalten, um sie deutlich zu entlarven, zu erkennen und dann durch deine Bewusstheit loszulassen.

Es gibt viele Möglichkeiten und Wege, deine Trennungen in dir aufzuheben. Auf diesem Weg ist vor allem die für dich richtige Information (reine Energie) wichtig, um die Materie in und mit der du lebst, in eine neue, dir ganz und gar entsprechende Form zu bringen. Die Materie – ganz einfach erklärt – besteht ja aus vielen winzigen und für uns unsichtbaren Einzelteilchen, die so schnell rotieren, dass wir sie als fest wahrnehmen. Dazwischen befinden sich unzählige Hohlräume (das Nichts oder Gott), die wir ebenfalls nicht mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen.

Mit unseren Gedanken, die unsere Wahrnehmung und damit unsere Gefühle bestimmen, bringen wir diese Teilchen in Bewegung. Was dabei herauskommt, sehen und erleben wir schlicht durch die Materie, die wir vor uns haben.

Bringen wir nun diese Einzelteilchen durch eine Erkenntnis, eine neue Sichtweise, ... dazu, anders zu rotieren, dann erzeugen wir eine andere Wirklichkeit und Wahrnehmung unseres Lebens und bringen damit die uns zur Verfügung stehenden Energien in eine neue Form. Führen wir uns zudem noch stetig neue reine Energie, d. h. Informationen zu (z. B. Reiki, reines Quellwasser, Vollwertnahrung), dann müssen sich zwangsläufig die Materie, die Erkenntnisse und die Bewusstheit stetig ändern.

Und weil viele Menschen vor Veränderungen Angst haben, werten sie das Neue (New Age) gleich von vornherein ab, sie negieren es und sie feinden auch den Partner oder den anderen an, der neue Steige erklimmen möchte und der beginnt, die Welt mit anderen Augen zu entdecken.

Angst ist Zögern vor dem Unbekannten!

So gilt es, bevor wir das Neue bewerten, verurteilen und negieren, den Mut aufzubringen, es erst einmal kennenzulernen, um es dann regelmäßig zu praktizieren und sofort in unser alltägliches Leben einfließen zu lassen. Erst dann, nachdem ich etwas richtig kenne, d. h. es geduldig und konsequent angewendet und den Gewinn daraus erfahren habe, kann ich mir eine Meinung bilden.

Mit der Zeit beginnt die Energie in uns zu fließen und dies stärkt wiederum unsere Intuition. Wir beginnen, den sechsten Sinn und die Sichtweise darüber hinaus zu entwickeln. Plötzlich nehmen wir vielleicht die Aura oder einen geistigen Meister wahr. Wir hören unsere eigene innere Stimme sehr klar und lernen, sie von den Schreien des Egos zu unterscheiden. Wir fühlen uns nun auch im neuen Terrain sicher und wünschen uns, weiterzugehen und wir entdecken die Vielfalt, die Schätze in uns und in der Welt. Wir sind neugierig und abenteuerlustig geworden und trauen uns immer mehr selbst zu.

Wir wenden uns den Energiezentren in unserem Körper zu, reinigen und klären sie, verbinden sie miteinander und fühlen erstmals die Wärme des göttlichen Lichtes. Noch immer können wir nicht beschreiben, was in uns vorgeht oder was jetzt anders ist, doch das macht nichts, denn wir haben uns längst entschieden, diesen unseren eigenen Weg weiterzugehen, weil er auf unerklärliche Art und Weise unser Leben verändert und bereichert hat.

Unbekümmerter lassen wir zurück, was nicht mehr unserer jetzigen Seins-Qualität entspricht und da bleiben auch manchmal Freunde und Bekannte auf der Strecke. Wir können sie so sein lassen, denn wir haben selbst einmal so oder ähnlich gedacht, gefühlt und gelebt. Wir verstehen sie als Basis für die Liebe und beginnen auch schön langsam, den Gott in ihrer Mitte wahrzunehmen, auch wenn sie uns den Dämon gerade herüber schicken. In jeder Minute können wir neu entscheiden, mit wem wir uns abgeben und in Resonanz gehen. Ist die Liebe in uns sehr stark geworden und auch in schwierigen Zeiten spürbar, dann sind wir Herr und Gott (als Vater/Mutter-Gott) unseres Seins und werden schlichtweg mit jeder uns gestellten Aufgabe fertig. Mit jeder neuen Herausforderung bekommst du auch die Kraft (durch Gott in dir), sie zu verwirklichen.

So sind auch Probleme nur als offene Fragen, als Herausforderungen und als Abenteuer zu sehen, die wir anziehen, weil wir die Schätz daraus – als gewonnene Erkenntnis und Erfahrung und dadurch entstandene Weisheit – nicht missen möchten. In diesem Werk möchte ich nicht sehr tief auf einzelne Herausforderungen (Probleme) eingehen, da sie so vielfältig und unterschiedlich sind, wie der Mensch selbst. Was für den einen eine Hürde darstellt, ist für den anderen eine leichte Übung und umgekehrt.

Ich möchte dir Mut machen, neue Wege, fernab von den üblichen ausgetretenen Pfaden, zu beschreiten, in dir zu suchen und neue Fähigkeiten zu erlernen, die eine völlig neue Sicht in dir verankern.

Wenn du stets in dir das Wissen, Ich bin Gott, trägst und es mehr und mehr verkörperst, dann lachst du über das, was einmal in deinem Leben war. Du lachst so herzlich über dich selbst, immer wieder nach neuen Abenteuern und Wegen, dass du diese Realität, die deine Wahrnehmung bestimmt, sehr lustig empfindest. Das Leben, dein Leben wird zum Spielplatz ohne Grenzen, denn Gott ist grenzenlos.

Wenn die größte Illusion aufgelöst ist, nämlich die, das dein Glück oder irgendetwas anderes das du wünschst, außerhalb von dir sind, beginnst du wahrhaft zu leben. Und wenn du durch eine Erfahrung etwas in dir gefunden hast oder erkannt hast, dann ist es auch schon in deiner Wirklichkeit da.

Bis dahin löst du einen Schleier der Maya, jede einzelne Illusion über die Wirklichkeit nach der anderen, auf. Der Nebel vor deiner Sicht löst sich auf, und das Leben (Nebel verkehrt herum gelesen) beginnt, indem du selbst, und nur du Regie führst und jede Rolle besetzt, die du spielen möchtest.

Und dann fragst du dich plötzlich, was wirklicher ist, die vor uns befindliche Materie oder unsere (vor anderen verborgene) geistige Wirklichkeit. So ist es mir selbst nach einem herrlichen Urlaub geschehen, voll von Liebe, als ich allein mit dem Auto die Flughafenautobahn nach Hause fuhr. Ich war so fröhlich, glücklich und erfüllt und wollte diese innere Wahrnehmung irgendjemandem weltergeben oder mitteilen und berührte dabei ergriffen und grinsend das Armaturenbrett, um sicher zu sein, dass dies alles wahr ist und sich in dieser Materie und Realität abspielt. Ich kam mir in meinem Glücksgefühl vor, wie nicht real, hier in dieser Welt verhaftet. Und tatsächlich kam dieser Zustand des Seins direkt aus der Liebe, aus Gott in mir.

Manchmal möchte ich diese Qualitäten anderen mitteilen und merke doch dass sie meist in einem anderen Zustand verharren und (noch) nicht nachempfinden können, was sich in mir abspielt. Dann heißt es einfach wortlos diesen Zustand zu genießen.

Charisma

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