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5. Musik

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Hoch oben im Regal mit den hunderten Musik-CDs bekam ich mein Plätzchen. Von hier aus war die ganze Wohnung überschaubar. Was dabei ganz besonders bedeutsam war, war der Umstand, dass der gefräßige Kater keine Chance hatte, herauf zu kommen. Oft wartete er stundenlang auf eine günstige Gelegenheit – wie die Katze vorm Mausloch. Aber vergeblich, er konnte nicht herauf und ich wollte verständlicherweise nicht hinunter. Das war ein Spaß und für mich ein Grund, so richtig herzhaft zu lachen.

Allmählich begann ich mich hier wohl zu fühlen. Rechter Hand war ein Fenster, wo die Sonne hereinschien – wenn es nicht gerade regnete. Im Winter kamen die Vöglein zu Besuch, weil ein Vogelhäuschen davor stand. Meistens waren es Sperlinge oder Meisen. Manchmal auch Gimpeln. Diese kündigten baldigen Schneefall an.

Links eine Stereo-Anlage mit der schönsten Musik, die man sich vorstellen kann. Im Lastwagen hörte ich ja schon viele flotte Lieder. Für gewöhnlich Tätarä von einem größerem oder kleinerem Orchester. Tirila, tirilu, Klapperl auf – Klapperl zu, manchmal sangen sie auch dazu, z. B. von einer Anneliese oder Resi oder einer anderen besonderen Frau. Richtige Tsching-Bumm-Musik war auch dabei. Da wurde dann Englisch gesungen von allem möglichen wie Love oder Submarine, was wohl ein Unterseeboot ist.

Hier jedoch waren Klänge, die mein kleines Bärenherz erfreuten. Einschmeichelnde Melodien, sogenannte „Oldies“. Zum Beispiel von einem Koch mit seinen Kollegen, welche alle Saxophon spielen; wunderschön und gefühlvoll. Andere sangen über verschiedene Bereiche des Lebens. Alles erdenkliche, was halt gerade in ihrem Kopf herumgeisterte und scheinbar wichtig war: Vom Mond oder einer kleinen, frechen Maus, welche Speck und Käse stibitzte oder auch von einem Jungen, der zu Hause weglief um auf dem Meer die Welt zu erkunden. Ich mag am liebsten Lieder von den Bergen und Kirchenmusik.


Wenn Besuch kam, konnte ich alles sehen und verstehen, wurde aber selber nicht wahrgenommen. So einen kleinen Teddybären wie mir hätte man ohnehin keine Aufmerksamkeit geschenkt oder gar Süßigkeiten mitgebracht. Nicht einmal Erdbeeren! Geizkrägen!

So gingen die Tage dahin und bei schönem Wetter riefen die Berge. Da wuchsen immer genug Erdbeeren, aber nicht eine einzige habe ich verschenkt! Aus Trotz! Von meinem ersten Berg, der über 3000 Meter hoch war, berichte ich im nächsten Kapitel. Bis bald, ihr Lieben!

Hansi, der kleine Ausreißer

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