Читать книгу Medizinische Sprichwörter - Helmut A. Seidl - Страница 8
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Wie man ’s Leben erhält, ist die Hauptsorg’ in der Welt.
Deutsches Sprichwort
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1. Der Aal stirbt nicht,
er werde denn zuvor mit einem Trunke Wein begossen.
Q: FTR, 152 // E: Sinn: Auf den schwer verdaulichen Aal soll man Wein trinken. // I: 20, 22, 4090
2. Am Abend gekammert, am Morgen gejammert.
Q: FTR, 108 // E: Indirekte Warnung vor Ausschweifungen; »kammern« = (ursprünglich nicht: »bechern / zechen«, sondern:) »huren«; »gekammert haben« = sich (in der Schlafkammer) mit einem Freudenmädchen vergnügt haben, das man in diesem Zusammenhang bezeichnenderweise »Kammerkatze« oder »Kammertaube« nannte. // I: 27, 31, 4125
3. Wer wohl isst am Abend, der wird wohl schlafen,
und wer wohl lebt, der wird wohl sterben.
Q: WAN I, 896 // E: »wohl essen« = reichlich essen; »wohl schlafen« = sanft schlafen; »wohl leben« = ein sittlich einwandfreies Leben führen; »wohl sterben« = einen angenehmen Tod haben // I: 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // F: 1552 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
4. Wer gut zu Abend isst, schläft gut.
Q: WAN V, 691 // I: 3, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
5. Wer ohne Abendbrot zu Bett geht, hat eine unruhige Nacht.
Q: WAN V, 692 // E: »Abendbrot« ist hier mit »Abendessen« bzw. »Abendspeise« gleichzusetzen, während das einstige »Vesperbrot« meist am Spätnachmittag verzehrt wurde. // I: 3, 4, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
6. Auf zu gutes Abendbrot folgt eine schlechte Nacht.
Q: WAN V, 691 // E: »zu gutes« hier: üppig // I: 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 2794, 2805, 3118, 3127, 3605, 3606 // W: 3,4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2819, 2822, 3121-3123
7. Kurz Abendbrot gedeiht am besten.
Q: WAN V, 692 // I: 8, 12, 23, 3126 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
8. Kurz Abendbrot macht lange Lebenszeit.
Q: ECT, 51 // I: 7, 12, 23, 3126 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
9. Langes Abendbrot macht dem Magen große Not.
Q: ECT, 51 // E: Salernitanerregel (siehe Kap. »Einleitung«) // I: 6, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3118, 3127, 3605, 3606 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
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10. Leichtes Abendbrot erhält das Betttuch rein.
Q: WAN V, 692 // I: 6, 9, 11, 19, 24, 32, 997, 3118, 3127, 3605, 3606 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
11. Nach mäßigem Abendbrot
hat’s mit dem Schlafen keine Not.
Q: WAN I, 8 // I: 6, 9, 10, 19, 24, 32, 997, 3118, 3127, 3605, 3606 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
12. Trocknes Abendbrot macht langes Leben.
Q: HTL, 23 // E: »Besondere Beachtung gebührt dem Abendessen.« (Ebd.) // I: 7, 8, 23, 3126 // F: 2836 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
13. Nach dem Abendessen soll man gehn,
Nach dem Mittagstisch sich le(g)en.
Q: HTL, 23 // I: 2983, 3012, 3014, 3015, 3128 // F: 1083 // W: 3010, 3013, 3575
14. Die sich ohne Abendessen legen,
müssen sich die ganze Nacht bewegen.
Q: WAN I, 8 // I: 3, 4, 5, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
15. Wer sich ohne Abendessen legt, schwitzt die ganze Nacht.
Q: WAN I, 8 // I: 3, 4, 5, 14, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
16. Wer sich ohne Abendessen legt, träumt die ganze Nacht.
Q: WAN I, 8 // I: 3, 4, 5, 14, 15, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
17. Vorm Abendessen ein Glas Wein
läßt die Krankheit nicht zum Hause ein.
Q: ECT, 51 // I: 3939
18. Wer sanft will schlafen und früh aufstehn,
der soll nicht spät zum Abendessen gehn.
Q: WAN IV, 201 // I: 28
19. Auf mäßig Abendessen folgt ruhiger Schlaf.
Q: WAN V, 692 // I: 6, 9, 10, 11, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121, 3122, 3123
20. Aal, Kohl und Verdruss
man als Abendkost nicht nehmen muss.
Q: WAN V, 686 // I: 1, 22, 223, 612, 613, 819, 1443, 1801, 2534, 2535, 3577, 3599, 3601, 3619, 3783, 3792, 3805, 3816, 3817, 3819, 3820, 3823, 3963, 4090, 4652, 4664
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21. Man muss das Abendmahl mässiglich halten,
will man am Morgen lustig walten.
Q: ECT, 51 // I: 1349, 2795
22. Kohl, Verdruss und Aal
sind ein übel Abendmahl.
Q: WAN II, 1455 // I: 1, 20, 223, 612, 613, 819, 1443, 1801, 2534, 2535, 3577, 3599, 3601, 3619, 3783, 3792, 3805, 3816, 3817, 3819, 3820, 3823, 3963, 4090, 4652, 4664
23. Kurze Abendmahlzeit macht lange Lebenszeit.
Q: SLR III, 407 // I: 7, 8, 12, 3126 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121-3123
24. Aus einer langen Abendmahlzeit
erwächst dem Magen das größte Leid.
Q: WAN I, 8 // E: Salernitanerregel // I: 6, 9, 10, 11, 19, 32, 997, 3127, 3605, 3606 // W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121, 3122, 3123
25. Abends essen macht dick.
Q: APF I, n. pag. // E: Gehört zu den »beliebten Sprüchen« (QUA, n. pag.) // I: 26, 3833 // F: 527, 641, 669, 2141, 2961, 3193, 4433, 4672
26. Wer abends warm isst, nimmt zu.
Q: KCH, n. pag. // I: 25, 3833 // F: 641, 669, 2141, 2961, 3193, 4433, 4672
27. Abends vull,
Morgens null.
Q: SRK, 25 // E: Wer sich abends vollaufen läßt, muss es am Morgen darauf mit einem Kater büßen. // I: 2, 31, 4125
28. Wer süß will schlafen und früh aufstehn,
Darf abends nicht spät zum Essen gehn.
Q: KTE, 2 // I: 18
29. Wen man des Abends satt nicht macht,
der rühret sich die ganze Nacht.
Q: WAN I, 9 // I: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 30, 614, 2822, 3121, 3122, 3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
30. Wer des Abends nicht satt isst, guten Schlaf vermisst.
Q: WAN V, 691 // I: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 614, 2822, 3121, 3122, 3123 // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
31. Zu Abends toll und voll, zu Morgens siech und krank.
Q: WAN V, 691 // E: »toll und voll« = »völlig betrunken; eine verstärkende Reimformel; urspr. ›voll und toll‹, so noch oft bei Luther.« (RHR III, 1630) // I: 2, 27, 4125
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32. Wer will eine ruhige Nacht,
dessen Abendtisch sei leicht bedacht.
Q: WAN III, 848 // E: Salernitanerregel // I: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 997, 3127, 3605, 3606 W: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 614, 2822, 3121, 3122, 3123
33. Wenn nichts mehr hilft, dann hilft die Aberdistel.
Q: MZL I, 299 // R: »der schlesische Volksspruch« (Ebd.) // E: Mit der »Aberdistel« ist die »Eberdistel« bzw. die »Eberwurz« (Carlina Acaulis) gemeint. // I: 982, 3905
34. Abführen und Beichten muss man nicht verschieben.
Q: WAN I, 11 // E: »Abführen« hier: Abführmittel nehmen, laxieren // I: 46, 870, 1960, 2647, 2654, 2655, 2904 // W: 2432, 3359, 3360
35. Absinth macht blind.
Q: WIL, n. pag. // E: Das auch »grüne Fee« genannte und aus Wermutkraut hergestellte Getränk war die Modedroge des 19. Jahrhunderts. // F: 2939, 3220, 3558
36. Abwechslung macht Appetit.
Q: BEY, 26 // I: 37, 38 // F: 1096, 2151, 3522
37. Abwechslung stärkt den Appetit.
Q: ZZM, 23 // I: 36, 38
38. Abwechslung steigert den Appetit.
Q: WST, 153 // I: 36, 37
39. Lieber um acht zu Haus, als zehn vor acht im Krankenhaus.
Q: GRR, 24 // E: »Unter Autofahrern bekannter Spruch« (Ebd.) // I: 3697 // F: 901, 1136, 1139, 1214, 1465, 3653
40. De Achterdör lat åpen ståhn,
denn kann de Dokter wiedergåhn.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Die ›Hintertür‹ lass offen stehn, dann kann der Doktor weiter gehn. // I: 41, 42, 131, |47| 172, 365, 486, 792, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
41. Lat de Achterport apen stan
un den Dokter siner Wege gan.
Q: WAN I, 23 // E: Lass die ›Hintertür‹ offen stehn und den Doktor seiner Wege gehn. »Wohlthätiger Einfluss regelmässiger Ausleerungen auf die Gesundheit.« (Ebd.) // I: 40, 42, 131, 172, 365, 486, 792, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
42. De Achterpuurt holl ümmer åpen,
denn kœnen de Dokters to ’m Düwel lopen.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Die »Hinterpforte« halt immer offen, dann können die Doktoren zum Teufel laufen. »Sorge für eine regelmäßige Verdauung, und du bist gesund.« (HMW III, 32) // I: 40, 41, 131, 172, 365, 486, 792, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
43. Die Füße warm, den Kopf kalt.
so wirst du achtzig Jahre alt.
Q: WAN I, 1296 // I: 97, 98, 131, 306, 365, 911-917, 919-927, 934, 935, 939-943, 1398-1400, 1405, 2295, 2296, 2299, 2782, 2957, 3116, 3763 // F: 99, 2040, 2041
44. Wenn Achtziger tanzen,
gibt der Tod Ordonnanzen.
Q: WAN I, 23 // E: »Achtziger« = 80-Jährige; »Ordonnanz« hier: Befehl, Anordnung // I: 132, 4223
45. Wer Ader lässt, muss den Puls schonen.
Q: WAN I, 30 // E: »Der Aderlaß, ein Mittel der Humoralmedizin von der Antike bis z. T. noch in die Neuzeit, ist fast allen Natur- und Kulturvölkern bekannt. Bei diesem alten Behandlungsverfahren wird durch Einstich oder Einschnitt in die Ellbogenvene Blut entnommen.« (RHR I, 68) »Man hoffte, dass mit dem Blut auch die Krankheitserreger oder die üblen Säfte ausgeschwemmt würden.« (BLA, 84) // I: 58
46. Lass zur Ader, lass purgieren
und wenn der Kranke stirbt, begrab ihn.
Q: WAN V, 716 // E: »purgieren« hier: abführen, laxieren // I: 34, 56, 57, 702, 870, 1960, 2647, 2654, 2655, 2692, 2904 // W: 2432, 3359, 3360
47. Man soll so zur Ader lassen, dass keine Ohnmacht erfolgt.
Q: WAN V, 717
48. Wenn der Vater krank ist,
was nützt es, wenn der Sohn zur Ader lässt.
Q: WAN IV, 1512 // I: 262, 2857, 2858
49. Wer einen zur Ader lassen will,
der muss ihn auch verbinden können.
Q: FKH, 13
50. Der Aderlass muss sich nach dem Arm richten.
Q: WAN V, 717 // I: 51, 226
51. Nach dem Arme richtet sich der Aderlass.
Q: WAN V, 805 // I: 50, 226
52. Das erste Mal gemäß,
Das zweite Mal gefräß,
Das dritte Mal toll und voll,
Dann tut der Aderlass wohl.
Q: HSR, 4 // R: Oberpfalz // E: »gemäß« = mäßig; »gefräß« = gefräßig (siehe ebd.); Bei diesem Reimpaar handelt es sich wohl um eine von den Oberpfälzern |48| eigenmächtig abgewandelte Version. Denn ursprünglich und in anderen Regionen hieß es: »Den ersten Tag mäßig, Den zweiten gefräßig, Den dritten aber toll und voll etc.« Damit war jedoch die Verhaltensweise nach einem Aderlass gemeint: »Der Verlust an Blut wird möglichst rasch und ausgiebig durch eine geräumige Mahlzeit [gefräßig] und Weingenuß [toll und voll] gedeckt.« (FOS, 144) Ähnliches ist von den Bewohnern des Lallinger Winkels im Bayerischen Wald überliefert, die einst »im Mai, möglichst bei zunehmendem Mond oder Vollmond« (DGZ, n. pag.) zur Ader ließen: »Es galt auch, das fehlende Blut wieder zu ersetzen, Bier und Eierweckerl mundeten da vorzüglich« (Ebd.) // I: 53, 60-62
53. Den ersten Tag mäßig,
Den zweiten gefräßig,
den dritten aber toll und voll,
so gerät der Aderlass wohl.
Q: BRS, 243 // E: Dieses Sprichwort entwickelte sich wohl aus einer längeren Vorschrift: »Eine alte Aderlass-Regel aus dem Jahr 1477 besagt: ›Wer im Mai zu der Ader lasst, der soll des ersten Tags wenig essen, des anderen Tags fröhlich sein, des dritten Tags ganz Ruhe haben, des vierten Tags baden, des fünften Tags die Minne (Liebe) pflegen.‹« (DGZ, n. pag.) I: 52, 60-62
54. Wer von einem Aderlass ohnmächtig wird,
taugt nicht zum Schnepper.
Q: WAN I, 30 // E: »Schnepper« hier: der Bader, Chirurg bzw. Blutabnehmer; ansonsten: chirurgisches Instrument zum Aderlassen, Lasseisen
55. Die Aderlässe sind zu meiden,
so Bauern mit langen Eisen auf den Kirchmessen schneiden.
Q: WAN I, 30 // E: Warnung vor blutigen Kirmes-Raufereien; Einst »zogen die jungen Leute mit Waffen und einer Pauke zur Kirchweihe wie zu einer Schlacht – kein Wunder, dass sie oft mit blutigen Köpfen heimkehrten.« (LMT, 59)
56. Aderlassen ist gut, so oft es vonnöten tut;
wer’s nicht bedarf, dem ist lassen das Beste.
Q: WAN I, 30 // I: 46, 57, 702, 870, 2647, 2654, 2655, 2692, 2904 // W: 59, 866, 876
57. Aderlassen ist gut, wenn es not tut;
wer’s aber nicht bedarf, dem ist lassen das best.
Q: WAN V, 717 // I: 46, 56, 702, 870, 2647, 2654, 2655, 2692, 2904 // W: 59, 866, 876
58. Man kann wohl Aderlassen,
man darf aber die Pulsader nicht fassen.
Q: WAN V, 717 // I: 45
59. Beim Aderlassen ist – Lassen das Beste.
Q: WAN V, 717 // I: 56-57, 866, 876 // W: 46, 56, 57, 702, 870, 2647, 2654-2655, 2692, 2904
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60. Soll das Aderlassen bekommen wohl,
so sei den ersten mäßig,
den zweiten fräßig,
den dritten toll und voll.
Q: WAN I, 30 // E: Bezieht sich auf Essen und Trinken während der ersten drei Tage nach einem Aderlass. »Toll und voll«: hier: unmäßig, große Mengen (Wein) zu sich nehmend // I: 52, 53, 61, 62
61. Den ersten mäßig,
den andern fräßig,
den dritten toll und voll,
so bekommt uns das Aderlassen wohl.
Q: FKH, 14 // I: 52, 53, 60-62
62. Am ersten Tage mäßig,
Am zweiten Tag gefräßig,
Am dritten Tage toll und voll,
So bekommt das Aderlassen wohl.
Q: HKD II, 377 // I: 52, 53, 60, 61
63. Man muss jedem lassen, nachdem er Adern hat.
Q: SRK, 29 // E: »lassen« = Blut abnehmen (beim Aderlass) // I: 64
64. Nachdem einer Adern hat, muss man ihn schneppen.
Q: WAN I, 30 // E: »schneppen« = Blut abnehmen // I: 63
65. Der Mensch ist so alt wie seine Adern.
Q: DBT, n. pag. // E: Dieses »Sprichwort« weist auf die »Bedeutung der Gesunderhaltung des Herz-Kreislauf-Systems« hin. (siehe ebd.)
66. Der wol mag essen vnnd wol fartzen,
gibt sehr wenig auff die Aertzte.
Q: WAN I, 889 // E: Sprichwort aus dem 17. Jhd.; Sinn: Wer Appetit hat und Winde streichen lassen kann, braucht nicht viel auf die Ärzte zu hören. // I: 233, 396, 791, 910, 1392, 1395, 1396, 3571, 4464, 4465, 4591
67. Du musst den Ais nicht anrühren,
wenn man dir die deinen nicht auftun soll.
Q: WAN I, 42 // E: »Ais« = Blutschwären, Geschwür; oft auch in übertragenem Sinne angewandt: »Schone, wenn du geschont sein willst.« (Ebd.) // I: 693, 3704, 4532, 4549, 4553, 4572
68. Alkohol erhöht das Verlangen,
aber verhindert die Ausführung.
Q: HLF, n. pag. // E: »Der Volksmund hat eine recht klare Einschätzung vom Alkohol…« (Ebd.); Mit »Verlangen« ist hier das sexuelle Verlangen gemeint.
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69. Alkohol macht Birne hohl;
Birne hohl, mehr Platz für Alkohol.
Q: ORF I, n. pag.
70. Alkohol ist gut fürs Herz.
Q: GAH, 39 // I: 3449, 3450 // F: 79, 222, 232, 582, 684, 685, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
71. Alkohol macht die Leute toll.
Q: WAN I, 43 // E: »toll« hier: betrunken, wirr; »Sprichwort einzelner Brannt-weinvertilgungs-Gesellschaften.« (Ebd.) // I: 4404 // F: 1721
72. Alkohol macht schlank.
Q: MVN, 19 // F: 1121, 2068, 2503, 2749, 3386
73. Alkohol und Nikotin,
rafft die halbe Menschheit hin.
Ohne Alkohol und Rauch,
stirbt die and’re Hälfte auch.
Q: HHA, 71 // I: 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3385, 3387-3389, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3898, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428, 4635 // W: 3291-3293, 4005
74. Alkohol und Nikotin rafft die halbe Menschheit hin.
Und beim Wichsen und im Puff geht die and’re Hälfte druff!
Q: NLB, n. pag. // I: 73, 75, 368, 573-579, 966, 1276, 1277, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 1807, 2002, 2014, 2015, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3385, 3387-3389, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3898, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428, 4452-4455, 4635 // W: 3291-3293, 4005
75. Es ertrinken mehr Menschen im Alkohol als im Wasser.
Q: WST, 13 // I: 73, 74, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
76. Alltoveel smeckt bitter, un wenn ’t ook Honig is.
Q: CYN, 50 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg // E: »Allzuviel schmeckt bitter, und wenn es auch Honig ist.« (Ebd.) // I: 78, 851, 3555, 4160-4165, 4710, 4711
77. Allzeit fröhlich ist gefährlich,
allzeit traurig macht beschwerlich,
allzeit glücklich ist betrüglich.
Ein ums andere ist vergnüglich.
|51|
Q: WVS, n. pag. // I: 853, 1321, 1476, 2318, 2319, 2714, 2966, 2967, 2976, 3100, 4074-4077
78. Allzuviel ist bitter, und wär’s auch Honig.
Q: BEY, 32 // I: 76, 851, 3555, 4160-4165, 4710, 4711
79. Hobrat, Widertot und Speik ist gut für Alpenreiten.
Q: BDS VIII, 156 // R: Kärnten // E: » Hobrat« = Abraute, weiße Schafgarbe; »Widertot« = Widertod, Widerton, u. a. Mauerraute; »Speik« = Baldriangewächs. Diese Heilpflanzen galten als apotropäisch (zauberabwehrend). »Alpenreiten« = Alpdruck bzw. Alptraum; Schlaflose Nächte wurden auf die Heimsuchung durch ein gefürchtetes Nachtgespenst – den Alp – zurückgeführt, der einen quälend »drückt« und so verängstigt aus dem Schlaf hochfahren läßt. // F: 70, 222, 232, 582, 684, 685, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
80. Alt werde bald,
willst du werden alt.
Q: WAN I, 51 // I: 81-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870 // F: 93, 2998
81. Wer alt werden will, tue beizeiten dazu.
Q: KTE, 12 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
82. Wer alt werden will, muss früh damit anfangen.
Q: BGF, n. pag. // E: »Sprichwort« (Ebd.) // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
83. Wer alt werden will, tue früh dazu.
Q: WAN I, 52 // E: »Der fange bei Zeiten an, sich an Mässigkeit zu gewöhnen und, wie alte Leute zu thun pflegen, ein nüchternes Leben zu führen.« (Ebd.) // I: 80-90, 127-129, 1705, 706, 2097, 2577, 2578, 2870
84. Wer alt werden will, muss seine Jugend in Acht nehmen.
Q: WAN I, 52 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
85. Wer will werden alt,
werd’ es bald.
Q: WAN I, 52 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
86. Es muss früh alt werden, der lang alt will sein.
Q: WAN V, 735 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
87. Wer lange alt sein will, muss früh alt sein.
Q: WAN I, 52 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
88. Werde jung alt, so bleibst du lang alt.
Q: SAI, 242 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
89. Wer lange will alt sein, muss zeitlich anfangen.
Q: WAN V, 736 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
|52|
90. Wer zeitig alt wird, der lebt lange.
Q: WAN I, 52 // I: 80-89, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870 // F: 513, 1681, 1698, 2022, 2630, 3950, 3951, 4004, 4156, 4192, 4613
91. Nach dem Bade warm, nach Lässe kalt,
tust du das, so wirst du alt.
Q: WAN I, 218 // E: »nach Lässe« = nach dem Aderlass // F: 96, 2038, 2916, 2921
92. Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt.
Q: SRK, 296 // E: »Klimmer« = Kletterer // I: 1911, 2274, 3730, 3734 // F: 2223, 2238, 2241
93. Sei nüchtern und kalt,
willst du werden alt.
Q: EIS, 21 // E: »nüchtern« hier: maßvoll beim Essen und Trinken; »kalt« hier: besonnen, unaufgeregt, leidenschaftslos. Nach der alten Lehre von den Temperamenten war etwa ein Phlegmatiker kaltfeuchtig, ein Choleriker trockenhitzig. // I: 271, 845, 1098, 1099, 1576, 1660, 2035, 2100, 2589, 2592, 2593, 2598, 2601-2603, 2628, 2676, 2914, 2916-2921, 2923, 2924, 2938, 3080-3082, 3620, 4032, 4145, 4183, 4184, 4237, 4238 // F: 80, 2998
94. Zu warm und zu kalt,
das macht dich nicht alt!
Q: AGR, 80 // E: »Diese Weisheit hat sowohl für das Essen als auch für die Temperaturen in der Stube gegolten.« (Ebd.) // I: 96, 1728 // W: 2040, 2041
95. Im Winter heiß, im Sommer kalt,
dann bist du munter und wirst alt!
Q: AGR, 83 // E: Bezieht sich wohl auf die Speisen, insbesondere Getränke; Ebensogut kann das als Hinweis auf den nötigen Temperaturausgleich für den menschlichen Körper allgemein verstanden werden: Suche im Winter die Wärme, im Sommer die Kühle. // I: 2040, 2041
96. Sei fromm und keusch, iss wenig Fleisch,
trink niemals kalt, so wirst du alt.
