Читать книгу der Schatz im Acker - Hermann Brünjes - Страница 5
Montag, 4. Oktober
ОглавлениеNoch vor sieben Uhr wache ich auf. Maren liegt leise schniefend neben mir und schläft. Ich schleiche mich aus Bett und Zimmer. Mein Kopf brummt zwar etwas, aber nach einem Kaffee aus der Maschine wird es schnell besser.
Ich will Maren nicht wecken und setze mich in mein Kellerbüro an den Computer. Das Arbeitszimmer habe ich von Oliver, Marens verstorbenem Ehemann, übernommen. Es ist groß, ruhig und mit Schreibtisch, Bücherregalen und Sitzecke samt Fernseher ausgestattet. So habe ich einen prima Arbeitsplatz, aber auch einen hervorragenden Rückzugsort gefunden.
Dieser Fabian von Heimfeld spukt durch meinen Kopf, genauer der Schatz, von dem er sprach. Gefunden und wieder weg. Er meint, er sei ein Idiot. Das klingt entweder nach riesigem Blödsinn oder nach einer sauguten Geschichte.
Ich google den Namen. Es gibt ein paar Bilder vom alten Gutshof und Trecker bei der Feldarbeit. Auf einem Foto steht Fabian neben einem älteren Herrn, vermutlich seinem Vater. Ansonsten finde ich nur die üblichen Adressendaten.
Definitiv spannender wird es, als ich »Schatzfunde« eingebe. Ich finde eine lange Liste wertvoller Funde. Der Wert bezieht sich meistens auf die archäologische Bedeutung. Die Funde geben den Experten Aufschluss über Leben und Situation vergangener Zeiten. Ob es um die berühmte Himmelsscheibe geht, 1999 bei Nebra gefunden, oder um den Goldschatz »Hort von Gessel«, der fast zwei Kilogramm Goldschmuck enthielt – immer übersteigt der archäologische Erkenntniswert den des reinen Material- oder Verkaufswertes.
Manchmal bekam man durch Untersuchung des Materials Hinweise zu Handelswegen, Lebensgewohnheiten, Wissenschaften und politischen Verhältnissen. Bis in die Bronzezeit hinein reichen die Funde.
Bizarre Geschichten sind oft damit verbunden.
Die Himmelsscheibe etwa wurde von Sondengängern gefunden. Die haben sie verkauft und das bronzene Zeugnis mittelalterlicher Astrologie wurde mehrfach von Hehlern zu Geld gemacht, bevor es endlich konfisziert werden konnte. »Raubgrabung« nennt man so etwas, wann immer eine Schatzsuche ohne behördliche Genehmigung und Meldung geschieht. Oft sind es Sondengänger, die mit ihren Metalldetektoren durch Feld und Wald streifen und nach wertvollem Metall suchen. Ich bin gespannt, ob Florian auch dazugehört.
Auch in unserer Region wurden bereits diverse Schätze gefunden. Fast jedes Jahr berichten wir in unserer Zeitung darüber. Meist waren es einzelne Fundstücke, darunter Münzen und Schmuck aus Bronze, Silber oder selten auch Gold.
Besonders herausragend war ein Goldfund in Oedeme, einem Ortsteil von Lüneburg. Man hat dort einen urzeitlichen Grabhügel vermutet und den Sondengänger Florian Bautsch beauftragt, das Areal vor der Ausgrabung zu prüfen. In einer sonderbaren Bodenmulde fand er im Herbst 2014 einzelne Goldmünzen. Die Archäologen machten sich an die Arbeit. Am Ende wurden insgesamt 217 Goldmünzen sichergestellt. Der Materialwert des Goldes betrug zwar »nur« 45.000 Euro, der Erkenntniswert allerdings war unbezahlbar. Der Schatz war eine Hinterlassenschaft der Nazis. Vermutlich auf der Flucht vor dem siegreichen Feind wurde das Gold bei Kriegsende versteckt, von wem ist nicht bekannt. Die Herkunft der Münzen bewies die Vernetzungen der Deutschen Reichsbank in ganz Europa und darüber hinaus.
Im Nebenraum rumort es. Maren steckt Wäsche in den Trockner. Es ist Zeit, meine Recherche abzubrechen.
Eine halbe Stunde später sitzen wir gemeinsam am Frühstückstisch. Maren trägt noch ihr baumwollenes Nachthemd, die kastanienbraunen Haare offen und eine Mütze Müdigkeit im Gesicht. In diesem Zustand macht es keinen Sinn, ihr von Fabian von Heimfelds Schatzfund zu erzählen oder gar ein Gespräch über Schätze in der Heide zu beginnen. Ich bin gerade am Morgen fit und gesprächig.
Maren braucht außer einer Tasse Kaffee vor allem Ruhe, um Kraft für den Tag zu tanken. Sie »Morgenmuffel« zu nennen, ginge allerdings zu weit, manchmal singt sie morgens sogar.
