Читать книгу Abitur: Erfolg bis zum Finale - Helmut Tornsdorf - Страница 6
4. Der Prüfling: Zwar allein – aber nicht ohne Chancen
ОглавлениеKommen wir nun zur anderen Seite, dem Prüfling. Wir haben hieraus bewusst ein eigenes Kapitel gemacht, obwohl es natürlich auch zum „großen Ganzen“ gehört. Aber wir wollen ja in diesem E-Book gerade zeigen, wie man auch als scheinbar „kleiner“ Prüfling groß rauskommen kann.
Im Folgenden geht es um die entscheidenden Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Wir gehen aber auch auf verschiedene „Typen“ von Prüflingen ein, um zu zeigen, wie man sich auch in diesem Bereich am besten „aufstellt“ und damit seine Chancen vergrößert.
Ebene 5: Der Schüler auf dem Weg zum Prüfungs-Experten Vorteil 1: Wenn aus Ängstlichkeit eine gute Vorbereitung wird: In dem Schaubild haben wir außerdem noch sechs Elemente aufgenommen, die den Schüler positiv oder auch nicht ganz so positiv kennzeichnen können. Ängstlichkeit ist zunächst etwas Negatives, führt aber möglicherweise dazu, dass jemand besonders gut vorbereitet ist. Vorteil 2: Wenn man nicht nur inhaltlich gut vorbereitet ist: Wichtig ist dabei nur, dass er sich nicht nur inhaltlich vorbereitet, sondern auch auf die rhetorische Situation, also die Frage, wie man mit sprachlichen Mitteln am meisten für sich herausholen kann. Vorteil 3: Wenn Überheblichkeit rechtzeitig zu gesundem Selbstbewusstsein wird Schauen wir uns jetzt noch die rechte Säule an: Da ist Überheblichkeit das gefährlichste, was einem in einer Prüfung passieren kann. Das gilt vor allen Dingen für diejenigen, die im normalen Unterricht mit geringem Aufwand, aber sehr geschickt viel für sich herausgeholt haben. Man spricht hier ja auch von “Blendern”, die dem Lehrer so viel scheinbares Licht geboten haben, dass er die Schattenseiten gar nicht gesehen hat oder sehen wollte. Die positive Variante in diesem Bereich ist dann Selbstbewusstsein. Das ist immer gut und hilft auch besonders in einer mündlichen Prüfung. Vorteil 4: Wenn zum Selbstbewusstsein noch Verhandlungsgeschick kommt Wichtig ist aber auch, dass man die Tricks des „Verhandelns“ kennt, denn eine mündliche Prüfung ist vergleichbar dem Versuch eines Kaufmanns, sein Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen. Man kann es auch mit einer Bewerbungssituation vergleichen. Derjenige hat größere Chancen, die Stelle zu bekommen, der mit seinem “Pfund” am meisten “wuchert”. Gemeint ist damit, dass er aus seinen Talenten am meisten macht.
Nach der Klärung der Situation ein paar konkrete „Prüfungstypen“ Nachdem wir uns die besondere Situation einer mündlichen Prüfung in all ihren Facetten klargemacht haben, schauen wir uns mal gemeinsam fünf typische Fälle an - mit dem Ziel, für uns die optimalen Verhaltensweisen zu erkennen.