Q: WAN I, 1222 // E: Nach Johann Christoph Gottsched (1700-1766); Für ganz besonders gesundheitsgefährdend hielt es das Landvolk, im Sommer bei schweißtreibender Arbeit Kaltes zu trinken: »Der kalte Trunk in die Hitze hinein erzeugt…Lungensucht.« (HFR, 43) // I: 94, 1728, 3714 // F: 91, 2038, 2916, 2921 // W: 2040, 2041
97. Füße warm und Kopf kalt,
Dann wird man alt.
Q: BTR, 240 // R: Franken // I: 43, 98, 131, 306, 365, 911-917, 919-927, 934, 935, 939-943, 1398-1400, 1405, 2295, 2296, 2299, 2782, 2957, 3116, 3763
|53|
98. Die Füß halt warm, den Kopf halt kalt
und du wirst hundert Jahre alt.
Q: STF II, n. pag. // I: 43, 97, 131, 306, 365, 911-917, 919-927, 934, 935, 939-943, 1398-1400, 1405, 2295, 2296, 2299, 2782, 2957, 3116, 3763 // F: 43, 99, 2040, 2041
99. Wer schon des Morgens dreimal schmunzelt,
des Mittags nicht die Stirne runzelt
und abends singt, dass laut es schallt,
wird hundertzwanzig Jahre alt.
Q: GHT II, n. pag. // E: »Binsenweisheit aus dem Volksmund« (Ebd.) ; Der Reim stellt formal eine Priamel dar, die hier wohl neueren Ursprungs sein dürfte (die »Hochzeit« der Spruchgattung Priamel war das 15. Jhd.). // F: 43, 98, 2040, 2041
100. Halte dich warm,
Füll mäßig den Darm,
Lige Greten nit zu nah:
Wiltu werden alt und graw.
Q: EIS, 17 // E: Luthers Version dieses Vierzeilers (s.ebd.) ; »lige« = liege; »Grete« hier: stellvertretend für das weibl. Geschlecht; »graw« = grau // I: 101, 102, 1695, 1700, 1701, 2032, 2295, 2296, 2299, 2582, 3131 // W: 2032
101. Halt dich warm,
füll nicht zu sehr den Darm;
Mach dich der Greten nicht zu nah,
willst du alt werden und graw.
Q: WAN IV, 1784 // E: Dieser Vers weist verblüffende Ähnlichkeit mit einem »Choleraspruch in Flandern aus dem 18. Jahrhundert« (HKD II, 304) auf:»Hult die poten warm Und dir reen den darm, Kumm de grete niet to nah Kriegst du nicht de cholera.« (Ebd.) // I: 100, 102, 1695, 1700, 1701, 2032, 2295, 2296, 2299, 2582, 3131 // W: 2032
102. Halte die Brust warm,
gieß nicht zu viel in den Darm,
lass dir den Strick nicht kommen nah,
so wirst du langsam alt und graw.
Q: WAN I, 493 // I: 100, 101, 1695, 1700, 1701, 2032, 2295, 2296, 2299, 2582, 3131
103. Ein guter Trunk macht Alte jung.
Q: MCN, 234 // I: 104, 110-112, 117, 118, 120, 122, 2053, 2701, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388,
104. Der Alte muss seine Stärke in guter Rast,
gutem Weine, weichem Bett und warmer Stube suchen.
Q: FTR, 102 // I: 103, 110-112, 117, 118, 120, 122, 2053, 2701, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
|54|
105. Wärme tut dem Alten wohl.
Q: WAN IV, 1785 // I: 104, 118, 2702, 2703, 2864, 2881-2883
106. Den Alten macht Hunger zur Leiche,
den Jungen die Seuche.
Q: WAN I, 54 // I: 115, 119
107. Es ist kein tödtlicher gifft, dann eim alten ein jungs weib.
Q: WAN I, 16877 // E: Sprichwörtliche Warnung aus dem 16. Jhd.: Es gibt kein tödlicheres Gift für einen Alten als ein junges Weib. // I: 113, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2724, 2727, 2732, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
108. Der tut einem Alten nicht unrecht, der ihm eine Abendmahlzeit stiehlt.
Q: WAN I, 55 // E: »Empfiehlt bejahrten Personen Mässigkeit beim Abendtisch.« (Ebd.) // I: 109, 2865
109. Man tut keinem Alten Unrecht,
wenn man ihm das Abendbrot stiehlt.
Q: KTE, 13 // E: »Es bekommt ihm besser.« (Ebd.) // I: 108, 2865
110. Ein gut Glas Wein
Hilft den Alten auf die Bein’.
Q: LPH, 999 // E: »alter Spruch« (Ebd.) // I: 103, 104, 111, 112, 117, 118, 120, 122, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
111. Wein ist der Alten Pferd.
Q: WAN V, 106 // I: 103, 104, 110-112, 117, 118, 120, 122, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
112. Der Wein ist die Milch der Alten.
Q: GRR, 230 // E: Die supranationale Metapher, die sich auch in vielen deutschen Sprichwörtersammlungen findet, stammt wohl aus Ligurien (siehe LPH, 999), ist aber auch schon eine Regel der Hochschule von Salerno gewesen. (siehe SAL I, 144) // I: 103, 104, 110-111, 117, 118, 120, 122, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
113. Der Alten Heirat
ist ein Sendschreiben an den Totengräber.
Q: WAN I, 56 // I: 107, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
114. Heirat der Alten ist ein Ladschreiben an den Totengräber.
Q: SRK, 35 // I: 107, 113, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
115. Der kiffel ist der alten stuetz.
Q: BWD, 234 // E: Der Kiefer ist die Stütze der Alten. »Kiffel / Kiefe« = Kinnladen, |55| Kinnbacke, Kiefer; »kiffen« bzw. »mümpfeln« = kauen, mampfen; In obiger Form ist der indirekte Rat an alte Leute, sich durch entsprechende Nahrungsaufnahme bei Kräften zu halten, bereits in Sebastian Francks Sprichwörtersammlung vom Jahre 1541 zu finden. (siehe ebd.) Zu Anfang des 19. Jahrhunderts lautet der Spruch: »Der Kiefer ist der Alten Stütze.« (WGR, 100) // I: 106, 119
116. Die Alten ersticken bei den Jungen
und die Jungen erfrieren bei den Alten.
Q: WAN I, 57 // E: »Gegen Ehen sehr verschiedener Alterstufen.« (Ebd.) // I: 107, 113, 114, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
117. Die Alten suchen ihre Stärke in der Kanne.
Q: KTE, 13 // I: 103, 104, 110-112, 118, 120, 122, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
118. Die Alten müssen sich ihre Stärke in der Kanne,
im Bette, und hinter dem Ofen suchen.
Q: SAI, 243 // I: 103, 104, 105, 110-112, 117, 120, 122, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
119. Die Alten müssen ihre Stärke aus der Schüssel nehmen.
Q: DFR I, 33 // E: »Speise und Trank muß den natürlichen Abgang ihrer Kräfte ersetzen.« (WGR, 3) // I: 106, 115
120. Die Alten verlässt die fröhliche Venus,
sie müssen ihre Fröhlichkeit beim Bacchus suchen.
Q: WAN I, 57 // E: Nachlassende Libido sollte mit Weingenuss kompensiert werden. // I: 103, 104, 110-112, 117, 118, 122, 539, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 3917, 4388
121. Wer die Alten verachtet, wird selten alt.
Q: WAN V, 742 // I: 125 // F: 121, 1974, 3696
122. Wein macht die Alten beritten.
Q: SLR II, 179 // I: 103, 104, 110-112, 117, 118, 120, 2053, 2702, 2704, 2705, 2707, 2864, 2881-2883, 2969, 4388
123. Alter ist ein Spital, das alle Krankheiten aufnimmt.
Q: LPH, 16 // E: Ein indirekter Rat zur Vorsicht und Vorsorge.
124. Wenn’s Alter kommt herzu, so pflege deiner Ruh.
Q: WAN I, 62
125. Wer das Alter in Ehren hält, wird alt.
Q: WAN I, 62 // E: »Achtung gegen das Alter kann das physische Lebensziel nicht hinausrücken; aber wer die Alten achtet, wird ihren Rath und ihr Beispiel befolgen, was allerdings einen Einfluss auf die Lebensdauer äussern kann.« (Ebd.) // I: 121
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126. Denkst du dein Alter hoch zu bringen,
so halte Maß in allen Dingen:
in Essen, Trinken, Leid und Freud,
in Arbeit und in Schlafenszeit.
Q: WAN V, 746 // E: Die Formulierung »Halte Maß in allen Dingen« lehnt sich wortwörtlich an den Bibelvers 30, Kap. 33, Jesus Sirach, an. (siehe LPH, 595) // I: 130, 1728, 2128, 2596, 2922
127. Wer im Alter will jung sein,
der muss in der Jugend alt sein.
Q: KTE, 14 // I: 80-90, 128, 129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
128. Wer jung bleiben will im Alter,
muss alt sein in der Jugend.
Q: WAN II, 1056 // I: 80-90, 127-129, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
129. Will man im Alter gut fahren,
so muss man Ehre und Gesundheit in der Jugend bewahren.
Q: WAN V, 747 // I: 80-90, 127, 128, 1705, 1706, 2097, 2577, 2578, 2870
130. Wer sein Alter will hochbringen,
der halte Maß in allen Dingen.
Q: WAN I, 62 // I: 126, 1728, 2596, 2922
131. Kopf kalt, Füße warm, Leib offen
läßt ein hohes Alter erhoffen.
Q: RIE, 119 // I: 40-43, 97, 98, 172, 306, 365, 486, 792, 888, 891-896, 906, 911-917, 919-927, 930, 934, 935, 939-943, 946, 947, 1398-1400, 1405, 1515, 1544, 1902-1904, 2295, 2296, 2299, 2618, 2782, 2957, 3116, 3763, 3930
132. Ein Alter, der noch tanzen will,
macht dem Teufel ein Freudenspiel.
Q: WAN I, 55 // I: 44, 4223
133. Ein Alter, der ein jung Weib nimmt,
ladet den Tod zu Gaste.
Q: WAN I, 55 // I: 107, 113, 114, 116, 134-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 2869, 2875, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
134. Ein Alter, so ein jung Weib heiratet, lädt den Tod zu Gast.
Q: EBR, 60 // I: 107, 113, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
135. Nimmt ein Alter eine junge Frau,
so ladet er den Tod zur Trau.
Q: WAN I, 55 // E: »Trau« = Trauung; »So lacht er [d.i. der Tod].« (Ebd.) // I: 107, 113, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
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136. Wenn ein Alter ein jung Weib nimmt, so lachet der Tod.
Q: WAN I, 55 // I: 107, 113, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
137. Scherzt ein Alter mit einem jungen Weib, so lacht der Tod.
Q: WAN V, 739 // I: 107, 113, 114, 116, 133-138, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
138. Wenn ein Alter scherzt mit jungem Weib,
so platzt dem Tod der Leib.
Q: WAN I, 55 // E: »so platzt dem Tod der Leib« = vor Lachen, Freude // I: 107, 113, 114, 116, 133-137, 1703, 1704, 1707, 1708, 2727, 2738, 2747, 2866, 3735, 3736, 4028, 4336-4339, 4349, 4407
139. Altklug nie Frucht trug.
Q: EIS, 19 // E: »Die Erfahrung lehrt, dass nicht selten frühe Krafterschöpfung auch früh endet.« (WAN I, 64) // I: 540, 1336, 1337, 1413, 1710, 1745, 2189, 2222-2233,2238-2241, 2246, 2247, 2273, 4435, 4436, 4438, 4480
140. Moargerege und Altweiberwea
findt ma z’Abet neanet mea.
Q: REI II, 641 // R: Pfronten / Allgäu // E: Morgenregen und Altweiberweh findet man am Abend gar nicht mehr, d. h. »Altweiberkrankheiten« sind im Allgemeinen nur von kurzer Dauer; man braucht sich also selten Sorgen zu machen. // I: 1248, 1270, 1279, 1333, 1335, 2604, 2607, 2608, 4325, 4326, 4343, 4351-4354, 4451
141. Am Anfang heilen ist leichter als am Ende.
Q: WAN I, 80 // I: 142-144, 2408, 2411, 2464
142. Dem Anfang muss man widerstehn.
Q: SLR I, 98 // I: 141-144, 2408, 2411, 2464
143. Es ist besser den Anfang zu heilen als das Ende.
Q: WAN I, 81 // I: 141-144, 2408, 2411, 2464
144. Wer den Anfang heilt, braucht das Ende nicht zu kurieren.
Q: WAN I, 82 // I: 141-143, 2408, 2411, 2464
145. Anfechtung ist der Seele eine Arznei und dem Leibe Gift.
Q: WAN V, 764 // E: »Anfechtung« hier: Versuchung, Verlockung
146. Angst – ist die Tür zu allen Leiden!
Q: AGR, 128 // E: »Das haben die Alten gewußt.« (Ebd.) // I: 148
147. Zittwer un Galgan,
lett keine Angst vorn Harten stahn.
Q: BCG, 247 // E: Zittwer und Galgant lässt keine Angst vor dem Herzen stehn. »Zittwer und Galgant«: Wurzelpräparate dieser importierten Heilpflanzen waren |58| einst in jeder Apotheke vorrätig. Doch können Angstzustände, so der Wolfenbütteler Arzt Bücking im Jahre 1797, verschiedene Ursachen haben. Die beiden Mittel hielt er daher zur Angstbekämpfung für eher schädlich: »Dieses, besonders unter den Landleuten, und den gemeinen Leuten in den Städten von Niedersachsen im Schwange gehende Sprichwort, hat unglaublich vieles Unheil angerichtet.« (Ebd.) Galgant, mit Ingwer verwandt, wurde übrigens schon im 12. Jhd. von Hildegard von Bingen gegen schwache Herzen bzw. Herzweh empfohlen. (s. WZL, 77)
148. Viel Angst ist keiner Katze gesund.
Q: WAN V, 768 // E: Und damit erst recht nicht dem Menschen. // I: 146
149. Ankemilch usem Chübel
vertreibt alle Uebel.
Q: WAN V, 770 // R: Luzern // E: Buttermilch aus dem Kübel // I: 804, 805, 2985, 2986, 3002
150. Ist d’Ankemilch älter as e Stund,
so ist si dem Mensche nüme g’sund.
Q: WAN V, 770 // R: Luzern // E: Ist die Buttermilch älter als eine Stund, so ist sie dem Menschen nimmer gesund. // I: 803
151. Anken hilft nicht dem Kranken.
Q: WAN V, 770 // E: »Anken« = Ächzen, Stöhnen
152. Apfel zehrt, Birne nährt, Pflaume mästet.
Q: SMU, n. pag. // E: »Das Sprichwort…dürfte wohl nicht ganz der Wahrheit entsprechen.« (Ebd.) // I: 669, 3305 // F: 4282 // W: 153-168
153. Der Apfel macht den Doktor und Apotheker arbeitslos. Q: FLN, n. pag. // I: 154-168 // W: 152
154. Ein Apfel kurz vor der Nacht,
hat manchen Arzt zum Bettler gemacht.
Q: FFF I, 201 // E: Zum englischen Pendant Eat an apple on going to bed, and you’ll keep the doctor from earning his bread siehe MIE IV, 162-168. // I: 153-168 // W: 152
155. Ein Apfel, gegessen kurz vor der Nacht,
hat manchen Arzt zum Bettler gemacht.
Q: HBB, n. pag. // I: 153-168 // W: 152
156. Ein Apfel am Tag, und du brauchst keinen Arzt.
Q: LVZ, n. pag. // I: 153-168 // F: 2357, 3492, 4296 // W: 152
157. Ein Apfel jeden Tag, spart den Gang zum Arzt.
Q: OEK II, n. pag. // E: »dieses alte Sprichwort« (Ebd.) // I: 153-168 // W: 152
158. Ein Apfel pro Tag hält den Arzt fern.
Q: DHL, n. pag. // E: »Sagt schon ein altes Sprichwort.« (Ebd.) Mit dessen Alter |59| ist es jedoch nicht weit her. Vielmehr handelt es sich hier – wie auch bei einer Reihe von Varianten – um eine jüngere Entlehnung aus dem Englischen. (An apple a day keeps the doctor away.) Siehe dazu MIE V, 140-144. // I: 153-168 // W: 152
159. Ein Apfel pro Tag,
mit dem Doktor keine Plag.
Q: OHB, n. pag. // E: »ein altes Sprichwort« (Ebd.) // I: 153-168 // W: 152
160. Ein Apfel pro Tag hält gesund und munter.
Q: WDR I, n. pag. // I: 153-168 // W: 152
161. Ein Apfel täglich macht den Arzt arbeitslos.
Q: AGR, 41 // I: 153-168 // W: 152
162. Ein Apfel täglich,
macht den Doktor entbehrlich!
Q: DGE I, n. pag. // I: 153-168 // W: 152
163. Ein Apfel nach Tisch
Erhält gesund und frisch.
Q: HTL, 24 // I: 153-168 // W: 152
164. Einen Apfel täglich
und keine Krankheit quält dich.
Q: IBZ, n. pag. // E: »ein altes Sprichwort« (LIF V, n. pag.) // I: 153-168 // W: 152
165. Einen Apfel täglich essen
und du kannst den Arzt vergessen.
Q: SKD, n. pag. // E: »alte Volksweisheit« (Ebd.) // I: 153-168 // W: 152
166. Iss täglich einen Apfel und du bleibst gesund.
Q: AHT, 20 // E: »Aus dem Sprichwort…ist ersichtlich, daß der Apfel auch heute noch seinen Platz in der Volksheilkunde behauptet.« (Ebd.) // I: 153-168 // F: 3876 // W: 152
167. Jeden Tag einen Apfel hält den Arzt fern.
Q: SMM, n. pag. // I: 153-168 // W: 152
168. Wer viele Äpfel isst, braucht keinen Arzt.
Q: AMD, n. pag. // I: 153-168 // F: 2357, 3492, 4296 // W: 152
169. In der Apotheke muss mer et älles versuche
und in ere Schmide et älles arege.
Q: ZIM, 72 // R: Schwaben // E: In der Apotheke muss man nicht alles versuchen und in einer Schmiede nicht alles anrühren. »Warnt der Schwabe. Ein älteres Sprichwort, das in den ›Proverbia Germanica collecta atque in latinum traducta‹ (1508) schon steht, und das die Zimmerische Chronik (1567) bringt, ist |60| der Ausgangspunkt für das schwäbische Wort…Vor drei Dingen müsse man sich hüten: fremde Briefe lesen, da mache man sich unwert, in einer Schmiede nichts angreifen, das schmerze, und, in einer ›Apotek und eines arzen haus nichs zu versuchen, welches manichmal dödenlich ist.‹« (Ebd.) // I: 856, 864, 865, 3546
170. Die Apotheke öffnet einen geschlossenen Hintern.
Q: WAN I, 111
171. Die deutsche Apotheke ist die beste Kost.
Q: WAN I, 111 // E: »Gesunde Kost wie eine gute Lebens- und Speiseordnung heilen viel(e) Krankheiten eher als die lateinische Apotheke.« (Ebd.) // I: 889, 1808, 2105, 2333, 2337, 3504, 3855
172. Gibt die untere Apotheke nicht aus,
so steht es schlecht im ganzen Haus.
Q: WAN I, 111 // E: »Ohne regelmässige Leibesöffnung keine Gesundheit.« (Ebd.) Die Italiener drücken das in einem Sprichwort etwas derber aus. (s. KNE, n. pag.) // I: 40, 41, 42, 131, 365, 486, 792, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
173. Je mehr Apotheker, desto mehr Leichensteine.
Q: ZIM, 93 // E: »Leichensteine« = Grabsteine // I: 174-176, 253
174. Dem Apotheker traue der Teufel, beide haben viel Büchsen.
Q: SRK, 43 // I: 173-176, 253
175. Es ist nicht alles gesund, was der Apotheker befiehlt.
Q: WAN I, 1634 // I: 173-176, 253
176. Apothekerflaschen geben dem Tode zu naschen.
Q: WAN I, 111 // I: 173-175, 253
177. Wenn der Appetit kommt, kommt auch die Gesundheit
Q: HTL, 71 // I: 178
178. Wea kuin Appetit it hat, ist krank.
Q: REI II, 577 // R: Allgäu // E: Wer keinen Appetit (nicht) hat, ist krank. // I: 177
179. An verlorenem Appetit
stirbt man nit.
Q: WAN V, 787 // F: 971, 1692
180. April ist bos,
darum gehe nicht bloß.
Q: FTR, 81 // E: »bloß« = entblößt oder ganz unbekleidet, nackt; »gehe nicht bloß« = nicht mit bloßen Füßen oder barhäuptig bzw. zu leicht bekleidet. Sinn: Aprilwetter ist böse / launisch bzw. gesundheitsgefährdend, darum sollte man sich ausreichend kleiden. // I: 887, 3115
|61|
181. Der April
führt die alten Weiber in d’Hüll’.
Q: BDS I, 564 // R: Böhmerwald // E: »Hüll’« = Hölle, d. h. er lässt sie sterben. // I: 182, 183, 2898-2903
182. Es nimmt der April,
wen der März nicht will.
Q: WAN V, 789 // E: Im März, April und Mai sollten sich alte Leute besonders gut vorsehen, da in diesen Monaten dem Volksmund zufolge die höchsten Sterbequoten zu verzeichnen sind. // I: 181, 183, 2898-2903
183. Was der April nicht mag,
steckt der Mai in den Sack.
Q: WAN I, 114 // I: 181, 182, 2898-2903
184. Arbeit ist des Alters beste Zukost.
Q: LPH, 26
185. Arbeit ist eine Arznei vieler Laster.
Q: WAN V, 792 // I: 186, 190,
186. Arbeit ist des Blutes Balsam.
Q: HTL, 25 // E: Ein sprichwörtlich gewordener Satz aus Johann Gottfried Herders Der Cid. (siehe LPH, 25) Die ganze Stelle lautet: »Arbeit ist des Blutes Balsam, | Arbeit ist der Tugend Quell.« (zit. n. ZZM, 61) // I: 185, 190
187. Arbeit ist gesund,
denn gebratene Tauben fliegen nicht in den Mund.
Q: WAN V, 792 // I: 188, 189, 194, 195, 288, 289, 492,1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 // F: 533, 755, 800, 801, 803, 872, 958, 1484, 1485,1743, 1771, 1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525, 3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379 // W: 192
188. Arbeit erhält die Gesundheit.
Q: WAN V, 792 // I: 187, 189, 194, 195, 288, 289, 492, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 F: 1490, 1574, 1575, 1848, 2935, 3410, 4320 // W: 192
189. Arbeit ist die Hälfte der Gesundheit.
Q: SSG, n. pag. // I: 187, 188, 194, 195, 288, 289, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 // W: 192
190. Arbeit ist eine gute Hausapotheke.
Q: WAN V, 792 // I: 185, 186
191. Arbeit erhält das Leben.
Q: EBR, 22 // I: 193, 197
192. Arbeit macht krank.
Q: THP, n. pag. // E: »Das alte Sprichwort…gilt zu 100 % für all jene Arbeitsplätze, |62| bei denen Ergonomie keine…Rolle spielt.« (Ebd.) // W: 187, 188, 189, 194, 195, 288, 289, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049
193. Arbeit – macht das Leben süß.
Faulheit – stärkt die Glieder.