Ich frage sie also nur kurz nach Fabian von Heimfeld.
»Du meinst den jungen Mann von gestern Abend?«
»Ja, der mich zum Schluss noch aufgehalten hat.«
»Gut, dass du trotzdem mitgekommen bist! Ich hatte schon Angst, du bleibst am Ende wieder an der Theke hängen.«
Ich schmolle. »Ich doch nicht!«
»Nee, du natürlich nie!« Sie schmunzelt. »Das also war von Heimfeld Junior. Ich kenne seine Mutter. Sie ist Mitglied im Singkreis. Sehr nette Frau! Was wollte er denn?«
Nun siegt ihre Neugier über die Morgenschläfrigkeit. Trotzdem werde ich ihr lange Diskussionen über Schätze ersparen, zumal ich dazu im Moment selbst keine Lust habe.
»Das hat er mir nicht genau gesagt. Wir haben uns für heute Vormittag verabredet.«
»Na, da bin ich aber gespannt. Wenn du rechtzeitig zurückkommst, kannst du es mir ja noch erzählen.«
Maren hat diese Woche Spätschicht, ist also von zwei bis zehn Uhr im Krankenhaus.
»Gerne, mein Schatz! Nur so viel hat dieser Fabian verraten: Es geht um einen Schatz, den er hatte und nun wieder nicht!«
Ich kann also meinen Mund doch nicht halten. Wie immer drängt es mich, die Dinge auszusprechen. Maren lacht.
»Na, das kann ja alles sein! Vielleicht hat er sich verliebt und sein Schatz hat ihn sitzen lassen. Oder er hat seine Briefmarkensammlung verloren oder seine kostbaren Kindheitsfotos sind verbrannt.«
»Er hat von zwei Säcken mit Gold gesprochen.«
Maren schaut mich an, als ob mir die Sicherung fehlt.
»Zwei Säcke Gold? Ihr wart gestern Abend ja echt gut drauf. Warum nicht gleich der Schatz im Silbersee?«
»Maren, ohne Quatsch! Ich war zwar angetrunken, konnte aber noch gut hören und mitdenken. Zwei Säcke Gold hatte er zunächst gefunden und nun sind sie wieder weg, hat Fabian gesagt – und dass er ein Idiot sei.«
Wenn sich der Zweifel ein Gesicht suchen wollte, würde er Marens auswählen. »Das Letzte mag ja stimmen. Ich kenne diesen Fabian nicht und weiß nicht, ob er ein Idiot ist. Das mit dem Gold klingt aber ziemlich idiotisch und wie ein Kindermärchen oder eben Karl May.«
»Ich habe nachgelesen. So abgedreht ist das gar nicht. Man hat auch in dieser Gegend immer wieder Schätze gefunden.«
»Einzelne Münzen vielleicht. Aber doch keine Säcke mit Gold. Von einem Bankraub habe ich auch nichts gehört. Wo also sollte so etwas herkommen?«
»Keine Ahnung. Erst 2014 hat man in Lüneburg einen beachtlichen Goldschatz gefunden. Der kam von den Nazis, die ihn kurz vor Kriegsende verbuddelt haben, damit er den Briten nicht in die Hände fällt.«
»Ich erinnere mich. Raubkunst, Nazigold ... eingeschmolzene Schmuckstücke aus den Konzentrationslagern und so etwas. Ja, das gab und gibt es sicher in Österreich, der Schweiz und dort, wo Tunnel, Stollen und Höhlen als Verstecke genutzt wurden, aber hier bei uns?«
Nun ist Maren wach. Der Kaffee und ein Müsli mögen auch dazu beigetragen haben, vor allem jedoch das Thema. Allemal wenn meine Liebste ein bisschen psychologisieren darf, ist ihre Müdigkeit schnell vorbei. So auch jetzt.
»Schatz! Welch eine Metapher! Sie steht für die großen, unerfüllten Träume von uns Menschen. Der Treffer des Lebens, der Lottogewinn, der Traumprinz, der reiche Erbonkel in Amerika, die einzig wahre Chance ... wir fallen doch immer wieder auf so etwas herein. Schatzsuche, Schatzgräber, Piratenschatz ... davon haben wir bereits als Kinder geträumt.«
»Das stimmt. Aber immer wieder hört man von Träumen, die in Erfüllung gehen. Auch ich habe ja meinen ‚Schatz’ gefunden. Dich!«
Sie tätschelt meine Wange und gibt mir einen Kuss.