Typ 1: Nervöse Schüler: Vom roten Kopf bis zum Sanitätsraum So ziemlich jeder Schüler ist nervös, wenn er in eine mündliche Prüfung muss, in der er ganz allein mehreren Lehrern gegenüber sitzt. Da gibt es viele Situationen, in denen diese Nervosität sich bis zur Panik Attacke steigern kann. Der Kopf nimmt immer mehr eine rote Farbe an, die Hände zittern und schließlich kann man nicht mehr sprechen und es muss eine Pause eingelegt werden, wenn es nicht sogar zum Abbruch der Prüfung kommt. Glücklicherweise kommt es nur selten zu einer so extremen Entwicklung, aber allein die Angst davor kann schon schlimm genug sein. Dementsprechend sollte man sich auch darauf vorbereiten. Typ 2: Selbstbewusste Schüler: Hochmut kommt vor dem (Über-)Fall
Es gibt aber auch das Gegenteil: Da ist jemand immer gut damit durchgekommen, dass er zwei Tage vor einer Klausur mit dem Lernen begann. und so sitzt er auch locker und entspannt im Vorbereitungsraum, macht sich ein paar Notizen und überlässt den Rest seiner Redegewandtheit. Umso erstaunter ist er dann, wenn die Lehrer während seines Vortrags etwas irritiert gucken und im anschließenden Prüfungsgespräch so in die Tiefe gegangen wird, dass er bald passen muss. Es ist eben ein Unterschied zwischen lockeren Sprüchen und leicht gegebenen Mini-Antworten im normalen Unterricht und einem wirklichen Fachgespräch über Sachverhalte und Probleme.
Typ 3: Stille Schüler mit echten Kenntnissen: Warum nur so spät erst? Es gibt aber natürlich auch das Gegenteil. Da sind Schüler im Unterricht immer still und zurückhaltend gewesen, kaum über die Note befriedigend hinausgekommen. Jetzt im Abitur zeigen sie plötzlich, was sie alles draufhaben. Sie verlieren im Laufe des Gesprächs alle falschen Hemmungen und haben am Ende das Gefühl, sich einfach nur über bekannte und gut verstandene Dinge unterhalten zu haben. Schade, dass jetzt rückwirkend keine Noten mehr geändert werden können. Aber vielleicht hilft dieses E-Book ja, diese Fähigkeiten schon früher zu zeigen. Typ 4: Schüler mit guten Kenntnissen, die sich aber ungeschickt verhalten Verlassen wir jetzt mal die grundsätzlichen Typen von Schülern und wenden uns einzelnen Situationen zu, die mit über den Erfolg in einer mündlichen Prüfung entscheiden. Nehmen wir zunächst einen Schüler, der unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil er sich im Vorbereitungsraum bereits die Zeit nicht optimal einteilt, dann nervös in seinen Blättern kramt und hinterher so mit sich selbst beschäftigt ist, dass er gar nicht auf die Fragen der Lehrer eingeht. hier kann man schnell zwei oder gar drei Noten verspielen, nur, weil man nicht gut organisiert ist und sich zu wenig auf die Besonderheiten einer mündlichen Prüfung eingestellt hat. Typ 5: Schüler, die eine mündliche Prüfung sportlich nehmen und sich auf den “Gegner” einstellen’ Schließen wollen wir unsere kleine Übersicht, indem wir auch an die Schüler denken, die sich in der Sache gut vorbereitet haben, aber auch die Kniffe kennen, mit denen man ein Prüfungsgespräch gut in die eigene Richtung lenken kann. Sie haben sich nicht nur auf die Eigenheiten ihres Prüfers eingestellt, kennen seine thematischen Vorlieben, sondern achten auch darauf, nicht unnötig in Details zu gehen. Dabei kann man sich nur in Schwierigkeiten bringen. Außerdem achten sie auf jede Möglichkeit, von sich aus Akzente zu setzen und ihre besonderen Stärken einzusetzen. Fassen wir zusammen: Eine mündliche Prüfung ist etwas Besonderes, auf das man sich gut einstellen sollte. Dabei kommt es nicht nur auf inhaltliches Lernen an, sondern auch darauf, die Besonderheiten einer solchen Situation zu kennen und sich optimal darauf einzustellen. Wir wollen im Folgenden dabei behilflich sein – sowohl mit allgemeinen Hinweisen als auch mit konkreten Beispielen. Ein spezieller Tipp … … für die, die nicht erst nach den Abiturklausuren mit der Vorbereitung auf das mündliche Abitur beginnen: Nutzt jede Situation im Unterricht, bei der ihr mehr als nur ein, zwei Sätze raushaut. Übernehmt bei Gruppenarbeit die Präsentation oder nutzt kleine Recherche-Übungen zwischen den Stunden zu einem Einstiegs-Statement, bei dem ihr euch auch Nachfragen des Lehrers und der Mitschüler stellt.