Читать книгу Als wäre man dabei gewesen - fiktive Gespräche - Helmut Tornsdorf - Страница 3
1. Was macht „fiktive Gespräche“ aus früheren Zeiten so interessant?
ОглавлениеGeschichte – eigentlich ein tolles Fach
Das Fach Geschichte hat gerade bei jungen Menschen ein sehr hohes Potenzial an Begeisterung und Anteilnahme. Da der Lehrervortrag, der im positiven Falle früher beides weckte, weitestgehend in Verruf geraten ist, braucht man entsprechende Quellentexte oder auch Auszüge aus geeigneten Büchern.
Aber die Tür steht nicht immer offen
Leider denken diejenigen, die Geschichte betreiben oder betrachten in der Regel zu wenig daran, dass das, was sie schreiben, auch von jungen Menschen verstanden werden soll. Dazu kommt, dass viele Phänomene und Prozesse der Geschichte sich gar nicht in leicht verständlichen und ausreichend kurzen Texten abbilden lassen.
Aber man kann die Menschen der Geschichte „zum Sprechen bringen“
An dieser Stelle können „fiktive Quellen“ eine Lösung sein. Dabei bieten sich besonders Gespräche an. Im Idealfall verhelfen sie den Schülern, sich in eine Ganz bestimmte historische Situation zu versetzen und diese sowie das Handeln der Personen zu verstehen.
Auch ein halb erfundenes Gespräch kann zu Erkenntnissen führen
Natürlich sollte den Schülern bewusst gemacht werden, dass diese „fiktiven“ Quellen vom Text her nicht echt ist, in der Sache aber durchaus Entscheidendes treffen können. Es ist wie bei einer guten Anekdote, auch sie ist in der gebotenen Form nicht real, trifft aber Entscheidendes.
Ein gutes Vorbild: Der Dokumentarspielfilm
Im übrigen hat dieser Ansatz auch viel mit dem des Dokumentarspielfilms zu tun. Auch dort werden Gespräche gezeigt, die mehr oder weniger erfunden sind – zumindest im genauen Wortlaut. Dennoch zeigt die Praxis, dass diese Filmbearbeitungen der Geschichte häufig mehr Eindruck hinterlassen als die Aufnahme der gängigen Informationen und Materialien in Schulbüchern.
Auf geht’s – damit Geschichte spannend wird – oder bleibt!
Also: Machen wir uns unser eigenes Bild von der Geschichte – im Wortlaut ein bisschen fiktiv, in der Sache aber hart an der Wirklichkeit – natürlich nur, soweit wir sie heute rückblickend überschauen.
Im Folgenden werden Gespräche zu bestimmten historischen Situationen präsentiert, die sich auf Grund der Kürze und Prägnanz gut im Unterricht behandeln lassen. Dazu kommen Hinweise, wie man mit ihnen arbeiten könnte.