»Zum Glück! Auch in der Bibel ist vom Schatz die Rede. Jesus beschrieb das Reich Gottes als ‚Schatz im Acker’. Er hat die Menschen und sich selbst gut beobachtet. ‚Wo dein Schatz ist, dort ist auch dein Herz’ hat er einmal mit Blick auf die Vergötterung des Reichtums gesagt.«
»Siehst du. Es geht also um ein zentrales Thema. Es geht um die Frage, was uns besonders wertvoll ist, worauf wir auf keinen Fall verzichten wollen und woran wir unser Herz hängen! Sag’ also nicht, die Sache mit dem ‚Schatz’ ist nur ein Kindertraum oder ein Märchen.«
Maren lacht und beginnt, den Frühstückstisch abzuräumen.
»Jens, du findest auch immer wieder ein Argument für deine Sicht der Dinge. Natürlich lieben wir alle unsere Schätze und es gibt sie gelegentlich auch, sowohl materiell als auch ideell. Aber zwei Säcke Gold bei einem Himmelstaler Bauern halte ich doch für reichlich fragwürdig – zumal die ja auch wieder weg sind.«
Ich stelle das Geschirr in die Spülmaschine. Maren wischt den Tisch ab und signalisiert so, dass dieses Thema für sie zuerst einmal beendet ist.
»Okay«, ich habe gern das letzte Wort, »ich treffe diesen Fabian gleich und kann dir dann ja berichten.«
*
Ich muss heute noch einen Artikel über die gestrige Veranstaltung schreiben. Die Kombination Erntedankfest und Tag der Deutschen Einheit finde ich interessant, und was die Verantwortlichen in Himmelstal daraus gemacht haben prima. Hier wurde ja gewissermaßen Einheit praktiziert: Kirche, Sportverein und Feuerwehr haben den Festtag gemeinsam gestaltet. Ich ziehe mich für eine knappe Stunde in mein Arbeitszimmer zurück und mache mir Notizen.
Die Fotos von meiner Canon sind gut geworden. Dem Artikel werde ich ein Bild vom Gottesdienst und eines vom Tanzabend beifügen.
Auch der Bürgermeister beim Grußwort darf nicht fehlen. Ich weiß, das alles ist typischer Provinzjournalismus – aber eben diesen liebe ich. Das wahre Leben in seiner Vielfalt und Normalität zu dokumentieren, macht mir mindestens ebenso viel Freude wie »die Story des Monats« zu recherchieren und zu schreiben. Mit zweiundsechzig Jahren sollte man wissen, wo man hingehört. Ich habe mich schon vor Jahren entschieden, auf eine journalistische Karriere bei einer großen Zeitung zu verzichten und lieber Reporter der »kleinen Leute« zu bleiben. Dafür haben viele meiner Kollegen kein Verständnis, was mir egal allerdings ist. Mein Chef Florian Heitmann versteht es zum Glück. Zwar mag er als ehemaliger Redakteur der BILD-Zeitung am liebsten spektakuläre Aufmacher, im Grunde seines Herzens tickt er aber ähnlich wie ich. Auch mein Chef liebt die Provinz, die Vereine, Lokalpolitik, Firmenempfänge und die vielen Geschichten um Menschen, Tiere und Schicksale aus der Heide.
Meinen Artikel werde ich also morgen locker unterbringen, auch dann, wenn er über 75 Zeilen benötigt. Heute Abend werde ich ihn schreiben, jetzt habe ich die Notizen dafür im Computer hinterlegt.
*
Ich hätte auch das Fahrrad nehmen können. Der Hof der Familie von Heimfeld liegt nur einen knappen Kilometer entfernt vom nördlichen Ortsschild unseres Dorfes. Auch heute bleibt das Wetter stabil. Es ist zwar bewölkt, aber trocken und windstill. Ein Hauch »goldener Oktober« liegt weiterhin in der Luft. Zu beiden Seiten der schmalen Asphaltstraße wurden in diesem Jahr Zuckerrüben angebaut. Die Rübenkampagne in der Fabrik beginnt erst Mitte November. Die Ernte ist hier trotzdem fast beendet. Hunderte Meter lang ziehen sich die aufgeschichteten Zuckerrüben wie Schutzwälle entlang der Straße und warten auf den Abtransport. Im Hintergrund drehen sich Windräder. Mit inzwischen vierundzwanzig Anlagen ist dieser Windpark einer der größten in Niedersachsen.
Der Hof ist nicht zu verfehlen. Ich lenke meinen grauen Golf IV durch die Einfahrt in der Feldsteinmauer. Die zur Mauer verarbeiteten Steine sind riesig. Teilweise wurden sie beschlagen und mit Mörtel verbunden, teilweise liegen sie lose aufeinander. Mitten auf dem weiten Hof steht eine mächtige Kastanie. Da im Umfeld des Anwesens hunderte Eichen und Buchen wachsen, vermute ich, dass die einst hier stehenden Bäume gefällt wurden, um Platz für landwirtschaftliche Gerätschaften und Fahrzeuge zu machen. Ganz links auf dem Gelände wurde ein neuer, flacher Bungalow errichtet, vermutlich als Altenteil für Fabians Eltern. Eine lange, neue Maschinenhalle liegt vor mir. Zwei Männer hantieren dort an einem großen Trecker herum. Vermutlich gibt es auf diesem Hof auch Personal und es handelt sich nicht um einen reinen Familienbetrieb. Zwei ältere Scheunen und ein schiefes Fachwerkhaus zeugen von der langen Geschichte dieses Anwesens.
