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Das Ziel dieses Buches: Schule kann auch Spaß machen!

Eigentlich müsste man die Schule abschaffen:

Schafft die Schule ab. So radikal muss man es wohl formulieren, wenn man sieht, welches Image das staatliche Schulsystem hat. Über Jahrhunderte hat sich so viel an Negativem angesammelt, dass darüber weitgehend vergessen worden ist, dass es eigentlich um eine der schönsten Sachen der Welt geht, nämlich die Neugier des Menschen. Auf dem Bild sieht man ein Schulportal mit einem mehr als „verbrauchten“, aber doch grundsätzlich richtigen Motto: „Sich regen bringt Segen!“


Das menschliche Gehirn soll ja so strukturiert sein, dass es ständig etwas Neues haben will. Dementsprechend fahren Menschen in fremde Länder, probieren neue Hobbys aus und interessieren sich für alle Details aus dem Umfeld von Stars.

Nur morgens ab 8 Uhr, wenn die meisten jungen Menschen mehr oder weniger freundliche Schulgebäude aufsuchen, ist die Stimmung meistens zwischen gedrückt und aggressiv, bestenfalls auf „Den Tag kriegen wir auch noch rum“ eingestellt.

D


as liegt natürlich vor allem daran, dass die meisten gar nicht wissen, warum sie bestimmte Dinge lernen – und das heißt meistens: auswendig lernen – sollen. Bei den Lehrern gibt es sicher solche und solche. Erfolgreicher dürften die sein, die sich selbst für das interessieren, was sie vertreten – aber es gibt eben auch viele Vorgaben, deren Sinn und Zweck man nicht versteht.

Machen wir uns das mal in einem Schaubild deutlich:


Es ist schon ein seltsames Phänomen, dass Kinder bis zur Grundschule mit leuchtenden Augen in die Welt hineinschauen und sich immer wieder überraschen lassen. Man muss nur mal schauen, wie lange sie für den Weg zur Schule benötigen – schließlich gibt es ja am Wegesrand tausend spannende Dinge.

Spätestens nach den ersten Grundschuljahren sieht es dann ganz anders aus: Da blinzelt die Welt nicht mehr mit goldenen Augen vielversprechend rüber, sie ist verstellt durch tausend Kompetenzen und Methoden, die man erst mal lernen muss. Man wird an Kafkas Wächter in der Parabel „Vor dem Gesetz“ erinnert, der vor allem den Zutritt zu verhindern scheint. Allenfalls könnte man sich gebückt und bepackt mit tausend Dingen dem Paradies nähern.

Im Beruf wird einem dann das „Blaue vom Himmel“ versprochen, allerdings muss man für seine Karriere viele „Knicks“ in Kauf nehmen, Einschränkungen in der Liebe, der Familie, den Freunden, der eigenen Identität – Herausforderungen ohne Ende, auf die man zumindest in der Schule besser vorbereitet werden könnte. Womit wir wieder beim Thema sind.

Man kann sich selbst aber auch so einstellen, dass man wirklich „dabei ist“

Glücklicherweise muss man nicht warten, bis sich das System Schule ändert, man kann sich selbst auch darauf einstellen und es optimal für sich nutzen. Wichtig ist, dass man anfängt, sein schulisches Umfeld als ein Geflecht von Beziehungen zu gestalten. Es ist nicht alles von vornherein blöd, sondern man schaut, ob sich dem einen oder anderen Fach bzw. Thema nicht etwas Interessantes abgewinnen lässt. Dann bekommt vielleicht auch der seltsame Kopf in dem oben erwähnten Schulportal seinen Sinn, indem er für Selbstständigkeit, ja Autonomie auch unter schwierigen Bedingungen steht.


Prinzip 1: Die Bereitschaft zum Einstieg

Es gibt im Wesentlichen zwei Prinzipien, die einem weiterhelfen können: Zum einen ist da der alte Grundsatz „Der Appetit kommt beim Essen!“ Gemeint ist damit, dass man nicht von vornherein eine Abwehrhaltung aufbauen, sondern erst mal offen für Neues sein sollte.

Prinzip 2: Ausbruch aus den Grenzen des Sehens

Zum anderen gibt es den wunderbaren Satz „Man sieht nur, was man weiß.“ Das klingt erst mal ein bisschen geheimnisvoll, aber man versteht das schnell, wenn man zum Beispiel an Sportarten denkt. Wer keine Ahnung vom Fußball hat, kann tatsächlich der Meinung sein, dass es darum geht, dass 22 Spieler auf dem Platz herumlaufen und am Ende zählt, auf welcher Seite der Ball am häufigsten die Torlinie überschritten hat.

Wer sich aber auskennt, wird gespannt oder auch genießerisch am Spielfeldrand stehen oder auch vor dem Fernseher sitzen und innerlich mitgehen, sich an bestimmten Stellen fragen: Na, was wird er wohl gleich machen? Schießt er selbst oder flankt er?

Das kann man auf fast alle anderen Dinge übertragen. Wer sich auf die Dinge einlässt, wird sie hinterher nicht alle als Freunde haben, aber er wird mehr sehen, weil er Ahnung und Durchblick hat.

Ziel dieses Buches: Die Dinge wirklich durchschauen und damit „umgehen“

Genau darum bemüht sich dieses Buch, es will Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren in einen Zustand versetzen, in dem sie begreifen, was da im Fach Deutsch so abgeht, und dann entscheiden können, ob sie gewissermaßen „mitspielen“ (als Akteur oder auch als Betrachter) oder sich anderen Dingen zuwenden wollen.

Zwischen Kommunikation, Kurzgeschichte und Karriere

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