Q: AGR, 121 // I: 191, 197
194. Arbeit ist für Leib und Seele gesund.
Q: WAN I, 116 // I: 187, 188, 189, 195, 288, 289, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 // W: 192
195. Arbeit pflanzt Rosen auf die Wangen.
Q: FTR, 15 // I: 187, 188, 189, 194, 288, 289, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 // W: 192
196. Arbeit ist der beste Schlaftrunk.
Q: FTR, 15 // I: 203, 209, 212, 216, 3462
197. Arbeit verkürzt die Stunden und verlängert das Leben.
Q: HTL, 25 // I: 191, 193 // F: 3450
198. Bookwetenpannkoken un Bookwetengrütt
is bi de Arbeit de beste Stütt.
Q: CYN, 50 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Buchweizenpfannkuchen und Buchweizengrütze sind bei der Arbeit die beste Stütze.« (Ebd.) Der Reim betont also den kräftigenden Nährwert dieser Armeleute-Speisen. // I: 879, 1727, 1756, 1763, 1764, 2767, 2799 // W: 569, 570, 1726
199. Von großer Arbeit starben die Pferde.
Q: SRK, 45 // E: Und damit erst recht die Menschen. // I: 213-215, 1728, 2026, 2027, 4443
200. Wer keine Arbeit hat, dem schmeckt die Speise nicht.
Q: WAN V, 796 // I: 201, 204, 217, 3088
201. Nach der Arbeit schmeckt das Essen wohl.
Q: BLM II, 166 // E: »Nach der körperlichen vornehmlich. Die Eßlust wird durch Bewegung erweckt und unterhalten.« (Ebd.) // I: 200, 204, 217, 3088
202. Mäßige Arbeit stärkt die Lenden.
Q: WAN V, 794 // I: 225
203. Saure Arbeit, süßer Schlaf.
Q: BEY, 501 // E: »Arbeit würzt dem Armen sein trockenes Brot, befreit ihn von der drückenden Plage der Langeweile wie allen daraus entspringenden Uebeln und sichert ihm Gesundheit, Ruhe und Zufriedenheit.« (WAN I, 119)) // I: 196, 209, 212, 216, 3462
|63|
204. Wer seine Arbeit fleißig tut,
dem schmeckt auch seine Suppe gut.
Q: WAN V, 796 // I: 200, 201, 217, 3088
205. Ungewohnt Arbeit maakt Queesen.
Q: HMW III, 244 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Ungewohnte Arbeit macht Hautblasen. (Schwielen an den Händen) // I: 206, 207, 692
206. Unwennt Arbeit sett Quesen.
Q: CYN, 61 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Ungewohnte Arbeit verursacht Blasen.« (Ebd.) // I: 205, 207, 692
207. Ungewohnte Arbeit bringt Beulen.
Q: SRK, 45 // I: 205, 206, 692
208. Arbeite, bis du schwitzest
und iss, bis du satt bist.
Q: WAN V, 798 // I: 3519 // W: 286, 328, 370
209. Arbeite brav,
das gibt guten Schlaf.
Q: HTL, 25 // I: 196, 203, 212, 216, 3462
210. Arbeite in der Jugend streng,
lebst dann froh und in die Läng.
Q: WAN I, 121 // R: Schweiz
211. Arbeiten mit leerem Magen,
ist nicht lang zu tragen.
Q: WAN V, 798 // I: 218, 1425, 2750
212. Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süsse,
er hab’ viel oder wenig gegessen.
Q: WAN V, 799 // I: 196, 203, 209, 216, 3462
213. Wer arbeitet und niemals fei’rt,
Kraft und Leben bald verlei’rt.
Q: WAN I, 122 // E: Der Reim geht auf Rollenhagens Froschmeuseler aus dem 16. Jahrhundert zurück. (s. ZZM, 62) // I: 199, 214, 215, 1728, 2026, 2027, 4443
214. Wer arbeitet und niemals feirt,
Der Lust und Kräfte bald verleurt.
Q: EIS, 35 // E: »feirt« = feiert; »verleurt« = verliert // I: 199, 213-215, 1728, 2026, 2027, 4443
215. Wer arbeitet über die Kraft, der hat bald ausgeschafft.
Q: WAN V, 800 // I: 199, 213, 214, 1728, 2026, 2027, 4443
|64|
216. Wer sich müde arbeitet, der kann sanft schlafen.
Q: WAN V, 800 // I: 196, 203, 209, 212, 3462
217. Wer rüstig arbeitet, braucht keine Appetitpillen.
Q: WAN V, 800 // I: 200, 201, 204, 3088 // F: 3314
218. Wer viel arbeitet, muss auch viel essen!
Q: PAT, n. pag. // I: 211, 1425, 2750
219. Arfen sünd düchtige Dinger,
geevt se ook keen Knööv in de Knaken,
hoolt se doch de Achterpoort apen.
Q: CYN, 50 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Erbsen sind tüchtige Dinger, geben sie auch keine Kraft, so halten sie doch die Hinterpforte offen – über die verdaungsfördernde Wirkung dieser Hülsenfrüchte.« (Ebd.) // I: 220, 713, 890, 1153
220. Arften hemm’keen Kraft in die Knaken,
œwerst sei hollen die Achterpurt apen.
Q: HMW II, 58 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Erbsen haben keine Kraft in den Knochen, aber sie halten die Hinterpforte (Gesäß) offen. // I: 219, 713, 890, 1153
221. Arften un Speck is wat för’n Smed,
awer nich för ’n Snieder.
Q: PTL, 39 // R: Niedersachsen // E: Erbsen und Speck ist etwas für den Schmied, aber nicht für den Schneider. // I: 222, 3642, 3655, 3858
222. Dick Arften un Speck is gaut för ’n Schmidt,
œwerst nich för ’n Schnieder.
Q: HMW II, 57 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Dicke Erbsen und Speck ist gut für den Schmied, aber nicht für den Schneider. »Dick Arften dicke Erbsen waren früher ein sehr häufiges Gericht, das es auch zu besonderen Gelegenheiten…gab. Dazu aß man gepökeltes Rindfleisch, Speck, Käse.« (HMW III, 33) // I: 221, 3642, 3655, 3858 // F: 70, 79, 232, 582, 684, 685, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
223. Arger schlöppt nich.
Q: HMW II, 119 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Ärger schläft nicht. (d.i. Zorn und Ärger lassen einen nicht schlafen) // I: 20, 22, 612, 613, 819, 1801, 2534, 2535, 3577, 3599, 3601, 3619, 3783, 3792, 3805, 3816, 3817, 3819, 3820, 3823, 3963, 4652, 4664
224. Argwohn erzeugt Furcht,
und Furcht ist ein stetes Sterben.
Q: WAN V, 804 // I: 1378, 1380, 1382-1387, 2343, 3272, 3273
225. Den Arm regen,
heißt den Leib pflegen.
|65|
Q: HTL, 25 // E: »Körperliche Arbeit ist der Gesundheit sehr zuträglich.« (Ebd.) // I: 202
226. Wie der Arm ist, so muss man ihm die Ader lassen.
Q: WAN I, 129 // E: Oft auch bildlich verwendet: Man muss sich nach den Umständen richten. // I: 50, 51
227. Ein Arm ist schneller gebrochen als geheilt.
Q: WAN V, 805 // I: 1470, 1558, 4535
228. Armsünderschmalz heilt jede Krankheit.
Q: BDS IV, 47 // E: »Armsünderschmalz« = das Leichenfett Hingerichteter (»Armer Sünder«), das man sich früher beim Henker, Wasenmeister oder Totengräber beschaffte; meist war es aber ohnehin offiziell in Apotheken vorrätig. Aus mittelalterlicher Sicht hatte sich ein Delinquent gegen Gottes Ordnung versündigt. Der ›arme Sünder‹ sühnte seine Tat dann durch die ihm auferlegte Strafe. (s. MER, 120) // I: 2977
229. Armut ist der Gesundheit Mutter.
Q: WAN I, 140 // I: 231, 232, 2872 // W: 230
230. Armut ist eine böse Krankheit.
Q: WAN I, 141 // W: 229, 231, 232, 2872
231. Armut ist ein gutes Magenpflaster.
Q: WAN I, 140 // I: 229, 232, 2872 // W: 230
232. Armut
Ist fürs Podagra gut.
Q: SRK, 50 // E: »Podagra« = Gicht bzw. Fußgicht // I: 229, 231, 2872, 3342, 3349, 4636 // F: 70, 79, 222, 582, 684, 685, 808,817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366 // W: 230
233. Wenn’s Arscherl brummt,
is ’s Herzerl gsund!
Q: AGR, 36 // R: Bayern / Österreich (s. HIE, 32) // E: Salernitanerregel // I: 66, 396, 791, 910, 1392, 1395, 1396, 3571, 4464, 4465, 4591
234. Gebrechen dir Artz, nimb diese drey:
Frewde, mässig mahlzeit, Ruh dar bey!
Q: LPH, 596 // E: »alter Spruch« (Ebd.); Stehen dir keine Ärzte zur Verfügung, nimm diese drei: Freude, mäßiges Mahl und dazu Ruhe! // I: 288-294, 373, 375-379, 1302, 1303, 2624, 2681
235. Vom bösen Weib, das ist verkehrt,
vnd Artzten, die nicht sind gelehrt;
vom Freund, der Feind gewesen ist,
erlös vns, lieber Jesu Christ.
Q: WAN V, 41 // E: Ein Reimspruch aus dem 16. Jhd., der auch vor inkompetenten |66| Ärzten warnt. // I: 352, 353, 364, 386, 405, 444, 863, 882, 883, 1264-1266, 1583, 1584, 2260, 2649, 4216
236. Schwetzige Artzten
sind dem Krancken ein sonder Kranckheit.
Q: WAN V, 829 // E: Geschwätzige Ärzte sind für den Kranken eine zusätzliche Krankheit. // I: 350, 354
237. Kleine Gabe – Arzenei, große führt den Tod herbei.
Q: ZIM, 69 // I: 251, 278, 382, 783, 952, 953, 2954, 3872, 4440
238. Fremdes Brot und alter Wein
Sind gute Arzenei’n.
Q: MZK, 21 // I: 756, 1941, 2712, 3041, 4401-4406
239. Arznei wird Gift,
wenn sie nicht das Übel trifft.
Q: ECT, 54
240. Arznei ist oft gut, aber sie muss nicht zu streng sein.
Q: WAN V, 826 // I: 242
241. Arznei gehört für die Kranken.
Q: ECT, 52
242. Arznei soll nicht größer und abscheulicher sein
als die Krankheit.
Q: WAN V, 826 // I: 240
243. Arznei ist oft schädlicher als die Krankheit.
Q: ECT, 52 // I: 244
244. Oft braucht man Arznei, die schädlicher ist als die Krankheit.
Q: WAN V, 826 // I: 243
245. Welcher begehren will Arznei,
muss seine Krankheit bekennen frei.
Q: WAN V, 827 // I: 326, 327, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
246. Arznei dient das Leben zu erhalten,
kann es aber nicht verlängern.
Q: ECT, 54 // I: 247, 248
247. Arznei führt nicht über das Lebensziel,
sie dient dem, der ’s erreichen will.
Q: ZIM, 38 // I: 246, 248
248. Arznei hilft, wenn Gott will,
wo nicht, so ist’s des Lebens Ziel.
Q: WAN I, 150 // E: »Oder auch ein Fehlgriff des Arztes.« (Ebd.) // I: 246, 248, 281
|67|
249. Arznei hilft nicht für allen Schaden.
Q: HTL, 71 // I: 269 // F: 507
250. Arznei ist keine Speise von der man leben kann.
Q: ZIM, 87
251. Ablass und Arznei soll man auf gleiche Weise brauchen.
Q: WAN I, 13 // E: »Jener ist überflüssig und diese nur in kleinen Gaben zu empfehlen.« (Ebd.) // I: 237, 278, 382, 783, 952, 953, 2954, 3872, 4440
252. Rat nach der Tat und Arznei bei Leichen
werden gleichviel erreichen.
Q: WAN III, 1477 // I: 255-257, 284, 362, 1973, 3991, 4026
253. Die Arznei in des Apothekers Flasche
ist oft ein Dolch in Mörders Tasche.
Q: WAN I, 151 // I: 173-176
254. Was die Arznei nicht heilt, das muss Eisen heilen.
Q: ECT, 53 // I: 2492, 3018, 3542
255. Die Arznei kommt zu spät, wenn der Kerl tot ist.
Q: WAN V, 826 // I: 252, 256, 257, 284, 362, 1973, 3991, 4026
256. Die Arznei kommt zu spat,
wenn die Seuche vergiftet hat.
Q: WAN I, 151 // I: 252, 255-257, 284, 362, 1973, 3991, 4026
257. Die Arznei wenig frumet,
so dem Mann zu spat kumet.
Q: ECT, 53 // E: »wenig frumet« = nützt wenig // I: 252, 255-256, 284, 362, 1973, 3991, 4026
258. Man muss die Arznei nehmen nach der Krankheit.
Q: WAN V, 826 // I: 259
259. Man muss die Arznei nehmen nach dem Maß der Krankheit.
Q: RIE, 64 // I: 258
260. Die Arznei muss man sich
ihres Nutzens wegen gefallen lassen.
Q: WAN I, 151
261. Die Arznei muss bitter schmecken, sonst hilft sie nicht!
Q: AGR, 111 // E: »Je schlechter die Arznei schmeckt und je ekelhafter sie aussieht, für desto wirksamer hält sie das Volk.« (HSR, 11) // I: 268, 273, 280, 282, 341, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057, 4116
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262. Was soll der Tochter die Arznei,
wenn der Mutter der Magen verdorben ist.
Q: BEY, 50 // I: 48, 2857, 2858
263. Das größte Gut ist Gesundheit,
der größte Schatz Zufriedenheit,
die größte Lust ist Liebe, der größte Trost der Schlaf,
die beste Arznei ein wahrer Freund.
Q: WAN II, 185 // I: 1308-1312, 2609, 2657, 3761, 3762, 4403 // F: 264-267, 1428, 1444, 1641, 1651, 1835, 1915, 2622, 2930, 3107, 4187, 4283, 4619
264. In Angst und Schmerz
ein fröhlich Herz
zu aller Frist
die beste Arznei ist.
Q: WAN V, 768 // I: 1873-1876 // F: 263-267, 1428, 1444, 1641, 1651, 1835, 1915, 2622, 2930, 3107, 4187, 4283, 4619
265. Oft an eine Sache denken
ist die beste Arznei fürs Gedächtnis.
Q: WAN III, 1796 // I: 266, 1436, 1438, 1440 // F: 263-267, 1428, 1444, 1641, 1651, 1835, 1915, 2622, 2930, 3107, 4187, 4283, 4619
266. Oft an etwas denken ist die beste Arznei fürs Gedächtnis.
Q: WAN I, 573 // I: 265, 1436, 1438, 1440 // F: 263-267, 1428, 1444, 1641, 1651, 1835, 1915, 2622, 2930, 3107, 4187, 4283, 4619
267. Die beste Arznei ist die Geduld.
Q: BEY, 50 // I: 279, 374, 1444-1448, 1450-1456, 1459-1464, 2470, 3238, 3435 // F: 263-266, 1428, 1444, 1641, 1651, 1835, 1915, 2622, 2930, 3107, 4187, 4283, 4619
268. Eine Arznei muss bitter schmecken, sonst nützt sie nichts.
Q: PHW, 316 // E: »…sagt der Volksmund – was bitter schmeckt, ist auch beliebt.« (Ebd.) // I: 261, 273, 280, 282, 341, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057, 4116
269. Eine Arznei dient nicht für allen Schaden.
Q: SRK, 52 // I: 249 // F: 507
270. Einerlei Arznei macht den einen gesund, den andern wund.
Q: WAN V, 826 // E: »Einerlei« = ein- und dieselbe
271. Die größte Arznei ist in Essen und Trinken.
Q: WAN V, 826 // E: »Empfiehlt Mäßigkeit im Genuß.« (Ebd.) // I: 93, 845, 1098, 1099, 1576, 1660, 2035, 2100, 2589, 2592, 2593, 2598, 2601-2603, 2628, 2676, 2914, 2916-2921, 2923, 2924, 2938, 3080-3082, 3620, 4032, 4145, 4183, 4184, 4237, 4238
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272. Bargeld ist eine gute Arznei.
Q: WAN I, 1472 // I: 373, 379, 1488-1496, 1502 // F: 274, 1052, 2600
273. Nach guter Arznei leckt man die Finger nicht.
Q: WAN V, 826 // I: 261, 268, 280, 282, 341, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057
274. Ein Stück Brot, ein Trunk Wein und ein Hühnerei sind eine gute Arznei.
Q: WAN I, 472 // I: 703, 704, 873, 1001, 1016, 1017, 1360, 1570, 1965, 2793, 3240, 4008 F: 272, 1052, 2600
275. Es ist keine bessere Arznei,
als die, welche die Gesundheit erhält.
Q: WAN I, 151
276. Wer seine Arznei bei Weibern kauft,
bezahlt sie mit dem Leben.
Q: WAN I, 151 // E: Gemeint sind wohl Kurpfuscherinnen bzw. Kräuterweiber. »Auch das besonders im 17. Jh. aufblühende pharmazeutische Gewerbe wird nicht (oder selten) von Frauen ausgeübt und man sagt: ›Wer seine Arznei bei Weibern kauft…‹« (BDS II, 1763) // I: 901, 2499, 3363-3366, 4335
277. Teure Arznei hilft immer,
wenn nicht dem Kranken, doch dem Apotheker.
Q: SRK, 52 // E: Ironischer Hinweis darauf, dass die Wirksamkeit der Arznei beileibe nicht immer vom Preis abhängt.
278. Wenig Arznei ist gut,
wenn sie ’s tut.
Q: ZIM, 63 // I: 237, 251, 382, 783, 952, 953, 2954, 3872, 4440
279. Geduld und etlich Schreien,
die besten Arzneien.
Q: SLR II, 43 // I: 267, 374, 1444-1448, 1450-1456, 1459-1464, 2470, 3238, 3435
280. Bittere Arzneien sind die wirksamsten.
Q: BEY, 50 // I: 261, 268, 273, 282, 341, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057, 4116
281. Arzneien und Kräuter helfen nur, wenn Gott will.
Q: WAN V, 826 // I: 248
282. Rat und Arznein gehen oft bitter ein,
sind aber doch heilsam.
Q: WAN III, 1478 // I: 261, 268, 273, 280, 341, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057, 4116
|70|
283. Besser gar nicht arzneien,
als sich damit kasteien.
Q: ECT, 53 // E: »kasteien« = enthaltsam leben, sich Entbehrungen auferlegen // I: 1566
284. Wer arzneit, tu ’s zu rechter Zeit.
Q: WAN I, 151 // I: 252, 255-257, 362, 1973, 3991, 4026
285. Eine Flasche Bier und Sauerkohl
schaden dem Arzt eine halbe Pistol.
Q: WAN V, 993 // R: Braunschweig // E: »Sauerkohl« = norddeutsch für »Sauerkraut«; »die Pistole« hier: alte Goldmünze // I: 564, 565, 596, 643, 644, 647, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // F: 905, 1395, 1396, 3471, 3472, 3477-3479, 3939, 4370, 4464
286. Wer isst, wenn ihn hungert,
und aufhört, eh’ er satt ist,
darf dem Arzt kein Lohn
und dem Apotheker kein Speis bezahlen.
Q: WAN V, 1242 // E: »Speis« = gesunde Speis«, also: Arznei, Medikamente // I: 328, 361, 370, 778, 1074, 1075, 1105, 1989, 1993, 2000, 2003, 2039, 2100, 2290, 2653, 2835, 3627, 3628, 4001, 4002, 4029 // W: 208, 3519
287. Wer seine Tür dem Armen nicht öffnen will,
der muss sie dem Arzt öffnen.
Q: WAN V, 1769
288. Arbeit und Ruh
schließt dem Arzt die Türe zu.
Q: WAN V, 793 // I: 187, 188, 189, 194, 195, 234, 288-294, 373, 375-379, 1559, 1560, 1743, 2468, 3054, 3715, 4049 // F: 694, 1352 // W: 192
289. Arbeit, Mäßigkeit und Ruh
schließen dem Arzt die Türe zu.
Q: RIE, 38 // I: 187, 188, 189, 194, 195, 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1559, 1560, 1743, 1803, 2468, 2605, 2606, 2928-2937, 3054, 3715, 4049, 4180-4182 // F: 694, 1352 // W: 192
290. Bewegung, Mäßigkeit und Ruh’,
schließt dem Arzt die Türe zu.
Q: WAN I, 152 // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 627, 628, 1122, 1165, 1166, 1571, 1803, 2589, 2605, 2606, 2928-2937, 3379-3383, 3459, 3928, 4180-4182 // F: 694, 1352
291. Drei Dinge schließen dem Arzt die Türe zu:
Freude, Mäßigkeit und Ruh’.
Q: WAN I, 618 // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2605, 2606, 2624, 2681, 2928-2937, 4180-4182 // F: 694, 1352
|71|
292. Freude, Mäßigkeit und Ruh
schließen dem Arzt die Türe zu.
Q: AGR, 96 // R: Rheinland // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2605, 2606, 2624, 2681, 2928-2937, 4180-4182 // F: 694, 1352
293. Freude, Mäßigkeit und Ruh,
schleust dem Arzt die Türe zu.
Q: ROT, 113 // R: Schlesien // E: »schleust« = schließt; Ein sprichwörtlich gewordener Reim aus den Sinngedichten Friedrich von Logaus (1604-1655) // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2605, 2606, 2624, 2681, 2928-2937, 4180-4182 // F: 694, 1352
294. Mäßigkeit und Ruh’
schließt dem Arzt die Türe zu.
Q: WAN III, 491 // I: 234, 288-293, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1803, 2605, 2606, 2928-2937, 4180-4182 // F: 694, 1352
295. Es ist ein Geck, der den Arzt zum Erben einsetzt.
Q: WAN V, 1307 // E: »Geck« : hier synonym mit Narr // I: 296-302, 908, 909
296. Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum Erben einsetzt.
Q: WAN II, 47 // I: 295-302, 908, 909
297. Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt.
Q: KTE, 26 // I: 295-302, 908, 909
298. Der Kranke ist nicht gescheit,
der seinen Arzt zum Erben einsetzt.
Q: WAN II, 1578 // I: 295-302, 908, 909
299. Der Kranke ist ein Tor, der seinen Arzt zum Erben macht.
Q: WAN II, 1578 // I: 295-302, 908, 909
300. Der Kranke tut übel, der seinen Arzt zum Erben einsetzt.
Q: WAN II, 1578 // I: 295-302, 908, 909
301. Wer den Arzt zum Erben setzt,
hat das Leben schlecht geschätzt.
Q: ZIM, 53 // I: 295-302, 908, 909
302. Wer den Arzt sich setzt zum Erben,
der muss ohne Gnade sterben.
Q: WAN V, 830 // I: 295-301, 908, 909
303. Luft und Licht in deinem Haus
Treiben den Arzt zur Tür hinaus.
Q: HTL, 26 // I: 1133-1135, 2611, 2720, 2758-2761, 2854, 2855, 2976, 3505, 3770-3776, 3778, 3934
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304. Drei Dinge muss der Arzt haben, soll er taugen:
ein Löwenherz, Jungfrau Hand und Falkenaugen.