Das Haupthaus erhebt sich rechts vor hohen Bäumen, die vermutlich im Garten dahinterstehen. Die mit Kopfsteinpflaster befestigte Zufahrt wirkt etwas verwahrlost. Der quadratische, wuchtige Bau könnte etwas Farbe vertragen. Er wirkt durch den schmutziggrauen Putz ziemlich triste. Ein runder Vorbau aus rotem Klinker, mehrere Erker und weiße Fenster auf beiden Etagen verleihen dem Haus aber doch eine stattliche Würde.
Ich parke neben einem braunen Dacia Duster. Sollte Fabian von Heimfeld diesen Billig-SUV selbst fahren, legt er entweder keinen Wert auf sein Image als adeliger Gutsbesitzer oder er betreibt selbstbewusst Understatement.
Eine Klingel finde ich nicht. Vom Traktor vor der Halle winkt mir einer der Arbeiter zu. »Klooopfen!«, brüllt er. Jetzt entdecke ich einen altertümlichen Türklopfer und mache mich bemerkbar. Hohl klingt es durch das riesige Gebäude.
Eine junge Frau öffnet die Tür. Im Hintergrund höre ich Kindergeschrei. Dieser graue Bau ist also doch belebt!
»Sie müssen der Reporter sein«, begrüßt mich die hübsche Brünette. »Ich bin Rebecca, Fabians Frau und Mutter seiner zwei Kinder.«
Rebecca hat bei mir schon beim ersten Lächeln gewonnen. Sie bittet mich in die Halle. Wären da nicht sie und das Kinderlachen im Hintergrund, mir wäre kühl und unwohl zumute. Das alte Haus, die Einrichtung mit antiken Möbeln, die Lilientapete und der etwas modrige Geruch wirken auf mich nicht gerade einladend. Außerdem setzt sich der schmuddelige und ungepflegte Eindruck vom Außenbereich des Hauses hier drinnen fort. Die Fliesendiele wurde jedenfalls lange nicht mehr geschrubbt. Vermutlich mangelt es an Personal, vielleicht sind aber auch die Wahrnehmungen verschieden, denke ich.
Eine der dunklen Eichentüren im hinteren Bereich öffnet sich. Fabian von Heimfeld strahlt mich an.
»Herr Jahnke, auf Sie ist Verlass! Genau deshalb habe ich mich ja an Sie gewandt.«
In den eigenen vier Wänden tritt der Jungbauer deutlich selbstsicherer auf als auf fremdem Terrain. Hier trägt er Jeans, Poloshirt und eine dunkelgrüne Fleecejacke.
»Kommen Sie doch in mein Büro. Rebecca, kannst du uns einen Tee bringen? Oder lieber Kaffee?«
»Nein, Tee ist okay. Danke.«
Wir setzen uns in seinem Büro auf Ikea-Sessel, die um einen Ikea-Couchtisch herum gruppiert sind. Billyregale mit Krimis und Literatur zu landwirtschaftlichen Themen, ein Ikea-Schreibtisch, eine Ikea-Lampe und vermutlich auch ein bunter Teppich aus dem schwedischen Möbelhaus zieren den recht großen Raum. Über Geschmack kann man streiten. Oder nicht? Irgendwie stimmt beides. Das Büro des jungen Landwirts bildet ein deutliches Kontrastprogramm zur alt-ehrwürdigen Halle. Es riecht sogar anders, frischer und nach nordischem Holz. An der Wand hängen zwei landwirtschaftliche Diplome. Die Rahmen sind vermutlich auch von Ikea.
Rebecca kommt mit dem Tee. Ich hatte vermutet, klobige Ikeabecher zu bekommen, habe mich jedoch geirrt.
Ein friesisches Service bringt frische Farben in den Raum, blau und rot, und strömt ein bisschen von dem aus, was ich mit »adelig« verbinde.
»Sorry, mich würde ja echt interessieren, was Sie uns raten. Aber ich muss mich um die Kinder kümmern.«
Rebecca geht wieder.
Daran erinnert, dass wir uns nicht zum Smalltalk treffen, rührt Fabian zuerst drei Stücke Zucker in seinen Tee und eröffnet dann das Gespräch.
»Ich habe ja gestern schon angedeutet, worum es geht.«
Ich stimme ihm zu: »Sie haben gesagt, dass Sie zwei Säcke mit Gold gefunden haben, die wieder weg sind und dass Sie ein Idiot sind.«
Er lacht etwas verschämt.
»Da habe ich vermutlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich bin ein Idiot.«
Ich sage nichts, sondern warte, dass er mir seine Geschichte erzählt. Er nickt und legt los.
