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Der Sieger

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Wer aber war nun wirklich zuerst an der alten Tanne?

Tja, als Hoppelpoppel gerade das Ziel erreichte, da machte Hupfdiwupf einen gewaltigen Satz nach vorn über den Kopf des Hasen hinweg und rief:

„Ach, da bist du ja endlich, Hoppelpoppel! Ich sitze schon eine geschlagene Stunde hier und habe gedacht, du kämest überhaupt nicht mehr.“

Der Hase zitterte noch von der Anstrengung und keuchte kurzatmig – so schnell war er gelaufen. Seine Enttäuschung über die Niederlage klang aus seinen mühsam hervorgestoßenen Worten:

„Was…? Das – das ist ja allerhand…! Ich renne mir das Herz aus dem Leib, und du hockst hier in aller Gemütsruhe unter der alten Tanne…!“

„Ja, ich habe mich von dem Wettlauf schon gründlich ausgeruht. Leg nur deine Pfote hier auf mein Herz, dann spürst du, wie ruhig es schlägt.“

Stolz streckte der Floh seine Brust heraus, und der Hase legte prüfend die Pfote darauf. Er war so sehr erstaunt, dass er ausrief:

„Kaum zu glauben! Also, Hupfdiwupf, ich muss zugeben, du hast gewonnen. Du kannst schneller laufen als ich.“

„Tröste dich, Hoppelpoppel“, entgegnete der Floh verschmitzt. „Schnupperdupp und Schnurriburr sind noch langsamer als du. Dahinten kommen sie gerade.“ Und so laut er konnte, begrüßte er sie schon von weitem fröhlich: „Hallo, ihr beiden! Hallo!“

Tatsächlich kamen Hund und Kater völlig außer Atem angeschossen. Schnurriburr war von seinem Ast heruntergesprungen, sobald er sich von dem Jagdhund nicht mehr bedroht sah. Und auch Schnupperdupp war die Wette mit dem Floh wieder eingefallen, als er die Fährte des Hasen verloren hatte.

Übermütig machte der Floh einen Satz in die Luft und sprang auf den unteren Satz der alten Tanne, und je länger die Gesichter von Hund und Kater wurden, desto quietschvergnügter kicherte der Floh:

„Jaja, meine Lieben, ich habe nun mal gewonnen, und ich hoffe, dass ihr euer Versprechen auch haltet.“

„Unser Versprechen?“, fragten sie wie aus einem Mund, und kratzten sich dabei entsetzt das Fell.

„Ja, dass ich von jetzt an bis in alle Ewigkeit in eurem Fell wohnen und meine Mahlzeiten halten kann, wann es mir passt.“

Da stöhnten Hase, Hund und Kater auf – aber ändern konnten sie nichts mehr daran.

Tja, es war nun einmal so, wie Hupfdiwupf es ihnen vorausgesagt hatte. Der Floh ist zwar nur klitzeklein, aber er hat es faustdick hinter den Ohren!

Der Floh Hupfdiwupf und andere Geschichten

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