Q: WAN V, 1148 // E: »Jungfrau Hand« = zarte, bewegliche, kunstfertige Hand // I: 313, 897, 932, 4527, 4528
305. Je länger der Arzt auch flickt,
je schlimmer ist der Kranke zu heilen.
Q: WAN I, 153
306. Warme Füße, kühler Kopf,
dann bleibt der Arzt ein armer Tropf.
Q: LLL, n. pag. // I: 43, 97, 98, 131, 365, 911-917, 919-927, 934, 935, 939-943, 1398-1400, 1405, 2295, 2296, 2299, 2782, 2957, 3116, 3763
307. Wem der Arzt Alaun verschreibt,
der muss nicht Zucker brauchen.
Q: WAN I, 154 // E: »Alaun« = ein Salz; Sinn: Man soll sich an die Anweisungen des Arztes halten.
308. Wenn der Arzt dabei, ist das Gift Arznei.
Q: WAN V, 830
309. Wenn der Arzt an den Puls fühlt,
so lernt er die Krankheit kennen.
Q: WAN I, 154 // W: 3357
310. Will der Arzt nicht rezeptieren,
so magst du das Bündel schnüren.
Q: ECT, 58 // E: »rezeptieren« = Rezept ausstellen; »das Bündel schnüren« = sich zum Aufbruch fertig machen, hier: sich auf den Tod gefaßt machen; »Mit Bündel ist dabei urspr. das Paket mit den Habseligkeiten der Handwerksgesellen, bes. der Zimmerleute, gemeint.« (RHR I, 280)
311. Wenn der Arzt zu oft schröpft, kommt Wasser statt Blut.
Q: WAN I, 154 // E: Das Schröpfen mittels Schröpfkopf bzw. Schröpfglas war eine dem Aderlass vergleichbare Praxis der örtlichen Blutentziehung. // I: 3678
312. Das Gebet und Red ist der Kranken Arzt.
Q: WAN I, 1380 // E: »Red« hier: Gespräch, Unterhaltung, Trostworte // I: 604, 605, 1428-1430, 3445, 4170
313. Ein Arzt muss ein Adleraug’ und eine Frauenhand haben.
Q: WAN I, 153 // I: 304, 897, 932, 4527, 4528
314. Ein Arzt, der umsonst dient, dessen Dienst ist oft umsonst.
Q: WAN I, 153 // E: »Was unentgeltlich geleistet wird, ist in der Regel nicht viel werth.« (Ebd.) // I: 1835
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315. Ein Arzt muss oft ein Glied absetzen,
dass der Leib erhalten wird.
Q: WAN V, 828 // E: »absetzen« = amputieren
316. Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer,
Ein Arzt, Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein
sagt wohl zu, und – Frieden;
wenn ihrer mehr sind, so verderben sie gemeiniglich.
Q: WAN II, 7 // I: 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900, 1313, 2624
317. Was ein Arzt nicht weiß,
das weiß der andere um so weniger.
Q: ECT, 60 // I: 316, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
318. Hüte dich vor einem Arzt, der an dir lernen will.
Q: WAN II, 950 // I: 338, 343-345, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948 // F: 1048, 1198, 1278, 2024, 2874, 3399
319. Wer von einem Arzt zum andern rennt,
kommt bald beim Totengräber an.
Q: ECT, 60 // I: 316, 317, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
320. Wer sich nicht selbst heilen kann, bedarf einen Arzt.
Q: WAN II, 461 // E: »bedarf einen Arzt« = »bedarf eines Arztes, sollte zum Arzt gehen
321. Willst du Ruh,
Ruf einen Arzt herzu.
Q: HTL, 71 // E: »Notwendigkeit der ärztlichen Hilfe.« (Ebd.)
322. Es hat nicht jeder Arzt die rechte Hand zum Heilen.
Q: SAI, 243
323. Kein Arzt ist besser als drei.
Q: WAN I, 153 // I: 316, 317, 319, 380, 381, 383, 387-394, 900
324. Am Tage schlaf nicht, in der Nacht trink kein Wasser,
dann brauchst du keinen Arzt.
Q: WAN V, 1757 // I: 3117, 3597, 3604, 3765
325. Ohne Arzt dauert er sieben Tage, mit Arzt eine Woche.
Q: SDZ, V2 / 7 // E: »Die alte Beschreibung, was die moderne Medizin gegen einen banalen Schnupfen auszurichten vermag.« (Ebd.) // I: 959-962, 1055-1059, 1718, 1719, 2361, 3663
326. Wer seinen Arzt und Ratgeber leugt,
am allermeisten sich selbst betreugt.
Q: ZIM, 36 // E: »leugt« = belügt; »betreugt« = betrügt // I: 245, 327, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
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327. Wer seinen Rat und Arzt belügt,
am meisten selber sich betrügt.
Q: WAN III, 1482 // I: 245, 326, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
328. Wer nicht isst, als wenn er hungert, und zu essen aufhört,
ehe er satt ist, der bleibt von Arzt und Apotheke fern.
Q: WAN I, 896 // I: 286, 361, 370, 778, 1074, 1075, 1105, 1989, 1993, 2000, 2003, 2039, 2100, 2290, 2653, 2835, 3627, 3628, 4001, 4002, 4029 // W: 208, 3519
329. Wer seinen Feind zum Arzt macht, dem ist sein Leben feil.
Q: WAN I, 973
330. Ein alter Arzt, ein junger Advokat.
Q: ECT, 59 // I: 331, 366, 531
331. Alter Arzt und junger Barbier.
Q: ZIM, 28 // E: »Barbier« = auch: Heilgehilfe, Bartscherer; »Erfahrung dort und sichere Hand hier!« (Ebd.) // I: 330, 366, 531
332. Ein barmherziger Arzt macht eine stinkende Wunde.
Q: WAN V, 828 // I: 334, 335, 346, 351, 355, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
333. Jeder kann selbst sein bester Arzt sein.
Q: WAN V, 829
334. Gelinder Arzt macht faule Schäden.
Q: WAN V, 829 // E: »faul« hier: stinkend, eitrig, in Fäulnis übergehend // I: 332, 335, 346, 351, 355, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
335. Ein gelinder Arzt zum faulen Schaden
macht das Übel ärger.
Q: ZIM, 27 // I: 332, 334, 346, 351, 355, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
336. Ein geschickter Arzt hat für jede Wunde einen Balsam.
Q: WAN I, 153 // I: 2444, 2446, 2685, 3147, 3486, 3752, 4324 // W: 337, 2445, 2469
337. Auch ein geschickter Arzt heilt nicht alle Wunden.
Q: WAN I, 152 // I: 2445, 2469 // W: 336, 2444, 2446, 2685, 3147, 3486, 3752, 4324
338. Gunger Arzt – höckriger Gottsacker.
Q: BLT, 13 // R: Erzgebirge / Sachsen // E: Junger Arzt, höckriger Gottesacker (= Friedhof). // I: 318, 343-345, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
339. Ein guter Arzt bedarf keiner Posaunen.
Q: ZIM, 29 // E: Empfiehlt Vorsicht vor Ärzten, die für sich die Werbetrommel rühren (müssen).
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340. Ein guter Arzt muss zuvor etliche Spital geleert haben.
Q: WAN V, 829 // E: »Spital« = Krankenhäuser, Spitäler
341. Ein guter Arzt gibt nicht nur süße Tränke,
sondern auch bittere Pillen.
Q: WAN I, 153 // I: 261, 268, 273, 280, 282, 2368, 2474, 2952, 2953, 2955, 4056, 4057, 4116
342. Ein guter Arzt beobachtet die Wunde,
wenn sie auch geschlossen ist.
Q: WAN I, 153
343. Junger Arzt, buckliger Kirchhof.
Q: ECT, 57 // I: 318, 338, 344, 345, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
344. Junger Arzt, höckriger Kirchhof.
Q: DFR I, 57 // I: 318, 338, 343-345, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
345. Ein junger Arzt muss drei Kirchhöfe haben.
Q: DFR I, 57 // E: »Alter Spruch« (LPH, 34) // I: 318, 338, 343, 344, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
346. Ein milder Arzt verschlimmert die Krankheit,
ein strenger kürzt und hebt sie.
Q: WAN V, 829 // E: »hebt sie« = behebt sie // I: 332, 334, 335, 351, 355, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
347. Neuer Arzt – neuer Kirchhof; neuer Theolog – neue Hölle;
neuer Jurist – neuer Galgen; neuer Philosoph – neue Kappe.
Q: WAN I, 153 // I: 318, 338, 343-345, 348, 349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
348. Neuer Theolog muss eine neue Hölle,
neuer Jurist einen neuen Galgen,
neuer Arzt einen neuen Kirchhof,
neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.
Q: SAI, 92 // I: 318, 338, 343-345, 347-349, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
349. Ein neuer Arzt, ein neuer Kirchhof.
Q: BCG, 146 // I: 318, 338, 343-345, 347, 348, 369, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
350. Ein schwatzender Arzt ist schlimmer als das Fieber.
Q: ECT, 57 // I: 236, 354 // F: 974, 1378, 1897, 2019, 2029, 2377, 3016, 3053, 3273,3455, 3925, 4011, 4034, 4708
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351. Der strengste Arzt ist der beste.
Q: ECT, 55 // I: 332, 334, 335, 346, 355, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
352. Einen unerfahrnen Arzt, ungekochte Speis’,
und übriges Trinken meid, bistu weis.
Q: WAN V, 829 // E: »übrig« = zu viel, über das rechte Maß hinaus; »bistu weis« = wenn du klug bist // I: 73, 74, 75, 235, 353, 364, 368, 386, 573-579, 863, 882, 883, 966, 1264, 1265, 1290, 1291, 1583, 1584, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2260, 2294, 2567, 2579, 2649, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4216, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
353. Vor einem unwissenden, unerfahrenen Arzt
und zweimal gekochter Speis,
vor einem bösen Weibe
behüte uns lieber Herre Gott.
Q: WAN V, 829 // I: 235, 352, 364, 386, 405, 444, 863, 882, 883, 1264-1266, 1583, 1584, 2260, 2291, 2292, 2649, 3232, 3851, 3852, 4216
354. Ein verzagter Arzt, der die Kranken viel fragt,
sie doppelt plagt.
Q: ZIM, 27 // I: 236, 350
355. Weichlicher Arzt macht faule Wunden.
Q: RIE, 50 // I: 332, 334, 335, 346, 351, 1776, 2081, 4526, 4529, 4530
356. Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten
darf man nichts verschweigen.
Q: GLU, 254 // E: »Weil es diesen Herrn sonst unmöglich wird, uns einen, den jedesmaligen Bedürfnissen angemessenen Rath zu ertheilen.« (WGR, 15) // I: 245, 326, 327, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
357. Dem Arzte, Beichtvater und Advokaten
darf man nichts verschweigen.
Q: WAN I, 152 // I: 245, 326, 327, 357-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
358. Dem Advokaten, Beichtvater und Arzte
darf man nichts verschweigen.
Q: KTE, 9 // E: »Sonst kann er nicht helfen und behandelt Dich und Deine Sache falsch.« (Ebd.) // I: 245, 326, 327, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
359. Dem Advokaten, Beichtvater und Arzte
muss man nichts verschweigen.
Q: WAN I, 33 // I: 245, 326, 327, 356-360, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
360. Dreien darf man nichts verschweigen:
dem Beichtvater, dem Arzte und dem Advokaten.
Q: WAN I, 692 // I: 245, 326, 327, 356-359, 395, 907, 1541, 2452-2454, 2766
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361. Wer isst, ehe er hungert, gibt dem Arzte Handgeld.
Q: WAN I, 895 // E: »Handgeld« = »geld was bei eingehung eines vertrags dem sich zu leistungen und diensten verpflichtenden gegeben wird.« (GRI X, 389) // I: 286, 328, 370, 778, 1989, 1993, 2003, 2100, 2653, 2835, 4001, 4002, 4029 // F: 2869, 3365, 4029
362. Es ist zu spät nach dem Arzte geschickt,
wenn der Kranke auf der Bahre liegt.
Q: WAN IV, 666 // E: Die indirekte Empfehlung lautet also, rechtzeitig einen Arzt hinzuzuziehen. // I: 252, 255-257, 284, 1973, 3991, 4026
363. Vor dem Arzte braucht man sich nicht zu schämen.
Q: ECT, 60
364. Drei taugen nicht: Fechter ohne Beulen, Ärzte ohne Kunst
und Wächter im Duseldunst.
Q: WAN I, 692 // E: »im Duseldunst« = betrunken // I: 235, 352, 353, 386, 863, 882, 883, 1264, 1265, 1583, 1584, 2260, 2649, 4216
365. Halte den Kopf kühl, die Füße warm und den Leib offen,
so kannst du aller Ärzte spotten.
Q: HTL, 25 // I: 40-43, 97, 98, 131, 172, 306, 486, 792, 888, 891-896, 906, 911-917, 919-927, 930, 934, 935, 939-943, 946, 947, 1398-1400, 1405, 1515, 1544, 1902-1904, 2295, 2296, 2299, 2618, 2782, 2957, 3116, 3763, 3930
366. Die Ärzte müssen alt, die Apotheker reich
und die Barbiere jung sein.
Q: ECT, 56 // E: »Der Apotheker muß reich sein, so wie der Arzt alt und der Chirurg jung. Im Fall des Apothekers war dies nicht unbedingt bissig gemeint, da ein Apotheker wohlhabend sein mußte, um stets frische Arzneimittel am Lager zu haben. War er arm, konnte er dies nicht.« (BOU I, 4) »Es gilt vom Apotheker heute nicht mehr das Wort: ›Die Ärzte müssen alt, die Apotheker reich, und die Barbiere jung sein.‹ Die Erfahrung jener, die sichere Hand dieser war ein Schutz der Kranken vor Schädigung; der Reichtum der Apotheker hielt sie ab, irgendwelchen Betrug zu üben, zu dem bei Armut grosse Versuchung und leichte Möglichkeit war.« (ZIM, 89) // I: 330, 331, 531
367. Bei Fiebern und Podagra sind die Ärzte blind.
Q: ECT, 62 // E: »Podagra« = (Fuß-) Gicht; »sind die Ärzte blind« = sind die Ärzte machtlos // I: 1164, 2949, 3337
368. Fressen und Saufen macht die Ärzte reich.
Q: KRM, 32 // E: »Weil es die Gesundheit untergräbt, zu deren erwünschter Herstellung niemand ängstlicher und häufiger, als der sinnliche Genußmensch seine Zuflucht zu den Aerzten nimmt.« (WGR, 43) // I: 73, 74, 75, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
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369. Die Pfarrer bauen den Acker Gottes
und die Ärzte den Gottesacker.
Q: SHT, n. pag. // I: 318, 338, 343-345, 347-349, 384, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
370. Wer die Ärzte vermeiden will,
muss sich mit leerem Magen zu Tische setzen
und aufstehen, ehe er voll ist.
Q: ECT, 58 // E: »voll« = satt // I: 286, 328, 361, 778, 1074, 1075, 1105, 1989, 1993, 2000, 2003, 2100, 2039, 2290, 2653, 2835, 3627, 3628, 4001, 4002, 4029 // W: 208, 3519
371. Wenn die Ärzte streiten, kann der Kranke reiten.
Q: ZIM, 34 // E: »reiten« = »auf den Kirchhof abgehen« (ECT, 60) // I: 372
372. Wo die Ärzte streiten, erntet der Tod.
Q: BEY, 50 // I: 371
373. Die besten Ärzte in der Welt
Sind Dr. Mäßig, Dr. Lustig, Dr. Ruh und Dr. Geld.
Q: HTL, 26 // I: 234, 272, 288-294, 375-379, 1302, 1303, 1488-1496, 1502, 2624, 2681
374. Die besten Ärzte weit und breit
sind: Natur, Geduld und Zeit.
Q: ZIM, 46 // I: 267, 279, 1444-1448, 1450-1456, 1459-1464, 2470, 3238, 3435
375. Fröhlichkeit und Mäßigkeit sind die besten Ärzte.
Q: WST, 180 // I: 234, 288-294, 373, 376-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2624, 2681, 2697, 2928-2937, 4180-4182
376. Fröhlichkeit und Mäßigkeit sind die zwei besten Ärzte.
Q: WAN I, 1218 // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2624, 2681, 2697, 2928-2937, 4180-4182
377. Doktor Maß, Doktor Stille und Doktor Frohmann
sind die größten Ärzte.
Q: WAN III, 488 // E: Salernitanerregel // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1803, 2624, 2681, 2697, 2928-2937, 4180-4182
378. Doktor Wasser, Doktor Mäßigkeit und Doktor Ruhe
sind die drei besten Ärzte.
Q: WAN V, 1800 // I: 234, 288-294, 373, 375-379, 1122, 1165, 1166, 1803, 2928-2937, 4180-4182
379. Die vier besten Ärzte in der Welt
sind: Doktor Mäßig, Doktor Lustig, Doktor Ruh –
und Doktor Geld.
Q: ECT, 56 // I: 234, 272, 288-294, 373, 375-378, 1122, 1165, 1166, 1302, 1303, 1488-1496, 1502, 1803, 2624, 2681, 2928-2937, 4180-4182
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380. Drei Ärzte bei einem Kranken,
da kann sich der Kirchhof bedanken.
Q: ECT, 56 // I: 316, 317, 319, 323, 381, 383, 387-394, 900, 2950
381. Zwei Dreien sind bös:
drei Freier um eine Braut, drei Ärzte bei einem Kranken.
Q: WAN I, 693 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 383, 387-394, 900
382. Geschickte Ärzte lieben große Flaschen nicht.
Q: WAN I, 153 // E: »Nämlich Arznei. Gute Aerzte verschreiben wenig Arzneien und lassen die Natur gewähren.« (Ebd.) // I: 237, 251, 278, 783, 952, 953, 2954, 3872, 4440
383. Je mehr Ärzte, je mehr Krankheit.
Q: ZIM, 34 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 387-394, 900
384. Junge Ärzte füllen die Gottesäcker.
Q: ECT, 57 // I: 318, 338, 343-345, 347-349, 369, 898, 899, 936-938, 2947, 2948
385. Schlechte Ärzte machen aus kleinen Wunden große.
Q: WAN I, 153
386. Unerfahrene Ärzte, ungekostete Speisen
und zuviel trinken muss meiden,
wer nicht will leiden.
Q: ZIM, 56 // I: 235, 352, 353, 364, 863, 882, 883, 1264, 1265, 1583, 1584, 2260, 2649, 4216
387. Wo viel Ärzte sind, da ist große Gefahr.
Q: ECT, 58 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 388-394, 900
388. Wo viel Ärzte sind, da ist viel Gefahr.
Q: ZIM, 34 // E: »Doppelsinnig.« (Ebd.) // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
389. Viele Ärzte heilen übel.
Q: ZIM, 34 // E: »Ein treffliches Wortspiel! Denn man könnte auch verstehen: Viele Ärzte heilen Übel.« (Ebd.) // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
390. Viele Ärzte sind des Kranken Tod.
Q: BEY, 638 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
391. Zwei Ärzte, dreierlei Meinungen.
Q: RIE, 52 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
392. Wenn zwei Ärzte zusammenkommen,
steht einer im Genitiv.
Q: ECT, 58 // E: »im Genitiv stehen« = zuviel sein, überflüssig sein // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
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393. Wenn zwei Ärzte sich umarmen, so tanzt der Tod.
Q: ZIM, 34 // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-394, 900
394. Wenn zwei Ärzte sich umarmen, so tanzt der Tod;
und wenn zwei Advokaten, der Exekutor.
Q: WAN V, 830 // E: »Exekutor« hier: Gerichtsvollzieher // I: 316, 317, 319, 323, 380, 381, 383, 387-393, 900
395. Ärzten und Advokaten muss man nichts verschweigen.
Q: WAN I, 152 // E: »Weil nur von der vollkommenen Kenntniss, die sie von unserm Zustande erhalten, die Möglichkeit abhängt, uns zu helfen.« (Ebd.) // I: 245, 326, 327, 356-360, 907, 1541, 2452-2454, 2766
396. Wer gut kann essen und gut winden,
Braucht den Ärzten nichts einzubinden.
Q: HTL, 23 // I: 66, 233, 791, 910, 1392, 1395, 1396, 3571, 4464, 4465, 4591
397. Die Starken bedürfen des Arztes nicht,
sondern die Kranken.
Q: WAN IV, 780 // I: 1538, 1557 // »Matth. 9, 12« (ZZM, 69)
398. Chöörig ässa hebt Liib ond Seel zääma.
Q: HLZ, n. pag. // R: Kleinwalsertal // E: Tüchtig essen hält Leib und Seele zusammen. // I: 2591, 2656, 2659
399. Jede Heilung geht durch den Atem.
Q: SVA, n. pag. // E: »sagt ein altes Sprichwort« (Ebd.)
400. So lange der Atem noch aus- und eingeht,
ist beim Kranken noch Hoffnung da.
Q: WAN I, 157 // I: 2386, 2387
401. Spinat und Pilze darf man nicht wieder aufwärmen.
Q: IVN, n. pag. // I: 402, 3324, 3325, 3326, 3329, 3863
402. Pilze und Spinat darf man nicht aufwärmen.
Q: BAR, n. pag. // E: »Die Regel stammt noch aus der Zeit, in der man Lebensmittel nicht immer optimal kühlen konnte.« (Ebd.) // I: 401, 3324, 3325, 3326, 3329, 3863
403. Aug’ will keinen Rauch.
Q: WAN I. 169 // I: 404, 405, 422, 442-445, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
404. Drei Ding schaden dem Aug:
Wind, weiße Farb und Rauch;
vor den dreien dich bewahr,
so bleiben deine Augen klar.
Q: WAN V, 1143 // I: 403, 405, 422, 442-445, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
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405. Fünf Dinge treiben Tränen ins Aug:
Hunger, arger Nachbar, bös Weib, Zwiebeln und Rauch.
Q: WAN V, 1156 // I: 235, 353, 403, 404, 422, 442-445, 459, 461, 862, 882, 883, 1117, 1264-1266, 1583, 1584, 2649, 3384 // W: 472
406. Hast du im Aug’ ein Stäubelein,
je mehr du reibest, je ärger wird es sein.
Q: WAN V, 849 // I: 416, 421, 425, 430, 433, 451, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
407. Glaub’, Aug’ und Gewissen
können kein Sandkörnlein vertragen.
Q: WAN I, 1699 // I: 425, 434, 455, 3512
408. Glaub’, Aug’ und Jungfrauschaft vertragen keinen Scherz.
Q: WAN I, 1699 // I: 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
409. Die Ehr, Glaub und Aug leiden keinen Scherz.
Q: WAN I, 734 // I: 408, 410-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457-458
410. Ehr, Glaub und ein Aug leiden keinen Scherz.
Q: WAN V, 1213 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
411. Auge, Glaub’ und Glimpf,
Leiden keinen Schimpf.
Q: WGR, 9 // E: »Glaub« = Kredit; »Glimpf« = Ehre, guter Name, Würde, Ansehen (vgl. verunglimpfen); »Schimpf« = Scherz, Spaß // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
412. Drei Dinge leiden keinen Schimpf:
Auge, Glaub’ und Glimpf.
