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Die Wette

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Der Kater schnitt ein Gesicht, als könne er nicht bis drei zählen. So viel Unverschämtheit und Angeberei war ihm noch nie vorgekommen. Dieser klitzekleine Floh wollte schneller laufen und springen können als er! Da musste er erst mal überlegen, ob er platzen sollte vor Wut und oder vor Lachen. Doch da er sich heute schon genug geärgert hatte, entschied er sich dafür, die Sache von der heiteren Seite aus zu betrachten, und lachte unbändig los:

„Oh, hör auf! Hör auf mit deiner Prahlerei, du Floh!“

Aber Hupfdiwupf ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ich kann’s dir ja beweisen, Schnurriburr.“

„Beweisen!“, prustete der Kater immer noch vor Lachen. „Wie denn?“

„Du kennst doch die alte Tanne am Waldrand?“

„Natürlich. Was ist damit?“

„Wir beide können ja ein Wettrennen machen. Wer zuerst an der alten Tanne ankommt, der hat gewonnen.“

„Du willst mich wohl aufs Ärmchen nehmen, du Wicht, wie?“

„Nein, Schnurriburr, ich meine es wirklich ernst. Wenn du willst, dann wetten wir.“

Am liebsten wäre der Kater wieder losgeplatzt vor Lachen. Aber dann erkannte er doch, dass der Floh es ernst meinte, und da sich Schnurriburr gern einen Jux machen wollte, sagte er:

„Soso, wetten willst du? Und was kannst du, Floh, mir schon geben, wenn ich gewinne?“

„Dann – dann will ich dich künftig in Ruhe lassen und mir eine andere Wohnung suchen, im Fell eines anderen Katers, aber eines jüngeren.“

„Dass du immer wieder sticheln musst, Hupfdiwupf!“

„So sind wir Flöhe nun mal.“

„Aber dein Vorschlag gefällt mir. Nun sag mir nur noch, was du von mir haben willst, wenn du gewinnst.“

Auf diese Frage war Hupfdiwupf vorbereitet, und deshalb sprudelte seine Antwort nur so heraus:

„Dann bleibt alles beim Alten, das heißt, ich behalte meine Wohnung in deinem Fell, Schnurriburr, und ich speise, wann es mir passt, ohne dass du dich noch mal dareinmischst.“

„Bescheiden bist du gerade nicht“, murrte der Kater. „Aber abgemacht! Die Wette hast du schon verloren, mein Bürschchen, so wahr ich Schnurriburr heiße. Jetzt werde ich dich Plagegeist endlich los.“

Und damit kraulte sich Schnurriburr auf dem Rücken so, als kraule er sich zum letzten Mal in seinem Leben, weil er es künftig nicht mehr nötig habe. Denn für ihn stand es fest, dass er die Wette gewinnen würde.

Der Floh Hupfdiwupf und andere Geschichten

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