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3 Mehr Sicherheit bei Klassenfahrten – nach Fast-Unfall im Wattenmeer

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Eig.Ber. (26.06.2014): Große Aufregung im Schlaufurter Gymnasium, nachdem es bei einer Klassenfahrt einer achten Klasse an die Nordsee fast zu einem Unfall gekommen war. Im Rahmen eines freien Nachmittags waren drei Schüler wohl etwas zu weit ins Watt hinausgegangen. Einer von ihnen war dabei an eine Stelle mit besonders weichem Boden geraten und dort schnell bis fast an die Hüfte eingesunken. „Wir haben dann versucht, Jan rauszuhelfen, aber das Zeug war einfach zu zäh“, so der 13 jährige Frederick. Ihnen blieb dann nichts anderes übrig, als um Hilfe zu rufen. „Das Problem ist, dass man rechtzeitig Hilfe heranholen muss“, so Brandmeister Knut Fedsen, der den Jungen schließlich mit einigen anderen Feuerwehrmännern und einem Spezialkran vorsichtig aus seiner Lage befreite. „Gefährlich wird es vor allem, wenn dann die Flut kommt, dann hilft es auch nicht, wenn man nicht komplett eingesunken ist. Man kommt einfach nicht mehr rechtzeitig heraus.“ Jans Vater steht immer noch etwas unter Schock, nachdem er sich die Gefahr, in der sein Sohn gesteckt hatte, genauer hatte erklären lassen. Jetzt wird in der Schule geklärt, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben: „Wir können doch nicht ständig alle Schüler im Auge behalten“, so Klassenlehrerin Franziska Wördemann. Es wird befürchtet, dass die Schulkonferenz erst mal die bei Schülern sehr beliebte einwöchige Fahrt an die Küste untersagt. Die SV ist vor allem besorgt, dass Lehrerinnen und Lehrer auf Ausflügen noch mehr verbieten werden. Schülersprecher Lars Meyerink wird da sehr deutlich: „Wenn man alles verbietet, macht alles auch keinen Spaß mehr.“ Bis zur nächsten Schulkonferenz wird sicher heiß diskutiert werden. Die Schüler hoffen jedenfalls, dass man es mit der Vorsicht nicht übertreiben wird.

Mögliche Aufgaben:

1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zum Problem der Sicherheit auf Klassenfahrten Stellung nehmen zu können.

2. Bilde dir eine Meinung zu dem konkreten Problem, ob und wie man da den Eltern ihre Sorgen nehmen könnte und was die Schule tun soll.

3. Denk auch an andere Fälle, in denen es auf Klassenfahrten zu Problemen und Gefahren für die Sicherheit kommen kann.

4. Natürlich kannst du auch an Situationen außerhalb der Schule denken, die vergleichbar sind. Wo kommst du ganz normal im Alltagsleben in möglicherweise gefährliche Situationen, die man entweder vermeiden sollte oder auf die man sich möglichst gut einstellt.

5. Verfasse dann einen Leserbrief, indem du sowohl auf den konkreten Fall als auch auf Klassenfahrten allgemein eingehst. Wieviel Sicherheit soll sein, wenn es zugleich Einschränkungen der Möglichkeiten bedeutet?

Mögliche Lösungen der Aufgaben:

1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zum Problem der Sicherheit auf Klassenfahrten Stellung nehmen zu können.

- Klassenfahrt einer achten Klasse an die Nordsee, fast Unfall

- freier Nachmittag - drei Schüler - zu weit ins Watt hinausgegangen

- Einer von ihnen bis fast an die Hüfte eingesunken

- versucht rauszuhelfen, aber das Zeug war einfach zu zäh

- um Hilfe gerufen, die muss rechtzeitig herangeholt werden

- Feuerwehrmänner und Spezialkran befreiten den Jungen

- besonders gefährlich wird es, wenn die Flut kommt

- Der Vater des Jungen immer noch etwas unter Schock

- in der Schule wird geklärt, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben

- Verteidigung der Lehrer: können nicht ständig alle Schüler im Auge behalten

- Furcht, dass die Schulkonferenz erst mal die bei Schülern sehr beliebte einwöchige Fahrt an die Küste untersagt

- SV hat Sorge, dass Lehrerinnen und Lehrer auf Ausflügen noch mehr verbieten werden.

2. Bilde dir eine Meinung zu dem konkreten Problem, ob und wie man da den Eltern ihre Sorgen nehmen könnte und was die Schule tun soll.

Hierzu gibt es keine festgelegte Lösung – man kann bereit sein, bestimmte Risiken eher in Kauf zu nehmen – mit deutlichen Vorab-Hinweisen; oder aber man ist vorsichtiger, was Einschränkungen bedeutet.

3. Denk auch an andere Fälle, in denen es auf Klassenfahrten zu Problemen und Gefahren für die Sicherheit kommen kann.

Probleme kann es auch in einer Großstadt geben – etwa bei abendlichen Unternehmungen; oder bei sportlichen Veranstaltungen. Dort muss auch entschieden werden zwischen Bereitschaft zu einem gewissen Risiko – oder aber eben mehr oder weniger totaler Sicherheit mit entsprechenden Einschränkungen und Verboten.

4. Natürlich kannst du auch an Situationen außerhalb der Schule denken, die vergleichbar sind. Wo kommst du ganz normal im

Alltagsleben in möglicherweise gefährliche Situationen, die man entweder vermeiden sollte oder auf die man sich möglichst gut einstellt.

- Jede Fahrradfahrt enthält gewisse Risiken – mit dem Mountain-Bike wird es noch gefährlicher

- Aber auch die Fahrt in den Urlaub mit dem Auto oder dem Flugzeug enthält Rest-Risiken

- Es gibt den berühmten Hinweis von Erich Kästner, dass Leben eben lebensgefährlich ist.

- Aber auch hier kann man das Risiko minimieren.

5. Verfasse dann einen Leserbrief, indem du sowohl auf den konkreten Fall als auch auf Klassenfahrten allgemein eingehst. Wieviel Sicherheit soll sein, wenn es zugleich Einschränkungen der Möglichkeiten bedeutet?

Hier gibt es natürlich wieder verschiedene Möglichkeiten, je nachdem, in welche Richtung man selbst tendiert.

Ein möglicher Leserbrief könnte so beginnen:

Was die Aufregung im Umfeld des Schlaufurter Gymnasiums angeht (Ihr Bericht vom 26.06.2014), so kann ich sie nur teilweise nachvollziehen. Sicher ist es schrecklich und macht nachdenklich, wenn jemand auf einer Klassenfahrt in Gefahr gekommen ist. Die Konsequenz kann aber nicht sein, alles zu verbieten, was Gefahren enthalten könnte – vielmehr muss es darauf ankommen, möglichst viel vorauszusehen und dann möglichst zu vermeiden. Im vorliegenden Fall hätte man nur mal die Einheimischen fragen müssen – am besten die Touristen-Info oder eine vergleichbare Einrichtung. Dann hätte man sicher eine Menge Informationen bekommen – und mögliche Gefahren wären weitestgehend vermieden worden. Und wenn dann doch Schüler trotz Ermahnung gegen Warnungen und Hinweise verstoßen, dann ist das auch nicht dadurch zu verhindern, dass man alles verbietet – dann werden eben alle Gebote umgangen.

Kein Tor ohne gute Vorlage

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