Q: WAN I, 616 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441.457, 458
413. Drei Dinge verstehen keinen Scherz:
die Ehre, das Auge, das Herz.
Q: WAN I, 626 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458, 3559-3563
414. Drei Dinge vertragen keinen Spott:
Auge, Treue, Gott.
Q: WAN I, 626 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
415. Ehr’ und Auge leiden keinen Scherz.
Q: BEY, 54 // I: 408, 409-414, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
416. Glaub’ und Auge wollen nicht viel gerührt sein.
Q: WAN I, 1699 // I: 406, 421, 430, 433, 451, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
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417. Glaube, Auge, Glimpf
leiden keinen Schimpf.
Q: WAN I, 1699 // I: 408, 409-415, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
418. Jungfrau, Auge und Glaube dulden keinen Scherz.
Q: WAN II, 1050 // I: 408, 409-415, 417, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
419. Das Auge ist ein Fenster in die Seele.
Q: IAG, n. pag. // E: »deutsches Sprichwort, angelehnt an die Bibel« (Ebd.) // I: 447-449
420. Wenn das Auge Not leidet, so hilft ihm die Hand.
Q: WAN I, 177 // I: 425 // W: 406, 416, 421, 430, 433, 451, 453, 465, 473, 1891
421. Je mehr man das Auge reibt,
desto höher man die Hitze treibt.
Q: WAN I, 174 // I: 406, 416, 430, 433, 451, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
422. Auch kleiner Rauch beißt das Auge.
Q: WAN III, 1498 // I: 403, 404, 405, 442-445, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
423. Das Auge, die Ehre und ein redlich Herz
leiden keinen Scherz.
Q: WAN I, 171 // I: 408, 409-415, 417, 418, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458, 3559-3563
424. Drei Dinge dulden keinen Scherz:
das Auge, die Ehre und ein redlich Herz.
Q: WAN I, 611 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 428, 429, 438-441, 457, 458, 3559-3563
425. Wer das Auge erhalten will, muss es vom Staube reinigen.
Q: WAN I, 178 // I: 407, 434, 455, 3512
426. Was dem Auge schadet,
schadet darum dem Schlafe noch nicht.
Q: WAN I, 176 // E: »Was dem einen wehe thut, thut deshalb dem andern noch nicht wehe.« (Ebd.)
427. Gold an den Ohren, zieht’s Rot us den Auge.
Q: BDS VI, 1211 // R: Schweiz // E: Goldringe an den Ohren ziehen das Rote aus den Augen. »Nach deutschem Volksglauben hilft der Ohrring hauptsächlich gegen Augenkrankheiten…In der Schweiz heißt es, daß bei entzündeten oder triefenden Augen das Durchstechen der Ohren, das oft ein längeres Eitern verursacht, die Entzündung aus den Augen ablenkt. Doch ist auch der Stoff, aus dem der Ohrring gemacht ist, wichtig. So soll das Gold der Ringe, die man besonders bei Augenentzündungen der Kinder verwendet, den Krankheitsstoff anziehen.« (BDS VI, 1218)
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428. Drei Dinge lassen nicht mit ihnen scherzen:
Eine Jungfrau, ein Auge und der Glaube.
Q: WAN I, 615 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 429, 438-441, 457, 458
429. Eine Jungfrau, ein Auge und der Glaube
lassen nicht mit sich scherzen.
Q: LPH, 437 // R: Schweiz // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 438-441, 457, 458
430. Wer ein Stäublein im Auge hat,
je mehr er’s reibt, je mehr es schmerzt.
Q: WAN IV, 785 // I: 406, 416, 421, 433, 451, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
431. Ein bös Auge verderbt das andere.
Q: SRK, 54 // E: »bös Auge«: vgl. »böser Blick«, der angeblich andere krank machen oder sie verhexen kann; hier ist mit »bös« aber eher »entzündet, krank« gemeint. // I: 432, 435, 468
432. Kein böses Auge sollte das schöne Kind ansehen.
Q: EIS, 44 // E: »Jede Bewunderung ist nach allgemeiner Volksansicht nur der Ausdruck des Neides. ›Böser Blick‹ und ›Berufen‹ gehören unzertrennlich zusammen. In vielen Ländern braucht man beim Anblick eines hübschen Kindes …nur zu sagen: ›Welch hübsches Kind‹…um sogleich in den Verdacht zu geraten, dasselbe mit bösem Blicke angesehen zu haben.« (BDS I, 686) // I: 431, 435, 468
433. Wer ein böses Auge hat,
der soll es mit dem Ellenbogen verbinden.
Q: ROT, 57 // E: »böse« hier: schmerzend, brennend, krank; »mit dem Ellenbogen verbinden« = nicht mit den Fingern reiben, nicht berühren // I: 406, 416, 421, 430, 451, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
434. Ein klein Stäublein entzündet das ganze Auge.
Q: WAN IV, 785 // I: 407, 425, 455, 3512
435. Ein gesundes Auge wird ungesund und bös,
wann’s ein ungesundes ansieht.
Q: WAN I, 173 // I: 431, 432, 468
436. Wo ein gesundes Auge Engel sieht,
da erblickt eine schlechte Brille nur Teufel.
Q: WAN I, 179
437. Die Sonne ist eine Stiefmutter für ein krankes Auge.
Q: WAN IV, 613 // I: 460, 466, 474-476, 478, 480
438. Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz.
Q: FKH, 480 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 439-441, 457, 458
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439. Gerücht, Glaube und Augen können kein Jucken leiden.
Q: WAN V, 1334 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
440. Gerücht, Glaub’ und Augen
zum Scherze nicht taugen.
Q: WAN I, 1578 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457, 458
441. Vier Dinge lassen mit ihnen keinen Scherz treiben:
Wasser, Feuer, Augen und Jungfrauen.
Q: WAN I, 646 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-440, 457, 458
442. Drei Ding den Augen beschwerlich seind:
Rauch, Sturmwind, glückselig Feind.
Q: WAN V, 1142 // E: »seind« = sind // I: 403, 404, 405, 422, 443-445, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
443. Der Rauch schadet den Augen mehr
als das Feuer den Haaren.
Q: WAN III, 1498 // I: 403, 404, 405, 422, 442-445, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
444. Rauch, bös Weib und Zwiebel
bekommen den Augen übel.
Q: WAN III, 1500 // I: 235, 353, 403, 404, 405, 422, 442-445, 459, 461, 862, 882, 883, 1117, 1264-1266, 1583, 1584, 2649, 3384 // W: 472
445. Was Rauch den Augen und Essig den Zähnen,
ist Wahrheit den Ohren.
Q: WAN III, 1501 // I: 403, 404, 405, 422, 442-444, 459, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
446. Roter Wein schadet den Augen.
Q: WAN V, 102
447. Die Augen sind das Fenster zur Seele.
Q: SWR III, n. pag. // E: »Sagt ein bekanntes Sprichwort. Aber damit sind sie noch nicht Spiegel des Körpers. Und obwohl es viele Krankheiten gibt, die auch in den Augen sichtbare Spuren hinterlassen, die meisten Krankheiten kann man eben nicht von den Augen ablesen. Das sehen die Heilpraktiker, die Iris-Diagnostik betreiben, jedoch ganz anders.« (Ebd.) // I: 419, 448, 449
448. Die Augen sind der Spiegel der Seele.
Q: SHD, n. pag. // E: »…besagt ein altes Sprichwort. So verrät ein Blick in die Augen oft mehr als viele Worte und schon die Ärzte des Altertums wußten aus den Augen zu lesen. Nicht nur der Gemütszustand, sondern auch die Konstitution sowie körperliche Beschwerden sind für die Diagnostik ablesbar.« (Ebd.) // I: 419, 447, 449 // F: 1812, 2807
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449. Die Augen sind das Spiegelbild der Seele.
Q: BES, n. pag. // I: 419, 447, 448
450. Probier nicht anderer Leute Brillen auf,
sonst verdirbst du dir die Augen.
Q: WOL, n. pag.
451. Die Augen muss man nicht anrühren,
ausgenommen mit dem Ellenbogen.
Q: WAN I, 172 // I: 406, 416, 421, 430, 433, 453, 465, 473, 1891 // W: 420
452. Setz dich nicht so dicht vor den Fernseher,
sonst verdirbst du dir die Augen.
Q: WOL, n. pag. // E: »Eine Erziehungsmaßnahme. Genauso wenig wie das Verdrehen der Augen oder das Lesen unter der Bettdecke den Augen schadet, gehen vom Fernsehen Gefahren für die Sehkraft aus.« (BTS II, 32)
453. Wenn die Augen sollen gesunden,
der halte die Finger hübsch gebunden.
Q: WAN V, 851 // I: 406, 416, 421, 430, 433, 451, 465, 473, 1891 // W: 420
454. Lies nicht im Halbdunkel,
sonst verdirbst du dir die Augen.
Q: WOL, n. pag. // I: 479, 2693-2695, 2721, 2722, 3972
455. Wem die Augen schmerzen,
der halte sich vom Staube fern.
Q: WAN V, 851 // I: 407, 425, 434, 3512
456. Fenchel, Eisenkraut, Rosen, Rauten, Schelkraut
macht die Augen lauter.
Q: WAN V, 1258 // E: »Schelkraut« = Schöllkraut; »lauter« = rein, klar, glänzend, scharfsichtiger; Salernitanerregel // F: 732, 4270, 4280, 4318, 4319
457. Drei Dinge muss man nicht beleidigen:
die Augen, die Weiber und den Glauben.
Q: WAN I, 617 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 458
458. Drei Dinge nicht zum Scherze taugen:
das Gerücht, der Glaub’ und die Augen.
Q: WAN I, 618 // I: 408, 409-415, 417, 418, 423, 424, 428, 429, 438-441, 457
459. Lauch und Rauch für die Augen wenig taugen.
Q: WAN II, 1807 // I: 403, 404, 405, 422, 442-445, 461, 862, 1117, 3384 // W: 472
460. Grell Licht die Augen sticht.
Q: WAN V, 1556 // I: 437, 466, 474-476, 478, 480
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461. Fremder Rauch beißt die Augen.
Q: BEY, 54 // I: 403, 404, 405, 422, 442-445, 459, 862, 1117, 3384 // W: 472
462. Wenn man zu viel schielt,
können die Augen stehen bleiben.
Q: DRO II, 37 // E: »die Mär « (Ebd.) // I: 463, 464, 3564
463. Wenn man aus Spaß schielt,
können die Augen stehen bleiben.
Q: DRO IV, 128 // I: 462, 464, 3564
464. Wenn man zur vollen Stunde schielt,
bleiben die Augen so stehen.
Q: TAB, n. pag. // E: »Kindheitslüge« (Ebd.) // I: 462, 463, 3564
465. Wer Staub in den Augen hat, macht’s durch Reiben ärger.
Q: WAN IV, 784 // I: 406, 416, 421, 430, 433, 451, 453, 473, 1891 // W: 420
466. Wahrheit und Sonnenlicht
vertragen blöde Augen nicht.
Q: WAN IV, 1757 // E: »blöde« hier: schwach, schlecht, empfindlich (vgl. Blödsinn / Schwachsinn) // I: 437, 460, 474-476, 478, 480
467. Böse Augen kann man heilen,
aber schielende nicht zurückbringen.
Q: WAN I, 170 // E: »zurückbringen« hier: normalisieren, Fehlbildung beheben
468. Wer böse Augen ansieht,
dem hängen sie ihre Krankheit an.
Q: WAN I, 178 // E: »Spanischer Aberglaube.« (Ebd.); Mit »bösen Augen« ist hier der sogenannte »böse Blick« gemeint. // I: 431, 432, 435
469. Gesunde Augen bedürfen keiner Brillen.
Q: WAN I, 174 // I: 470, 2610, 4031
470. Wer gesunde Augen hat, braucht keine Brille.
Q: WAN I, 178 // I: 469, 2610, 4031
471. Große Augen vertragen oft das wenigste Licht.
Q: WAN I, 174
472. Gute Augen fürchten den Rauch nicht.
Q: WAN I, 174 // W: 403-405, 422, 442-445, 459, 461, 862, 1117, 3384
473. Kranke Augen darf man nur mit dem Ellenbogen reiben.
Q: WAN I. 174 // I: 406, 416, 421, 430, 433, 451, 453, 465, 1891 // W: 420
474. Kranke Augen können das Licht nicht sehen.
Q: WAN I, 174 // E: d. h., sie vertragen es nicht // I: 437, 460, 466, 475, 476, 478, 480, 3223
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475. Licht ist für kranke Augen nicht.
Q: WAN III, 113 // I: 437, 460, 466, 474-476, 478, 480, 3223
476. Viel Licht taugt für kranke Augen nicht.
Q: WAN III, 114 // I: 437, 460, 466, 474, 475, 478, 480, 3223
477. Wer kranke Augen hat, braucht scharfe Ohren.
Q: BEY, 437
478. Schwache Augen blendet auch ein klein Licht.
Q: WAN I, 176 // I: 437, 460, 466, 474-476, 480, 3223
479. Wer im Dunkeln liest, schadet seinen Augen.
Q: AMM, n. pag. // I: 454, 2693-2695, 2721, 2722, 3972
480. Am Tage Licht ist Augengift.
Q: WAN IV, 992 // R: Braunschweig // I: 437, 460, 466, 474-476, 478
481. Ein Augenkranker, der ein Augenarzt sein will,
ist ein wunderlich Ding.
Q: WAN I, 186 // E: »Ein jeder sollte zuerst seine eigenen Gebrechen erkennen und auf deren Heilung bedacht sein.« (Ebd.) // I: 904
482. Augentrost ist besser als Tausendgüldenkraut.
Q: WAN I, 186 // E: Aussage zur Wirksamkeit zweier Heilpflanzen
483. Wer im August will bleiben wohl,
genieße weder Frau noch Kohl.
Q: WAN I, 187 // E: Nach der alten Säftelehre galt Sex in den heißen Sommermonaten als der Gesundheit abträglich. Man sollte auch kühlende, feuchte Speisen zu sich nehmen und nicht den bei den galenischen Qualitäten meist als warm und trocken eingestuften Kohl, der üblicherweise im August blüht und nach alter Überlieferung im Sommer dem Magen schädlicher sein soll als im Winter. Ursprungsland war hier eventuell Frankreich, wo Kohl ohnehin eine mythische Sonderrolle hatte: Juin, juillet, août, ni femme, ni chou. (LXR, 110) // I:1278, 2104, 3029-3031
484. Trink kein Wasser im August. Es ist giftig!
Q: AGR, 83 // R: Frankenland // E: Obskure »Wetter-Gesundheitsregel« (Ebd.); Sie warnt wohl davor, »eiskaltes Wasser zu trinken, solange man erhitzt ist.« (Ebd.) Möglicherweise wird auch auf die Gefahr einer Infektion durch verunreinigtes Trink- bzw. Brunnenwasser im Hochsommer hingewiesen.
485. Der Augustmond ist gefährlich für einen Kranken.
Q: AGR, 86 // R: »ein schweizerisches Sprichwort« (Ebd.) // E: »Im Hochsommer hat der Mond einen besonders starken, meist verhängnisvollen Einfluß auf Gemüt und Gesundheit des Menschen.« (Ebd.) Bei »Augustmond« ist hier tatsächlich der Mond im August gemeint, und nicht etwa nur der Monat August, der bei uns ja früher auch »Augstmon«, »Augstmonat« bzw. »Augustmond« hieß.
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486. Eine gute Ausleerung ist so viel wert wie ein Frühstück.
Q: WAN V, 865 // E: »Ausleerung« hier: morgendlicher Stuhlgang // I: 40, 41, 42, 131, 172, 365, 792, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
487. Austern soll man nur in den Monaten
mit dem Buchstaben »r« essen.
Q: BRA, n. pag. // E: »Zu Olims Zeiten kam die Regel auf« (Ebd.); vielfach auch die »R-Regel« genannt; im Vergleich mit der Miesmuschel ist die Auster die größere und seltenere Muschelart. // I: 3090-3095 // F: 534-536, 1210, 1219, 2139, 2505-2508, 3029-3031
488. Austern und Dummköpfe sind schwer zu verdauen.
Q: WAN I, 209 // F: 2526-2528
489. Bacchus tötet mehr denn Mars.
Q: WAN I, 213 // E: Bacchus = röm. Gott des Weines; Mars = röm. Kriegsgott // I: 490 F: 1255, 1257, 1294, 2523, 4141-4144, 4179, 4180, 4237, 4695-4697
490. Bacchus und Mars haben mehr Deutsche erlegt,
als Venus Welsche hat ausgefegt.
Q: WAN I, 213 // E: »Welsche« = romanischsprachige Ausländer, insbesondere Franzosen und Italiener; Bedeutung: Durch Wein und Krieg sind mehr Deutsche umgekommen als Männer der Romania durch übermäßigen Geschlechtstrieb. // I: 489 // F: 1255, 1257, 1294, 4141-4144, 4179, 4180, 4237, 4695-4697
491. Ut’n Pott äten, gifft dicke Backen.
Q: HMW III, 235 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: »Schon in der Küche naschen, gibt dicke Backen.« (Ebd.) Wenn man also schon aus dem Kochtopf (ut’n Pott) isst, wird man dick. // I: 1860, 2288, 2522, 2523, 2529
492. Graben und Hacken
macht rote Backen.
Q: BEY, 59 // I: 187-189, 194, 195, 288, 289, 1559, 1560, 2468, 3054, 3715, 4049 // F: 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
493. Dat is beter, mit den Bäcker to eten as mit den Afteker.
Q: CYN, 65 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Es ist besser, mit dem Bäcker zu essen als mit dem Apotheker.« (Ebd.) Ein indirekter Rat, tunlichst auf seine Gesundheit zu achten.
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494. Ein Baum ohne Äste, ein Wirt ohne Gäste,
ein Wagen ohne Rad, ein Mensch ohne Bad,
werden die lange erhalten, so lass ich’s Gott walten.
Q: WAN I, 276 // I: 495, 502, 507, 510, 512-514, 517, 518, 1960, 2443, 2642, 2661, 2663, 2664, 2668, 2845, 2848, 2904, 3727, 4091, 4317 // W: 496-501, 506, 509-512, 515, 852, 876, 1426, 1924, 2586, 2587, 2643, 2661, 2663, 2665, 2853, 3541, 4027
495. E i n Bad vertreibt den Tod nicht.
Q: HTL, 24
496. Mancher ging ins Bad gesund, und kam zurück als kranker Hund.
Q: WAN V, 889 // I: 497-501 // F: 3418
497. Mancher reist gesund ins Bad und kommt zurück malad.
Q: WAN III, 1645 // E: »malad« = krank // I: 496-501 // F: 3420
498. Mancher geht gesund ins Bad
und kommt zurück mit schwerem Schad’.
Q: WAN I, 1634 // I: 496-501 // F: 3420
499. Mancher geht mit Jucken ins Bad
und kommt mit der Krätze wieder.
Q: SRK, 272 // E: Unter der früher sehr häufigen Krätze verstand das Volk nicht nur den durch die Krätzmilbe verursachten juckenden Hautausschlag (Skabies), sondern mitunter auch verschiedene Ekzeme. (vgl. UMS, 180 ff) // I: 496-501 // F: 3420
500. Mancher reist krätzig ins Bad
und kommt räudig wieder heim.
Q: SRK, 57 // E: Sinn: Nicht jeder Badeaufenthalt bringt die ersehnte Heilung; »räudig« = krätzig, grindig, skabiös (an einem Hautausschlag leidend) // I: 496-501 // F: 3420
501. Vielen geschieht, dass sie kräftig ins Bad fahren
und räudig wieder heimkommen.
Q: WAN I, 1585 // I: 496-500 // F: 3420
502. In der Kirche gebetet von Herzensgrund,
im Bade gesorgt, dass der Leib gesund.
Q: WAN II, 1340 // I: 4317
503. Im währenden Bade soll sich jedweder
des Trinckens enthalten, weil es der Leber Schaden bringet.
Q: BDS V, 984 // R: Sachsen // E: »Die Leber ist Aufnahmeorgan für die Getränke, das bleibt als Anschauung bis heute…Eine Gesundheitsregel von 1753 lautet: ›Im währenden Bade…‹« (Ebd.)
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504. Bade dich, eh’ es Nacht wird.
Q: WAN I, 220 // E: »Wol [Sic!] nur von dem Baden in freien Gewässern, wegen der dabei möglichen Gefahren zu verstehen.« (Ebd.)
505. Alte Bademütter und alte Ärzte sind die besten.
Q: WAN I, 219 // E: » Bademütter« sind hier keineswegs mit Bademägden in Badstuben gleichzusetzen. Die Bezeichnung war vielmehr ein Synonym für Hebammen, welche ja Neugeborene sogleich zu baden pflegten. Bei Geburten empfahl der Volksmund also, sich erfahrenen »Bademüttern« bzw. »Bademuhmen« (»Muhme« ist das alte deutsche Wort für »Tante«) anzuvertrauen. In Schwaben hieß die Hebamme denn auch »Storchentante«.
506. Baden trocknet die Haut aus.
Q: GHZ II, n. pag. // I: 512
507. Baden wendet nicht allen Schaden.
Q: KTE, 30
508. Baden ist mehr als Waschen.
Q: HTL, 24
509. Kalt Baden macht Schaden.
Q: HTL, 24 // E: Welche Art von Schaden man davontragen soll, beschrieb 1806 der Wiener Arzt und Parömiologe Bremser: »Wer lang im kalten Bade sich aufhält, empfindet darauf große Mattigkeit und sein Gesicht ist blaß.« (BRS, 59) // W: 517
510. Oft Baden bekommt dem Leibe wohl, aber den Augen übel.
Q: HTL, 71 // E: Soll zu den Sprichwörtern zählen, »die falsche Lehren predigen.« (Ebd.)
511. An diesem und dem Peter- und Paulstag
soll man nicht baden, da will der Fluss sein Opfer haben.
Q: MRZ, 213 // E: Die Bauernregel warnt davor, an Christi Himmelfahrt (immer 40 Tage nach Ostern) bzw. an Peter und Paul (29. Juni) in Flüssen zu baden. // I: 2055, 2069
512. Lang baden trocknet den Leib aus,
aber kurz feuchtigt den Leib.
Q: WAN V, 890 // I: 506
513. Wer lange badet, der lebt lange.
Q: WAN V, 891 // I: 514 // F: 90, 1681, 1698, 2022, 2630, 3950, 3951, 4004, 4156, 4192, 4613
514. Wer am längsten badet, lebt am längsten.
Q: HTL, 24 // I: 513 // F: 1434, 1785, 1874, 2242, 2336, 2716, 3439, 4047
515. Nüchtern baden macht dürren Leib,
und mit vollem Magen feist.
Q: WAN V, 890 // E: »feist« = fett, dick
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516. Bader geben sich oft für Wundärzte aus.
Q: WAN I, 220 // E: »Und nehmen’s übel, wenn man sie nicht Doctor heisst und ihr Gebräu – Medicin.« (Ebd.) Bader führten früher gemeinhin ärztliche Eingriffe, wie etwa Zahnziehen oder Aderlass, aus. Das Sprichwort enthält also den indirekten Rat, sich lieber richtigen Ärzten anzuvertrauen.