»Okay, also erzähle ich es mal von Beginn an. Es begann alles am 14. September, also vor inzwischen knapp drei Wochen. Ich habe oben am Acker hinter dem Pastorenhaus eine alte Buche gefällt. Der Baum war morsch, ist beim letzten Gewitter vom Blitz getroffen worden und war auseinandergebrochen. Mit Hilfe des Treckers, einer Kette und der Motorsäge habe ich Äste und Stamm zerteilt und als Feuerholz beiseitegelegt. So weit, so gut.«
Ich unterbreche ihn nicht, schaue ihn nur an. Das irritiert ihn offenbar und er nimmt erst einmal einen Schluck Tee.
»Dann habe ich mich an die Wurzel gemacht. Die Buche stand nicht unmittelbar am Waldrand, sondern im Bereich des Ackers. Wir hatten sie bisher stehenlassen, da es ein extrem alter und schöner Baum war. Nun aber musste auch ihr Stubben weichen, damit er uns nicht bei der Arbeit entlang des Feldrandes behindert. Ja, und da ist es passiert.«
Er sieht mich an als warte er auf mein »Was?«. Als das nicht kommt, berichtet er weiter.
»Beim Befestigen der Kette am Wurzelwerk stoße ich auf so etwas wie Plastik oder auch Gummi. Ich wundere mich, derartiges Material unter einer vielleicht hundertjährigen Buche zu finden. Ich buddle weiter und am Ende ziehe ich zuerst ein und dann ein zweites Paket aus einem Loch zwischen den Wurzeln. Sie glauben gar nicht, wie meine Pumpe ging. Adrenalin pur, sage ich Ihnen. Meine Aufregung und Euphorie wurde nur noch getoppt, als ich das erste Paket oder nein, es war eher ein zusammengeschnürter Sack, öffnete.«
Er fummelt an seinem Handy herum.
»Hier ist es. Genauso sah es aus.«
Das etwas unscharfe Foto auf dem Display zeigt einen fast schwarzen Behälter mit einer Art Klappe. Wenn es ein Sack ist, dann ein kleiner, etwa dreißig Zentimeter hoch, zwanzig breit und zehn tief. Unter der geöffneten Klappe schimmert es golden. Ich erkenne mir fremde alte Münzen und ein oder zwei kleine Goldbarren.
Der Jungbauer hat den Reporter im Netz ...
»Zu Hause habe ich das Gold dann ausgepackt. Natürlich heimlich. Selbst meiner Frau habe ich es erst nicht gezeigt. Von Beginn an hatte ich Angst, mit dem Gold erwischt zu werden.«
»Aber Sie haben es doch auf Ihrem eigenen Grund und Boden gefunden!«
»Trotzdem. Jeder Grundbesitzer weiß, dass solche Schätze meldepflichtig sind. Am Ende kriegt man einen Finderlohn und das war’s dann.«
Da hat er sich richtig informiert. Ich habe heute Morgen bei meiner Recherche gelesen, dass nach altem Hadrianischen Recht der Landbesitzer und Finder sich den Schatz teilen, sofern der Eigentümer der Wertsache nicht zu ermitteln ist. Die Rechtsprechung in den meisten Bundesländern ist heute allerdings anders: Der Staat bekommt den Schatz und der Finder einen Finderlohn. Im Falle des Goldfundes in Oedeme hat der Sondengänger Florian Bautsch 2.500 Euro bekommen, also nur einen Bruchteil des materiellen Wertes.
Wer solche Schätze nicht meldet, muss mit erheblichen Strafen wegen Raubgrabung, Unterschlagung und womöglich Hehlerei rechnen.
Ich habe mein Gegenüber also durchschaut.
»Sie wollten sich jedoch nicht mit einem schnöden Finderlohn abspeisen lassen.«
Er bekommt einen roten Kopf und antwortet verlegen.
»Sie haben recht. Das war dumm. Ich dachte, vielleicht könnte ich auf diese Weise unseren Hof sanieren. Die neue Halle und zwei Maschinen haben ein tiefes Loch in die Kasse gerissen und extrem belastende Schulden hinterlassen. Die Preise unserer Erzeugnisse sind am Boden. Da nützt uns unser Adelstitel auch nichts mehr. Wir müssen uns auf dem Markt behaupten, wie alle anderen auch.«
»Deshalb haben die Säcke also mitgenommen.«
»Ja. Ich habe sie hier auf dem Tisch ausgeschüttet und mir den Schatz angesehen.«
Wieder blättert er in seinem digitalen Fotoarchiv. Das Bild, das er dann zeigt, lässt das Ausmaß des Fundes erahnen. Münzen, etwas Goldschmuck und kleine Goldbarren lagen da auf dem Tischchen. So wertvoll war ein Ikea-Tisch noch nie!
