Читать книгу Franz Kafka, "Die Verwandlung" - Inhalt, Zitate, Interpretation - Helmut Tornsdorf - Страница 9
Abschnitt 5: Zwischen Ablehnung und Hoffnung
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** SB 5.1 **
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Ruf nach Schlosser und Arzt – Wiedereingliederung in die Gemeinschaft?Der Abschnitt beginnt damit,dass Gregor sich erstaunlicherweise jetzt wohler fühlt. Er setzt auch große Hoffnungen auf Arzt und Schlosser. Interessanterweise unterscheidet er dabei aber gar nicht zwischen ihren Funktionen und bezieht seine eigene Situation noch in keiner Weise ein. Wichtiger ist ihm, dass er auf diese Art und Weise wieder in die menschliche Gemeinschaft einbezogen wird. @@@ [Gregor hofft auf Verständnis] „Gregor war aber viel ruhiger geworden. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, klarer als früher, vorgekommen waren, vielleicht infolge der Gewöhnung des Ohres. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, dass es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen.Die Zuversicht und Sicherheit, mit welchen die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl.[Gregor fühlt sich „in den menschlichen Kreis“ einbezogen]Er fühlte sich wieder einbezogen in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, großartige und überraschende Leistungen.“@@@ ************ ** SB 5.2 ** ************ Zwischen Selbst-Verletzung und Ablehnung der anderenEr bemüht sich dann sehr, die Tür zu öffnen und verletzt sich dabei auch. Schließlich ist er erfolgreich. Interessant sind dann die Reaktionen der anderen, die zwischen Abscheu, Erschrecken, Wut und schließlich auch Verzweiflung schwanken. @@@ ************ ** SB 5.3 ** ************ [Entsetzen des Prokuristen beim Anblick Gregors] „Er war noch mit jener schwierigen Bewegung beschäftigt und hatte nicht Zeit, auf anderes zu achten, da hörte er schon den Prokuristen ein lautes ‚Oh!‘ ausstoßen – es klang, wie wenn der Wind saust und nun sah er ihn auch, wie er, der der Nächste an der Türe war, die Hand gegen den offenen Mund drückte und langsam zurückwich, als vertreibe ihn eine unsichtbare, gleichmäßig fortwirkende Kraft.[Zusammenbruch der Mutter]Die Mutter – sie stand hier trotz der Anwesenheit des Prokuristen mit von der Nacht her noch aufgelösten, hoch sich sträubenden Haaren – sah zuerst mit gefalteten Händen den Vater an, ging dann zwei Schritte zu Gregor hin und fiel inmitten ihrer rings um sie herum sich ausbreitenden Röcke nieder, das Gesicht ganz unauffindbar zu ihrer Brust gesenkt.[Der Vater zwischen Feindseligkeit und Weinen]Der Vater ballte mit feindseligem Ausdruck die Faust, als wolle er Gregor in sein Zimmer zurückstoßen, sah sich dann unsicher im Wohnzimmer um, beschattete dann mit den Händen die Augen und weinte, dass sich seine mächtige Brust schüttelte.“@@@ Interessant ist, dass es nun nicht zu einer direkten Konfrontation und Klärung der Situation kommt, sondern erst mal die Beobachtungen und Gedanken Gregors eingefügt werden. Sie geben wichtige Hinweise auf seine allgemeine Situation, deutlich wird nämlich, wie gemütlich es sich der Vater eingerichtet hat, während Gregor sich selbst in eine ausweglose Situation hinein gearbeitet hat. ************ ** SB 5.4 ** ************ Außerdem wird deutlich, dass Gregor in der Zeit vor der aufopferungsvollen Arbeit für die Familie es durch aus weit gebracht hatte, immerhin zum Offizier der Armee, der Achtung für sich einfordern konnte, die jetzt auf katastrophale Art und Weise ihm versagt wird. ************ ** SB 5.5 ** ************ Schluss: Gregor will schnell wieder geschäftlich aktiv werden und hofft auf den ProkuristenIm letzten Absatz dieses Abschnitts beginnt Gregor wieder eine lange Rede, in der er zunächst seine Bereitschaft bekundet, jetzt ganz schnell die geschäftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen. Dann bittet er den Prokuristen, alles wahrheitsgemäß weiterzugeben, und erhofft sich davon wohl eine günstige Beurteilung seiner Position. Was auffällt, ist, dass er seine Situation als Ungeziefer hier völlig ausblendet.