517. Kalte Bäder machen warmes Blut.
Q: HTL, 24 // W: 509
518. Den Badetag soll man halten wie den Sonntag.
Q: LPH, 42 // E: d.i. heilighalten, bzw. einhalten oder hochhalten
519. Rothe Bagge dütet nit immer uff Gesundheit.
Q: WAN I, 215 // R: Frickthal // E: »Rote Backe(n) deutet nicht immer auf Gesundheit«, d. h. sie lassen nicht immer auf Gesundheit schließen.
520. Auch schön im Haar und jung von Jahr
ist nicht sicher vor der Bahr.
Q: WAN IV, 314 // E: »vor der Bahr« = vor dem Tod, der Totenbahre // I: 1120, 1268, 2079, 2711
521. Baldrian,
Greif mir dran!
Q: HKD II, 170 // E: Dieser obskure Reim lässt vermuten, dass der Baldrian (Valeriana officinalis) einst auch als Aphrodisiakum benutzt wurde (siehe HKD II, 168, LMT, 151 und MZL I, 255).
522. Koch, koch Baldrian,
Es wird schon wieder besser wa’n.
Q: MZL I, 255 // R: Schlesien // E: Eine Empfehlung aus einer der vielen Pestsagen. // I: 523-525, 1236, 3257, 3258, 3914
523. Trinkt Baldrian,
So kommt ihr alle davon!
Q: MZL I, 256 // R: Vogtland // E: Ein volkstümlicher Reim aus einer Pestsage. // I: 522-525, 1236, 3257, 3258, 3914 // F: 689, 3375
524. Trinkt Baldrian,
Sonst müsst ihr alle dran.
Q: GNG, 19 // R: Sachsen // E: Dieser Reim bezieht sich auf den »Schwarzen Tod«. Denn Baldrian galt einst, wohl wegen des stechenden Geruchs seiner Wurzel, als spezielles Schutzmittel gegen die Pest. // I: 522-525, 1236, 3257, 3258, 3914
525. Trinkt Baldrian -
sonst seid ihr alle dran.
Q: AHT, 29 // R: Sachsen // I: 522-524, 1236, 3257, 3258, 3914
526. Ballaststoffe sind gesund.
Q: HRO, n. pag. // E: »Ernährungslegende« (Ebd.) // F: 671, 858, 859, 999, 2940, 4123, 4712
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527. Bananen machen dick.
Q: MVN, 64 // E: Dieser im populären Sprichwortmuster »X macht Y« gehaltene Hinweis findet sich bei den »modernen Ernährungsmärchen.« (siehe ebd.) // F: 25, 641, 669, 2141, 2961, 3193, 3833, 4433, 4672
528. Bananen machen glücklich.
Q: DON, n. pag. // I: 529, 530 // F: 3194
529. Bananen enthalten Glückshormone.
Q: BKH II, 6 // I: 528, 530
530. Bananen machen happy.
Q: SHA II, n. pag. // E: »Food-Fabel« (Ebd.) // I: 528, 529
531. Der Barbier muss jung und der Doktor alt sein.
Q: WAN I, 233 // E: Der »Bartscherer«, der wie der Bader auch klistierte und andere medizinische Hilfsdienste leistete, musste vor allem eine ruhige Hand beim Rasieren haben. // I: 330, 331, 366
532. Barfuß erkältet man sich!
Q: AMM, n. pag. // E: »das Ammenmärchen« (Ebd.) // W: 533
533. Barfuß laufen ist gesund.
Q: DAF, n. pag. // E: »nicht umsonst heißt es auch immer…« (Ebd.) // F: 187, 755, 800, 801, 803, 872, 958, 1484, 1485, 1743, 1771, 1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525, 3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379 // W: 532
534. Man darf erst nach den Monaten mit »R« barfuß laufen.
Q: BIK, n. pag. // E: »Meine Großmutter hat immer gesagt…« (Ebd.); vor dem Mai hielt man also beschuhte Füße für angebracht bzw. das Barfußlaufen für gesundheitlich riskant. Der »Stichtag« für nackte Sohlen war dabei einst der 23. April : »Georgi bringt grüne Schuh« (siehe WMR, n. pag.) // I: 535, 536 // F: 487, 535, 536, 1210, 1219, 2139, 2505-2508, 3029-3031, 3090-3095
535. Nur in Monaten ohne »R« soll barfuß gelaufen werden.
Q: HOB, n. pag. // E: »das Ammenmärchen besagt…« (Ebd.) // I: 534, 536 // F: 487, 534-536, 1210, 1219, 2139, 2505-2508, 3029-3031, 3090-3095
536. Barfuß nur in Monaten ohne »R«!
Q: EKW, n. pag. // E: »Das war einmal!« (Ebd.) // I: 534, 535 // F: 487, 534, 535, 1210, 1219, 2139, 2505-2508, 3029-3031, 3090-3095
537. Bärlauch macht bärenstark.
Q: HDS, n. pag. // E: »Volksmund…Dem Bärlauch werden große Heilkräfte nachgesagt.« (Ebd.) // I: 538, 3374
538. Bärlauch im Mai,
erspart das ganze Jahr den Arzt und die Arznei!
Q: HCB, n. pag. // E: »altes Harzer Sprichwort« (Ebd.); Der Bärlauch ist ein |93| heimisches Wildkraut, das auch unter dem Namen »Waldknoblauch« bekannt war. »Man müsste ihn wegen seiner gesundbringenden Wirkung eigentlich auf ›Krankenkasse‹ bekommen.« (PLS,45) // I: 537, 3374
539. Fängt der Bart an, weiß zu sein,
lass die Frau und trinke Wein.
Q: WAN V, 903 // I: 120, 2053, 3917
540. Wer vor dem Bart ist weis’ und klug,
der ist nicht witzig lang’ genug.
Q: WAN I, 238 // E: » vor dem Bart« = vor dem Bartwuchs, als Junge; »witzig« hier: intelligent, geistreich, verständig; Sinn: Frühweise Kinder sterben früh // I: 139, 1336, 1337, 1413, 1710, 1745, 2189, 2222-2233, 2238-2241, 2246, 2247, 2273, 4435, 4436, 4438, 4480
541. Wenn en Baselist enn aluega cha,
’s öb ma ehna cha g’sie, mos ma sterba.
Q: HKD I, 53 // R: Appenzell / Schweiz // E: »Wenn ein Basilisk einen anblicken kann, bevor man ihn zu sehen bekommt, so muß man sterben.« (Ebd.) »Basilisk« heißt soviel wie »der kleine König«. Dieses Fabeltier, dessen Blick den Tod bringen soll, kam »aus dem Morgenland über Rom in die mittelalterlichen Klöster und erst aus diesen unter das Volk.« (Ebd.) Man dachte ihn sich meist als eine Art Zwergdrache mit einer Krone auf dem Kopf. // I: 2464
542. Basilikum wirft Jungfrau’n um.
Q: SKB, n. pag. // E: »In größeren Dosen gilt Basilikum als Liebesmittel (Aphrodisiakum).« (HKD I, 53) // F: 812
543. Der Teufel greift die Leute am Bauch,
wo sie am weichsten sind.
Q: KRK, n. pag. // E: »…besagt ein Sprichwort. Und tatsächlich klagen 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung über Magen-Darm-Beschwerden.« (Ebd.)
544. Man soll den Bauch gemach füllen.
Q: WAN I, 249 // I: 545, 546, 559, 2662, 4259
545. Allzu viel treibt den Bauch vor.
Q: WAN I, 49 // E: Und große Bäuche lassen einen bekanntlich nicht alt werden. // I: 544, 546, 559, 2662, 4259
546. Den Bauch verhatscheln,
Heißt nach dem Kirchhof watscheln.
Q: HTL, 69 // E: »verhatscheln« = verhätscheln, verwöhnen // I: 544, 545, 559, 2662, 4259
547. Der Bauch, so mit Hunger ist beschwert,
zu studieren nicht fast begehrt.
Q: WAN V, 910 // E: »Der hungrige Magen studirt [sic!] eben so schlecht, als der volle Bauch.« (BRS, 28) // I: 552, 1800, 2823, 4258
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548. Ist der Bauch satt, so ist das Herz froh.
Q: SHT, n. pag. // I: 2801
549. Wenn der Bauch voll ist, ist das Haupt blöde.
Q: KTE, 33 // E: »blöde« hier: schwach, kraftlos, geistig träge // I: 550-551, 554-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
550. Wenn der Bauch voll ist, will das Herz ruhen.
Q: WAN I, 250 // I: 549-551, 554-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
551. Fetter Bauch macht mageres Hirn.
Q: BEY, 63 // I: 549, 550, 554-558, 560, 1260,2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
552. Ein leerer Bauch studiert nicht gern.
Q: CTZ, n. pag. // E: »Heute hört man vielfach auch den Spruch…« (Ebd.) // I: 547, 1800, 2823, 4258
553. Vollem Bauch schmeckt alles bitter.
Q: BEY, 643
554. Voller Bauch, ein fauler Gauch.
Q: FKH, 63 // E: »Gauch« = Dummkopf // I: 549-551, 555-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
555. Voller Bauch studiert übel.
Q: WAN I, 249 // E: Das zur Verdauung benötigte Blut fehlt dann nämlich im Gehirn und lässt einen ermüden. (s. BRT I, 243) // I: 549-551, 554-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
556. Voller Bauch zum Studieren nicht taugt.
Q: KTE, 33 // I: 549-551, 554-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
557. Voller Bauch trainiert nicht gern.
Q: SAT I, n. pag. // E: »Denn schließlich weiß schon der Volksmund…« (Ebd.) // I: 549-551, 554-558, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
558. Ein voller Bauch studiert nicht gern.
Q: BCG, 75 // I: 549-551, 554-557, 560, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
559. Große Bäuch, frühe Leich.
Q: WAN V, 910 // R: Württemberg // E: »frühe Leich« = vorzeitige Begräbnisse // I: 544-546, 2662, 4259
560. Im Bauche Schmeer, im Kopfe leer.
Q: WAN I, 248 // E: »Schwelgerei stumpft die Schärfe des Geistes ab.« (Ebd.); »Schmeer« bzw. Schmer = Fett // I: 549-551, 554-558, 1260, 2517, 2800, 2828, 2829, 3518, 3520, 4234, 4236
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561. Frisches Obst und Leitungswasser
bescheren Bauchschmerzen.
Q: SBK II, n. pag. // E: »lehrt jede besorgte Mutter ihr Kind« (Ebd.);»Diese Weisheit ist längst überholt.« (Ebd.) // I: 562, 2261-2267, 3207, 3208, 3896, 3897
562. Äpfel und Wasser machen Bauchweh!
Q: BAN III, n. pag. // E: Soll zu den »bekanntesten Weisheiten« zählen, die »schon an Omas Küchentisch erzählt wurden« (siehe ebd.) // I: 561, 2261-2267, 3207, 3208, 3896, 3897
563. Dicke Bohnen und Schwartenmagen
kann der Bauer wohl vertragen.
Q: OSN II, 234 // R: Eifel (s. WAN I, 425) // E: »Schwartenmagen = eine Wurstart // I: 713, 714, 890
564. Speck unn Sauerkraut
filld em Bauer die Haud.
Q: FBH, 25 // R: Hessen // E: Speck und Sauerkraut füllen dem Bauern die Haut. // I: 285, 565, 596, 643, 644, 647, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526
565. Erdäpfel und Kraut
füllen dem Bauern die Haut.
Q: FTR, 151 // E: »Erdäpfel« = Kartoffeln // I: 285, 564, 596, 643, 644, 647, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526
566. Hirsebrei mit brauner Butter
ist das beste Bauernfutter.
Q: FTR, 151 // E: »Bauernregel« (ENB, n. pag.)
567. Die drei großen ›B‹ dürfen auf keinem Bauernhof fehlen: Beinwurz, Brennessel, Bockshornklee.
Q: AGR, 53 // R: Alpenraum // E: Die erstgenannte Heilpflanze ist auch unter dem Namen »Beinwell« bekannt, letztere – eine Hülsenfruchtart – heißt man bisweilen Bisamklee bzw. Griechisch-Heu. // I: 734, 2718
568. Eiken, Pappeln un Weiden müst du meiden,
œwer Bäuken kannst du säuken.
Q: HMW III, 78 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Eichen, Pappeln und Weiden musst du meiden, aber Buchen kannst du suchen. (Eine Empfehlung, wie man bei Gewitter im Freien angeblich unversehrt bleibt.) // I: 780, 983, 1005-1008, 2752, 4355, 4356
569. Baukweitengrütt, fief Schritt, dreimal Piss, weg is.
Q: HMW III, 38 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Buchweizengrütze, fünf Schritt, dreimal Wasser gelassen und weg ist sie. Bezieht sich auf deren »geringen Nährwert« (siehe ebd.) // I: 570, 1726 // W: 198, 879, 1727, 1756, 1763, 1764, 2767, 2799
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570. Baukweitengrütt, föffteihn Schritt,
von hier bet na’n Stall is allens wedder all.
Q: HMW III, 38 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Buchweizengrütze, fünfzehn Schritt, von hier bis zum Stall ist alles wieder alle (dahin). Bezieht sich auf deren »geringen Nährwert« (siehe ebd.) // I: 569, 1726 // W: 198, 879, 1727, 1756, 1763, 1764, 2767, 2799
571. Man muss auf keinen Baum sehen,
worauf ein Mädchen steht, sonst wird man blind.
Q: WAN I, 280 // E: »Ein Wort, das unsere Alten gewöhnlich zu Knaben sagten und das die Bildung des Schamgefühls und der Züchtigkeit zur Absicht hat.« (Ebd.)
572. Friss Bazillen in der Zeit,
dann bist du immun in der Not!
Q: DSR, 3 // E: »Schmutz und die legendären Bazillen…sehen Mediziner heute großzügiger als noch vor ein paar Jahren…Was Ärzte heute wissen, hat meine Berliner Schlummermutter schon in den Zwanzigerjahren…erfahren (und sie hat das oft zitiert): ›Friss Bazillen…‹« (Ebd.)
573. Es ersaufen mehr im Becher als im Bach.
Q: WAN I, 847 // I: 73, 74, 75, 368, 574-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
574. Im Becher ersaufen mehr Leute als im Bach.
Q: PUN, 210 // I: 73, 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
575. Es ertrinken mehr im Becher als in der Donau.
Q: SRK, 65 // I: 73, 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
576. Im Becher ersaufen mehr als im Meer.
Q: HBG, 282 // I: 73, 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
577. Im Becher ertrinken mehr, denn im Meer.
Q: WAN I, 286 // E: »Die Zahl derer, welche zechend ihre Gesundheit zerrütten und ihr Leben verkürzen, ist grösser als die Zahl derer, die auf dem Meere |97| verunglücken.« (Ebd.) // I: 73, 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
578. Im Becher ertrinken mehr Leute als im Meere.
Q: HTL, 69 // I: 73, 74, 75, 368, 573-579, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
579. Mehr ertrinken im Becher, als im Meere.
Q: BLM II, 159 // E: »Ein sieches Leben verfolgt die mehresten Trinker, und reißt sie in der Hälfte ihrer Tage dahin.« (Ebd.) // I: 73, 74, 75, 368, 573-578, 966, 1290, 1291, 1642-1647, 1687, 1730, 1734-1740, 2002, 2074, 2127, 2294, 2567, 2579, 2856, 3529-3533, 3648-3650, 3673, 3719, 3931, 3935, 4030, 4081-4087, 4089, 4096-4100, 4102-4107, 4122, 4128, 4129, 4141, 4254, 4288, 4313, 4394-4400, 4426-4428
580. Beckebroud macht Backe doud,
Bauernbroud macht Backe roud.
Q: BDS I, 1592 // E: Beckenbrot macht die Backen tot, Bauernbrot macht die Backen rot. »Beckenbrot« = Weißbrot; »Bauernbrot« = Schwarzbrot; »Am meisten Kraft hat nach deutschem Volksglauben das Schwarz-Hausbackenbrot… dies hat auch mehr Gehalt als das Beckenbrot.« (Ebd.) Der zweite Teil dieses Spruches ist auch in Bayerisch-Schwaben sprichwörtlich (gewesen): »’s Baurabroat macht d’Backa roat.« (WHR, 139) // F: 492, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262 // W: 703, 704, 873
581. Bedrohter Mann lebt dreißig Jahr.
Q: SRK, 103 // I: 968-971, 2708
582. Rote Beete ist gut für das Blut.
Q: LIF II, n. pag. // E: »Ernährungstipp aus Großmutters Zeiten« (Ebd. // I: 602, 603 // F: 70, 79, 222, 232, 684, 685, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
583. Beicht’ macht leicht.
Q: KRM, 12 // E: »Sich aussprechen erleichtert.« (BEY, 68) // I: 584, 585, 1865
584. Beichten von Herzen benimmt die Gewissensschmerzen.
Q: WAN I, 297 // E: »benehmen« = früher Variante zu »nehmen« // I: 583, 585, 1865
585. Wer wohl beichtet,
sein Herz erleichtet.
Q: EIS, 64 // E: »erleichten« = leicht machen, erleichtern // I: 583, 584, 1865
|98|
586. Allzufein bricht leicht ein Bein.
Q: BEY, 68
587. Das böse Bein muss im Bette sein.
Q: WAN I, 299 // E: »böse« hier: schmerzend, krank, gebrochen // I: 588-591, 594, 609, 610, 1401
588. Gute Frau und böses Bein
sollen nicht auf der Straße sein.
Q: WAN I, 1126 // I: 587-591, 594, 609, 610, 1401
589. Das kranke Bein gehört ins Bett,
der kranke Arm in die Binde.
Q: WAN V, 826 // I: 587-591, 594, 609, 610, 1401
590. Zerbrochenes Bein bleibt zu Hause.
Q: WAN I, 301 // I: 587-591, 594, 609, 610, 1401
591. Kranke Bein’
und brave Frauen findet man daheim.
Q: FTR, 100 // I: 587-590, 594, 609, 610, 1401
592. Ein Beinbruch heilt wohl,
aber bei bösem Wetter schmerzt’s.
Q: WAN I, 303
593. Zu schnell macht müde Beine.
Q: HBG, 278 // W: 3463
594. Bösen Beinen und frommen Weibern
dient am besten zu Hause zu bleiben.
Q: WAN I, 299 // I: 587-591, 609, 610, 1401
595. Besser beißen als unverdaut verschlucken.
Q: EBR, 71 // I: 674, 676, 681, 750, 1296, 1481-1483, 2160, 2162, 2166-2168, 3853, 4201
596. Ber nert, Brannwin tert.
Q: WAN I, 374 // R: Niederdeutsch, z. B. auch in Mecklenburg-Vorpommern (siehe HMW II, 62) oder in Niedersachsen (siehe PTL, 40) // E: Bier nährt, Branntwein zehrt. // I: 285, 564, 565, 643, 644, 647, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526
597. Dem Berauschten gib ein Mittagessen,
aber kein Abendessen dem Halbberauschten.
Q: WAN I, 311 // E: »Es ist wahrscheinlich, dass der Berauschte am Abend wieder nüchtern werden wird. Der Halbberauschte aber wird während des Abendessens vollends betrunken werden und die Nacht über in diesem Zustande bleiben.« (Ebd.)
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598. Bergluft – gesunde Luft, darin die Leute wohl dauern.
Q: WAN I, 317 // E: dauern: hier »alt werden« // I: 2560
599. Hohe Berge und tiefe Schächte,
junge Weiber und frisches Brot,
sind des Bergmanns Tod.
Q: WAN V, 959 // R: Oberschlesien // I: 2277
600. Wo Beryllus ist,
da ist der Teufel zu keiner Frist.
Q: WAN V, 962 // E: »Beryllus«, wegen seiner meergrünen Farbe auch Aquamarin genannt, ist ein Halbedelstein, dem man gewisse Heilwirkungen nachsagt(e).
601. Bist du besessen, so lasse dich bannen.
Q: SRK, 68 // E: »besessen« = von bösen Geistern, Dämonen bzw. dem Teufel beherrscht; »sich bannen lassen«= sich die Besessenheit austreiben lassen // I: 2415
602. Rote Bete macht das Blut schön dunkelrot.
Q: LIF II, n. pag. // E: »Wie oft hat man das in Kindertagen gehört? « Ebd.) // I: 582, 603
603. Rote Bete macht rote Wangen.
Q: WOL, n. pag. // E: Oft nur gesagt, um Kinder zum Verzehr zu animieren. // I: 582, 602 // F: 492, 580, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
604. Beten hilft mehr, denn arzneien.
Q: WAN I, 341 // E: »Ohne Beten war Heilung früher selten denkbar.« (WIS, n. pag.) // I: 312, 605, 1428-1430, 3445, 4170
605. Im Beten und Danken soll niemand wanken,
das gehört für Gesunde und Kranke.
Q: WAN V, 974 // I: 312, 604, 1428-1430, 3445, 4170
606. Den Beter lass beten, den Schläfer lass schlafen,
den Esser schlag tot.
Q: BDS II, 1039 // E: Mit diesem »Sprichwort« (ebd.) warnte man einst, wohl aus Angst vor Schadendämonen bzw. Gottes Zorn, davor, bei Gewittern zu essen. Unter anderem befürchtete man Zahnweh oder Blitzeinschlag, falls jemand während eines Gewitters aß. (siehe ebd.)
607. Betrübnis ist ein langsamer Tod
und der Tod eine kurze Betrübnis.
Q: WAN I, 343
608. Wer seine Betrübnis verhehlt, macht sie schwerer.
Q: WAN I, 343
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609. ’s Bett heilt neunerlei Krankheiten und ein böses Bein.
Q: RIE, 84 // E: »böse« hier: krank, schmerzend, gebrochen // I: 587-591, 594, 610, 1401
610. Das Bett ist das beste Pflaster für einen wunden Fuß.
Q: WAN I, 348 // I: 587-591, 594, 609, 1401 // F: 1456, 1461, 1983, 4623
611. Dat Bett tehrt.
Q: CYN, 16 // R: Plattdeutscher Sprachraum (hier: Holstein, Nordniedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Das Bett zehrt – zu oder von jemandem, der vom Krankenlager geschwächt ist.« (Ebd.) Gibt auch den indirekten Rat, sich nicht gleich wieder voll zu belasten. // I: 2434
612. Ins Bett muss man keine Sorge mitnehmen.
Q: WAN I, 3488 // I: 20, 22, 223, 613, 819, 1801, 2534, 2535, 3577, 3599, 3601, 3619, 3783, 3792, 3805, 3816, 3817, 3819, 3820, 3823, 3963, 4652, 4664
613. Wenn man fröhlich zu Bett geht und alle Sorge
in den Schuhen vor dem Bett stehen lässt, so schläft sich’s gut.
Q: WAN I, 349 // I: 20, 22, 223, 612, 819, 1801, 2534, 2535, 3577, 3599, 3601, 3619, 3783, 3792, 3805, 3816, 3817, 3819, 3820, 3823, 3963, 4652, 4664
614. Wer zu Bett geht ohne Essen,
Schläft wie vom Alp besessen.
Q: HTL, 23 // E: »Sehr unruhig.« (WAN I, 350); »der Alp« = Dämon, feindlicher Nachtgeist // I: 3, 4, 5, 14, 15, 16, 29, 30, 2822, 3121, 3122, 3123, // W: 6, 9, 10, 11, 19, 24, 32, 997, 3127, 3605, 3606
615. Im eigenen Bett schläft sich’s am besten.
Q: BEY, 501
616. Auf weichem Bette liegt man hart.
Q: WAN I, 347 // I: 617-621, 2940 // W: 622
617. Auf harten Betten liegt man wohl.
Q: SAI, 170 // I: 616-621, 2940 // W: 622
618. Auf harten Betten schläft sich’s wohl.
Q: KTE, 43 // I: 616-621, 2940 // W: 622
619. Auf harten Betten schläft sich’s sanft.
Q: BEY, 81 // I: 616-621, 2940 // W: 622
620. Auf harten Betten liegt man sanft,
auf weichen Betten liegt man hart.
