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1.2.5 Die Blickrichtung der Menschen ändert sich

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In den entstehenden Stadtkulturen sehen sich die Menschen nicht mehr als Jäger, Sammler, Hirten oder Ackerbauer der Natur voll ausgesetzt. Ihr Blick richtet sich also nicht mehr allein auf die vegetativen Mächte der Wälder, der fruchtbaren Erde und des fruchtbringenden Regens. Indem der Mensch sich seine städtische Welt baut, in der ein Herrscher die Richtung |3| und Ordnung vorgibt, richtet sich sein Blick über diese irdische Spitze hinaus nach oben zum Himmel. Das unverfügbare Andere sieht man nicht mehr in dieser Welt angesiedelt, sondern über dieser Erde im oder über dem Himmel, in einem Bereich, der uns unzugänglich ist. Dieses »über der Erde« bedeutet noch nicht »außerhalb«.

An die Stelle der vegetativen Mächte treten astrale Gottheiten (Gestirnsgottheiten), Götter, die im Himmel wohnen. Im mesopotamischen Raum wird bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. ein Himmelsgott Anu verehrt. Die nahen, weiblich-mütterlichen Erdgottheiten, die irdische Geborgenheit geben, werden von fernen, Ordnung fordernden männlichen Gottheiten abgelöst. Auch die Stämme Israels, die um 1000 v. Chr. in Kanaan zu einem Volk zusammenwachsen, befinden sich in diesem Umbruchprozess.

Christlicher Glaube - was ist das?

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