»562 Goldmünzen aus verschiedenen Ländern, zwölf Goldringe, drei Armbänder und sieben Goldbarren waren in den beiden Behältern. Ich habe sie gezählt und gewogen. Alles in allem wog das Gold knapp vier Kilo.«
Wir schweigen.
Ich bin sicher, er kennt den reinen Goldwert des Schatzes. Eben deshalb hat er ihn ja nicht sofort abgegeben. Ich nehme mein Handy zur Hand und gebe »Goldpreis« ein. Das Ergebnis habe ich ähnlich erwartet. Ein Kilo kostet heute knapp fünfzigtausend Euro. In den Säcken war das Vierfache.
»Und warum sind Sie ein Idiot? Weil Sie den Schatz nicht abgegeben haben?«
Fabian seufzt. Selbstmitleid klingt durch seine Stimme.
»Im Gegenteil. Ich bin ein Idiot, weil ich ihn abgegeben habe und vor allem, wem ich ihn gab.«
»Das erklären Sie jetzt sicher.«
»Ja, auch wenn es extrem peinlich für mich ist. Drei Tage nach dem Fund, also am Freitag den Siebzehnten, habe ich die Säcke in einen kleinen roten Blechkoffer gepackt und bin zum Bürgerbüro in die Gemeindeverwaltung gefahren.«
»Warum dorthin und nicht zum archäologischen Amt?«
»Gute Frage. Ich dachte, die geben das dann sicher an die richtige Stelle weiter und wollte nicht erst sonst wohin fahren.«
»Ich vermute, der Entschluss entstand auf Druck ihrer Frau Rebecca.«
»Stimmt. Nachdem ich es ihr dann doch erzählt habe, hat sie mir keine Ruhe gelassen. Letztlich musste ich mich entscheiden: Sie auf meiner Seite oder der Schatz. Ich habe mich für sie entschieden. Die Partnerin und unsere Kinder sind um vieles wichtiger als Geld und Schuldenfreiheit.«
»Da haben Sie durch dieses Gold ja schon mal eine wichtige Erkenntnis gewonnen. Und warum sind Sie nun ein Idiot?«
»Weil ich Tobi den Koffer überlassen habe und mir noch nicht einmal eine Quittung habe geben lassen!«
Er sieht aus, als würde er sich am liebsten im nächsten Mauseloch verkriechen, so peinlich ist ihm diese Sache.
»Wer ist nun wieder Tobi?«
»Tobias Bahn ist gemeint. Er ist ein alter Schulfreund von mir. Wir haben zusammen Abi gemacht. Er arbeitet, solange ich denken kann, im Gemeindebüro. An jenem Freitag hatte er Dienst und war kurz vor zwölf nur noch als Einziger im Amt. Punkt zwölf Uhr machen die zu und gehen ins Wochenende. Ich war also gerade noch rechtzeitig erschienen.«
»Dieser Tobias hat Ihnen dann den Koffer abgenommen. Hat er eine genaue Bestandsaufnahme gemacht?«
»Nein. Er hat sich nur Notizen gemacht, während ich von dem Fund berichtet habe, hat dann einen kurzen Blick in den Koffer geworfen, ein Foto mit dem Handy aufgenommen und den Koffer wieder verschlossen. Dann hat er ihn in einem Stahlschrank deponiert. Ich bin davon ausgegangen, dass das so eine Art Safe war.« Fabian seufzt, spricht aber gleich weiter.
»Dann hat er noch eine Kopie von meinem Personalausweis gemacht und die zusammen mit seinen Notizen in einen frischen Aktendeckel gelegt.«
»Sie sind nicht ein bisschen misstrauisch geworden?«
»Warum sollte ich? Tobi war ein Freund, ein jahrzehntelanger Mitarbeiter der Samtgemeinde, Gildemitglied wie ich, im selben Fitnessstudio – also einer von uns! Aber hinterher ist man eben immer klüger.«
Ich muss erst einmal tief durchatmen.
»Nicht einmal eine Quittung hat er Ihnen gegeben?«
»Leider. Wir haben noch über dies und das gequatscht. Dann hatte er es wegen der Schließzeit plötzlich eilig. Da habe ich dann auch nicht mehr an irgendwelche Belege gedacht und bin gegangen. Er wollte sich melden, sobald er Nachricht aus der archäologischen Abteilung hatte.«
Ich kann es nicht fassen. Die Selbstanalyse »Idiot« beschreibt die Dummheit und Vertrauensseligkeit dieses jungen Mannes nur annähernd. Mich wundert es nicht, dass er mit seinem Hof Probleme bekommt, wenn er auch anderweitig derart naiv mit geschäftlichen Dingen umgeht.