Q: FKH, 80 // I: 616-621, 2940 // W: 622
621. Weiche Betten helfen nicht allzeit zum Schlaf.
Q: WAN I, 349 // I: 616-620, 2940
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622. Auf weichen Betten liegt man wohl.
Q: WAN I, 347 // W: 616-621, 2940
623. Wer sich gut bettet, schläft gut.
Q: WAN I, 355 // E: »Trifft oft zu, aber nicht immer.« (Ebd.)
624. Wie man sich bettet, so schläft man.
Q: BCG, 117
625. Ein kleiner Stein kann eine große Beule machen.
Q: BEY, 82 // I: 3894
626. Fünf Personen bedürfen der Bewachung:
der Kranke und der Trauernde,
der König, die Wöchnerin und Brautleute.
Q: WAN V, 1650 // I: 1269, 1274, 2199, 4481, 4484, 4485, 4487
627. Wer sich bewegt, sammelt ein -
wer stillsteht, vertrocknet.
Q: ABB, n. pag. // I: 290, 628, 1571, 2589, 3379-3383, 3459, 3928
628. Leben ist Bewegung, und Bewegung ist Leben.
Q: DCA III, n. pag. // E: »Unser Körper ist nicht zur Trägheit geboren.« (Ebd.) // I: 290, 627, 1571, 2589, 3379-3383, 3459, 3928
629. Die Bibel ist der Seelen Apothek’ und Arzenei.
Q: WAN I, 370
630. Bibernell is gut für äll.
Q: AHT, 38 // R: Schwaben // E: »Bibernell« = Pimpernell bzw. Pimpinelle; die »deutsche Theriakwurzel« spielte in der Volksmedizin einst eine große Rolle. // I: 631-633, 649, 2718, 2769, 3089, 3257, 3258, 3270, 3330, 3569, 3903-3913, 3919-3921, 3994, 4019, 4020, 4025
631. Brukt Bibernell, brukt Bibernell,
Dat ji nich stärft so schnell!
Q: BDS I, 1224 // R: Tempelburg / Neustettin // E: Gebraucht Bibernell, dass ihr nicht sterbt so schnell. Gemeint war das als Rat gegen die Cholera (siehe MZL I, 155). // I: 630-633, 649, 2718, 2769, 3089, 3257, 3258, 3270, 3330,3569, 3903-3913, 3919-3921, 3994, 4019, 4020, 4025
632. Esst Bibernell,
so sterbt ihr nicht so schnell.
Q: WAN I, 371 // R: Franken // E: Die Heilpflanze galt speziell im 16. / 17. Jhd. als vermeintlich probates Mittel gegen die Pest. // I: 630-633, 649, 2718, 2769, 3089, 3257, 3258, 3270, 3330,3569, 3903-3913, 3919-3921, 3994, 4019, 4020, 4025
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633. Esst Bibernelle und gesundet schnelle!
Q: GMY, n. pag. // E: »empfiehlt der Volksmund« (Ebd.) // I: 630-632, 649,2718, 2769, 3089, 3257, 3258, 3270, 3330, 3569, 3903-3913, 3919-3921, 3994, 4019, 4020, 4025
634. Biecht an den Bäumen deutet vor Weihnacht Brot,
nach Weihnacht Tod.
Q: WAN V, 990 // R: Luzern // E: »Biecht« = gefrorener Nebel; »deutet« = bedeutet; »Brot« hier: reiche Getreidernte; »Tod« hier: tödliche Krankheiten, Todesgefahr // I: 3158
635. Schwärmende Bienen stechen übel.
Q: WAN I, 373 // E: »Man muss sich überhaupt vor Schwärmern jeder Art in Acht nehmen.« (Ebd.) // I: 638
636. Ein Bienenhäuschen macht zwei Dutzend Ärzte brotlos.
Q: AGR, 49 // I: 637
637. Ein Bienenstock vertreibt zehn Ärzte!
Q: AGR, 47 // I: 636
638. Viel Bienlein zerstechen einen Reiter.
Q: WAN I, 374 // I: 635
639. Bier macht Bauch.
Q: VBZ, 1 // E: »Von Generation zu Generation weitergegeben.« (Ebd.); »die alte Volksweisheit« (SHG, n. pag.) // I: 640-642, 646
640. Bier macht eine Bierwampe.
Q: GHZ II, n.pag // . E: »Wampe« = Bauch, vgl. engl. womb (Mutterschoß) // I: 639-642, 646
641. Bier macht dick.
Q: BTO II, n. pag. // I: 639-642, 646 // F: 25, 527, 669, 2141, 2961, 3193, 3833, 4433, 4672
642. Bier macht eine Wampe.
Q: BTO I, n. pag. // E: Zählt zu den »Top-20 der Allerweltsweisheiten.« (siehe ebd.) // I: 639-641, 646
643. Bier ist flüssig Brot.
Q: GON, n. pag. // I: 285, 596, 644, 647, 650, 657, 658, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // W: 645
644. Bier ist flüssiges Vollkornbrot!
Q: KSW, n. pag. // E: »Großvaters Spruch« (Ebd.) // I: 285, 596, 643, 647, 650, 657, 658, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // W: 645
645. Bier ist Gift.
Q: WAN V, 993 // I: 1954, 3927 // F: 836, 2992, 436 // W: 596, 643, 644, 647, 650, 657, 658, 1432
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646. Bier ist eine Kalorienbombe.
Q: HEY, n. pag. // E: Gehört zu den »hartnäckigsten Gerüchten« (siehe ebd.) // I: 639-642
647. Bier nährt, Wein zehrt.
Q: EBR, 71 // I: 285, 596, 643, 644, 647, 650, 657, 658, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // W: 645
648. Willst vom Bier du haben Spaß,
Trink’ fürsichtig Maß für Maß.
Q: MZK, 77 // E: »fürsichtig« = vorsichtig
649. Wer Bier trinkt und Bibernelle isst,
den Krankheit und der Tod vergisst.
Q: NUG, n. pag. // R: Böhmen / Sudetenland. In Tschechien ist der Spruch heute noch bekannt. (siehe ebd.) // E: »In Anspielung auf die angebliche Schutzwirkung der Bibernelle vor der Pest.« (Ebd.); Die Bibernelle bzw. Pimpernell ist eine alte Heilpflanze, die sich schon in der Antike und auch noch im Mittelalter großer Beliebtheit erfreute. // I: 285, 596, 630-633, 643, 644, 647, 650, 657, 658, 2718, 2769, 3089, 3257, 3258, 3270,3330,3569, 3903-3913, 3919-3921, 3994, 4019, 4020, 4025
650. Bier und Brot macht Wangen rot.
Q: WAN I, 375 // I: 285, 596, 644, 647, 657, 658, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // F: 492, 580, 603, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
651. Bier auf Wein das schmeckt fein.
Q: ROT, 99 // W: 652-656, 4358-4360
652. Bier auf Wein, das haut rein.
Bier auf Wein, das lass sein.
Q: BPW III, n. pag. // E: »Trinkregel« (Ebd.) // I: 653-656, 660, 4358-4360 // W: 651
653. Bier auf Wein, das lass sein.
Q: HEW, n. pag. // E: »Der Spruch…ist seit Generationen im Umlauf.« (Ebd.); // I: 652-656, 660, 4358-4360 // W: 651
654. Bier auf Wein, das lass’ sein,
Wein auf Bier, das gönne dir!
Q: SPR, n. pag. // E: »Es gibt aus ernährungsphysiologischer Sicht keine Beweise dafür, dass die Reihenfolge, in der Bier und Wein getrunken werden, irgendeinen Einfluss auf deren Bekömmlichkeit haben könnte.« (KMR, 26) // I: 652-656, 660, 4358-4360 // W: 651
655. Bier auf Wein, das lass sein,
Wein auf Bier, das rat’ ich dir.
Q: SLR III, 408 // E: »Diesen Spruch gibt es nur in Deutschland, was wohl bedeutet, dass nirgends sonst Bier und Wein so fröhlich durcheinander getrunken werden.« (APF I, n. pag.) // I: 652-656, 660, 4358-4360 // W: 651
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656. Bier auf Wein, das lasse sein;
doch Wein auf Bier behaget schier.
Q: EIS, 77 // I: 652-655, 660, 4358-4360 // W: 651
657. Gut Bier ist Speise, Trank und Kleid.
Q: WAN V, 993 // E: »Es nährt, wärmt und stillt den Durst.« (Ebd.) // I: 285, 596, 644, 647, 650, 658, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526
658. Gut Bier macht die Wangen rot und den Hintern bloß.
Q: WAN I, 376 // E: »Wenn man sich nämlich zum Bettler trinkt«. (Ebd.) // I: 285, 596, 644, 647, 650, 657, 1432, 1818, 2485-2488, 2491, 2500, 3526 // F: 492, 580, 603, 650, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
659. Auch gutes Bier macht böse Köpfe.
Q: BEY, 84 // I: 663
660. Wer wird schlecht Bier auf guten Wein trinken!
Q: WAN I, 377 // I: 653-656, 4358-4360 // W: 651
661. Aus dem schlechtesten Bier entsteht der gesündeste Kater.
Q: WAN V, 993 // E: »der gesündeste / beste Kater« = hier: das größte Unwohlsein, dem man aber gleichwohl oft reinigende, also gesundmachende Wirkung zuschrieb. // I: 662
662. Vom schlechtesten Bier kommt der beste Kater.
Q: EBR, 75 // I: 661
663. Starkes Bier und schwache Köpfe passen nicht zusammen.
Q: BEY, 84 // I: 659
664. Die Birke ist das beste Mittel gegen Krämpfe.
Q: WAN I, 380 // R: Wend. Lausitz // E: »Schon Megenberg (14. Jh.) schreibt: ›pirkenholz wer daz pei im tregt, daz ist für den krampf guot‹…Vielleicht liegt dem Aberglauben eine Homöopathie zwischen den beim leisesten Windzug zitternden Birkenblättern und den im Krampf zitternden Gliedern zugrunde.« (BDS I, 1338 )
665. Auf eine Birn’ ein Trunk.
Q: WAN I, 381 // E: Salernitanerregel (siehe Kap. »Einleitung«) // I: 666, 667
666. Auf ein Birn ein Trunk,
auf ein Apfel ein Sprung.
Q: WAN V, 999 // E: »Nach Äpfeln tu den Bauch entladen« (Ebd.) // I: 665, 667, 905, 1000
667. Birn’ ohne Wein
sind lauter fenein.
Q: WAN V, 999 // E: »fenein« = lat. venenum (Gift); Salernitanerregel // I: 665, 666 // F: 3475
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668. Wenn die Birne soll erquicken,
muss man sie nicht unreif pflücken.
Q: WAN I, 383 // I: 1332, 3209, 3210
669. Birnen machen dick.
Q: BKH II, 6 // E: Wird für einen »populären Essens-Mythos« gehalten. (siehe ebd.) // I: 152 // F: 25, 527, 641, 2141, 2961, 3193, 3833, 4433, 4672
670. Nach der Birnen Fall,
scheiden wir all.
Q: WAN V, 1000 // E: »Wenn die Spätbirnen mürben und freiwillig abfallen, tritt auch eine für die Greise kritische Periode ein.« (ROK, 132)
671. Gekochte Birnen sind gesund und gut,
und schaden, so man sie roh essen tut.
Q: WAN V, 999 // E: Salernitanerregel // F: 526, 858, 859, 999, 2940, 4123, 4712
672. Ein Biss von einem Pfaffen und Wolf ist unheilbar.
Q: WAN I, 385 // E: »Pfaffenbiss« hier: Verführung von Frauen; Die Aussage wird in Deutschland schon in Bebels Proverbia Germanica vom Jahre 1508 interpretiert: »Bebel erklärt dies Sprichwort dahin, dass Mädchen, von Priestern verführt, selten Besserung hoffen lassen.« (WAN III, 1236) Genauso selten konnte man bei einer durch einen Wolf verursachten Bisswunde auf Besserung hoffen, da es sich dann meist um ein tollwütiges Tier gehandelt hatte. So bezeichnete man einst mit »Wolfsbisz« auch »die durch wolfsbisz entstandene wutkrankheit« (GRI XXX, 1260) // I: 1833, 1836, 3033, 3278-3282
673. Ein bisschen zuviel schadet mehr als ein bisschen zuwenig.
Q: BEY, 85 // I: 4442
674. Guet ’bisse ist halb gschisse.
Q: REI II, 578 // R: Allgäu // E: Gut gebissen (= gekaut) ist halb geschissen. // I: 595, 676, 681, 750, 1296, 1481-1483, 2160, 2162, 2166-2168, 3853, 4201
675. Der Bissen, den man unter Tränen isst, wird übel verdaut.
Q: WAN V, 1002 // I: 1068, 1069, 1071-1073, 1304, 1531-1533, 2831, 2833, 3995, 3996
676. Ein Bissen gut gekaut, ist halb verdaut.
Q: WAN I, 385 // I: 595, 674, 681, 750, 1296, 1481-1483, 2160, 2162, 2166-2168, 3853, 4201 // F: 674, 681, 750, 1481,1483, 1516, 1529, 1592, 1625, 2415, 2451, 2510, 2511, 2673, 2675, 2761, 3411, 3458, 3460, 3635, 3636, 3853, 4136, 4585
677. Auf einen guten Bissen gehört ein guter Trunk.
Q: KTE, 47 // E: »Der Gesundheit sowol [sic!], als des Wohlstandes wegen… Schlechter Wein würde den Gast beleidigen, und, ausser der Laune, ihm auch den Magen verderben.« (BLM I, 138) // I: 678, 972, 1092, 1097, 2045, 2524, 2530
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678. Auf einen guten Bissen schmeckt ein guter Trunk.
Q: WAN I, 385 // E: »Gesundheit und Wohlstand erfordern es oft.« (Ebd.) // I: 677, 972, 1092, 1097, 2045, 2524, 2530
679. Ein guter Bissen und ein Kuss machen oft viel Verdruss.
Q: WAN V, 1002
680. Ein ungesunder Bissen mit Lust gegessen, schadet nicht.
Q: WAN I, 386
681. Die Bissen klein gemacht, ist halb verdaut.
Q: WAN I, 385 // I: 595, 674, 676, 750, 1296, 1481-1483, 2160, 2162, 2166-2168, 3853, 4201 // F: 674, 676, 750, 1481, 1483, 1516, 1529, 1592, 1625, 2415, 2451, 2510, 2511, 2673, 2675, 2761, 3411, 3458, 3460, 3635, 3636, 3853, 4136, 4585
682. An guten Bissen verdirbt man sich den Magen zuerst.
Q: WAN I, 385 // I: 683
683. Lauter gute Bissen verderben den Magen.
Q: HTL, 69 // I: 682
684. Bitter ist gut für Bitter, Wasser für die Kolik.
Q: WAN V, 1006 // E: Mit »Kolik« bezeichnete man verschiedene Arten von Eingeweideschmerz, Darmbeschwerden bzw. Gebärmutterleiden. // I: 686, 688 // F: 70, 79, 222, 232, 582, 685, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
685. Bitter ist gut für den Magen.
Q: FLG, 72 // R: Frankenwald // E: »Lehrt eine alte, leider nicht immer zutreffende Weise, und so verwendet man verschiedene bittere Dinge…Fische, Brunnenkresse, Wermut…teils diätisch, teils kurativ. (Ebd.) // I: 687, 688 // F: 70, 79, 222, 232, 582, 684, 808, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121,3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
686. Bitter vertreibt Bitter
und Wasser heilt das Bauchgrimmen.
Q: WAN I, 390 // I: 684, 688
687. Bitteralsem am Mog
- da mecht den dir ken Plog.
Q: MZL I, 280 // R: Eifel // E: Wermut im Magen – dann macht dieser dir keine Plagen. // I: 685
688. Bitteres macht das Herz froh.
Q: MLK, n. pag. // E: »Volksmund« (Ebd.) // I: 684-686
689. Iss Bitterklee und Enzian,
so kömmst davon, so kömmst davon.
Q: WAN V, 1006 // E: »Bitterklee« = Biberklee, Fieberklee; »Enzian«: hier Kreuzenzian, kleiner Enzian, im Volksmund auch als »Bitterwurz« bezeichnet; |107| (einst vermeintliche Schutzmittel gegen die Pest) // I: 1049, 2784, 3024, 3904, 3910, 3911, 3919, 4199 // F: 523, 3375, 3914
690. Frauen weinen mit der Blase.
Q: UHN, n. pag. // E: »lautet ein altes Sprichwort« (Ebd.); Gemeint ist damit, dass Blasenentzündungen bzw. eine Reizblase oft psychosomatische Ursachen wie Stress, Trauer oder Angst haben. Der indirekte Rat zur Therapie besteht demnach in einem Abstellen dieser möglichen Ursachen.
691. Aus einer kleinen Blatter wird oft ein großes Geschwür.
Q: WAN I, 395 // E: »die Blatter« = hier: Blase, kleines Geschwulst, Hautpustel // I: 4524, 4545, 4548, 4582, 4583
692. Ungewohnt bringt Blattern.
Q: WAN IV, 1437 // E: »Blattern« hier: Blasen, Schwielen // I: 205, 206, 207
693. Man muss nicht alle bösen Blattern anrühren.
Q: WAN I, 395 // E: »böse Blattern« = eitrige Geschwüre, schlimme Ausschläge; ansonsten bezeichnete man mit »bösen Plattern« meist die Pocken. // I: 67, 3704, 4532, 4549, 4553, 4572
694. Die Blaubeere schließt dem Arzt die Türe zu.
Q: WBB, 184 // E: »Sagt ein altes Sprichwort.« (Ebd.) »Blaubeere« ist im übrigen nur ein anderer Name für »Heidelbeere«. // I: 1826 // F: 288-294, 1352
695. Wer den Blitz sieht, den trifft er nicht.
Q: WAN I, 406
696. Bloo – bleibt do; rot – werd tot.
Q: BDS III, 1582 // R: Schwaben // E: Blau bleibt da; rot wird tot. An einer bläulichen oder rötlichen Hautfärbung eines Neugeborenen sollte man ablesen können, ob das Kind lebensfähig ist (»bleibt do«) oder nicht (»werd tot«).
697. A gsund’s Bluet verhält ’s Leabe lang.
Q: REI II, 569 // R: Allgäu // E: Ein gesundes Blut erhält das Leben lang. // I: 698, 705
698. A guet’s Bluet, a lang’s Leabe.
Q: REI II, 569 // R: Allgäu // E: Ein gutes Blut, ein langes Leben. // I: 697, 705
699. Roat’s Bluet, g’sund’s Bluet,
schwarz Bluet, toat’s Bluet.
Q: REI II, 569 // R: Oberstdorf / Allgäu // E: Rotes Blut, gesundes Blut, schwarzes Blut, totes Blut.
700. Blumen im März
machen alten Leuten Schmerz.
Q: EBR, 124 // E: Mildes, regnerisches Märzwetter ist der Gesundheit alter Leute abträglich. // I: 2910
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701. Wer will Blumen pflücken gohn,
hüte sich vorm Stachel des Skorpion.
Q: WAN I, 409 // E: «gohn« = gehen
702. Wenn’s Blut verdorben, muss man zur Ader lassen.
Q: WAN I, 412 // E: »Eine irrige Ansicht früherer Zeit, in welcher Blutentziehungen zu einer Gewohnheit geworden waren, weil man in ihnen ein Heilmittel gegen fast alle Krankheiten erblickte.« (Ebd.) // I: 46, 56, 57, 870, 2647, 2654, 2655, 2692, 2904 // W: 59, 866, 876
703. Vier Dinge machen Blut und Leben frisch:
Wein, Weißbrot, gebraten Fleisch und Fisch.
Q: WAN V, 1164 // I: 274, 704, 873, 1001, 1016, 1017, 1360, 1570, 2793, 3240, 4008 // W: 580
704. Wein, Weißbrot, gebraten Fleisch und Fisch,
das macht das Blut und Leben frisch.
Q: WAN V, 109 // I: 274, 703, 873, 1001, 1016, 1017, 1360, 1570, 2793, 3240, 4008 // W: 580
705. Wer gesundes Blut, ist immer froh und gut.
Q: WAN V, 1021 // I: 697, 698
706. Heißes Blut tut nicht gut.
Q: BEY, 89 // E: vgl. »heißblütig« = leicht erregbar, zu Zornesausbrüchen neigend, cholerisch // I: 1974
707. Viel Blut saufen ist der Tod, sagen alle Ärzte.
Q: WAN V, 1021 // E: »Blut« steht hier möglicherweise für «Rebenblut« bzw. »Traubenblut«. Vgl. die Redensart »Er trinkt gern Blut« (»In der Niederlausitz für Rotwein«: WAN V, 1022) Andererseits konnte früher der Ausdruck »Blut saufen« auch soviel bedeuten wie »blutige Taten verrichten«, so etwa in Schillers Räuber (siehe GRI XIV, 1880).
708. Mit niedrigem Blutdruck lebt sich’s schlecht,
mit hohem Blutdruck stirbt sich’s gut!
Q: MDD, n. pag. // E: »Dieser Spruch besagt, dass niedriger Blutdruck im allgemeinen zwar unangenehm, aber nicht gefährlich ist.« (Ebd.)
709. Der Blutegel setzt sich an keine kranke Beule.
Q: WAN V, 1023 // E: Man sollte ihn also anderswo ansetzen. »Er will gesundes, nicht verdorbenes Blut.« (Ebd.) Doch waren es andererseits gerade »verdorbene« Partikel, die man früher mit dem sogenannten Egelsetzen aus dem Körper zu entfernen trachtete.
710. Boddermelk helpt nich för’n Proppen,
doch sei hölt’t Noorslock åpen.
Q: HMW II, 70 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Buttermilch hilft überhaupt nicht, aber sie hält das Arschloch offen. (»för’n Proppen sin« = unnütz, wertlos sein)
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711. Dei Boddermelk, dei is gesund,
wer wull dat woll bestrieden,
doch Bier un Wien un Snaps un Grog,
dei mag ick liekers lieden.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Die Buttermilch, die ist gesund, wer will das wohl bestreiten, doch Bier und Wein und Schnaps und Grog, die mag ich lieber leiden. // I: 805
712. Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen.
Q: WDR VI, n. pag. // E: Warnung vor Darmwinden; »Die ungeliebten Folgen des Genusses von Hülsenfrüchten, besonders von Bohnen, haben vermutlich jedem schon mal ›gestunken‹.« (DGK III, n. pag.) // I: 713
713. Bohnen, Erbsen und die Linsen
bringen jeden Arsch zum Grinsen.
Q: WTP, n. pag. // E: »eine Anspielung auf die Blähungen erzeugende Wirkung von Hülsenfrüchten« (Ebd.); Da abgehende Winde aber – dem Volksmund zufolge – Gesundheit anzeigen, wird indirekt der Verzehr dieser schwer verdaulichen Kost auch wieder gutgeheißen. // I: 219, 220, 563, 712, 714, 890, 1153
714. Drei große Bohnen sind so gut als ein Mund voll Brot
Q: WAN I, 425 // R: Osnabrück // I: 563, 713, 890
715. Bohnenkaffee ist ungesund.
Q: MVN, 17 // I: 1687, 2107, 2108, 2110, 2114 // F: 736, 759, 781, 851, 1144, 1486, 1551, 2066, 2110, 2915, 2960, 2963, 3209, 3387, 3495, 3974, 4157-4164, 4711
716. Böses kommt geritten, geht aber weg mit Schritten.
Q: SLR I, 65 // F: 2418, 2419
717. Man muss Böses nicht mit Bösem arzneien.
Q: SLR I, 112 // I: 718, 722 // W: 719-721
718. Wer Böses mit Bösem heilen will,
der macht des Bösen noch so viel.
Q: SLR I, 112 // I: 717, 722 // W: 719-721
719. Böses muss man mit Bösem überbösen.
Q: WAN I, 436 // E: »überbösen« = übertrumpfen, überwinden, überlisten // I: 720, 721, 3637 // W: 717, 718, 722
720. Man muss Böses mit Bösem vertreiben.
Q: WAN I, 437 // I: 719, 721, 3637 // W: 717, 718, 722
721. Böses muss man mit Bösem vertreiben,
wie ein Böttcher ums Fass.
Q: WAN I, 436 // E: »Was nicht so zu verstehen ist, als ob man Böses mit wirklich Bösem vergelten solle, sondern nur mit scheinbar Bösem, wie die schwere Krankheit durch die bittere Arznei oder einen brandigen Schaden durch eine schmerzhafte Operation.« (Ebd.) // I: 719, 720, 3637 // W: 717, 718, 722
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722. Man soll Böses mit Bösem nicht vertreiben.
Q: WAN I, 437 // I: 717, 718 // W: 719-721, 3637
723. Botter makt ’nen sachten Sinn.
Q: WAN I, 521 // E: Butter stimmt milde bzw. erzeugt Sanftmut.
724. In’n Bramwien steckt ’n Angelhaken,
un de Düwel treckt an de Lien.
Q: HMW II, 62 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Im Branntwein steckt ein Angelhaken, und der Teufel zieht an der Schnur. // I: 729
725. Branntwein ist morgens Blei, mittags Silber, abends Gold.
Q: WAN I, 446 // E: »Höchstens wenn man ihn in arzneilichen Gaben nimmt, und auch dann werden wol noch an seinen silbernen und goldenen Wirkungen bescheidene Zweifel erlaubt sein.« (Ebd.) // F: 798, 806, 1338, 2143, 2146, 2150, 3224, 3429
726. Branntwein ohne Brot
macht die Leute tot.
Q: WAN I, 446 // I: 727, 730, 731
727. Branntwein und Not
schlägt die Leute tot.
Q: BEY, 92 // E: In Niedersachsen lautet die plattdeutsche Version »Branntwien un Not slägt de Lüe dood.« (PTL, 41) // I: 726, 730, 731
728. Branntwein und Zigarren
Machen euch zu Narren.
Q: HTL, 69 // E: »Schädliche Nahrungs- und Genußmittel.« (Ebd.)
729. Den Angelhaken im Branntwein
hält der Teufel an der Leine.
Q: WAN I, 87 // E: »Sagen die Mitglieder der Enthaltsamkeitsvereine.« (Ebd.) / / I: 724
730. Von Branntwein und Bitterbier
ist schon mancher entschlafen hier.
Q: WAN I, 446 // E: Das obergärige, stark gehopfte »Bitterbier« wurde einst in den zahlreichen Hausbrauereien gebraut. Es war das »Volksbier« schlechthin, während die »feinere Gesellschaft« bei Bieren meist die untergärigen Sorten bevorzugte. // I: 726, 727, 731
731. Der Branntweinpfad ist der kürzeste Weg zum Friedhof.
Q: BPW III, n. pag. // I: 726, 727, 730
732. Schimmlig Braud giw kloare Augen.
Q: WAN I, 476 // R: Westfalen // E: Schimmeliges Brot gibt klare Augen. »Scherzend oder tröstend zu Kindern, die schimmlig Brot essen sollen.« (Ebd.) // I: 763, 764 // F: 456, 4270, 4280, 4318, 4319
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733. Brechmittel schmecken schlecht,
retten aber Herrn und Knecht.
Q: WAN I, 456 // E: »Brech-, Abführ- und schweißtreibende Mittel werden nur dann als vorzüglich erkannt, wenn sie möglichst häufig und kräftig wirken. Nur dadurch erhofft man sich eine Besserung des Krankheitszustandes.« (HSR, 11) Siehe dazu auch UMS, 158.
734. Die Brennnessel begleitet den Menschen über die Erde.
Q: WAN V, 1052 // R: Oberösterreich // E: »Um Nützlichkeit und Heilsamkeit derselben zu bezeichnen.« (Ebd.) // I: 567
735. Wenn’s dich brennt, so blas’.
Q: WAN I, 461
736. Nuibaches Broat ist ugsund.
Q: REI II, 570 // R: Allgäu // E: Neugebackenes Brot ist ungesund. // I: 757-760, 762, 861 F: 715, 759, 781, 851, 1144, 1486, 1551, 2066, 2110, 2915, 2960, 2963, 3209, 3387, 3495
737. Wer jeden Brocken verschlingt, der ihm vorkommt,
hat den Magen bald verdorben.
Q: WAN I, 468
738. A Bröckl streckt an Aaderl.
Q: WAN I, 469 // R: Bayern // E: »Ein Bröckchen streckt ein Aederchen. Auch eine kleine Gabe thut Wirkung.« (Ebd.)
739. Das halb Brod hängt an den Bäme.
Q: WAN I, 471 // R: Meiningen // E: Das halbe Brot hängt an den Bäumen. »Zur Bezeichnung der Wichtigkeit des Obstes als Nahrungsmittel.« (Ebd.) // I: 3204, 3205 // W: 3202, 3203, 3206
740. Broot sleit den Hunger doot.
Q: CYN, 51 // R: Plattdeutscher Sprachraum (Holstein, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, z. T. Mecklenburg) // E: »Brot schlägt den Hunger tot – als Grundnahrungsmittel.« (Ebd.)
741. Brot macht die Backen rot.
Q: WAN I, 470 // I: 743 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
742. Brot allein tut’s nicht, denn eitel Brot und nichts dazu,
das gibt schmale Bäuche;
und wer dabei etwas tun soll, bekommt die gelbe Seuche.
Q: WAN I, 470 // E: »eitel Brot« = lauter Brot; »die gelbe Seuche« = Gelbsucht, »Gallensucht« // I: 752
743. Brot gibt die Kraft allein,
Butter braucht nicht drauf zu sein.
Q: WAN V, 1059 // R: Holstein // I: 741
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744. Am Brot isst man sich nicht den Tod.
Q: RHR I, 263
745. Erst Brot, d’rnach Dreiackers.
Q: WAN I, 472 // E: »Unter Dreiackers ist wahrscheinlich der ehemals im Volke als Heilmittel und Gegengift verbreitete Theriak, mittelhochdeutsch triak, triakel, driakel zu verstehen, der gewissermassen unmittelbar nach dem Brote kam.« (Ebd.)
746. Wer lange Brot isst, der wird alt.
Q: WAN I, 479 // E: »Wenigstens lebt er so lange, als er Brot isst.« (Ebd.)
747. Das Knie ist mir näher als die Wade
und Brot viel gesünder als Schokolade.
Q: WAN II, 1430 // I: 3671
748. Brot genug, Wein ein’n Schluck.
Q: WAN V, 1059 // I: 749
749. Brot so lang’ es nährt, aber Wein mit Maß.
Q: WAN I, 470 // I: 748
750. Das Brot gut gekaut,
ist halb verdaut.
Q: WAN I, 471 // I: 595, 674, 676, 681, 1296, 1481-1483, 2160, 2162, 2166-2168, 3853, 4201 // F: 674, 676, 681, 1481, 1483, 1516, 1529, 1592, 1625, 2415, 2451, 2510, 2511, 2673, 2675, 2761, 3411, 3458, 3460, 3635, 3636, 3853, 4136, 4585
751. Das Brot sei leicht, der Käse schwer.
Q: SRK, 85
752. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
es muss auch Speck und Käse sein.
Q: CMA, n. pag. // E: »Spruch« (Ebd.) // I: 742
753. Ein Bissen Brot stillt allen Kummer.
Q: WAN I, 472 // I: 2538, 2539 // W: 754
754. Ein Bissen Brot stillt keinen Kummer.
Q: WAN I, 472 // W: 753
755. Braunes Brot ist gesund.
Q: SHA II, n. pag. // E: »Food-Fabel« (Ebd.); »Ernährungsweisheit« (PSB II, n. pag.) // F: 187, 533, 800, 801, 803, 872, 958, 1484, 1485, 1743, 1771, 1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525, 3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379
756. Fremd Brot macht Backen rot.
Q: SRK, 85 // E: »fremd Brot« = das Brot anderer Leute // I: 238 // F: 492, |113| 580, 603, 650, 658, 741, 760, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
757. Frisch Brot is denn Magen sien Dot.
Q: HMW II, 68 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Frisches Brot ist dem Magen sein Tod. // I: 736, 758-760, 762, 861
758. Frisches Brot macht Bauchschmerzen.
Q: BTO II, n. pag. // E: »Findet sich in der Rubrik »Ernährungsirrtümer« (Ebd.) // I: 736, 757-760, 762, 861
759. Frisches Brot ist ungesund.
Q: BAR, n. pag. // E: »Der Spruch stammt wahrscheinlich aus einer Zeit, in der Brot das Hauptnahrungsmittel war. Vor allem Kindern wurde damals eingeredet, dass frisches Brot ungesund sei und dass man davon Magenschmerzen bekomme. Sie sollten zuerst das alte Brot essen, damit man kein Stück des wertvollen Lebensmittels wegwerfen musste.« (Ebd.) // I: 736, 757-760, 762, 861 // F: 715, 736, 781, 851, 1144, 1486, 1551, 2066, 2110, 2915, 2960, 2963, 3209, 3387, 3495, 3974, 4157-4164, 4711
760. Frisches Brot macht Bauchweh –
trocken Brot macht Wangen rot.
Q: PLW, 65 // I: 736, 757-759, 762, 861 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 761, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
761. Gesalzen Brot macht Wangen rot.
Q: WAN V, 1060 // I: 3503, 3504 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 765, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3705, 3837, 4261, 4262
762. Von warmem Brot bekommt man Bauchschmerzen.
Q: DRR II, n. pag. // E: »eine alte Mär« (Ebd.); Salernitanerregel // I: 736, 757-760, 861
763. Wer viel schimmlig Brot isst, der wird alt.
Q: HBG, 153 // E: »Bauernregel« (Ebd.) // I: 732, 764
764. Wer alt werden will, muss viel schimmeliges Brot essen.
Q: LMT, 97 // R: Bayern // I: 732, 763
765. Schwarz Brot, Wangen rot.
Q: WAN V, 1061 // R: Breitingheim // I: 766, 767 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
766. Schwarzes Brot macht Backen rot.
Q: WAN I, 476 // I: 765, 767 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
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767. Wer schwarzes Brot isst, wird weisse Zähne bekommen.
Q: FOS, 110 // R: Steiermark // I: 765, 766
768. Trocken Brot – macht Wangen rot!
Q: AGR, 45 // I: 769-772 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 769, 770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
769. Trocken Brot macht Wangen rot,
aber gar kein Brot, das ist Not.
Q: WAN V, 1061 // I: 768-772 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765,766, 768-770, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
770. Trocken Brot macht Wangen rot,
Schinkenbröter noch viel röter.
Q: BEY, 475 // I: 768-772 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768, 769, 773, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
771. Trocken Brot vernimmt den Durst.
Q: WOL, n. pag. // E: »vernehmen« hier: wegnehmen, löschen // I: 768-772
772. Trockenes Brot macht gute Zähne.
Q: WOL, n. pag. // I: 768-771
773. Verdientes Brot macht die Wangen rot.
Q: WAN I, 477 // F: 492, 580, 603, 650, 658, 741, 756, 760, 761, 765, 766, 768-770, 956, 1876, 2991, 3003, 3441, 3447, 3504, 3705, 3837, 4261, 4262
774. Wenn der Bruch frisch,
heilt er risch.
Q: WAN I, 484 // E: «risch« = rasch // I: 776
775. Man kann einen Bruch wohl heilen, aber die Narbe bleibt.
Q: WAN V, 1066
776. Alte Brüche sind schwer zu heilen.
Q: BEY, 98 // I: 774 // F: 1487, 1713, 1879, 2741, 3140, 3281, 3282, 4140, 4565
777. Wer zu Pferde über eine Brücke reist,
hat den Tod vor Augen.
Q: WAN V, 1656 // I: 3453
778. Die besten Brühen sind: Arbeit, Schweiß und Hunger.
Q: HTL, 22 // E: »Iss nicht, ohne hungrig zu sein.« (Ebd.) // I: 286, 328, 361, 370, 1989, 1993, 2003, 2100, 2653, 2835, 4001, 4002, 4029
779. Wer aus allen Brunnen trinkt, kann leicht den Tod haben.
Q: WAN V, 1071 // I: 4306
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780. Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen.
Q: WDR II, n. pag. // E: »Das Sprichwort …ist ein Ammenmärchen.« (Ebd.) // I: 568, 983, 1005-1008, 2752, 4355, 4356
781. Bücher fressen und nicht kauen, ist ungesund.
Q: WAN I, 497 // E: Sinn: Man sollte Bücher langsam und genüsslich durchlesen und eventuell zwischendurch etwas zu sich nehmen, anstatt sie schnell zu »verschlingen.« // I: 782 // F: 715, 736, 759, 851, 1144, 1486, 1551, 2066, 2110, 2915, 2960, 2963, 3209, 3387, 3495, 3974, 4157-4164, 4711
782. Bücher fressen und nicht käuen macht ungesund.
Q: BBF, n.pag // . E: »Sprichwort« (Ebd.); siehe auch GRI XI, 313, »Kauen 2« // I: 781
783. Kleine Büchsen, gute Salben.
Q: WAN I, 500 // I: 237, 251, 278, 382, 952, 953, 2954, 3872, 4440
784. Sitz gerade, sonst kriegst du einen Buckel!
Q: WOL, n. pag. // E: Beliebte elterliche Mahnung
785. Wenn de Buer Wiyn drinket, dann krigt’e Lüse.
Q: WAN I, 266 // R: Westfalen // E: Wenn der Bauer Wein trinkt, bekommt er Läuse. // I: 2772, 4279, 4291, 4295, 4304, 4316
786. Bueter op Bartelmei kearnet
wahrt en gans Jahr un heilet äs Salwe.
Q: WAN I, 521 // R: Westfalen // E: Butter an Bartholomä (24.August) gebuttert hält ein ganzes Jahr und heilt als Salbe. // I: 797
787. Es ist für Buhlerei
keine bessere Arznei,
denn mäßig Speis und Trank
und fliehen Müßiggang.
Q: WAN I, 507 // E: »Buhlerei« = Liebelei, Hurerei; Sinn: Für Liebeskranke bzw. Schürzenjäger oder »Hurenböcke« gibt es kein besseres Mittel als mäßige Nahrung und Beschäftigung.
788. Buhlschaft verderbt Leib, Seele und Sitte.
Q: WAN V, 1081 // E: »Buhlschaft« bzw. »Buhlerei« = Hurerei, Liebschaft, Liebesverhältnis // I: 789, 790, 2297
789. Buhlschaft und Spiel bringt der Schmerzen viel.
Q: WAN I, 508 // I: 788, 790, 2297
790. Buhlschaft ist mit Galle behaft’t.
Q: WAN I, 508 // E: »Galle« hier: Bitterkeit, Aufwühlen (Vgl. »Mir kommt die Galle hoch.«) // I: 788, 789, 2297
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791. Wenn di deit de Buk so weh,
lat’n Förtka Stücker dree,
deit a di denn noch nich racht,
denn lat noch’n Stücker acht.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Wenn dir der Bauch arg weh tut, lass drei Stück Fürzchen, geht (tut) es dir dann noch nicht gut (recht), dann lass noch weitere acht Stück. // I: 66, 233, 396, 910, 1392,1395, 1396, 3571, 4464, 4465, 4591
792. Hol den Buk di warm, hol den Buk di ope,
onn lat den Doktor lope.
Q: WAN I, 248 // R: Königsberg / Ostpreußen // E: Halte den Bauch dir warm, halt den Bauch dir offen und lass den Doktor laufen. // I: 40, 41, 42, 131, 172, 365, 486, 888, 891-896, 906, 916, 917, 930, 943, 946, 947, 1515, 1544, 1902-1904, 2618, 3763, 3930
793. Bukweihdag möt man veräten
un Koppweihdag verschlapen.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Bauchschmerzen muss man »veressen« und Kopfschmerzen verschlafen.
794. Hest du grote Bukweihdoch ore dei Schieterie,
eet por Hinge vull Mohn.
Q: HMW II, 69 // R: Mecklenburg-Vorpommern // E: Hast du große Bauchschmerzen oder Durchfall, iss ein paar Hände voll Mohn.
795. Leg nie eine Bürste aufs Bett,
sonst wird der krank, der darin schläft.
Q: WOL, n. pag.
796. Butter vor und Butter nach
gibt ein Alter mit Gemach.
Q: WAN I, 522 // I: 799-801, 1411, 3886, 4009
797. Butter bereitet zu Bartholomä -
heilt so manches Ach und Weh.
Q: MRZ, 231 // E: Am Bartholomäustag (24.August) begann früher für die Bauern der Herbst, an Simon und Juda (28. Oktober) der Winter. // I: 786
798. Butter ist morgens Gold, mittags Silber und abends Blei.
Q: KTE, 59 // F: 725, 806, 1338, 2143, 2146, 2150, 3224, 3429
799. Butter ist Nervennahrung.
Q: WOL, n. pag. // I: 796, 800, 801, 1411, 3886, 4009 // F: 3667, 4670
800. Butter ist gesund, Margarine ist schädlich.
Q: GRO, n. pag. // E: »Der Volksmund kennt unzählige Sprüche.« (Ebd.) // I: 796, 799-801, 1411, 3886, 4009 // F: 187, 533, 755, 801, 803, 872, 958, 1484, |117| 1485, 1743, 1771,1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525, 3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379 // W: 2888
801. Die Butter ist gesund,
nicht an den Fingern, sondern im Mund.
Q: WAN I, 522 // I: 796, 799, 800, 1411, 3886, 4009 // F: 187, 533, 755, 800, 803, 872, 958, 1484, 1485, 1743, 1771, 1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525,3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379
802. Buttermilch hilft gegen Sonnenbrand.
Q: GRO, n. pag. // E: »Der Volksmund kennt unzählige Sprüche.« (Ebd.)
803. Buttermilch von einer Stund’ ist gesund.
Q: WAN I, 525 // I: 150 // F: 187, 533, 755, 800, 801, 872, 958, 1484, 1485, 1743, 1771, 1942, 2067, 2149, 2546, 2549, 2560, 2758, 2872, 2905, 3012, 3014, 3204, 3205, 3395, 3443, 3525, 3570, 3726, 3733, 3755, 3865, 3867, 4171, 4285, 4379
804. De Buttermilch as’n Küb’l vetreibt alle Uebl:
abe wenn’s a Bois steat, aft schaug, wia’s de geaht.
Q: WAN I, 525 // R: Alpach (Unterinntal) // E: Die Buttermilch aus dem Kübel vertreibt alle Übel: aber wenn sie ein bisschen steht, dann schau, wie es dir geht. // I: 149, 805, 2985, 2986, 3002
805. Die Buttermilch aus dem Kübel vertreibt alle Übel.
Q: RIE, 120 // I: 149, 711, 804, 2985, 2986, 3002
806. Am Morge ist der Chäs wie Gold,
z’ Mittag wie Silber und z’ Nacht wie Blei.
Q: WAN II, 1155 // R: Oberaargau (Schweiz) // E: Chäs = Käse // I: 1338, 2143, 2146, 2150 // F: 725, 798, 3224, 3429
807. Chips machen Pickel.
Q: MVN, 19 // E: Die in die populäre Sprichwortstruktur »x macht y« gekleidete Warnung vor gebackenen Kartoffelscheibchen findet sich bei den »modernen Ernährungsmärchen.« (siehe ebd.)
808. Jup hei di, jup hei da,
Schnaps ist gut für die Cholera!
Q: SWR V, n. pag. // E: »Dieser Gassenhauer…soll während der Zeit der großen Hamburger Epidemie entstanden sein.« (Ebd.) Gemeint ist der dortige Ausbruch |118| der Cholera im Jahre 1892, der über 8000 Menschen das Leben kostete. // F: 70, 79, 222, 232, 582, 684, 685, 817, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
809. Was helfen alle ärztlichen Titel,
sie wissen doch kein Choleramittel.
Q: WAN IV, 1217 // E: »Ansbacher Volksspruch« (Ebd.); gemeint ist das mittelfränkische Ansbach. // W: 101, 631, 808, 3913, 4025
810. Christmond im Dreck,
macht der Gesundheit ein Leck.
Q: EBR, 182 // E: Sinn: Ein nasser bzw. warmer Dezember schadet der Gesundheit. Vgl. »Dezember warm – daß Gott erbarm« (Ebd.) // I: 4357, 4449, 4450, 4456, 4457, 4466, 4471-4474
811. Sag’s halt, bevor dir e Chropf wachst.
Q: RHR II, 894 // E: »Chropf« = Kropf (krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse); Im deutschen Sprachraum glaubte man hie und da in der Tat, ein Kropf »könne durch Anstrengung oder durch Ärger u. damit verbundenem Anhalten des Atems wachsen.« (Ebd.) // I: 2516
812. Coffeum wirft die Jungfrau um.
Q: MZA, n. pag. // E: »Coffeum« = Kaffee; »Der erste einschlägige Spruch zur angeblich aphrodisischen Wirkung des Kaffees« (Ebd.); // F: 542
813. Cola beruhigt den Magen.
Q: APF I, n. pag.
814. Cola und Eis verträgt sich nicht!
Q: BAN I, n. pag. // E: Soll zu den »bekanntesten Weisheiten« zählen, die »schon an Omas Küchentisch erzählt wurden« (siehe ebd.)
815. Cola und Salzstangen helfen gegen Durchfall.
Q: PLW, 96 // I: 816, 817
816. Cola und Salzstangen helfen gegen Magenverstimmung.
Q: DRO II, 73 // E: »Die Cola-Salzstangen-Therapie wird vor allem von Eltern angewandt, die ihre unter Durchfall und Übelkeit leidenden Kinder dazu bringen wollen, überhaupt etwas zu sich zu nehmen. « (Ebd.) // I: 815, 817
817. Warme Cola löffelweise mit Salzstangen
ist gut gegen Durchfall.
Q: SHA II, n. pag. // I: 815, 816 // F: 70, 79, 222, 232, 582, 684, 685, 808, 984, 1172, 1180, 1322, 2121, 3186-3188, 3270, 3646, 3990, 4366
818. Ein böss Conscientz hat die Pestilentz.
Q: WAN I, 541 // E: Reimspruch aus dem 16. Jhd.; Sinn: Ein böses Gewissen wirkt gleichsam wie die Pest. // I: 1595-1605, 1984