»Sie haben Ihren Freund Tobi also in den verdienten Feierabend entlassen und sind wieder nach Hause gefahren.«
»Richtig. Irgendwie war ich auch erleichtert. Rebecca hat sich gefreut, dass sie mir wichtiger war als dieses Gold. Allerdings hat sie mir bereits am Montag schon wieder zugesetzt.«
»Sie sollten von Tobi eine Quittung besorgen?«
»Genau. Und ich sollte nachfragen, wie die Sache weitergeht und wann ich einen schriftlichen Bescheid bekomme.«
»Kluge Frau. Sie haben also angerufen. Oder sind sie persönlich ins Bürgerbüro gefahren?«
»Beides. Ich habe Tobi anzurufen versucht. Seine Nummer war nicht erreichbar. Dann bin ich ins Gemeindebüro gefahren. Der Kollege Tobias Bahn sei in Urlaub, haben sie mir gesagt, auf Mallorca. Ganz plötzlich habe er sich abgemeldet.«
»Da endlich haben Sie Verdacht geschöpft, oder?«
»Natürlich! Die beiden Frauen im Büro haben mich vermutlich allerdings heimlich ausgelacht. Ich habe ihnen die Wahrheit gesagt, jedes Detail beschrieben. Sie haben den Aktendeckel mit der Kopie meines Personalausweises gesucht, ihn aber nicht gefunden. Auch den Stahlschrank haben sie durchstöbert, mir sogar dessen Inhalt gezeigt. Es waren nur Akten und Formulare für die Steuererklärung drin, keine einzige Goldmünze! Dass ich Tobi dermaßen beschuldigt habe, hat die ältere der beiden Frauen ziemlich aggressiv gemacht. Er habe schon seine Lehre im Amt absolviert und sei seitdem ein überaus zuverlässiger Mitarbeiter.«
»Haben Sie Anzeige erstattet?«
»Zuerst noch nicht. Ich habe Tobis Adresse herausgefunden und bin zu seiner Wohnung gefahren. Er wohnt ganz in der Nähe des Amtes. Alles war verrammelt. Er war nicht da. Die Nachbarn meinten, er sei in Urlaub gefahren, mit einem Kumpel.«
»Wann war das?«
»Gleich am Montag, also am Zwanzigsten. Eine Nachbarin hat mir verraten, dass Tobi eine Freundin in Himmelstal hat und die vielleicht mehr weiß. Sie heißt Dari und arbeitet im Tagungshaus. Ich bin also am nächsten Tag zu ihr gefahren.«
»Sie arbeitet dort in der Küche. Ich kenne sie, zumindest vom Sehen.«
»Ja, sie ist eine hübsche und selbstbewusste Frau, fand ich. Ich glaube, sie kommt aus der Ukraine. Sie hat mir erzählt, dass es mit Tobi vorbei ist. Sie haben kaum noch Kontakt.«
»Und Sie haben ihr von dem Schatz erzählt?«
Fabian hält sich den Kopf, als ob er nachdenken muss.
»Nicht direkt. Ich habe sie mehrfach nach einem roten Koffer gefragt. Vielleicht hat sie hat deshalb vermutet, dass sich darin Wertvolles befindet. Wir haben vereinbart, dass sie mich informiert, wenn sich ihr Freund oder Ex-Freund bei ihr meldet.«
»Und das war`s dann? Nach dem 21. September, also heute vor zwei Wochen, haben Sie nichts mehr unternommen?«
Ich kann es nicht fassen. Er allerdings widerspricht.
»Doch! Rebecca hat mir ja keine Ruhe gelassen. Also bin ich zwei Tage danach in die Kreisstadt gefahren und habe Tobi in der dortigen Wache angezeigt. Im Übrigen musste ich ja ohnehin warten, bis er von Mallorca zurück ist. Ich hätte ihm ja nicht einfach nachreisen können, oder?«
»Wieso nicht? So ein Ticket ist schnell gebucht. Es ging um viel Geld! Was hat die Polizei gesagt?«
Er schmollt. »Die haben mir meine Geschichte auch nicht abgenommen. Vermutlich haben sie es nur aus reiner Höflichkeit aufschrieben. Ich hatte aber den Eindruck, dass sie mich für einen Wichtigtuer hielten, der sich irgendwie interessant machen will.«
»Und heute, oder schon gestern Abend? Haben Sie da erneut versucht, Tobias zu erreichen? Er müsste doch inzwischen aus dem Urlaub zurück sein.«
»Im Gemeindebüro haben sie von zwei Wochen gesprochen. Ja, Tobi müsste nun zurück sein. Aber ich dachte ...«
Fabian führt seinen Satz nicht zu Ende.
Ich ergänze ihn: »Sie dachten, wir könnten ihn ja zusammen suchen? Deshalb haben Sie mich angesprochen? Oder hat Rebecca Sie geschickt? Oder wollen sie einfach nur mal in der Zeitung erwähnt werden?«
Ich habe den Satz kaum beendet, da bereue ich ihn auch schon. Je länger wir miteinander reden und er den »Idioten« beschreibt, desto geknickter wird er. Vor mir sitzt das berühmte »Häufchen Elend« in Person.
Jetzt jedoch richtet er sich wieder ein wenig auf.
»Nein, nein! Sie zu fragen habe ich mir ganz allein überlegt. Ich habe sie gestern im Festzelt gesehen und sofort gewusst, dass Sie meine letzte Chance sind. Und in die Zeitung will ich auf keinen Fall. Das alles ist für mich doch nur peinlich!«
»Und Sie hoffen, dass ich Ihnen helfe, den Schatz zu finden? Selbst wenn dies gelänge, müsste er abgegeben werden.«
»Damit habe ich mich abgefunden. Selbst wenn ich keinen Finderlohn bekomme, geht das klar. Im Moment stehe ich als Betrüger, Wichtigtuer, Fantast, Spinner oder sonst was da. Niemand glaubt mir. Ich mag vielleicht ein Idiot sein, aber ich bin ehrlich! Alles was ich will, ist meine Würde zurück!«
Es geht also um die verlorene Ehre des Fabian von Heimfeld. Okay. Und es geht auch um eine Story, die es in sich hat. Gemeindebedienstete und Polizei haben Fabian nicht geglaubt. Mit Blick auf die bizarre Schatzgeschichte wundert mich das nicht und so dämlich zu sein ist schwer nachvollziehbar.
Ich aber glaube ihm. Ich gehe davon aus, dass es diesen Schatz wirklich gibt. Und ich werde ihn finden! Hoffe ich jedenfalls.
Fabian ruft im Gemeindebüro an. Wie ich erwartet habe, ist Tobias Bahn nicht zum Dienst erschienen. Der private Anschluss des »Freundes« führt auch nicht weiter. Es klingelt, niemand nimmt ab. Vermutlich hat Tobias sich abgesetzt. Die Frage ist, wo er dann den Schatz gelassen hat. Mit dem Zoll am Flughafen hätte er sicher Probleme bekommen. Also muss er ihn irgendwo in seinem Umfeld versteckt haben, vielleicht ja in seiner Wohnung.
*
Ich bitte Fabian, mir zu zeigen, wo genau er die Säcke gefunden hat. Ohne Rebecca noch einmal zu treffen, fahren wir in meinem Golf Richtung Ortsrand. Der Landwirt will das kleine Stück später zu Fuß zurückgehen.
Rechts stehen vereinzelt Häuser, darunter ein etwas verwahrloster Bauernhof, der offenbar auch noch Milchvieh hält. Links wächst besagter Buchen- und Eichenwald. Wir halten am Ende des Waldes und umgehen zu Fuß ein Anwesen, das hinter einer dichten Buchenhecke liegt. Fabian erklärt mir, dass in diesem Haus die Familie eines ehemaligen Pastors lebt.
Besagte alte Buche stand direkt hinter dem Grundstück am Waldrand. Wir stapfen durch prächtigen Laubwald über altes Laub, Moos und Gras und kommen zum Feldrand. Auf dem abgeernteten Acker liegen die Reste der Buche. Die Äste wurden meterweise am Waldrand aufgestapelt, der Stamm liegt in Blöcke geschnitten auf der dunkelbraunen Erde.
Die noch belaubten dünneren Äste hat Fabian zum Verrotten ins Gebüsch gezogen. Der Wurzelballen der Buche liegt in drei oder vier Teile zerrissen und zersägt dort, wo Fabian ihn herausgezogen hat. Er zeigt mir die Stelle, an der er die Pakete gefunden hat. Jemand muss sie direkt zwischen den Wurzeln verbuddelt haben. Wenn der Schatz hier schon Jahrzehnte lag und die Buche damals noch jung war, kann ich mir das gut vorstellen. Bei einem alten Baum käme man beim Graben vermutlich nicht zwischen die Wurzeln.
Ich schieße ein paar Fotos.
»Und was soll ich jetzt machen?«
Diese Frage habe ich erwartet. Als wir wieder beim Auto sind und uns verabschieden wollen, stellt Fabian sie. Meine Antwort mag ihm gefallen oder nicht.
»Nichts. Lassen Sie hier alles so liegen, damit Archäologen den Fundort des Schatzes später untersuchen können. Gehen Sie nach Hause, unterstützen Sie Ihre Frau und leiten Sie Ihren Betrieb. Wenn ich noch Fragen habe, melde ich mich.«
*
Es fällt mir schwer, mich auf den Artikel vom Tag der Deutschen Einheit am Erntedankfest zu konzentrieren. Für eine goldene »Ernte« danken zu können, wäre Fabian von Heimfeld natürlich am liebsten gewesen. Wäre er mit einem Finderlohn zufrieden gewesen und hätte er es nicht so dumm angestellt, wäre dies ja auch gelungen. So ist das mit den Möglichkeiten – manchmal versaut man sie sich selbst.